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Hallo,
nachdem ich jetzt länger nicht mehr hier aktiv war, muss ich mich leider wieder mal an jemanden wenden, da ich es vor Angst kaum noch aushalte.
Ich habe zur Zeit wahnsinnig mit der Angst zu kämpfen, dreckig, schmutzig oder eklig zu sein und damit auch anderen Menschen zu schaden. Ich weiß, das hört sich ziemlich komisch an, aber es ist leider mein Ernst.
Meine größte Angst ist, dass irgendwelche Körperflüssigkeiten von mir nach außen gelangen und jemand anders damit in Berührung kommen könnte. Momentan drehen sich meine Ängste vor allem um Blut.
Ich habe keine konkreten Vorstellungen was dadurch passieren könnte, es ist einfach nur Ekel und ein Scham- und Schuldgefühl deshalb. Ich habe Szenarien im Kopf, wie jemand das an seinen Körper oder sogar in seinen Mund bekommt, da sich das in meiner Vorstellung überall verteilt, wie zb durch einen Fussel an dem Blut von mir klebt. Dabei bin ich mir nicht mal sicher, ob das überhaupt so passiert sein könnte.
Oft habe ich auch Befürchtungen, dass jemand wegen mir krank werden könnte, obwohl ich ja eigentlich gesund bin. Ich denke, ich habe vielleicht etwas an oder in mir, was ich nicht bemerke und schade damit anderen, indem ich es weitergebe.
Ich muss noch dazu sagen, dass ich momentan in einer schwierigen und sehr stressigen Situation stecke, wodurch meine Psyche extrem gelitten hat in letzter Zeit.
Kann mich vielleicht irgendjemand beruhigen, dass da nichts passieren kann, selbst wenn jemand mit Körperflüssigkeiten von mir in Berührung kommt?
Oder fühle ich mich zurecht eklig und schuldig, weil ich nicht gut genug aufgepasst habe, dass nichts passiert? Ich habe so Angst, jemandem geschadet zu haben.

03.03.2024 13:56 • • 22.05.2024 x 1 #1

Zitat von Lisa95:
Oder fühle ich mich zurecht eklig und schuldig, weil ich nicht gut genug aufgepasst habe, dass nichts passiert? Ich habe so Angst, jemandem geschadet zu haben.

Ich würde mich noch nicht einmal dann schuldig fühlen, wenn jemand tatsächlich über mich zu Schaden kommt. Das einzige, wo man sich schuldig fühlen müsste, ist, wenn jemand weiß, das er eine ansteckende Erkrankung wie AIDS, eine Geschlechtskrankheit oder eine andere ansteckende schlimme Krankheit hat und keine Vorkehrungen trifft, um zu verhindern, andere anzustecken. Aber ansonsten muss man sich weder etwas vorwerfen noch Ekel verspüren.

Als ich deinen Titel las, dachte ich andersherum, dass du Ekel vor Körperflüssgkeiten von anderen Leuten hast. Das ist nämlich bei mir der Fall. Aber nicht aus Angst, mich mit etwas anzustecken, einfach so. Ich würde niemals jemand auf den Mund küssen oder Geschlechtsverkehr haben. Und Wunden versorgen oder Körperpflege von alten oder kranken Personen machen auch nicht.
A


Angst/Ekel vor Körperflüssigkeiten

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Zitat von Schlaflose:
Als ich deinen Titel las, dachte ich andersherum, dass du Ekel vor Körperflüssgkeiten von anderen Leuten hast.

Habe ich auch, aber mehr vor meinen eigenen, weil ich einfach ein sehr gestörtes Verhältnis zu mir selbst habe. Dieses Gefühl nicht sauber zu sein und von anderen auch so wahrgenommen werden zu können, ist eine sehr große Belastung für mich momentan.
Es geht ja manchmal sogar so weit, dass ich denke, ich schade anderen nur durch meine Gedanken, wozu ich ja letzten Sommer mal ein Thema zu angefangen hatte.
Weiß leider nicht wie ich das Problem in den Griff bekommen soll. Von anderen zu hören, dass es nicht schlimm war, bringt leider nur wenig Erleichterung und die Gedanken laufen in Dauerschleife durch meinen Kopf.
Seid ihr oder wart ihr disbezüglich mal in einer Therapie ?
@Panda4 in Therapie war ich schon oft, aber dieses Thema wurde meist kaum angesprochen. Hatte entweder andere Themen, die mich mehr belastet haben oder habe es einfach vermieden, da es auch einfach so unangenehm ist.
Bin meist einigermaßen damit zurechtgekommen bzw. habe ich mir eingeredet, dass es nicht so schlimm ist. Aber so geht es einfach nicht mehr weiter. Jedoch finde ich momentan einfach keinen Therapieplatz.
@Lisa95 Solange du gesund bist und nicht z.B. Aids hast, kannst du niemanden mit Blut anstecken. Das ginge ja nur, wenn du eine ansteckende Erkrankung hast.

