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Bei mir war es ja nicht die Angst mir oder jemanden was anzutun sondern der Zwang es zu tun.

Bin immer wieder erstaunt, wie vielen Leuten es ähnlich geht. Ich lese schon länger mit, immer wenn es schelcht geht kann ich mich mit dem Beiträgen etwas beruhigen.
Heute ist es auch schlimm gewesen. Seit ich in der Prüfungsphase einen Nervenzusammenbruch hatte, bei dem ich dachte ich kann nicht mehr, tot sein wäre besser, werde ich von den Zwangsgedanken heimgesucht. Mit Panik habe ich Erfahrung, aber das ist ja Mal ein ganz anderes Level. Da es mir heute nicht so gut ging, wollte ich abends noch ein bisschen meditieren und kaum war ich ein bisschen entspannt, der Gedanke: warum nicht einfach für immer einschlafen? Und jetzt sitz ich hier mit ausgewachsener Panik und hab das Gefühl ich dreh gleich durch. Eigentlich war ich schon wieder auf dem Weg der Besserung, aber Rückfälle sind bei uns Angstis ja leider keine Seltenheit.
Ach ja, um anderen hier (und mir auch ein kleines bisschen ) Mut zu machen: Ich bin (meistens) überzeugt davon, dass sich Angst und ZG in den Griff kriegen lassen. Ich hab noch nie Medis genommen, nur Baldrian und bin immer mit Psychotherapie wieder aus der Sache rausgekommen. Es gibt immer irgendeine Ursache die beseitigt werden muss, damit die Psyche wieder ins Reine kommt.
Ich würde mich freuen, wenn der Thread hier nicht einschläft, wie geht es euch denn gerade?

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Angst vor Suizid nur Zwangsgedanken?

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Huhu! Dann holen wir mal den Thread aus der Versenkung:).
Mir gehts eigentlich meistens gut und das auch phasenweise mit ZG. Zwischendurch sind sie lange mal weg und dann mal wieder da. Dafür kommen mich dann andere Symptome besuchen, vorrangig Schwindel und die Angst gleich umzufallen. Heute ist es zb damit mal wieder arg.
Ich glaube nach wie vor, dass speziell diese ZG eigentlich Ausdruck dafür sind, dass unser Leben außer Kontrolle geraten könnte. Nur können wir leider nichts kontrollieren. Dieser Umstand macht mich noch immer manchmal traurig.

Mut machen kann ich aber auch, denn zu 90 Prozent sind wenigstens die ZG weg. Mit kleineren Sachen kann man sich irgendwann arrangieren . Und Vieles kann man auch überwinden.

Ich merke auch, dass die ZG vor allem dann kommen, wenn ich mit mir selbst nicht im reinen bin. Ich habe mir irgendwie antrainiert negativen Gefühlen mit Aktivismus aus dem Weg zu gehen. Du bist traurig? - mach irgendwas dann geht's dir besser. Diesem Schema bin ich unter anderem durch die Angst vor Depressionen gefolgt, weil wer noch Tatendrang hat, kann ja nicht depressiv sein. Mittlerweile glaube ich, dass da bei mir ein großes Problem liegt. Diese Angst vor Gefühlen hindert mich daran sie auszuleben und dieses Ungleichgewicht äußert sich irgendwann in den Zwangsgedanken, quasi ein Ventil für den brodelnden Gefühlstopf, den man so lange ignoriert hat. Ich hoffe die Therapie hilft mir da wieder einen Bezug zu zu bekommen.

Also das kann ich aktuell sehr gut. Weglaufen voon Langeweile, Angst, Traurigkeit (die sich bei mir immer in Angst zeigt). Ich denke nur immer das ist doch nicht die Lösung. Mache jeden Tag Autogenes Training, aber oft bekomme ich dann erst recht Attacken. Diese Angst vor Selbstmord kenne ich. Das Gute ist solange man Angst hat tut man es nicht. Es lässt einen aber verzweifeln. Man mag alles kontrollieren. Aber genau das geht nicht und das ist auch das Leben!
Wieso verstehe ich das, kann es aber nicht akzeptieren ;(

Mit Meditation bin ich mittlerweile doch einigermaßen weit gekommen, sodass ich einige
(auch negative) Gefühlee zulassen kann und habe das Gefühl es hilft auch. Dass man nicht versucht sich zu entspannen sondern die Anspannung nur registriert und sich dann wieder auf die Atmung konzentriert nimmt bei mir den Druck raus etwas zu erreichen. Aber wenn es schlimm ist, habe ich auch da zu viel Angst davor loszulassen. Man kann ja nie wissen welche gefühlsspirale man damit lostritt. Am Ende kommt da dann plötzlich die ganze verdrängte Depression hoch oder sowas. Die Angst davor bleibt irgendwie trotzdem

Manchmal kann ich meditieren, aber dann muss ich schon so entspannt sein. Ich kann dir bei deinem geschriebenen nur recht geben!

