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Hallo meine Lieben....

Ich glaub ich komme dem Grund für meine Angststörung so allmählich näher....
Dass ich ein Mensch, mit extrem hohen Erwartungen an mich selbst bin, weiß ich ja schon lange....Beruflich vor allem. Immer gut sein, besser als andere, am liebsten die Beste von alllen....Die letzte Zeit wurde es aber extremer.
Ich möchte jedem gefallen, will das absolut jeder mich mag, auch wenn dieser Mensch im meinem Leben keinerlei Stellenwert hat.
Ständige Angst vor Ablehnung...'Mag sie/er mich?'
' Bin ich ihr/ihm symphatisch?'
Und am allerschlimmsten: Ja keine Schwäche zeigen. Niemand darf bemerken, dass ich ja auch meine Fehler habe...so kommt es mir vor.

Aber woher kommt das? Ich weiß doch im Prinzip, dass es vollkommen unbedeutend ist, was ein Fremder von mir denkt und trotzdem lege ich wert auf dessen Meinung. Totaler Widerspruch und voll nervig....Kennt das jemand? Und habt ihr einen Weg gefunden, das vielleicht ein bisschen einzuschränken?

freu mich auf eure Antworten

13.09.2016 21:06 • 05.10.2016 #1


39 Antworten ↓


Logisch, war auch mein Problem. Dahinter steckt die Angst, nicht zu genügen. Bei mir kam das von der Erziehung.

Wenn dir das aber bewusst ist, kannst du daran arbeiten. Mir gelang es. Es wird immer wieder mitschwingen, sobald du aber merkst, dass sich da wieder ein komisches Gefühl in der Bauchgegend breit macht, weißt du, ups, jetzt geht es wieder ins alte Fahrwasser.

Bei uns reicht die Hälfte. Da lebt es sich deutlich besser.

Was noch interessant ist, ist das Eingestehen dieser Schwäche. Denn unser Powern ist nix anderes als das Übertünchen bloß keine Schwäche zu zeigen. Und damit knocken wir uns selbst aus.

Den gut ist nie genug. Ergo leben wir unter extremen Stress. Und dann kommt die Angst. Und wovor hatte ich Angst? Vor umfallen, verrückt werden, auszuticken..Haha, wenn das kein Spiegel war.

Bis ich das verstanden hatte, mussten viele Jahre ins Land gehen. Naja, Nabelschau betreiben ist echt nicht einfach, aber es lohnt sich.

Zu deiner Frage: Las einfach los. Gönne dir Schwäche. Söhn dich mit dir aus. Steh zu deinen Fehlern, akzeptiere dein noch mangelndes Selbstbewusstsein bist du deiner selbst bewusst bist.

Dann hast du es. Braucht Zeit, viel Selbstreflektion, immer wieder überprüfen deiner Wahrnehmung, und irgendwann wird es immer leichter.

Weil du dich fragst: will ich das überhaupt und was ist es mir wert und warum tu ich es überhaupt.

Deine Fragen, deine Antworten, deine Konsequenz daraus.

Zumindest mach ich das so.

A


Zu hohe Erwartungen an uns selbst?

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Hey icefalki
Danke für deine tollen Worte
Du sagst, bei dir kam das von der Erziehung....wie darf ich das verstehen? Hast du von deinen Eltern gelernt, dass du nur gut bist wenn du Leistung erzielst?
Das ist bei mir ja grad das komische.....ich hatte so ne tolle Kindheit, viel Liebe...mir wurde nicht gelernt, dass ich irgendwie besonders gut sein müsste oder viel Leistung bringen sollte....ich versteh deshalb nicht ganz woher meine Angst kommt. Ich war immer genug, für meine Familie...für meine Freunde...ich bin das nur selbst, der ich nicht genüge....und das trotz vielen Komplimenten, bezüglich meiner Arbeit und meiner person, viel Zuspruch, viel Anerkennung....ist schon komisch....

Dann frag dich doch, warum? Es gibt einen Grund, warum du selbst die hohen Erwartungen an dich hast..

