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Ich wünsche dir von Herzen einen guten Neuanfang in deiner neuen Klasse.

Ich kenne dich nicht, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass du innerlich soweit bist, dass du in der neuen Klasse bald auch ankommst.

Ich habe meine Erfahrung damit, dass ich mich in gruppen nicht wohfühlte, aber zur zeit ist es besser ( wobei ich dir nicht sagen kann was genau exakt bei mir die Unterschiede waren. In meinem Thread topic114220.html werde ich dort vielleicht mal etwas genauer drauf eingehen)

Fange in der neuen Klasse klein an.

Lade Leute ein, mit dir zu lernen. Vielleicht bildet sich eine Kerngruppe mit einem der besser ist als du und einem, den du etwas nach vorne ziehen kannst.

Haben sich in der alten Klasse gegen Ende bekanntschaften gebildet, die du weiter pflegen möchtest? Dann versuche z.b. dies ein oder zwei mal in der woche in den pausen am leben zu halten.

Wie ist das soziale Umfeld auf deiner Schule allgemein: gibt es viele destruktive menschen? (Z.b. sozialer brennpunkt oder egoistische leute die die ellenbogen ausfahren um nach oben zu kommen)

Zitat von Azure:
Ich kenne dich nicht, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass du innerlich soweit bist, dass du in der neuen Klasse bald auch ankommst.

Ja es hat sich innerlich in diesen ganzen Monaten sehr viel getan. Würde man mich, mit meinem Ich vom vergangenen September gegenüberstellen, hätten wir hier glaube ich mittlerweile zwei völlig verschiedene Versionen. Ich erkenne mich, um ehrlich zu sein, manchmal gar nicht mehr wieder. Das ist echt strange, wie ich mittlerweile drauf bin. Auch hat sich bis jetzt noch kein einziger Gedanke gefestigt, der behandelt, wie sie mich nun im neuen Jahr behandeln werden, irgendwelche ausgedachten Pseudo-Horror Szenarien gab es bis jetzt auch noch keine, und auch kein krampfhaftes Versuchen, die neuen Menschen mit dem alten bösartigen Umfeld identisch zu sehen. Ich hoffe das bleibt so, und wurde nicht einfach nur verdrängt, weil ich gerade so sehr auf meine vorherige Klasse fixiert bin.

Grundsätzlich, wenn ich merke, die Leute sind ok, das dauert bei mir etwas, denn ich beobachte die Menschen, die mir begegnen sehr gründlich, da wird schon ordentlich sortiert, dann fällt es mir auch leichter auf die Menschen zuzugehen. So war das jetzt bei mir in der Klasse, bevor man mich jetzt aus diesem Umfeld gerissen hat. Auch wenn es wirklich nur Belanglosigkeiten waren, und eher oberflächlich, sind doch jede Menge Gespräche mit den unterschiedlichsten Menschen aus meiner Klasse zustande gekommen, natürlich, weil man mich zum einen permanent in den Mittelpunkt geschoben hat, aber tatsächlich auch, weil ich selbst auf diese Menschen zum Schluss zugegangen bin, als ich gemerkt habe, ok da passiert nichts, und gezielt das Gespräch gesucht habe. Ich glaube das diese Entscheidung positive Konsequenzen hatte, darauf, so wie mich die Klasse am Ende gesehen hat.

Zitat von Azure:
Haben sich in der alten Klasse gegen Ende bekanntschaften gebildet, die du weiter pflegen möchtest? Dann versuche z.b. dies ein oder zwei mal in der woche in den pausen am leben zu halten.


Ja, aber da die sich alle schon seit September kennen und jeden Tag miteinander zu tun haben, nicht mit mir. Ich war ja nun wirklich erst sehr spät eingestiegen, und musste mich dort in ein wirklich bereits gefestigtes Umfeld irgendwie einfügen und unterordnen. Ich war der unbekannte Außenstehende, der mitten im Jahr unbekannterweise einfach so aufgetaucht ist. Hatte aber auch etwas Gutes, gerade das hat für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Insbesondere da ich im Gegensatz zu ihnen einfach kommen und gehen durfte wann ich wollte, ich mich nicht an den Stundenplan halten musste, sie natürlich schon ^^. In den wenigen Pausen, die ich mit ihnen hatte, standen wir auch eher alle zusammen, also da wurde jetzt nicht sortiert oder sowas. Ich bin meistens einfach mit ihnen gegangen, habe mich da etwas an den einen gehalten, mit dem ich mich super verstehe, von daher ging das schon klar.