Hallo, ich werde nachdem ich das hier alles gelesen habe auch mal zu Wort melden. Ich bin 27 und habe seit gut 2 Monaten suizidiale Zwangsgedanken. Ich war damals gerade mit dem Studium fertig und wusste nicht wie alles weitergehen wird und das hat mich extrem belastet bis ich eine Panikattacke hatte und dann ging alles los. Zu mir muss man vielleicht noch sagen, dass ich ein extrem perfektionistischer und verantwortungsbewusste Mensch bin der eigentlich immer die Kontrolle haben muss. Und habe seit jeher extreme Angst vor dem Tod. So viel zu mir. Bin nach 4 Wochen vor lauter Panik direkt in eine psychiatrische Klinik gefahren. Dort wurde es recht schnell besser, nachdem ich von einem Psychologen die Diagnose Zwangsgedanken bekommen habe. Zusätzlich hat mir das Lesen in Büchern sehr geholfen, da man sich da oft so detailliert wiederfindet, dass es einen sehr beruhigt. Bei mir waren es eigentlich immer die gleichen Zwangsgedanken: du bringst dich um und du willst dich umbringen. Diese Gedanken sind sehr stark zurückgegangen.
Dafür hat sich jetzt die Angst eine schwere Depression zu haben und damit nicht umgehen zu können extrem verstärkt. Jede kleinste Emotion wird im Kopf mit den vielen Symptomen einer Depression die einem Google sagt abgeglichen und natürlich passen diese oft und das sorgt dann dafür, dass ich mega Angst bekomme und mich auf nichts mehr anderes konzentrieren kann als mir irgendwie zu beweisen, dass ich nicht depressiv bin. Manchmal rattert mir auch nur 10 mal Satz du willst nicht sterben durch den Kopf. Bin jetzt nach 5 Wochen in der Klinik wieder zuhause und nehme nach wie vor keine Medikamente ausser gelegentlich eine Pipamperon zur Beruhigung. Die Ärzte meinten, dass 90% der Behandlung kognitive Verhaltenstherapie sei und Medikamente lediglich unterstützen. Ab nächster Woche beginne ich eine ambulante Therapie. Auch im Alltag mache ich bzw. versuche ich alles wie immer zu machen (auch um mir zu beweisen, dass ich keine Depression hab). Kriege den Alltag eigentlich auch noch genauso hin wie vorher nur rattert eben permanent der Kopf und ich weiß nicht was ich dagegen machen kann. Ich hoffe dieser hier gibt es noch ein paar Leute die aktiv sind.

Grüße Kevin

Hey Kevin, ja die Angst schwer depressiv zu werden habe ich auch und die fiesen Zwangsgedanken auch...
Ich weiß nicht was dagegen hilft, man muss sich irgendwie selber vertrauen.

Mir gibt auf jeden Fall eine Therapie (tiefenpsychologisch) Sicherheit gegeben. Ich hatte auch eine Verhaltenstherapie ausprobiert, die hat mir aber nicht so viel mehr geholfen als die Tipps hier im Forum. Aber die Therapeutin hat mich Mal gefragt warum ich eigentlich überzeugt davon bin dass ein Ereignis wahrscheinlicher eintritt wenn ich dauernd darüber nachdenke. Weil Gedanken hätten ja an sich keine Macht mich zu irgendwas zu bringen. Da hat es dann ein kleines bisschen Klick gemacht und jetzt Versuche ich mir immer wenn die Gedanken kommen zu sagen: gut, jetzt sind die Gedanken da, aber es sind nur Gedanken. Und wenn du das wirklich willst dann machs halt. Und ich hab dann immer gemerkt wie lächerlich die Gedanken eigentlich sind und dass ich mich da eigentlich gar nicht kontrollieren muss. Im Moment vergess ich die Kontrolle über meine Gedanken öfter Mal und das wiederum macht mir noch Angst. Wenn das unbewusst passiert, dann denke ich immer noch, dass ich deswegen jetzt unerwartet eine Depression oder eine Manie bekomme, weil ich nicht aufgepasst habe. Aber die schlimmen suizid Zwangsgedanken kommen nur noch wenn ich sehr gestresst bin.