Vielleicht magst du unterbewusst keine Menschen, die nicht deine Wertigkeit haben. Ist jetzt nicht böse, sind alles Fragen, die mir selbst auch gestellt habe.

Eklige Fragen. Die da meine Eitelkeit, Hochmütigkeit, Boshaftigkeit, Dummheit, Arroganz, beinhaltet haben. Ich war tief in meiner eigenen dunklen Welt. Und mir hat vieles nicht gefallen, glaub mir..

Manchmal war mir dabei körperlich übel. Genau da hab ich dann weiter gemacht.

Erst wenn du dir im Klaren bist, dass nicht alles Gold ist, was da glänzt, dann kommst du weiter.

Wir bestehen immer aus 2 Seiten. Die eine ist die, die wir nicht zeigen wollen, die, die wir uns verbieten.

Und genau da entsteht Unterdrückung, denn Zorn, Wut, Hass, Machtlosigkeit, Hilflosigkeit, Abhängigkeit, und und und sind mächtige Gefühle. Wenn Du sie nicht zulassen willst, sie nicht erkennst, dann brechen die abgewandelt aus. Dann kannst du dich mit Angst herumschlagen.

Weil, zulassen können/dürfen wir die ja nicht. Also, was bleibt der Seele übrig um sich bemerkbar zu machen? Angst: kämpfen oder fliehen, richtig heftig und zeigt aber deutlich, was da drinnen los ist.

Ich denke, du kriegst das hin. Schuldige braucht man auch nicht zu suchen. Mir hat die Erkenntnis nur geholfen, warum ich so geworden bin. Ich selbst brauch Logik, ich muss das alles verstehen.

Warum, weshalb. Weißt du um dich, verstehst du es. Und dann kannst du lernen, damit umzugehen,

Ist ein langer Prozess, der Weg ist aber lohnenswert.

Nein, klingt keineswegs böse. Ich bin dankbar für jeden neuen Ansatz, jede neue Denkweise. Ich bin schon willig, mich mit mir und meinem Innenleben auseinanderzusetzen. Find das ja prinzipiell auch interessant und bemerke, dass mich gewisse Denkweisen ja schon deutlich weiter gebracht haben. Da ist halt dieser Kampf immernoch zwischen dem Ich, das sich selbst akzeptieren möchte wie es ist...und dem anderen Ich, das einfach möchte, dass ich darüber gar nicht nachdenken muss.

Was ich zurzeit versuche ein bisschen zu vertiefen, ist dass Selbstwahrnehmung und Außenwahrnehmung ja total 2 Paar Schuhe sein....ich selbst finde mich oft schüchtern, unsicher, hässlich, ängstlich, zu wenig....wo ich öfters einen nahen Bekannten gefragt hab wie ich grad auf ihn wirke und der schildert mir das totale Gegenteil.....schon merkwürdig

Was machst du beruflich eigentlich?

Hab Arzthelferin gelernt, dann 20 Jahre im med.-psych. Bereich gearbeitet, dann Ausbildung zur Tierheilpraktikerin , Tätigkeit in einer Tierarztpraxis und jetzt kleinere Brötchen backen, und wieder seit 1 Jahr in einer HNO Praxis. Die mich übrigens mit 56 Jahren noch genommen haben und mich jetzt lieben, obwohl ich mit dem ganzen PC Käse auf Kriegsfuß stehe.

Und jetzt kommt das Geheimnis. Früher war ich die absolute Nummer 1. Weil Leistung davon ablenkt, dass innerlich ein kleines Wichtlein steckt.

Jetzt bin ich ein kleines Lichtlein, und bekomm Anerkennung, Zuneigung, und Wertschätzung. Komisch oder?

Dabei hab ich klipp und klar gesagt, dass ich die ganzen Weiberspielchen nicht mitmache, sofort gehe, wenn es nötig wird, mein Lernen deutlich verlangsamt ist, und dass Sie mich so nehmen müssen, wie ich bin.

