Hallo Ihr Lieben,
ich war schonmal hier angemeldet... hatte mich aber löschen lassen,
da ich von so gut wie jedem Beitrag so extrem getriggert wurde, dass
mich das Lesen hier noch 'kranker' gemacht hat. Jetzt muss ich aber
endlich mal meine Geschichte loswerden... und würde mich freuen,
wenn sich evtl. jemand in meinem Beitrag wieder findet und Tipps hat,
wie ich mit der Situation umgehen soll.
Beitrag ist etwas länger... hoffe, er wird überhaupt gelesen.
Bei mir war es so:
Mein Freund und ich waren letztes Jahr beide noch in der Ausbildung (uns trennen 60 km). Er wurde Mitte des Jahres mit der Ausbildung fertig und wir hatten schon lange ausgemacht, dass er danach zu mir zieht (habe im Haus meiner Mama eine große Wohnung und wir könnten hier kostenlos leben - hätten auch eine 'Rundum-Betreuung' was Essen usw. angeht ). Er sagte, dass es super wäre kostenlos hier zu wohnen, da er sich von dem gesparten Geld dann ein Auto kaufen und jeden Tag 60km auf die Arbeit fahren würde. Kurzum - Ausbildung war beendet - und er hat gekniffen. ''60 km sind mir doch zu weit'' (eigentlich ging es ihm glaube ich eher darum, dass er nicht von seinen Eltern und Freunden weg wollte). Ende des letzten Jahres haben wir uns entschieden, dass wir, sobald meine Ausbilung beendet ist (das war diesen Januar) uns zusammen eine Wohnung in seiner Heimat suchen. Wir haben uns auch Wohnungen angeschaut und waren in Möbelhäusern usw.
Leider hatte meine Mama zu dem Zeitpunkt einen Tumor an den Lymphdrüsen und musste operiert werden. Daher war ich eher mit ihr, als mit dem 'aufs Ausziehen vorbereiten' beschäftigt, da sie ihr ganzes Leben für mich geopfert hat - mit dem Arbeiten aufgehört und nur noch für mich dagewesen. Wir waren immer zusammen und sie hat mich vor ALLEM was mir Angst machen könnte oder was ich nicht wollte beschützt (zb. wollte ich nicht in den Kindergarten, dann musste ich nicht mehr hin,
oder sie ist immer mit auf Kindergeburtstage gekommen, da ich nicht alleine hin wollte. Wenn wichtige Gespräche anstanden, zu denen ich nicht wollte, hat sie für mich abgesagt, hat mich krankgeschrieben, wenn ich keine Lust auf Schule hatte usw.)
Ich war dann immer so hin und hergerissen - und als es dann im Januar zum Mietvertrag unterschreiben gehen sollte, habe ich gekniffen, denn es wurden Auffälligkeiten in weiteren Körperteilen meiner Mama festgestellt und wir befürchteten, dass der Tumor schon im Körper verstreut war. Fazit: Freund ist alleine in eine (extrem hässliche!) Wohnung gezogen - ich musste einen neuen Arbeitsplatz suchen - habe dann auch einen gefunden, der aber nicht gerade meinem 'Traumarbeitsplatz' entsprach. Meine Kollegin ging dann im Mai in den Urlaub und ich musste (obwohl ich noch nicht so wirklich toll eingearbeitet wurde) ihre Aufgaben übernehmen.
Davor hatte ich schon vorher extreme Angst - Angst, dass ich es nicht schaffe.
Als wir an Ostern im Kurzurlab waren und zurückkamen, weinte ich schon den ganzen Abend und sagte 'ich will dort nie wieder hin, bitte ruf an und sag ich komme nie wieder'.
Naja, als es dann so weit war und die Kollegin weg war, fing alles an. Der erste Tag 'alleine' war endlich überstanden, aber ich hatte den ganze Abend die ganzen Mails im Kopf, die ich noch nicht beantworten konnte und machte mir Gedanken, dass ich es doch nicht schaffen werde.
In der Nacht bekam ich meine erste Panikattacke. Richtig heftig- und da ich nicht wusste, dass es sowas überhaupt gibt, dachte ich ich sterbe.
Am nä. Tag nahm ich mir einen Tag Urlaub und es ging von Arzt zu Arzt. Das Herz macht seitdem Probleme - zu hoher Puls, zu hoher Blutdruck usw. Am Tag danach kam ich mit Verdacht auf Herzinfarkt ind KH. Seitdem bin ich krankgeschrieben gewesen...ging von Arzt zu Arzt, rief mehrmals den Notarzt, wurde mit Blaulicht ins KH gefahren...das volle Programm eben.