Ich habe im Moment das Gefühl, dass ich jeden nur so kleinen Fitzel in meiner Umwelt der nur annähernd was mit Depressionen, Suizid und Tod zu tun hat sofort analysieren und mich der Zwang dazu zwingt das mit meiner Situation zu vergleichen und wenn dann nur 1% davon bei mir ähnlich ist bekomme ich gleich Angst. Ich sage mir dann zwar immer, dass es nur Zwangsgedanken und die Angst vor der Angst ist und das beruhigt mich dann aber eigentlich will ich, dass ich im Vorfeld schon mal nicht jedes sch. minimale Detail überanalysiere.

Zitat von Kev1992:
dass ich im Vorfeld schon mal nicht jedes sch. minimale Detail überanalysiere.



Wenn du da von wegkommst, verschwinden auch die Zwangsgedanken.

Ja das kenn ich gut, am liebsten würde ich dann manchmal einfach mein Gehirn ausschalten und gar nichts mehr denken. Aber es ist ja schonmal gut, wenn du schaffst dich zu beruhigen.
Hast du Mal versucht, den zwang sofort zu unterbrechen bevor du den Gedanken zu Ende gedacht hast? Also normalerweise geht die Gedankenschleife so: du stehst am Bahngleis-der Gedanke ans springen kommt auf-du fragst dich, ob du wirklich springen willst, ob alles in Ordnung ist, ob du depressive Gedanken hast-du merkst, dass du nicht depressiv bist und kannst dich beruhigen. Da denkt dein Gehirn aber immernoch, dass es gut war dich zu analysieren weil du dich ja dann erst beruhigen kannst. Meine Therapeutin hatte mir Mal gesagt man muss den zwang vorher stoppen, schon wenn der Gedanke ans vor den zug Springen aufkommt sofort konsequent an was anderes denken. Mir hat im Kopf ein Lied singen geholfen
Ich weiß nicht ob ich diesen Analysezwang jemals ganz wegbekomme, aber er steht nicht mehr so im Vordergrund.

Zitat von Cha:
Meine Therapeutin hatte mir Mal gesagt man muss den zwang vorher stoppen, schon wenn der Gedanke ans vor den zug Springen aufkommt sofort konsequent an was anderes denken. Mir hat im Kopf ein Lied singen geholfen


Schon komisch, andere Therapeuten sagen dir, dass man die Gedanken zu Ende denken soll. Das ging bei mir auch nach hinten los. Ich bevorzuge auch deinen Weg.

Ja die Variante mit dem zu Ende denken finde ich nur sinnvoll wenn die Angst nicht wirklich begründet ist. Also wenn man die Frage ob die Situation vor der man Angst hat wirklich bedrohlich ist mit nein beantworten kann. Dann hilft vielleicht zu Ende denken, weil man sieht, es kann eigentlich nichts passieren.
Wenn man Angst davor hat sich umzubringen ist die Situation aber ja bedrohlich.

Hallo, ich habe diese Gedanken auch... Ich denke jeden Tag daran.
Ich würde diese allerdings nicht als Zwangsgedanken bezeichnen. Dazu fehlt wohl die Angst vor dem Tod ein wenig...
Angst davor bei z.b. einem Autounfall zu sterben wäre da, aber vor dem Tod an sich nicht.
Ich frage mich deshalb, ob ich den Tod nur begrüße, weil mein Leben so sch. ist und es somit doch Zwangsgedanken sind?

Hui tut das grad gut zu lesen, dass es noch mehrere mit meinen Gedanken gibt Bin neu hier und leider auch suizidale ZG. Schon blöd, dass überhaupt zu schreiben.
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Hallo liebe Mitglieder

Es ist tatsächlich das erste mal das ich mich online austausche bzw. mitteile.