Das ist jetzt meine Authentizität. Ich bin echt. Ich bin eben ich. Und erwarte auch nicht, dass das immer funktioniert. Aber dann ist es eben so. Da ist dann niemand schuld, aber dieses Streben ist weg.

Ich hab eine 35jährige Erstkraft. Die rockt den Laden. Prima, nachdem ich ihr klar gemacht habe, dass ich null Interesse habe, sie zu verdrängen, funktioniert das klasse.

Ich bin super zufrieden und fürchterlich stolz auf mich, denn dieser Job ist bisher die größte Herausforderung, der ich mich überhaupt habe stellen müssen.

Ich liebe Menschen. Und spüre deren Ängste und spreche die an. Und ja, meine Lebenserfahrung und meine Erkrankung haben mich sehr weit gebracht. Selbst mein Chef verändert sich so langsam. Er wird menschlicher. Ich färbe ab! Hihi.

Du siehst, ich bin so stolz auf mich, dass ich ewig über mich geschrieben habe. Sorry.

Aber was mir bei dir aufgefallen ist, du hast doch erkannt, wo das Problem ist.

In deiner Selbstwahrnehmung krankt es. Daher gibst du soviel Gas, damit übertünchst du alles..

Und das macht Stress und Angst. Und ist ja nie genug.

Versuch dich selbst zu lieben. Klingt immer so komisch. Selbstliebe.

Apropos, googel mal Charlie Chaplins Gedicht über Selbstliebe. Hab das bei mir auch in meinem Profil hinterlegt. Das sagt alles.

Viel Spaß beim Lesen..

Na das finde ich ja toll!

Du kannst echt unfassbar stolz auf dich sein.....hast ja viel geschafft und bist nun auf einem Punkt wo du ungekünstelt du sein kannst....da will ich auch mal hin! Wie war den bei dir der Stand in deinen 20ern? Bin jetzt 23

Weißt du, was ich sehr interessant finde? Ich hab da irgendwie eine gewisse Sensibilität entwickelt....seit ich selbst mit diesem Dingen zu kämpfen habe, fallen mir bei anderen ganz viele Kleinigkeiten auf...Unsicherheiten, Ängste...wie sie es versuchen zu übertünchen. Und das witzige ist: Ich finde das immer so positiv und symphatisch wenn jemand solche Schwächen zeigt. Also bei anderen mag ich sie, nur bei mir selbst nicht...

Das Gedicht von Charlie Chaplin kenne ich bereits, ich liebe es! 3

Huhu, da brach meine Panik aus. Allerdings, wenn ich so zurückschaue, hatte ich Panikgedanken (allerdings nicht bewusst), seit ich mit 17 Jahren mit dem ersten Unfall-Toten beruflich zu tun hatte.

Damals, aus heutiger Sicht, war das gnadenlos. Ich erzähl da lieber nix, was aber von uns verlangt wurde, war schrecklich. Man hatte zu funktionieren, sonst taugst du nicht für diesen Job. Damals wurde noch viel mehr vom Hausarzt gemacht und mein Lehrherr war Unfalldurchgangsarzt und ein Ar. mit samt seiner blöden Frau.

Ich könnt dir Geschichten erzählen.

Was zu deiner Sensibilität, das nennt sich glaub ich emotionale Intelligenz. Davon haben wir leider etwas zuviel abbekommen.

Interessant ist, dass in der Homöopathie, (mein jetziger Chef arbeitet damit, ich hab eine Jahresausbildung für Tiere), die psychische Ebene das A und O ist.

Und die Empfindung eines Menschen ist seine eigene.

Dein Nichtzulassenkönnen einer Schwäche, und genau diese zu besitzen.

Du magst diese Schwäche bei den anderen, selbst darfst du die aber nicht zeigen. Hier ist dein Knackpunkt. Hier frag dich nach dem warum.

@Icefalki
Du triffst es auf den Punkt.
Aber Selbstliebe kann imho nie! nachgeholt werden. Bestenfalls ein als ob - Gefühl. Aber auch das ist schon viel wert.

