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Liebe Forum-Mitglieder,

ich weiß ihr seid keine Therapeuten, aber ich suche neue Erkenntnisse und Ansichten und suche und suche...Meine Angst vor der Zeit war schon immer mit dabei, aber eher im Unterbewusstsein.
Jetzt scheint sie akuter da zu sein als vorher. Ich bin panisch und habe große Angst. Weihnachen steht vor der Tür und meine Mami freut sich so und ich würde mich so gerne mit ihr freuen. Aber ich kann nur daran denken, dass Weihnachten vorbeigeht. Da alles vergänglich ist, muss ich den Augenblick genießen und ich würde behaupten, dass ich schon welche erlebe. Aber ich fürchte mich vor jedem schönen Augenblick. Ich will ihn genießen, aber kann es nicht, denn schon ist er wieder vorbei. Was hat das alles für einen Sinn? Wir gehen z.B. abends zum Essen aus. Andere Menschen genießen es. Ich bin voller Angst vor der Vergänglichkeit dieses Abends und diese Phobie bestätigt sich andauernd, in jeder Sekunde. Ich komme nicht zur Ruhe. Ich kann nicht essen und schlafen und habe solche panische Angst in mir und bin inzwischen untergewichtig. Das Altern ist mir inzwischen egal. Die Angst vor der Zeit und ihr vergehen ist viel schlimmer. Ich frage mich dauernd, was Zeit überhaupt ist und vor allem was ist Gegenwart und das Hier und Jetzt? Wie kann ich das Fassen, wie soll ich das Genießen? Ich habe einen tollen Freund(ich versuche jeden Kuss mit ihm auszukosten, aber auch das verursacht in mir immer Angst) der trotz meiner Ängste zu mir steht. Mit mir zusammenzieht und manchmal sogar von Kindern redet. Ich möchte gerne heiraten und Kinder, aber ich befürchte ich würde jeden Augenblick und schönen Moment zerstören, weil ich nicht mit der Zeit fließen kann. Ich suche den Sinn für mich im Leben. Es gab für mich früher ein paar beruhigende Gedanken. Aber ich weiß nicht, ob sie richtig sind. Zum einen der Tod(obwohl ich dennoch Angst vor ihm habe), dadurch das er immer kommen könnte, fühle ich mich dem ewigen Lauf der Zeit nicht so ausgesetzt. Und der Gedanke: der Sinn des Lebens ist es Erfahrungen zu sammeln und zu lernen, so ergibt jeder vergangene Moment einen Sinn und prägt den Menschen und sein Ich. Denn wie genießt ihr Augenblicke, in dem Moment, in dem ich mir diesen bewusst mache, ist e schon vorbei. Diese Sinnlosigkeit, diese Unmöglichkeit des Genießen und diese Angst, die sich so anfühlt, als würde ich sterben, ist kaum zu ertragen. Der Gedanke an Suizid kommt schon, aber ich glaube mein Überlebenswille ist noch groß und vor allem meiner Familie und meinem Freund würde ich das niemals antun. Für sie wäre ich gerne glücklich und würde gerade diese Ereignisse, wie Weihnachen und Silvester(die für mich Inbegriff für das Vergehen der Zeit sind) genießen, endlich dankbar sein können und akzeptieren können. Mir zu sagen, dass ist nun mal der Lauf der Welt und akzeptiere es, lebe im Hier und Jetzt und sei dankbar. Schaffe ich gerade nicht. Dabei will ich es unbedingt. Wie geht ihr mit der Vergänglichkeit jeden Augenblicks um? Den kleinen Tod jede Sekunde. Wie lässt man alles los und ist nur dankbar?

12.12.2016 13:44 • 13.12.2016 #1


9 Antworten ↓


hat keiner eine Antwort, wie ihr damit umgeht? Ich will mich in Therapie begeben, aber da ich Psychotherapie schon hatte, versuche ich gerade einen Platz beim Psychiater zu bekommen. Denn ich war heute beim Hausarzt nachdem ich mit Herzrasen aufgewacht bin und er hat mir das empfohlen, nur sind die Termine sehr spät.
Ich denke auch gerade über Hypnosetherapie nach, aber 150 Euro sind schon sehr teuer und ich weiß nicht, ob es hilft. Ich denke schon fast darüber nach mich einzuweisen, aber habe davor schon Angst, denn alle meine Bekannten und Verwandten wüssten dann Bescheid.