Da du aber ja gesund bist, besteht hier kein Risiko.

Ich würde mich weiter nach einem Therapieplatz umgucken.

Hast du einen Psychiater zu dem du regelmäßig gehst?
Zitat von Panda4:
Seid ihr oder wart ihr disbezüglich mal in einer Therapie ?

Ich nicht. Es stört und beeinträchtigt mich nicht. Ich war immer nur wegen meinen Schlafstörungen in Therapie.
@Becky2024 es geht mir ja auch nicht primär um die Gefahr einer Ansteckung, einfach nur der Gedanke daran, jemand kommt damit in Berührung, ist einfach nur schlimm für mich. Und dass dadurch irgendetwas schlechtes passiert (was auch immer). In meinen Gedanken ist alles möglich..
Es geht um Scham und Schuld, was bei mir total überzogen ist.
Die Angst eklig und dreckig zu sein.. kontaminiert mit Schmutz und dadurch andere zu beschmutzen.

Beim Psychiater war ich erst vor ein paar Tagen. Alles was er dazu gesagt hat, war: Körperflüssigkeiten sind doch eigentlich normal. Keine besonders große Hilfe..
Zitat von Lisa95:
einfach nur der Gedanke daran, jemand kommt damit in Berührung, ist einfach nur schlimm für mich

Ich persönlich ekle mich auch vor Körperflüssigkeiten. Meinen eigenen und denen von anderen. Bei mir ist es keine primäre Angst vor Erkrankungen, sondern der Ekel der im Fokus steht.

Bitte bedenke dabei, JEDER Mensch hat Körperflüssigkeiten, nicht nur du. Und deine sind nicht anders oder schlimmer als die der anderen. Gegen Anspucken kann man gut ne Maske tragen. Und Blut verliert man ja nicht einfach mal so.
Zitat von Lisa95:
Beim Psychiater war ich erst vor ein paar Tagen. Alles was er dazu gesagt hat, war: Körperflüssigkeiten sind doch eigentlich normal. Keine besonders große Hilfe

Das ist wirklich keine große Hilfe. Hat er nicht gemerkt, wie gequält du aktuell dadurch bist? Nimmst du Medikamente?
Zitat von Lisa95:
dreckig, schmutzig oder eklig zu sein


Du weisst aber schon, dass unsere Ängste nur Ausdruck einer anderen Problematik sind.

Wenn du dich so fühlst, geht es es doch mehr darum, dass du dich selbst ablehnst. Hast du darüber schon mal wirklich nachgedacht?

Deine jetzige Angst ist nur das Symtom, die Ursache, dass du so denken tust, liegt viel tiefer.
@Becky2024 also ich ekel mich auf jeden Fall vor meinen eigenen viel mehr als von anderen, wahrscheinlich einfach nur, weil man ja damit viel öfter in Berührung kommt. Das ist wirklich sehr belastend.
Ich denke halt leider wirklich, dass ich irgendetwas ekliges an mir habe und andere sind sauberer.
Am schlimmsten sind Toiletten für mich. Habe ständig Angst, dass von dort aus etwas verteilt werden könnte, weil kann man es wirklich vermeiden, dass nie mal etwas daneben geht? Sieht man ja auf öffentlichen Toiletten ganz gut, wie diese teilweise hinterlassen werden.
Zitat von Becky2024:
Hat er nicht gemerkt, wie gequält du aktuell dadurch bist? Nimmst du Medikamente?

Ich lasse es mir meist nicht so anmerken und kann gut überspielen. Habe nach einem Medikament für den Notfall gefragt, also was ich dann bei Bedarf nehmen kann, jedoch habe ich es leider gar nicht vertragen und sonst nehme ich auch nichts.

Ich muss noch dazu sagen, dass sich die Angst, jemandem zu schaden oder etwas zu kontaminieren bei mir nicht nur auf Körperflüssigkeiten bezieht, das kann alles mögliche sein. Aktuell gab es leider einen Vorfall mit Blut, was mich jetzt seit über einer Woche quält, weil ich mich unglaublich reingesteigert habe.

Habe schon so viele Leute in meinem Umfeld gefragt, ob die das schlimm oder eklig finden und alle haben gesagt nein. Aber trotzdem beruhigt mich das nicht richtig.
Zitat von Icefalki:
Wenn du dich so fühlst, geht es es doch mehr darum, dass du dich selbst ablehnst. Hast du darüber schon mal wirklich nachgedacht?

Ja, das ist mir alles bewusst. Mir sind auch die Auslöser für meine Ängste bekannt, nur weiß ich nicht, wie ich dagegen angehen soll, da dieses Gefühl wirklich sehr sehr tief sitzt.
Ich kann mich einfach nicht selbst akzeptieren, vor allem meinen Körper nicht. Meinen Charakter mag ich eigentlich, aber mein Körper steht mir im Weg. Wurde immer sehr viel kritisiert und beleidigt...
Zitat von Lisa95:
da dieses Gefühl wirklich sehr sehr tief sitzt.