Zitat von Robinson:
@Icefalki
Du triffst es auf den Punkt.
Aber Selbstliebe kann imho nie! nachgeholt werden. Bestenfalls ein als ob - Gefühl. Aber auch das ist schon viel wert.


Mit nachholen, da geb ich dir vollkommen recht. Ist auch immer so eine Sache, was jetzt die einzelnen Worte selbst bei uns auslösen. Wenn aber Angst ein Gefühl ist, entstanden durch Erlebnisse in der Vergangenheit, so mag ein Aussöhnen mit uns selbst, dann die angenehmeren Gefühle auslösen.

Ich muss jetzt erst mal darüber nachdenken, ob meine Gefühle in mir, dieses als ob ich mich selbst lieben würde, ausdrücken.

Lieben, ist vielleicht für mich zuviel. Mich mögen trifft es eher.

Herrje, machst du das kompliziert.

Das ist ja saragossa's Faden und Sorry wenn ich mich da so einklinke, ich fühl mich nur sehr angesprochen vom Thema.
Ich bin da auch über das Thema Bindungsstörung gestolpert, und das erklärt vieles. Ganz frühe Erfahrungen der Ablehnung der Mutter, aus welchen Gründen auch immer, sitzen wie eingeätzt im Gehirn. Der ewige und endlich Erfolglose Kampf um Zuneigung lassen als Grundmuster bei mir Zweifel, Misstrauen und Frust und Angst bestehen. Wie icefalki so schön schreibt, entsteht dadurch der Druck seinen Wert ständig beweisen zu müssen.
Mir hilft es wenn ich bemerke dass die andere auch nur mit Wasser kochen. Aber ich muss die Erfahrung immer wieder neu machen, das bleibt nie lange haften.
Komischerweise habe ich diese Ablehnungserwartung und die Selbstzweifel bei Ärzten und Co. nicht. Da kann ich gut. Ich weiss nicht ob das Narzisstisch ist. Bestimmt.
Jedenfalls habe ich mit meiner Ich-Kränkung mein Leben lang zu kämpfen. Auch wenn ich viele Zusammenhänge Erkenne, ist dieses Grundgefühl nie ganz weg.

Lieber @robinson, ich denk nicht, dass uns @saragossa unsere Antworten übel nimmt.

Wir sind ja im Thema.

Gut, bei uns beiden war es die Ablehnung der Eltern. Bei mir waren es beide Teile. Es war auch nicht direkt Ablehnung, es war sachliches Klappe halten, und funktionieren müssen. Es war eher Kälte, oder Versorgung gepaart mit strenger Erziehung.

Und Anerkennung gab es bei Leistung. Damit leb ich auch in diesem Grundmuster.

Mir hat es geholfen, a. die Zusammenhänge erkennen zu können und b. mich ständig zu hinterfragen warum ich jetzt so oder so reagiere. Und was mir am meisten hilft, die Gewissheit zu haben, dass ich mich nie mehr verbiegen muss.

Ich darf , ich muss aber nicht mehr. Das ist mein Rettungsanker, meine innere Freiheit.

Und ich kann auch zwischenzeitlich damit umgehen, dass ich selbst auch meine Fehler habe, die andere ansprechen können. Das zieht mir nicht mehr den Boden unter den Füßen weg.

Das war mein Hauptproblem, dieses extreme erschütternde Gefühl, ja, irgendwie war es existenzbedrohend.

Saragossa, bist du schon ein bisschen schlauer geworden, warum DU so hohe Erwartungen an dich hast?

@Icefalki
Da biste ja schon weit. Glückwunsch. Ich habe noch immer ein schlechtes Gewissen wenn ich darüber Nachdenke was alles s. gelaufen ist. Kannst doch keinen Groll gegen deine Mutter haben ! Die es so schwer hatte ! Ich hab sie immer noch verteidigt. Aber ich war ihr völlig egal. Ich durfte sie noch nichtmal berühren. Von im Arm nehmen ganz ab.
Das war ihr eklig. Zieh' dir das mal rein. Was soll ein Kind davon halten ? Das es eklig ist?
Wenn mich heute jemand spontan Umarmt werde ich steif wie ein Brett.


