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Hallo!

Mir fällt seit einiger Zeit eine neue Macke an mir auf. Diese zieht sich durch verschiedene Bereiche. Zum Beispiel:
- Ich gehe aus der Küche. Das Fenster muss geschlossen werden und der Ofen wird min. 3x kontrolliert, ob er aus ist. Ebenso die Kaffeemaschine und der Stromverteiler bei der Mikrowelle.

- Ich gehe aus dem Haus und muss den Bus um zb 9 Uhr erreichen.
Um 8.30 Uhr fang ich an, die Wohnung zu kontrollieren: Ofen aus, Verteiler aus, Kaffeemaschine aus, alle Lichter aus, Fenster zu,.
Ich gehe bestimmt 5 Runden durch die Wohnung, bis ich so sicher bin, dass ich raus kann.
Dann geht's ans Absperren der Wohnungstür. Ich ziehe die Tür zu, sperre 2x zu und drehe den Schlüssel (sanft) bis zum Anschlag. Dann zieh ich am Türgriff, damit die Tür sicher zu ist. Anschließend dreh ich den Schlüssel 3x zum Anschlag und zieh ihn ab. Es wird nochmal an der Tür gezogen, der Schlüssel wieder angesteckt und noch einmal bis zum Anschlag gedreht. Erst dann passt das.

- Bin ich Abends mal alleine läuft es genau, wie wenn ich außer Haus gehe. Nun beim Absperren halt umgekehrt.

Langsam frag ich mich, ob diese vermehrte Kontrolle nicht schon maßlos übertrieben ist. Ich weiß doch eigentlich auch nach einem Mal schauen, dass alles passt. Aber das will in meinen Kopf irgendwie nicht rein.

Kennt das noch jemand von euch oder ist das vielleicht sogar normal?
Was sagt ihr?

18.05.2022 11:55 • 24.05.2022 x 1 #1


22 Antworten ↓


Gehst du auch einige male raus und rein, also du gehst, schließt ab, bist schon raus vom haus und gehst wieder rauf und kontrollierst ob zugesperrt ist?

Bei einer Zwangserkrankung ist es meistens so, das die Leute unendlich male das Haus oder die Wohnung verlassen und dann nach einigen Minuten wieder umdrehen und wieder rauf und wieder kontrollieren ob abgesperrt ist.

Ich kenne Fälle wo sowas bis zu 100x po Tag gemacht wird, bis der Mensch dann tatsächlich endgültig das Haus verlässt.

A


Fällt das schon unter Zwang?

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Hallo Ronald!

Erstmal vielen Dank für deine Antwort.
Zitat von Ronald47:
Gehst du auch einige male raus und rein, also du gehst, schließt ab, bist schon raus vom haus und gehst wieder rauf und kontrollierst ob zugesperrt ist?

Ganz selten, vielleicht einmal im Quartal gehe ich nochmal rauf und kontrolliere das.
Sonst bleibt es bei dem oben Geschriebenen.

Deine Antwort beruhigt mich. Dann scheint es bei mir nicht so schlimm zu sein. Aber ich werde aufpassen, dass es nicht mehr wird und sich zum Problem entwickelt.

Nein dann denke ich eher nicht das es eine Zwangserkrankung ist. Aber am besten frage einen Fachmann auch noch zusätzlich

Kenne mich zwar gut aus in all diesen Bereich, da ich auch mal Rettungsassistent war, aber profundes wissen haben da ja nur die Experten.

Zitat von Ronald47:
Aber am besten frage einen Fachmann auch noch zusätzlich

Werde ich machen, aber ich bin auch jetzt schon erleichtert.
Danke dir nochmal!

Zitat von Grübelkatze:
Werde ich machen, aber ich bin auch jetzt schon erleichtert. Danke dir nochmal!

Gerne.

