Ich glaub man kann das schon versuchen, aber ob es funktioniert, ich weiß es nicht.
Die meisten wissen schon, dass es irrational ist, aber Hauptsache es beruhigt auf irgendeine Weise. Ist halt ein Versuch, Kontrolle über Situationen zu bekommen, die Angst machen. Das Gefühl des Kontrollverlust ist für viele Menschen beängstigend.
Man muss einsehen, dass es letztendlich keine Kontrolle über das Leben und unvorhersehbare Ereignisse oder Krankheit oder Tod gibt.
Aber ich glaube, bei Ängstlern oder Zwänglern sitzt diese Angst teilweise viel tiefer als eine allgemeine Angst vor dem Tod oder so. Das sind oft Ängste, die in der frühen Kindheit entstanden sind, die früher vielleicht berechtigt waren.
Ein Kind benötigt für seine Entwicklung nicht nur Nahrung. Sondern unbedingt auch Zuwendung, Sicherheit und Geborgenheit. Das ist eine sehr wichtige Voraussetzung um sich gesund zu entwickeln. Das alles ist wichtig, lange bevor Vernunft und Verstand entsteht. Wenn es da Defizite gibt oder Störungen in dieser frühkindlichen Entwicklungszeit, dann prägen diese emotionalen Defizite den Menschen. Diese Erinnerungen kann man nicht auslöschen. Auch wenn man vielleicht jahrelang davon nichts gemerkt hat, können diese Störungen jederzeit wieder aktiv werden.
Die Verhaltenstherapie arbeitet ja bei Ängsten und Zwängen damit, dass man, so ähnlich wie Du es vorgeschlagen hast, die Angstgedanken oder Zwangsgedanken aufschreibt und die jeweiligen Gefühle dazu und sich dann versucht alternative Gedanken aufzuschreiben, die Ängste auf ihren Realitätsgehalt zu prüfen. Das ist schon hilfreich. Allerdings muss man das immer und immer wieder wiederholen, eigentlich täglich, damit es was bringt. Und manchmal hilft das trotzdem nicht. Entspannungsübungen sind auch hilfreich.
31.01.2018 22:36 •
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