Lieben Gruss, Robinson

Zitat von Robinson:
@Icefalki
Da biste ja schon weit. Glückwunsch. Ich habe noch immer ein schlechtes Gewissen wenn ich darüber Nachdenke was alles s. gelaufen ist. Kannst doch keinen Groll gegen deine Mutter haben ! Die es so schwer hatte ! Ich hab sie immer noch verteidigt. Aber ich war ihr völlig egal. Ich durfte sie noch nichtmal berühren. Von im Arm nehmen ganz ab.
Das war ihr eklig. Zieh' dir das mal rein. Was soll ein Kind davon halten ? Das es eklig ist?
Wenn mich heute jemand spontan Umarmt werde ich steif wie ein Brett.


Lieben Gruss, Robinson



Kenn ich auch. Keine Umarmung, keine richtigen körperlichen Berührungen, das Wort eklig war es nicht, es war nur unbekannt. Man gab sich zur Begrüßung die Hand.

Das mit dem Umarmen musste ich auch erst lernen. Mir ging es wie dir, steif wie ein Brett.

Ich muss jetzt mal schauen, wie alt du bist.

Interessant, ich bin 57. wird wohl auch an der nach Nachkriegsgeneration unserer Eltern liegen.

Ich hab übrigens den Kontakt abgebrochen. Bin eine böse Tochter. Da war ich 51 Jahre alt. Solange hab ich gehofft. Mich hat es befreit. Allerdings ist sowas traurig.

Huhu ihr Lieben!

*Tablett mit Eiskaffee auf den Tisch stell* hab uns was mitgebracht.

Mir geht es genau wie euch. Ich arbeite, die letzten Monate, genau an dieser Thematik.

Meine Eltern gehörten ebenfalls nur Nachkriegsgeneration. Gerade meine Mutter muss das sehr geprägt haben. Sie war ein kleiner Kontrollfreak mit narzistischen Tendenzen. Es war ihr auch immer wichtig, das sie eine Vertrieben war und kein Flüchtling. Und mein Vater... war ein egomaner Tyrann... Wie eine Kindheit, bei der elterlichen Mischung aussieht, könnt ihr euch sicher vorstellen.

Jedenfalls war einer der vermeintlich guten Ratschläge meiner Mutter: NIE Gefühle zeigen! Jaaaa nicht angreifbar werden... Es mag ja gut gemeint gewesen sein, dass Problem dabei... SO bin und war ich nie. Versteht mich nicht falsch, ich hab mich an die Ratschläge gehalten. Ich war fleissig, brav, hab kaum geschmutzt und war auch sonst eine liebe Tochter... jedenfalls solange ich alles tat was meine Eltern von mir erwarteten...

Nur bin ich halt leider so überhaupt nicht cool und tough und sowas alles... ich bin emotional, ich fall Freunden um den Hals bei einem Wiedersehen, ich bin chaotisch, schusselig, empathsich und genauso zeig ich es auch wenn ich stinksauer bin... schön möglich, dass das nicht immer Klug ist aber SO BIN ICH nunmal. Und ehrlich gesagt... so mag ich mich auch.

Obwohl es nun meinem Wesen komplett widersprach, gelang es mir alle Erwartungen meiner Eltern zu erfüllen. Wer dabei auf der Strecke blieb, war ich. Und ich hab das nicht mal gemerkt... bis alles zusammenbrach...

Und in den letzten Monaten nun, bin ich auf dem Weg zurück zu mir, sozusagen.
Wenn ich z.b. bloss zum Einkaufen gehe, weiß ich nie was mich erwartet? Ich werd von wildfremden Menschen im Baumarkt, Supermarkt, auf der Strasse oder sonst wo wegen irgendwas angequatscht und auf einmal plausch ich mit denen. Total genial!
Oder an der Kasse im Supermarkt, stand vor einiger Zeit eine Frau vor mir, die hatte einen total tollen Pulli an. Und das hab ich ihr dann auch gesagt. Hätt ich früher nie gemacht, ich wär nicht mal auf die Idee gekommen... weil des duat ma ned (das tut man nicht). Heute denk ich mir man vielleicht nicht, ich aber schon!