Seitdem war ich auch schon bei 4 Psychotherapeuten. Diagnosen von Burnout, über Herzangst, Depressionen, und generalisierter Angststörung - bis nun noch die 'Angst vor dem alleine sein' hinzu kam. Das wurde dadurch erklärt, dass meine Mama ja immer für mich da war und es immer hieß 'keine Angst, die Mama ist ja da'. Und an diesem Punkt, wo die Kollegin weg ging, kam dieses 'Ohje, jetzt ist sie weg, jetzt muss ich Angst haben' - und alles ging los.
Nun ist es so, dass ich monatelang nur daheim im Bett lag (bei meiner Mama im Ehebett - ich bin 21!), dann ging es vor einem Monat, dass ich ganz alleine zu meinem Freund fahren konnte - ich war so stolz...dort bleib ich für mehrere Tage (obwohl er tagsüber arbeiten musste)....alles ging, obwohl ich extreme Atemnot habe und einen ganz starken Druck auf der Lunge - dauerhaft. Sobald er heim kam, ging es.
Letzte Woche war ich wieder bei ihm - Donnerstag ging er arbeiten - gerade als die Tür zuging, bekam ich eine neue Panikattacke. Ich dachte 'das wars jetzt' - rief meine Mama an -die sofort (naja... 30 Min. dauerte es) kam. Seitdem bin ich zuhause und bin einfach nur am Ende. Ich dachte 'jetzt wirds endlich wieder' und schon geht es wieder los. Mein Freund war am Wochenende bei mir - und wir konnten normal einkaufen gehen usw. . Immer wenn er da ist, geht es mir besser - viel besser. Heute musste er wieder heim - und eben hatte ich schon wieder eine PA. Zum Glück ist meine Mama jetzt bei mir - aber das kann es ja auch auf Dauer nicht sein. Ich rufe auch ständig meinen Freund an - zum Glück ist er verständnisvoll, aber bald ist sein Urlaub rum und ich kann auch nicht mehr so oft anrufen =(((
Was soll ich denn tun - ich traue mich nicht mehr, zu ihn zu fahren, da ich ja jetzt sogar dort Panikattacken bekomme. Meine Therapeutin sagte 'sie wissen jetzt woher es kommt, den Rest müssen sie selber machen' - toll....WAS soll ich denn machen =(( helft mir, bitte =(((
Ich hoffe so sehr, dass jemand sich die Mühe gemacht und den Text gelesen hat.
Liebe Grüße,
Mimi
ich war schonmal hier angemeldet... hatte mich aber löschen lassen,
da ich von so gut wie jedem Beitrag so extrem getriggert wurde, dass
mich das Lesen hier noch 'kranker' gemacht hat. Jetzt muss ich aber
endlich mal meine Geschichte loswerden... und würde mich freuen,
wenn sich evtl. jemand in meinem Beitrag wieder findet und Tipps hat,
wie ich mit der Situation umgehen soll.
Beitrag ist etwas länger... hoffe, er wird überhaupt gelesen.
Bei mir war es so:
Mein Freund und ich waren letztes Jahr beide noch in der Ausbildung (uns trennen 60 km). Er wurde Mitte des Jahres mit der Ausbildung fertig und wir hatten schon lange ausgemacht, dass er danach zu mir zieht (habe im Haus meiner Mama eine große Wohnung und wir könnten hier kostenlos leben - hätten auch eine 'Rundum-Betreuung' was Essen usw. angeht ). Er sagte, dass es super wäre kostenlos hier zu wohnen, da er sich von dem gesparten Geld dann ein Auto kaufen und jeden Tag 60km auf die Arbeit fahren würde. Kurzum - Ausbildung war beendet - und er hat gekniffen. ''60 km sind mir doch zu weit'' (eigentlich ging es ihm glaube ich eher darum, dass er nicht von seinen Eltern und Freunden weg wollte). Ende des letzten Jahres haben wir uns entschieden, dass wir, sobald meine Ausbilung beendet ist (das war diesen Januar) uns zusammen eine Wohnung in seiner Heimat suchen. Wir haben uns auch Wohnungen angeschaut und waren in Möbelhäusern usw.
Leider hatte meine Mama zu dem Zeitpunkt einen Tumor an den Lymphdrüsen und musste operiert werden. Daher war ich eher mit ihr, als mit dem 'aufs Ausziehen vorbereiten' beschäftigt, da sie ihr ganzes Leben für mich geopfert hat - mit dem Arbeiten aufgehört und nur noch für mich dagewesen. Wir waren immer zusammen und sie hat mich vor ALLEM was mir Angst machen könnte oder was ich nicht wollte beschützt (zb. wollte ich nicht in den Kindergarten, dann musste ich nicht mehr hin,
oder sie ist immer mit auf Kindergeburtstage gekommen, da ich nicht alleine hin wollte. Wenn wichtige Gespräche anstanden, zu denen ich nicht wollte, hat sie für mich abgesagt, hat mich krankgeschrieben, wenn ich keine Lust auf Schule hatte usw.)