Da kann ich leider nur wiedersprechen das klingt ganz deutlich nach einer Zwangserkrankung man sollte es nicht zu locker sehen kommt ja auch drauf an wie sehr es dich selbst einschränkt im Alltag bzw im Leben. Meine Therapeutin sagte damals zu mir eine Marotte die eine belastung wird ist ein Zwang. Also würde ich da mal einen Arzt drauf ansprechen lg und alles gute

Das sehe ich auch so wie @zWo3
Ich hatte solchen Kontrollzwang auch mal eine gewisse Zeit als junge Frau.
Es war mir peinlich vor meinen Kindern und wollte es Ihnen auch nicht so vorleben.
Ich glaube es geht dabei auch darum, keinen Fehler machen zu wollen, etwas zu übersehen, vergessen aus zu machen, zu schließen wie auch immer. Immer alles richtig machen zu müssen.
Und natürlich spielt da ganz viel Unsicherheit mit rein.

Wenn ich vor dem Herd gestanden habe, habe ich mir gesagt, der Herd ist aus. Ausser geht´s nicht. Er ist aus !
Genauso mit den anderen Küchenmaschinen, der Tür ect.
Es sich bewusst machen, dass man nicht bekloppt ist und ein mal nachschauen reicht.

Ich sehe das auch als Zwang. - Stopper es es wird noch schlimmer sonst -
Sage dir ganz laut das alles aus und zu ist und nicht zurück gehen

Ich hab das auch!
Bevor ich das Haus verlasse, Kontollgang. Vorm Herd stehe ich dann am längsten. Ich sehe, es ist alles aus und trotzdem noch zig mal drüber gucken. Bis ich mich dann dazu zwinge, ganz bewusst zu schauen und das auch einzuprägen. Dann erst ( wenn es im Kopf angekommen ist und gespeichert ist) kann ich gehen.

An der Türe ziehe ich noch paar mal zur Sicherheit dran und dann gehe ich endgültig.

Ich denke dass mir die Sicherheit fehlt. Ich habe das ganz krass seit ich ganz alleine bin.

LG

Hi ihr Lieben!
Zitat von zWo3:
Meine Therapeutin sagte damals zu mir eine Marotte die eine belastung wird ist ein Zwang.

Mit meiner Psychologin hab ich mal drüber gesprochen. Das ist schon ne Weile her und da war's vielleicht noch nicht so wild. Da äußerte sie nix zum Verdacht Zwangsstörung. Sie meinte, ich solle das üben und mich nicht auf meinen Mann verlassen, wenn er zuhause ist. Evtl mit einem kleinen Ritual. Mach ich auch, ich übe, übe und übe. Aber irgendwie kommt's immer wieder aufs Selbe raus.
Zitat von Orangia:
Ich glaube es geht dabei auch darum, keinen Fehler machen zu wollen, etwas zu übersehen, vergessen aus zu machen, zu schließen wie auch immer.

Genau. Ich will nix übersehen und dadurch vielleicht riskieren, dass die Bude abbrennt oder mich wer Unerwünschtes erwartet, wenn ich heim komme. Das geht so weit, dass ich, wenn ich es gar nicht hinkriege, den Ofen, sowie den Verteiler abfotografiere.
Zitat von Cornelie:
Ich sehe das auch als Zwang. - Stopper es es wird noch schlimmer sonst

Ich versuche es. Jeden Tag auf's Neue. Aber ich komme nicht weiter.
Zitat von guteFee:
Bevor ich das Haus verlasse, Kontollgang. Vorm Herd stehe ich dann am längsten.

Ich auch. Vor dem Herd, teilweise sogar mit Foto. Alle Innentüren werden auch abgeschlossen (hab ich im Startpost vergessen) und die Wohnungstür wie in der Beschreibung oben abgesperrt.
Es dauert alles jedenfalls ewig und ich komme mir total bescheuert vor.

@Grübelkatze mit dem fotografieren kann ich mich noch zurück halten.
Für mich ist das bewusste Gucken zum Schluss sowas ähnliches.
Wenn ich das bewusst eingespeichert habe, kann ich das auch jederzeit abrufen.

Gott, ich glaube ich habe schon mächtig einen an der Klatsche

@guteFee
Du kriegst es zumindest noch ohne abfotografieren hin. Das schaffe ich nur selten.
Außer mein Mann ist dabei. Dann macht der den Kontrollblick. Bin ich allein, muss in 8 von 10 Fällen das Foto her.
Allein beim Schreiben stellt es mir schon alles auf!