Es fühlt sich einfach toll und richtig an, selbst wenn ich immer wieder mal mit Rückschlägen zu kämpfen habe. Irgendwie weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Und was euch beide angeht....icefalki und saragossa... *drückt euch beide mal ganz dolle* Ich hab schon einiges von euch gelesen und selbst wenn das eure bescheuerten Eltern nicht wahrhaben wollen, ihr seid tolle Frauen! Und lasst euch von niemandem was anderes einreden!

und *drückt Robinson ganz kurz* ich hab gelesen, dass Du mit Nähe so Deine Probleme hast. Darum nur ein kurzer Drücker, aber Drücker muss sein. Du bist viel zu ernst für so einen klugen Kopf.

Alles Liebe für euch
Plumbum

Liebe Plumbum, whow, du bist auf meiner Wellenlänge. Danke, ich genieß deinen Eiskaffee, geniale Idee. Da können wir plauschen.

Ja, wir sind toll. Und deine Erlebnisse habe ich auch.

Und weißt du warum? Weil wir zwischenzeitlich authentisch geworden sind. Wir sind halt einfach so.

Den Ballast unserer Erziehung, gut man schleppt ihn noch mit, aber er wird weniger.

Und durch die Erfahrungen, die wir jetzt machen dürfen, werden wir doch auch wieder geprägt. Meine sind positiv. Also, läuft doch was richtig, wir machen was richtig.

Wir müssen uns nur mal kräftig schütteln und die alten Flöhe fliegen davon.

Ok, mit dem Juckreiz kämpfen wir noch ein bisschen, der soll uns dann ab und an daran erinnern, dass wir überhaupt Flöhe gehabt haben. Schadet nicht, man hält sich von den Flohnestern fern.

Haha, hab einen neuen Begriff geprägt. Statt Angst und depri haben/hatten wir Flöhe.

Das ist lustiger.

Liebe Plumbum,
das muss eine riesen Befreiung für dich sein! Dank Lyrica habe ich auch schon wieder solche Momente. Eigentlich traurig.
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Ich war als Kind ein Fantasiebegabter Träumer, konnte andere begeistern und mit mir hat man gerne gespielt. Auch wenn ich so ein mieses Elternhaus hatte, arm war, hatte ich Freunde und wurde in der Schule ( besonders von den Mädels ) gemocht. Vom harten Kern so lala akzeptiert, sonst nicht so für voll genommen aber nie gross gemobbt. (?) Wir waren aber auch eine harmonische Klasse. Leider geriet ich an einen Freund dessen fiese Art mich abzuwerten mir lange nicht bewusst war. Ich war damals echt naiv. Andere Freunde haben den geschnitten, ich suchte einen Halt. Den gab er mir, zum Preis der Unterordnung und unterschwelliger Abwertung. Erst meine erste Freundin hat mir die Augen geöffnet. Wär sie nicht gewesen ! Sie hat MICH ausgewählt und nicht den so Coolen von sich überzeugten Freund !
Naja, ich schweife ab.
Will sagen es kommt auch auf das Umfeld an wenn schon die Erziehung ein Desaster war.
Sponsor-Mitgliedschaft

@Icefalki Flöhe, dass ist gut! Wie wärs mit einer neuen Rubrik? Flohzirkus - wen juckt`s? oder Flohzirkus - hier kratzen wir!

Du hast absolut recht! Authentizität ist das Zauberwort. Nur wenn man zu sich steht, kann man das Leben auch als ich leben, sozusagen.

@Robinson Sag mir bitte, dass Lyrica der Name Deiner neuen Freundin ist. Hey! War das nicht ne griechische Quellnymphe? Oder hieß die Lyra? hmm muss ich glatt mal googeln. Egal!