Da es sich um eine Berufsschule handelt, und keine normale allgemeinbildende Schule ist (Haupt, real, Gym, gesamt etc), sind die Menschen hier grundsätzlich schon etwas anders drauf. Die Menschen, die hierherkommen haben diese Schulen bereits hinter sich, viele sind etwas älter, erwachsener, viele aber trotzdem auch sehr jung. Das ist sehr gemischt. Die Schule ist grundsätzlich sehr gut besucht, mit vielen Menschen, mir sind dort aber keine sozialen Brennpunkte begegnet. Überhaupt nicht. Und ich würde auch pauschal einfach mal sagen, die Schule selbst hat die Lage dort sehr gut im Griff.

Danke für die Verlinkung, ich werde sicher regelmäßig vorbeischauen und mitlesen.

A


Wie verliere ich das Bedürfnis, mich isolieren zu müssen?

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Heute war offiziell mein erster Tag im neuen Schuljahr.

Ich hatte gestern Abend deswegen ziemlich heftige körperliche Probleme. Herzrasen, Übelkeit, starkes Beklemmungsgefühl. Die 6 Wochen Pause waren nicht gut, ich hatte mich darin wieder mehr zurückgezogen, entsprechend war die Hürde für heute sehr, wenn nicht gar extrem groß, und der Tag stand heute auch deswegen beinahe auf der Kippe.

Weil ich mich so schlecht fühlte, bat ich im Voraus im schulinternen Messenger, um einen späteren Einstieg am Montag, und warnte provisorisch schon mal vor, dass die Gefahr heut sehr groß sei, dass ich mich nicht überwinden kann.

Ich habe abends aber dann dennoch meine Sachen für heute organisiert und vorbereitet, und hatte mich dahingehend beruhigt, und mich darauf geeinigt, dass ich die Entscheidung, ob ich gehe, oder nicht, dann einfach morgens treffe, damit ich zumindest beruhigt schlafen konnte. Hat funktioniert. Ich konnte mich dann heute früh trotzdem sehr zum Erfreuen meiner Schule doch noch überwinden. Wow, ich habe meine Einschulung mal ausnahmsweise nicht verdorben.

Der Tag selbst war sehr anstrengend. Zu viele Menschen. Damit kam ich überhaupt nicht zurecht. Der Platz wurde immer voller, und das, was sie machen wollten, startete dann doch viel später als erwartet. Ich habe mich ganz gut geschlagen, denke ich, und bin dort durch die gewaltige Anzahl an Leuten sowieso untergegangen.

Was ich von unserer neuen Klasse denken oder halten soll, oder wie ich sie finde, weiß ich noch nicht. Ich bin immer noch enttäuscht, mehr sauer, dass ich jetzt nicht versetzt werden konnte, und dass ich 12 Monate weggeschmissen habe. Ja sie waren nicht umsonst, ich habe mich viel mit meinen Ängsten auseinandergesetzt, aber das hatte einen ziemlich hohen Preis, wie ich finde...

Mein Vorschlag für dich: Das war das letzte Mal, dass du dich im Vorhinein wegen sozialer Angst abmeldest. Nimm dir vor, zugesagte oder verpflichtende Termine zu hundert prozent in Angriff zu nehmen.

Ansonsten, hört es sich für mich ja nach einem guten Start an. Gut dass du ins kalte Wasser gesprungen bist. Sei stolz auf dich. Interessiert mich, wie es dir weiter geht.

Zitat von Azure:
Mein Vorschlag für dich: Das war das letzte Mal, dass du dich im Vorhinein wegen sozialer Angst abmeldest. Nimm dir vor, zugesagte oder verpflichtende Termine zu hundert prozent in Angriff zu nehmen.

Ansonsten, hört es sich für mich ja nach einem guten Start an. Gut dass du ins kalte Wasser gesprungen bist. Sei stolz auf dich. Interessiert mich, wie es dir weiter geht.


Hallo Azure, das nehme ich mir immer vor, die endgültige Entscheidung fällt dann aber meistens und erfahrungsgemäß unmittelbar bevor ich aufbreche. Manchmal klappt es mit der Überwindung, manchmal nicht. Das ist bei einem solch heftigen innerlichen Widerstand wirklich schwierig. Und man denkt in so einem Moment auch nicht mehr logisch, sondern nur noch O Schreck, da muss man aus der sicheren Umgebung raus, Was wäre wenn X Y Z eintritt, passiert?, Zuhause ist es sicherer, man will lieber nicht von Leuten gesehen werden, bewertet, verurteilt, angegafft werden, und dann dreht sich viel mehr auch alles primär nur noch darum, wie man die Situation meidet, und steigert sich immer mehr hinein. Da können die Gegenargumente noch so logisch und vernünftig sein, das hört man dann nicht (mehr). So lief es jedenfalls im vorherigen Jahr.

