ICH GREIFE BEWUSST DIESEN EINTRAG AUF,WEIL ER MEINE GEFÜHLSWELT SUPER AUSDRÜCKT !Hey Leute,
Ihr könnt gar nicht glauben welch ein großer Stein mir vom Herzen gefallen ist, als ich eure Beiträge gelesen habe. War ein ganzer Berg, den endlich konnte ich meinem Schatz mal lesen lassen, wie es mir geht. Ich kann das nicht so in Worte fassen wenn man das selbst alles nicht hat und spürt.
Hi, mein Name ist Michael, ich bin 44 Jahre alt und leide seit jetzt fast 12 Jahren an aggressiven Zwangsgedanken. Ich hab mich schon bei „Neu hier“ etwas vorgestellt, möchte aber hier noch kurz schreiben wie es dazu kam.
2003 fiel ich von einem Tag auf den anderen in eine tiefe Depression. Wachte auf, hatte Angst, Grübeln und stellte mir Fragen über den Tod.
Ich sag auch immer, seit diesem Tag bin ich kein Mann mehr sondern eine Memme wenn man sich das Bild des Mannes so anschaut. Früher hab ich entschieden, stand dazu und machte mein Ding. Heute kann ich keine Entscheidung vernünftig treffen, bin voller Angst, mag keine Änderungen machen und bin wie gelähmt. Eben eine Memme geworden.
Da stand ich nun mit einer Depression am Hals. Ging dank meines Arztes auch gleich auf Therapie und da kam dann eines Tages meine Frau und Sohn zu besuch. Wir waren schwimmen und saßen da gerade so auf einer Bank im Wasser als so ein Knirps ständig vor uns ins Wasser gesprungen ist und wir eine Fontäne Wasser ins Gesicht bekommen haben. Ich hab ihn 3x gebeten damit aufzuhören, aber er machte weiter. Ich hab mir dann vorgestellt wie ich ihn zur Strafe mal kurz unter Wasser tauche und bin über diesen Gedanken so erschrocken, dass ich nicht aufhören konnte darüber nachzudenken. Ich muss hier erwähnen ich bin kein Frischling mehr sondern nach fast 12 Jahren kennt man alle Foren, die auch ich wie hier immer Google um mich zu beruhigen…
Mit diesem Gedanken hab ich den Horror in mir ausgelöst und verstärkt durch die Depression noch ins unendliche ausgeweitet. Ich kann wie viele hier die Gedanken gar nicht aussprechen, aber das z.B. eine Walze über den Kopf meines damals 3 jährigen Sohnes fährt oder ich meiner Frau die Kehle durchschneide war noch harmlos.
Und dazu kam, keiner sagte mir was mit mir los ist. Ich hörte immer nur ich solle so sein wie ich sein wollte. Ein Mörder ? Ich brach ab, aber zu den Gedanken kam dann noch
- Ich bin gleichgeschlechtlich
- Ich möchte eine Frau sein weil mir Dess. an Frauen gefallen
- Wenn ich nach Hause komme, ziehe ich aus. Warum = ?
Ich beobachtete Frauen und fragte mich, ob ich mich so anziehen würde. Ich vermied den Blick in das Gesicht anderer Männer, ich suchte nach Gründen ausziehen zu müssen etc.
Aber als ich meine Frau bat die Küchentüre abzuschließen aus Angst, ich könne ein Messer nehmen und zustechen war es zu viel für Sie und mich. Ich wies mich in ein psychatrisches Krankenhaus ein und blieb dort bis ich einen neuen Therapieplatz hatte. Zwischendurch hatte ich ein solches Tief wegen dieser Gedanken, dass ich in die Geschlossene kam um mir nichts an zu tun. Ich wußte nämlich noch immer nicht was mit mir los war. Erst auf Therapie erfuhr ich von dem Thema Zwangsgedanken.
Ich kürz mal ab. Ich wurde nach 5 Monaten von dort entlassen. Ich nehme seit dem täglich 40 mg Paroxetin und kämpfe noch immer mit immer wieder hochkommenden schlimmen Gedanken. Ich kenne das Buch“ Kobold im Kopf“ fast auswendig. Zudem Bücher über „wie krieg ich diese wieder los“. Ich hatte jahrelang schwächere Phasen aber ganz weg war der Mist nie.
Nun, meine Frau hat sich damals aus Angst und Vertrauensverlust von mir getrennt. Ich lebe jetzt seit 7 Jahren in einer neuen Beziehung und hab eine wunderbare Partnerin und zwei Mädels (Zwillinge) die ich über alles liebe.
Und was für mich der absolute Alptraum ist, wieder diese Gedanken. Ich kapier es einfach nicht, ich rede sehr oft mit diesen Gedanken, so als währen sie das kleine Männchen in meinem Kopf. Ich weis, ich würde nie etwas machen, aber diese kleine Unsicherheit kommt immer wieder in mir hoch. All das, was ihr hier so super beschrieben habt. Bin ich nicht vielleicht doch, vielleicht will ich das ja doch… usw. usw.
Das zieht mich ganz weit runter, lähmt mich noch mehr und ich frag mich immer mehr und mehr ob ich es jemals schaffe, diese Gedanken los zu werden.
Also google ich mal wieder obwohl ich zu dem Thema Zwangsgedanken alles weis. Hab zig Bücher drüber gelesen, krieg es aber mit den Tipps nicht weg.
Echt zum verzweifeln.
So erst mal genug genervt.
Micha