@Grübelkatze ist ja schon schön, wenn mal ab und zu jemand anderes die Kontrolle übernimmt.

Ich glaube ich stelle dafür jemanden ein .

Spaß bei Seite, ist schon manchmal doof alles!

@guteFee
Klingt doof, aber du kannst das bestimmt nachvollziehen:
Wenn man ständig unsicher ist und ständig hinten nach ist, ob wirklich alles ist, wie es sein soll, sind 2 Extra-Augen schon ganz entlastend.
Was aber nix dran ändert, dass ich das in den Griff kriegen muss und auch will. Möglichst zügig!

@Grübelkatze und wie ich das nachvollziehen kann....

Ich habe aber auch festgestellt, dass ich mich nie ganz sicher fühle.
Wenn ich auch weiß, dass zu Hause alles in Ordnung ist finde ich immer etwas anders worum ich mir Sorgen machen kann!

Es ist schon wie eine Sucht.
Ich kann mich nie wirklich sicher fühlen.
Wer weiß, vielleicht brauche ich das ?!

Kommt alles von der Kindheit, wenn ich mich sehr gut gefühlt habe kam irgendwas auf mich zu!

Zitat von guteFee:
Wenn ich auch weiß, dass zu Hause alles in Ordnung ist finde ich immer etwas anders worum ich mir Sorgen machen kann!

Genau so geht's mir auch. Ich bin außer Haus, hab den Ofen fotografiert, die Wohnungstür ist zu 1000% abgesperrt und ich sitze in der Straßenbahn. Dann geht's los und die Gedanken kreisen. Irgendwas findet sich immer.
Zitat von guteFee:
Ich kann mich nie wirklich sicher fühlen.

Es fühlt sich an, wie ne ständig anwesende Unsicherheit, Ungewissheit und irgendwie auch Alarmbereitschaft. Sehr, sehr belastend und unangenehm!
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@Grübelkatze ja, wir wissen beide wovon wir reden!

Hattest du das schon immer oder ist das irgendwann aufgetaucht?

Ich kann das für mich gar nicht so beantworten. Ich glaube, diese Art von Unsicherheit ist bei mir seit ich alleine bin ganz schlimm geworden. Als wenn mir der Schutz fehlt. Jemand der mich auffängt wenn was sein sollte.

Was aber nicht heißt dass ich normal bin wenn ich in einer Beziehung stehe.
Dann habe ich ganz andere Baustellen halt

@guteFee
Definitiv ja!

Ne, ich hatte das nicht immer. Ganz sicher nicht. Wann das genau aufgetaucht ist, könnte ich nimmer sagen. Ich weiß aber noch, dass mich genau dieses Verhalten bei einer Freundin früher genervt hat.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es einfach mit dem Allein sein zusammen hängt. Da ist keine Sicherheit, die zusätzlich drauf achtet, so nach dem Motto: 4 Augen sehen mehr, als 2!
Ist mein Mann zuhause, hab ich das Problem nicht bzw schlummert es dann.
Da hab ich mehr damit zu tun, auf ihn aufzupassen (Angststörung). Ist er weg, ob ein paar Stunden oder länger geht's schon los und es ist soooo anstrengend.
Ich will das alles gar nicht und kann nicht raus aus dem Karussell.

@Grübelkatze dann liege ich ja mit meiner Vermutung gar nicht mal so daneben.

Wie gesagt, wenn ich einen Partner habe ist dieses Phänomen zumindest weg. Soweit ich mich erinnern kann.

Jetzt bin ich aber schon so lange alleine, dass ich mir keine Beziehung mehr vorstellen kann.
Selbst der Gedanke jemanden kennenzulernen erdrückt mich schon.

Also ist es so, dass ich den Kontrollzwang für mich ertragen oder bewältigen muss!

Deine Angststörung geht in Richtung Angst dass ihm was passieren könnte? Oder meinst du die Angst vor der Kontrolle?

A


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