A


Chronophobie als Zwangsgedanke

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Hoch interessant. Muss das mal aufdröseln. Du leidest an der Angst, dass schöne Momente unwiederbringlich vorbei gehen. Sie von dir nicht festgehalten werden können, ja sogar in Augenblick des Erkennens, dass ein schöner Moment vorliegt, die Angst überwiegt, weil er schon wieder vorbei ist.

Ist das Angst oder mehr Trauer? Hast du Depressionen?

Danke für deine Antwort. Für ein paar Momente fühlt sich die Angst etwas weniger lähmend an. Es fühlt sich mehr nach Angst an, aber auch ein wenig Trauer. Ob ich Depressionen habe ich, weiß ich nicht, aber zurzeit kann ich für mein Studium gar nichts machen und bin super schwach(mehrere Nächte 4h Schlaf und Appetitlosigkeit). Es ist eher wie ein Druck und ein Zwang zu Genießen, weil ich das im Hier und Jetzt leben und genießen als einziger Sinn des Lebens erscheint. Dadurch, dass ich gerade das Gefühl habe mit meinen Gedanken an die Vergänglichkeit alles Schöne zu zerstören, fühlt es sich an als wäre ich bereits tot.

Hört sich nach Depression an und damit dein verzweifelter Versuch, dir rational eine Erklärung zu basteln.

Geh zum Doc. Das kann behandelt werden.

Schlafstörung, Todessehnsucht, Appetitlosigkeit, Grübeln, Freudlosigkeit, ich denke, ich liege richtig.

Aber lass dich richtig diagnostizieren.

Ich war heute morgen beim Arzt. Ich beginne dann erneut eine Psychotherapie. Beim einem Psychiater habe ich erst in über einem Monat einen Termin. Ich muss mich gerade nur gegen den Wunsch mich einzuweisen wehren. Es ist schwer zu ertragen gerade.

Wenns dir so schlecht geht, dann geh doch in die Notfall Psychiatrie. Spricht alles für ne Depression. Und Depression ist echt schrecklich.

Ich habe Angst um meine Familie, weil sie sich dann so Sorgen machen, wahrscheinlich solange wir leben und Angst, dass mein Freund mich für verrückt hält.

Ich weiß nicht, ob es jemand ließt, aber ich würde es gerne loswerden. Ich versuche gerade so bewusst über jeden Moment den ich erlebe nachzudenken, wie es geht. Dann schießt mir kurz in den Kopf, dass es schon wieder vorbei ist und ich bin traurig. Weil ich mich nicht unter Kontrolle bekomme, kommt wieder die Angst. Dann versuche ich mir gut zuzusprechen und dann gehts wieder los. Ich bekomme in keiner Minute meinen Kopf abgestellt. Ich möchte frei sein von meinen Gedanken.

http://www.zeitzuleben.de/der-wert-unse ... nnerungen/

Ich fand den Artikel gerade sehr schön für mich. Ich habe mein Leben häufig auch als Ansammlung von Erinnerungen und wertvollen Erfahrungen gesehen. Mit diesem Zwang im Hier und Jetzt zu leben funktioniert es bei mir nicht komplett. Natürlich ist man immer im Hier und Jetzt, es gibt in der Realität nur die Gegenwart, auch wenn man in Erinnerungen schwelgt. Da alle Ratgeber das empfehlen, wollte ich es auch schon immer komplett tun können. Durch blöde Umstände bin ich jetzt in Grübelzwang geraten. Ich dachte es wäre nicht ok, wenn ich sage die Vergangenheit bedeutet mir viel. Es ist falsch so zu leben, aber ich lebe gerne so. Wie geht es euch?

A


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