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Hey alle zusammen,

kennt ihr das, irgendwas triggert euch und ihr flippt euren Partnern gegenüber völlig übertrieben aus, anstatt es ruhig und sachlich zu klären oder sucht Streit für diese innere Befriedigung.

Wie geht man damit um?
Wie bekommt man Platz zwischen Reiz und Reaktion?
Oft ist es so überwältigend, dass sofort diese Reaktion in Form von Wut und Streitsuche eintritt.
Das möchte ich nichtmehr

Liebe Grüße

11.01.2024 10:55 • 11.01.2024 #1


28 Antworten ↓


@alruuna
Ja ich kenne diese Thematik. Allerdings eher von Seite meiner ehemaligen Partnerin . Da war die , wie sagt man so schön , die Zündschnur auch relativ kurz . Irgendwas an mir hat sie gestört , zum Beispiel Schuhe irgendwo rumliegen lassen . Da wurde aus meckern schnell Gekeife und meist blieb es dann auch nicht beim Thema Schuhe . Sie steigerte sich dann so rein das Heulkrämpfe dabei waren . Ich muss dazu sagen das ich der Ruhepol war . Ich hab mir das alles angehört . Ich hab sie gelassen ....paar Minuten gewartet Schatz , geht's Dir jetzt besser Dann kam meist ein mauliges Ja . Und dann lächelte sie schon wieder halbwegs . Sie sagte immer , Mario weisst du was mir bei Dir total auf die Nüsse geht ? Du reagierst Null und bleibst immer ruhig .
Zum Thema Triggern , wenn du weißt was dich triggert sollte man reden . So haben wir das dann auch gemacht . Ok die Schuhe lagen trotzdem noch manchmal rum

A


Wut an Menschen auslassen / Streit suchen

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Zitat von alruuna:
Wie bekommt man Platz zwischen Reiz und Reaktion?

Wenn man genau hinschaut, erkennt man, dass uns eigentlich die Reaktion reizt. Sich das vor Augen zu führen kann ernüchtern, aber auch befreien - je nachdem.

Ich denke wenn die eine Person eher ruhiger ist und weniger Gefühle zeigt, wird das so verstanden dass sie einen dann auch nicht lieben kann und diese Streitlust könnte ein krampfhafter sich wiederholender Versuch sein einen Liebesbeweis zu sehen, das ist aber nur ein großes Missverständnis.

Solange man diese Thematik in sich trägt, sollte man in keine Partnerschaft/Beziehung gehen, denn dein Partner ist nie dein Therapeut, das sind DEINE Anteile, das sind DEINE Baustellen, warum du so bist, hat einen Grund, dorthin sehen, aufarbeiten, abarbeiten, Übung.

Was Aggressionen beim Gegenüber anrichten können ist nicht ohne, das kann tatsächlich bis in eine PTBS, Angststörung hinein gehen.

Das solltest du mal gründlich mit einer Therapie aufarbeiten, bevor du andere Menschen mit deiner Impulskontrollstörung krank machst.
Sorry für die deutlichen Worte, aber da verstehe ich keinen Spaß.

Klar kenne ich das.
Zwischenmenschliche Beziehungen sind ein sehr schwieriges Unterfangen.

Es ist oft ein Zusammenspiel verschieder gelernter Verhaltensweisen.

Gerade, aber nicht nur, wer unter einer emotional Instabilen Persönlichkeitsstörung leidet, kennt das gut.

In nahen Beziehungen weiss man meist, welches Knöpfchen man bei der anderen Person drücken muss, um etwas zu triggern.
Also gerade zu, auf die wunden Punkte zu gehen. Dann kommt es meist zur Eskalation.

Es gibt aber auch diese Form von Streitsucht, die ganz viel mit dem eigenen, angegriffen Ego zu tun hat. Und das Ego ist dauerhaft angegriffen, also im Angriffsmodus.

Sich durch Streit zu spüren, ist auch eine Möglichkeit.

Und manchmal versteht beispielsweise ein Paar selber nicht mehr, warum es sich nur noch gegenseitig zerstört.

Sehr wahrscheinlich sind beide in Mustern gefangen, die sie nicht aufarbeiten konnten.
Und sie agieren ihre Störungen aneinander aus, ohne das es auf einer bewussten Ebene ablaufen würde.

Ich denke, das eine Paar Therapie helfen könnte.