Ich war dann immer so hin und hergerissen - und als es dann im Januar zum Mietvertrag unterschreiben gehen sollte, habe ich gekniffen, denn es wurden Auffälligkeiten in weiteren Körperteilen meiner Mama festgestellt und wir befürchteten, dass der Tumor schon im Körper verstreut war. Fazit: Freund ist alleine in eine (extrem hässliche!) Wohnung gezogen - ich musste einen neuen Arbeitsplatz suchen - habe dann auch einen gefunden, der aber nicht gerade meinem 'Traumarbeitsplatz' entsprach. Meine Kollegin ging dann im Mai in den Urlaub und ich musste (obwohl ich noch nicht so wirklich toll eingearbeitet wurde) ihre Aufgaben übernehmen.
Davor hatte ich schon vorher extreme Angst - Angst, dass ich es nicht schaffe.
Als wir an Ostern im Kurzurlab waren und zurückkamen, weinte ich schon den ganzen Abend und sagte 'ich will dort nie wieder hin, bitte ruf an und sag ich komme nie wieder'.
Naja, als es dann so weit war und die Kollegin weg war, fing alles an. Der erste Tag 'alleine' war endlich überstanden, aber ich hatte den ganze Abend die ganzen Mails im Kopf, die ich noch nicht beantworten konnte und machte mir Gedanken, dass ich es doch nicht schaffen werde.
In der Nacht bekam ich meine erste Panikattacke. Richtig heftig- und da ich nicht wusste, dass es sowas überhaupt gibt, dachte ich ich sterbe.
Am nä. Tag nahm ich mir einen Tag Urlaub und es ging von Arzt zu Arzt. Das Herz macht seitdem Probleme - zu hoher Puls, zu hoher Blutdruck usw. Am Tag danach kam ich mit Verdacht auf Herzinfarkt ind KH. Seitdem bin ich krankgeschrieben gewesen...ging von Arzt zu Arzt, rief mehrmals den Notarzt, wurde mit Blaulicht ins KH gefahren...das volle Programm eben.
Seitdem war ich auch schon bei 4 Psychotherapeuten. Diagnosen von Burnout, über Herzangst, Depressionen, und generalisierter Angststörung - bis nun noch die 'Angst vor dem alleine sein' hinzu kam. Das wurde dadurch erklärt, dass meine Mama ja immer für mich da war und es immer hieß 'keine Angst, die Mama ist ja da'. Und an diesem Punkt, wo die Kollegin weg ging, kam dieses 'Ohje, jetzt ist sie weg, jetzt muss ich Angst haben' - und alles ging los.
Nun ist es so, dass ich monatelang nur daheim im Bett lag (bei meiner Mama im Ehebett - ich bin 21!), dann ging es vor einem Monat, dass ich ganz alleine zu meinem Freund fahren konnte - ich war so stolz...dort bleib ich für mehrere Tage (obwohl er tagsüber arbeiten musste)....alles ging, obwohl ich extreme Atemnot habe und einen ganz starken Druck auf der Lunge - dauerhaft. Sobald er heim kam, ging es.
Letzte Woche war ich wieder bei ihm - Donnerstag ging er arbeiten - gerade als die Tür zuging, bekam ich eine neue Panikattacke. Ich dachte 'das wars jetzt' - rief meine Mama an -die sofort (naja... 30 Min. dauerte es) kam. Seitdem bin ich zuhause und bin einfach nur am Ende. Ich dachte 'jetzt wirds endlich wieder' und schon geht es wieder los. Mein Freund war am Wochenende bei mir - und wir konnten normal einkaufen gehen usw. . Immer wenn er da ist, geht es mir besser - viel besser. Heute musste er wieder heim - und eben hatte ich schon wieder eine PA. Zum Glück ist meine Mama jetzt bei mir - aber das kann es ja auch auf Dauer nicht sein. Ich rufe auch ständig meinen Freund an - zum Glück ist er verständnisvoll, aber bald ist sein Urlaub rum und ich kann auch nicht mehr so oft anrufen =(((
Was soll ich denn tun - ich traue mich nicht mehr, zu ihn zu fahren, da ich ja jetzt sogar dort Panikattacken bekomme. Meine Therapeutin sagte 'sie wissen jetzt woher es kommt, den Rest müssen sie selber machen' - toll....WAS soll ich denn machen =(( helft mir, bitte =(((
Ich hoffe so sehr, dass jemand sich die Mühe gemacht und den Text gelesen hat.
Liebe Grüße,
Mimi
19.12.2011 19:04 • • 20.12.2011 #1
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