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Guten Abend, heute gehts mal nicht um mich sondern um meinen kleinen Bruder (14). Ich wusste nicht zur welcher Kategorie das zählt deswegen habe ich einfach irgendeine gewählt. Ich mache mir sorgen um meinen Bruder und vielleicht kann mir hier jemand einen Tipp nennen oder mir irgendwie weiterhelfen.
Etwas zu Vorgeschichte: Meine Eltern haben sich vor 3 Jahren getrennt und Trennung hat sich über 1-2 Jahre gezogen und diese Zeit war garnicht schön. Mein Vater war psychisch labil und nicht mehr der alte und hat uns alle psychisch rungergezogen. Um nicht weiter vom Thema abzuweichen es war aufjedenfall eine schreckliche Zeit und könnte traumatisierend für meinen Bruder gewesen sein der damals 11-12 Jahre alt war.
Er ist vom Typ her ruhig und eigentlich ein fröhliches und lustiges Kind gleichzeitig auch sehr nachdenklich. Die letzten zwei Monate ist er aber garnicht mehr fröhlich und gereizt und in Gedanken vertieft und angespannt. Bis heute morgen habe ich ihn nicht drauf angesprochen weil er normalerweise immer selbst zu mir kommt und mit mir redet wenn was ist. Heute morgen habe ich ihn aber angesprochen weil ich mir sorgen gemacht habe weil er 1-2 Stunden auf der selben stelle saß und nur die Wand angestarrt hat. Erst wollte er nicht reden dann hat er bitterlich angefangen zu weinen und hat gezittert am ganzen körper. Er hat mit erzählt, dass er fürchterliche angst vor seinen Gedanken hat. Er sagt er habe angst gleichgeschlechtlich zu sein. Er sagt er weiss dass er es nicht ist. Er hat wohl einmal darüber nachgedacht nachdem er ein youtube video geschaut hat wo ein gleichgeschlechtlich junge war, was wäre wenn er irgendwann gleichgeschlechtlich wäre um sich einfach mal in die lage zu versetzen. Seitdem hat er so Zwangsgedanken seine Gedanken sagen ihm andauernd und was ist wenn du doch gleichgeschlechtlich bist? Gedankenkarusell dreht sich wohl nur noch um diese Frage. Er sagt ich weiss ich bin es nicht ich weiss auch dass es nichts schlimmes ist doch meine Gedanken machen mir Angst ich werde es nicht los. Und dabei hat er so bitterlich geweint. Ich habe gesehen wie sehr es ihn mitnimmt

05.08.2020 23:52 • 06.08.2020 #1


3 Antworten ↓


Natürlich hab ich ihm klar gemacht dass es nichts schlimmer ist auch wenn es so wäre und das er davor nicht angst zu haben braucht. Aber er sagt er weiss es aber er ist es nicht und trotzdem diese gedanken die ihn tagtäglich verfolgen und ihm fürchterlich angst machen. Ich weiss nicht wie ich ihm helfen kann was ich für ihn tun kann ausser für ihn da zu sein. Ich habe mehreren psychotherapeuten gemailt und nach therapieplätzen gefragt doch alle sind überfüllt oder wir sind auf die warteliste gesetzt worden. Also dauert das alles noch aber bis dahin will ich nicht einfach zuschauen wie er leidet ich will ihm irgendwie helfen können. Hat jemand tipps was ich machen kann? Es tut mir sehr weh ihn so leiden zu sehen ich will was tun aber ich weiss nicht was ausser zeit mit ihm zu verbringen und mit ihm darüber zu reden

A


Bruder mit Zwangsgedanken

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Nun dein Bruder ist 14 Jahre und er muss sich noch finden,wichtih finde ich das du ihn davon überzeugst ,dass gleichgeschletliche Liebe nichts schlimmes ist.....denn jemanden zu lieben ist immer ein wunderbares Gefühl.
Es ist auch kein Grund traurig zu sein....irgendetwas hat ihn ja auf diesen Gedanken gebracht ,außerdem gibt es Menschen die sich zu beidelei Geschlecht hingezogen fühlen....und das ist auch okay wenn es beide Partner wollen.
Er muss es irgendwann ausprobieren welches Geschlecht ihm Erfüllung bringt und wo er sich wohl fühlt ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, dies solltes du ihm vermitteln.....das wäre meine Sicht der Dinge.

Die meisten Jugendlichen haben im Laufe ihrer Entwicklung Phasen mit Phantasien über gleichgeschlechtliche Beziehungen. Oft machen sich diese konkret an einzelnen besonders beeindruckenden Personen fest, aber durchaus nicht nur.

Bei Jungs entstehen daraus öfter Probleme, weil s.chwul Sein trotz aller Aufklärung als uncool, unmännlich und falsch wahrgenommen wird. Gerade in einem Alter, in dem Coolness und Zugehörigkeit zur Peergroup extrem wichtig sind, kann die Vorstellung, tatsächlich entsprechende Neigungen zu haben, große Angst auslösen.

Möglicherweise fühlt er sich aktuell auch nicht (mehr) so gut in seinen Freundeskreis integriert und die Angst vor der H.omosexualität ist das Ventil für die eigentliche Angst, ausgeschlossen zu werden?

Therapiebedürftig ist das meiner Ansicht nach nicht dringend. Gesprächsbedürftig schon. Und da ist es prima, wenn es einen großen Bruder gibt, der zuhört, nachfragt und ihn ernst nimmt, ohne zu dramatisieren.

Vielleicht hast du ja entsprechende Phantasien hinter dich gebracht und kannst davon erzählen? Du musst ja nichts ins Detail gehen, aber es kann sehr hilfreich sein, von einem vertrauten Menschen zu hören, dass das eine normale Sache ist, die auch wieder vorbei geht.

Das Thema mit dem Freundeskreis könntest du aber tatsächlich mal zur Sprache bringen.




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