Ich reagiere inzwischen nicht mehr so impulsiv.
Habe gelernt Abstand zu nehmen und nicht alles, was er sagt Ernst zu nehmen.
Ich fühle mich einfach nicht angesprochen.

Seine Verletzungen mir gegenüber sagen viel mehr über ihn aus, als über mich.

Mit dieser Herangehensweise wurde es besser.

By the way, auch Menschen ganz ohne Diagnosen, haben im zwischenmenschlichen Beteich erhebliche Schwierigkeiten.

Liebe Grüße

Zitat von Stampfpantoffel:
Solange man diese Thematik in sich trägt, sollte man in keine Partnerschaft/Beziehung gehen, denn dein Partner ist nie dein Therapeut, das sind ...

Stampfpantoffel hat absolut recht.

Sollte du den Großteil der Streitigkeiten inszenieren, solltest du an dir arbeiten und das in einer Therapie aufarbeiten.

Ich habe dennoch die Ahnung, das auch ihm eine Therapie nicht schaden würde.

Wenn ihr es euch wirklich wert seid, dann kämpft um diese Beziehung.

Danke für eure Antworten.

Es ist nicht so dramatisch, wie es scheint.
Aber ich würde mir künftig wünschen generell ruhig zu bleiben ohne Wut.

Mit Streit suchen meine ich eher, manchmal provokant zu sein.
Die Wut zeigt sich eher in genervtheit.

Ich würde keines Wegs handgreiflich werden oder beleidigen. So heftig ist es lange nicht. Aber ich würde mich dennoch gern in einigen Momenten mehr entspannen.

Deswegen Beziehungen zu unterbinden halte ich für keine gute Idee, weil ja vor allem die Konfrontation nur damit mich auf mein Problem hinweisen kann. Nur so kann ich lernen damit umzugehen.

Und natürlich ist das meine Baustelle. Jeder Steiger ist ein Hinweis auf die eigene Baustelle, sonst würde es ja nicht jucken.

Mich würde halt einfach interessieren wie so eure Strategien sind, um ruhig zu bleiben in Situationen wo ihr euch gern mal reinsteigert

Liebe Grüße

*Therapien habe ich gemacht, manchmal holpert es jedoch noch etwas an solchen Triggern

Du solltest erstmal ergründen, woher das bei dir kommt.
Warum bist du oft steitsüchtig und provozierend?
Was daran ist befriedigt dich innerlich?

Und kennst du solche Situationen?

Musst du Recht haben?

Willst du deinen Parner weh tun?

Willst du das er dann dir weh tut um dann sagen zu können, daß er dich nicht gut behandelt?

Ich weiss nicht, wie alt du bist, aber hast du dieses Muster schon immer oder sehr lange?

Benutzt du ihn als deine Autoaggression?

Welche Probleme bringt er mit?

Mich triggert es, wenn ich das Gefühl habe nicht ernst genommen zu werden und wenn sie in der Lage sind sachlich Grenzen setzen zu können, weil sowas mir schwer fällt.

Ich habe Angst Kritik zu äußern oder Grenzen zu setzen, weil ich niemanden verletzen möchte. Daraus resultiert aber leider, dass manche Diskussionen hochkochen und ich saurer bin als sein müsste. Das ist mir vollkommen bewusst.

Ich frag mich wie man den Reiz stillen kann? Oder diese „Sucht“ anders befriedigen kann?
Theoretisch dürfte sich der Rest legen, wenn ich lerne sachlich meine Grenzen zu setzen und mich traue Kritik zu äußern. Weil dann brodelt nichts in mir auf

Das war tatsächlich schon immer so, aber war mal bedeutend schlimmer.

Zitat von alruuna:
Mit Streit suchen meine ich eher, manchmal provokant zu sein.
Die Wut zeigt sich eher in genervtheit.

Du sagst, das ist alles nicht so schlimm, doch, für Partner ist das sehr schlimm, man fängt irgendwann an wie auf Eierschalen zu laufen, nur um das Gegenüber nicht zu triggern, man hat ständig unterschwellig Angst, dass etwas passiert, man hat ständig Angst, etwas falsch gemacht zu haben.
Zitat von alruuna:
Therapien habe ich gemacht, manchmal holpert es jedoch noch etwas an solchen Triggern

Dann war da noch nicht die richtige Therapie dabei.
Zitat von alruuna:
wenn ich das Gefühl habe nicht ernst genommen zu werden

Also eher ichzentriert.
Woher kommt es, dass du dich angegriffen fühlst?
Da musst du hinschauen.
Grundsätzlich ist es völlig egal, was jemand sagt, wenn du bei dir bleibst.
Es gibt keinen Grund zu explodieren.