Bei mir fing das mit den Zwangsgedanken vor knapp einem Jahr an.
Bis dato lief in meinem Leben alles sehr solide.
Ich hatte meinen Sport, einen neuen Job und bin grad mit meiner Freundin in eine neue Wohnung eingezogen.
Wichtig ist zu sagen das ich zu dieser Zeit abends Canna. konsumiert habe in Maßen, aber regelmäßig. Es war für mich eine Art Erfolgsgoodie und es lief auch alles wunderbar.
Eines abends, als ich mit meiner schlafenden Freundin auf der Couch lag kam es dann soweit.
Der Konsum war ca. eine Stunde her und ich hatte auch keiner spürbare Wirkung mehr, aber ich hatte aggressive ZG gegenüber meiner Freundin und hatte unglaublich Angst und Panik.
Somit hat sich eine Zeit angekündigt mit welcher ich weiterhin kämpfe.
Den Konsum habe ich natürlich direkt unterbunden. Alk. und andere Dro. kamen/ kommen für mich wirklich nie in Frage.
Jetzt zu den eigentlichen Punkten.
Ich habe den ganzen Mist eher schubweise und ich bemerke diese Phasen auch ganz gut selbst.
Am belastenden sind jene welche sich mit aggresiven/ suizidalen ZG zeigen.

In diesen Momenten habe ich einfach das Gefühl die Kontrolle und den Kampf zu verlieren. Es ist eine unglaubliche Belastung.
Die ich in den guten Momenten in keinster Weise nachvollziehen. Dieses Paradox schürt in mir eine enorme Unsicherheit.
Geht es anderen damit genauso?

Ein weiterer Punkt ist das reinsteigern in existelle Fragen .... dem Sinn des Lebens und der eigentlichen Bedeutungslosigkeit.
Vieles verliert die Farbe und die Sicht wird auf viele Sachen sehr neutral und nur biologisch in meinem Kopf runtergebrochen.
Mein Leben und das Leben anderer sind mir unglaublich viel wert, aber in solchen Schüben hab ich das Gefühl versucht mein Kopf all dem den Wert zu nehmen mit Gedanken die zu sehr hinter den Vorhang blicken. Solche Gedanken hatte ich zu vor auch ... Stichwort: Lappel du vide ... aber davor war eben eine gesunde Distanz da.
Mittlerweile herrscht nur einen unglaubliche Angst vor dem Tod egal in welcher Form .
Geht es anderen auch so?


Horrorfilme etc. haben mich damals ziemlich angesprochen und mir Spaß gemacht ... aber seit diesem Vorfall fühle ich mich durch jegliche Sachen getriggert es schier unmöglich für mich mit Kumpels in den neuen Quentin Tarantino Film zu gehen oder gar ganz banale Disneyfilme wie BeeMovie zu schauen, da sich selbst bei sowas mein Kopf iwas zusammen malt und mir unglaubliche Angst bereitet.
Ist es bei euch auch so, dass man etwas empfindlicher gegenüber Gewalt, Terror und solchen Themen wird und einen solche Sachen über einen längeren Zeitraum beschäftigen?

Zu Schluss noch kurz.
Ich bin mir unsicher mit welcher Offenheit man an solche Sachen herantritt, aber in erster Linie bin ich ein friedliebender Mensch der immer gerne hilf.
Im Rahmen meiner Therapie konnte ich viel überkoch selbst lernen und auch daran wachsen. Aber in solchen Phasen habe ich einfach immer die Sorge/ Angst, was ist wenn du diesmal die Kontrolle verlierst.

@MattC es ist typisch für zwangsgedanken, dass sie sich so anfühlen als würde man es gleich tun oder die Kontrolle zu verlieren.

Es ist auch normal, dass einen alles mögliche triggert!

Leider habe ich auch noch kein erfolgreiches Mittel gefunden was dagegen helfen könnte.


Ich kann dir nur das Hörbuch Tyrannen im Kopf empfehlen. Vielleicht hilft dir es auch zu wissen, dass Zwangsgedanken zu 99,9999% nicht ausgeführt werden oder die Tatsache, dass Mörder meistens keine Empathie empfinden können, was du ja offensichtlich kannst. Auch die Tatsache, dass du dich hilfesuchend ans forum gewendet hast spricht dafür, dass du diese Gedanken schnell wieder los werden willst!


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