Hör mal, Du hast Dir absolut nichts vorzuwerfen. Sein Elternhaus kann man sich nicht aussuchen und dann sucht man halt woanders, was man zu Hause vermisst. Das hätte wirklich jedem passieren können, einschliesslich mir. Nur mal als Beispiel...ich hab erst nach dem Tod meiner Mutter, nach und nach begriffen wie sehr sie mich ausgenutzt und manipuliert hatte...DAS ist vielleicht peinlich, sag ich Dir... Zwar hatte ich mich schon immer wieder mal über diese oder jene Reaktion, meiner Mutter gewundert. Dennoch war ich felsenfest davon überzeugt, dass meine Mutter mich liebt und nur mein bestes will.... Gott, war ich ein Rindvieh!

Übrigens der phantasievolle Träumer bist Du immernoch und ich wette Du kannst immernoch andere begeistern! Das ist übrigens eine tolle Gabe die Du da hast und sehr selten und kostbar.

Liebe Grüsse
Plumbum

na sich selbst mögen würde mir absolut reichen 3

hab heut nen total blöden Tag....ich komm einfach nicht dahinter, woher diese Angst kommt.....das muss doch nen Grund haben oder nicht?
Ich habe einen tollen Job, den ich passioniert und mit Herzblut ausführe, eine tolle Familie, einen total lieben Freund....es ist eigentlich alles mehr als nur gut und vieles hat sich schon lange zum positiven gewandt.... Trotzdem ist da dieses ständige Gefühl der starken Nervosität und diese Angst...Ich bin 23...ich würde gerne mehr mit meinen Freunden unternehmen, aber zurzeit hab ich eine dieser Phasen wo ich einfach keine Lust drauf hab....und ich konfrontiere mich immer und immer wieder mit Situationen, die mir unangenehm sind...ich meide rein gar nix. Wann macht sich das endlich bezahlt...menno.....

so genug gemeckert...wünsch euch einen wunderschönen Tag 3 :*

Zitat von Robinson:
Das ist ja saragossa's Faden und Sorry wenn ich mich da so einklinke, ich fühl mich nur sehr angesprochen vom Thema.
Ich bin da auch über das Thema Bindungsstörung gestolpert, und das erklärt vieles. Ganz frühe Erfahrungen der Ablehnung der Mutter, aus welchen Gründen auch immer, sitzen wie eingeätzt im Gehirn. Der ewige und endlich Erfolglose Kampf um Zuneigung lassen als Grundmuster bei mir Zweifel, Misstrauen und Frust und Angst bestehen. Wie icefalki so schön schreibt, entsteht dadurch der Druck seinen Wert ständig beweisen zu müssen.
Mir hilft es wenn ich bemerke dass die andere auch nur mit Wasser kochen. Aber ich muss die Erfahrung immer wieder neu machen, das bleibt nie lange haften.
Komischerweise habe ich diese Ablehnungserwartung und die Selbstzweifel bei Ärzten und Co. nicht. Da kann ich gut. Ich weiss nicht ob das Narzisstisch ist. Bestimmt.
Jedenfalls habe ich mit meiner Ich-Kränkung mein Leben lang zu kämpfen. Auch wenn ich viele Zusammenhänge Erkenne, ist dieses Grundgefühl nie ganz weg.



Hey du
Ja da ergibt es für mich ja auch Sinn....aber was nun wenn die Kindheit super war? Es ist doch wohl immer alles aus irgendeinen Ursprung zurückzuführen, oder nicht?
Das mit den Ärzten kenne ich gut....da habe ich auch kein problem Schwäche zu zeigen, ich glaube weil ich weiß, die haben ja mit genug von unserer Sorte zu tun
Weißt du bei welchen Menschen ich auch angstfrei bin? Bei Schwächeren....heißt Leute, die zb extrem schüchtern sind....oder gar eine Behinderung haben....oder bei Kindern....wahrscheinlich weil die einen einfach nicht schnell verurteilen?


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Mira Weyer
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