Zitat von alruuna:
Ich frag mich wie man den Reiz stillen kann?

Mit einer guten Therapie, ich kenne solch einen Reiz nicht, aber kenne Menschen, die aggressiv reagieren, da gibt es ja mehrere Möglichkeiten, bis hin zu Persönlichkeitsstörungen.
Bei BL zB versucht sich das Gegenüber ständig zu verteidigen, um sich selbst zu schützen.
Ein Narzisst hingegen fühlt sich ständig angegriffen, da er alles persönlich nehmen muss.
Das ist ja bei jedem anders, vielleicht weißt du es auch schon.

Zitat von alruuna:
Oder diese „Sucht“ anders befriedigen kann?

Welche Sucht?

Zitat von alruuna:
wenn ich lerne sachlich meine Grenzen zu setzen und mich traue Kritik zu äußern. Weil dann brodelt nichts in mir auf

Ist es denn immer notwendige Kritik, gibt es etwas zu kritisieren oder kommt das bei dir nur so an?
Hast du das Gefühl, dich ständig verteidigen zu müssen?
Wenn ja, warum?
Wo kommt das her?
Das ist sowas von individuell, da wird dir nur ein guter Therapeut helfen können.

Natürlich ist es für die Mitmenschen nicht gut, deswegen übernehme ich ja Verantwortung und kümmere mich um diese Baustelle.

Ich habe nur gemeint, dass es nicht so dramatisch ist, wie es hier rüberkam. Dennoch fällt mir mein Verhalten auf.

Meine Therapien waren super. Ich denke Heilung passiert nicht in der Sekunde sondern bedarf auch Zeit und Anwendung neuer Strategien.

Zitat von alruuna:
sondern bedarf auch Zeit und Anwendung neuer Strategien.

Übung sagt mein Psychiater, natürlich kannst du dein Nervensystem trainieren, aber dazu benötigt es keinen Partner, der dadurch noch geschädigt wird.

Und keiner kennt die Dynamik in eurer Beziehung, dennoch gibt es nie einen Grund, auszuflippen.
Da sieh hin.

@alruuna
Kannst Du mal ein Beispiel für so eine Situation schildern?

Wir haben eine sehr schöne Beziehung.
Wir sind total offen zueinander und lachen viel.

Diese Situationen treten lediglich beim Schreiben auf, wenn Spielraum für Interpretation vorhanden ist.

Generell heißt es ja, man soll bis 10 zählen, bevor man reagiert. Oder wenn man merkt, dass man sich nicht zusammenreißen kann, soll man aus der Situation rausgehen und sich anderswo beruhigen oder vielleicht eine Runde zum Stressabbau laufen und sich dann wieder in die Situation begeben.
Bei mir dauert es immer sehr lange, bis ich mich aufrege, aber wenn, dann geht es richtig rund, auch mit verbalen und körperlichen Handlungen Aber ehrlich gesagt, macht mir das nichts aus, im Gegenteil, ich genieße es, wenn ich mal so aus der Rolle falle
Sponsor-Mitgliedschaft

@Angstmaschine

er hat libido Probleme aufgrund von Lifestyle. Ich habe meine Bedürfnisse aber dahingehend schon öfter angesprochen und bin dann mal ausgeflippt als er wieder Müll gegessen hat. Steht mir nicht zu ich weiß…

So lange die eigentliche Ursache nicht angegangen und aufgedröselt wird, sind sämtliche Bewältigungsstrategien für die Katz.

Da du bereits mehrere Therapien hinter dir hast (wie geschildert) dürftest du doch eigentlich deine Anteile, deine Baustellen kennen.


Zitat von alruuna:
er hat libido Probleme aufgrund von Lifestyle

Das kann für Männer sehr belastend sein.

Zitat von alruuna:
bin dann mal ausgeflippt als er wieder Müll gegessen hat


Also völlig unempathisch und ichzentriert.

Zitat von alruuna:
Wir haben eine sehr schöne Beziehung.

Würde er das auch so sagen?

@Stampfpantoffel
Ja er hat mir letztens gesagt, dass er glücklich mit mir ist.

Der Punkt wo ich ausgeflippt bin war unempathisch und ich zentriert, gebe ich dir recht.
Was mich wundert, denn die ganze Zeit bin ich warmherzig und einfühlsam damit umgegangen.

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Mira Weyer
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