Du glaubst also wirklich, dass andere damit Recht hatten, dass dein Körper abstoßend sei? Warum?

Natürlich weiss ich, dass seelische Verletzungen unsere Neurosen ausgelöst haben, allerdings gilt es dann, dagegen anzugehen. Unser eigene Gefühle auf Logik und Wahrheiten zu überprüfen.

Sonst wird das nichts mit einer Änderung und du leidest weiterhin daran, was andere angerichtet haben. Das muss man aber nimmer akzeptieren.
Zitat von Lisa95:
Ich lasse es mir meist nicht so anmerken und kann gut überspielen.

Das ist aber gegenüber des Arztes nicht hilfreich. Du solltest dort eigentlich ehrlich auf den Tisch packen, wie es dir geht. Nur so kann er dir helfen.

Ich überspiele selber im Alltag viel, wie es mir geht. Aber beim Arzt kommt immer alles an Gefühlen auf den Tisch, wenn ich eh schonmal da bin. Nur so kann er einschätzen, was ich brauche, damit es mir besser geht.

Wenn du die Bedarfsmedikation nicht vertragen hast, ruf da doch nochmal an oder schreib ne Mail hin. Dass du ein anderes Medikament verschrieben bekommst. Das geht dank E-Rezept auch ohne dass du nochmal in die Praxis musst.

Zitat von Lisa95:
Ich kann mich einfach nicht selbst akzeptieren, vor allem meinen Körper nicht. Meinen Charakter mag ich eigentlich, aber mein Körper steht mir im Weg. Wurde immer sehr viel kritisiert und beleidigt...

Das könnte natürlich ein Auslöser für dein momentanes Empfinden sein. Aber da etwas dran zu ändern wird wohl ohne Therapie schwer.
Zitat von Icefalki:
Du glaubst also wirklich, dass andere damit Recht hatten, dass dein Körper abstoßend sei? Warum?

Ja warum wurde mir das dann so oft gesagt, wenn es nicht stimmt? Im Vergleich zu anderen bin ich wirklich nicht besonders schön.
Kann mich manchmal kaum im Spiegel anschauen..
Das geht schon seit Jahren so und es wird nicht besser. Weiß nicht, ob man das noch retten kann, wenn ich ehrlich bin...
Zitat von Becky2024:
Das ist aber gegenüber des Arztes nicht hilfreich. Du solltest dort eigentlich ehrlich auf den Tisch packen, wie es dir geht. Nur so kann er dir helfen.

Ich bin schon ehrlich, aber drücke es vielleicht zu harmlos aus und erzähle eher oberflächlich, das kann schon sein.

Zitat von Becky2024:
Wenn du die Bedarfsmedikation nicht vertragen hast, ruf da doch nochmal an oder schreib ne Mail hin. Dass du ein anderes Medikament verschrieben bekommst.

Ja, das kann ich vielleicht nochmal machen, aber habe immer sehr viel Angst vor Nebenwirkungen. Deswegen würde ich am liebsten ohne klarkommen.

Zitat von Becky2024:
Aber da etwas dran zu ändern wird wohl ohne Therapie schwer.

Ambulante Therapie zu finden, ist leider fast unmöglich. Hier gibt es einfach keine Plätze. Ich war letztes Jahr für 8 Wochen in der Tagesklinik, aber hauptsächlich wegen einer anderen Problematik. Im Nachhinein ärgert es mich, das nicht mehr angesprochen zu haben.
@Lisa95 ja, ambulante Therapie zu finden, ist ein Graus. Aber bitte am Ball bleiben.

Ich kann deine Angst vor Nebenwirkungen gut verstehen. Aber Medikamente sind dennoch ein tolles Tool um die Spannungsspitzen zu nehmen.
Ich würde die Angst offen beim Arzt ansprechen, so dass er dir das passende verschreiben kann.
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Jetzt werden meine Ängste leider wieder schlimmer am Abend.
Würde das irgendjemand hier eklig oder schlimm finden, falls Blut von mir irgendwo hingekommen sein sollte?
Kann einfach nicht aufhören darüber nachzudenken und mich schlecht deswegen zu fühlen.
@Lisa95
Ich kann dich sehr gut verstehen .
Bitte versuche es weiter einen Therapie Platz zu finden.
Habe selber auch sehr lange herum Telefoniert und nach langer suche zum Glück einen Super Therapeuten gefunden. Bei dem ich auch über solche probleme reden kann und mir auch wirklich gut geholfen hat .
@Panda4 es liegt leider wirklich momentan an meiner belastenden Lebenssituation, wodurch meine Gedanken total verrückt spielen. Normal habe ich es besser unter Kontrolle oder die Angstzustände halten nicht so lange an.
Aber seit Ende letzten Jahres ist es sehr extrem geworden.
Nichts kann mich einfach beruhigen. Ich wünschte, das wäre einfach alles nicht passiert...
A


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