Ich finde den Vorschlag gut, es war ohnehin das erste Mal, dass ich mich im Voraus abgemeldet habe, und dann doch hingegangen bin. Irgendwie kam ich mir das mit der Meldung ziemlich blöd vor im Nachhinein, auch wenn man sich natürlich für mich gefreut hat, dass ich mich überwinden konnte. Ne dann vielleicht doch lieber erst eine Meldung absenden, wenn es wirklich wieder passiert ist.

Mal sehen, wie die kommende Woche wird.

Ja, ich hab jetzt bewusst auch nur das im Vorfeld abmelden angesprochen. Es ist leider so, dass ehrliches Eingeständnis von Bedenken und Schwäche gesellschaftlich nicht akzeptiert ist. (Wird jetzt in der Schule aber ggf. noch positiver gesehen, als später z.B. von Kunden)

Ich persönlich finde es aber bemerkenswert, dass du das Thema innerlich aktiv bearbeitet hast und im Endeffekt dein erstes Ziel erreicht hast.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das was du eigentlich schreiben wolltest, eigentlich als Zusage gedacht war Ich werde zum Einschulungstermin kommen.

Ich persönlich stehe gerade kurz davor, ein ziemlich großes Projekt im Job zu verbocken, weil ich mich nicht dazu überwinden kann daran zu arbeiten.

Ich selber helfe mir zur Zeit auch mit E-Mailzusagen an die Beteiligten, um mich zu pushen. Also eine schriftliche Zusage, dass ich etwas zu einem bestimmten Termin liefern werde. Das erhöht den Druck auf mich, dass ich dann auch vorbereitet da stehe. Musste leider jetzt dann aber auch öfters eingestehen, dass ich es nicht geschafft habe.

Berichte gerne weiter, wie du voran kommst.

Zitat von Azure:
Ja, ich hab jetzt bewusst auch nur das im Vorfeld abmelden angesprochen. Es ist leider so, dass ehrliches Eingeständnis von Bedenken und Schwäche gesellschaftlich nicht akzeptiert ist. (Wird jetzt in der Schule aber ggf. noch positiver gesehen, als später z.B. von Kunden)


Ich habe jetzt am Wochenende tatsächlich darüber nachgedacht. Ist man labil und einfach nur schwach, und ein Schwächling, wenn man sich so äußert? Oder wenn man über das, was man nicht schafft, offen spricht? Die Ursachen, Gefühle und Emotionen klar benennt? Da bin ich an einem Punkt, an dem es mir eigentlich egal ist, ob das gesellschaftlich akzeptiert ist, oder nicht. Es interessiert mich nicht.

Ich bin der Meinung, die Vorgänge in einem klar benennen zu können, und auch noch offen dazustehen können, dass man Probleme hat und es sie gibt, ist eine ziemlich große Stärke, insbesondere, wenn man sich mit ihnen auseinandersetzt. Schwach ist es doch eher, wenn man sie wegschiebt, sich damit nicht befasst, und es bloß nicht wagt darüber zu sprechen, weil es nicht sein darf. Ich weiß nicht, was die Berufsschule an sich darauf antworten würde.

Zitat von Azure:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das was du eigentlich schreiben wolltest, eigentlich als Zusage gedacht war Ich werde zum Einschulungstermin kommen.

Ich persönlich stehe gerade kurz davor, ein ziemlich großes Projekt im Job zu verbocken, weil ich mich nicht dazu überwinden kann daran zu arbeiten.

Ich selber helfe mir zur Zeit auch mit E-Mailzusagen an die Beteiligten, um mich zu pushen. Also eine schriftliche Zusage, dass ich etwas zu einem bestimmten Termin liefern werde. Das erhöht den Druck auf mich, dass ich dann auch vorbereitet da stehe. Musste leider jetzt dann aber auch öfters eingestehen, dass ich es nicht geschafft habe.

Berichte gerne weiter, wie du voran kommst.


Ich habe zwei Personen frühzeitig informiert. Die Sozialarbeiterin, über die körperlichen Beschwerden und Empfinden informiert, und dass die Gefahr besteht, dass es am nächsten Tag nicht klappen kann, und später dem Vertrauenslehrer und jetzigen Co-Klassenlehrer, bei dem ich um einen späteren Schuleinstieg (anstelle Freitag, den Montag) bat, wegen selbige Gründe, die ich auch in dieser Nachricht offen benannt habe.

Beide Nachrichten sind verpufft und haben ihre Gültigkeit verloren, als ich es geschafft habe, trotzdem zu erscheinen. Und beide Personen haben mich am selben Tag auch noch gesehen. Man hat sich über meine Entscheidung sehr gefreut. Ich weiß nicht, würde man die Rolle tauschen, und ich hätte solch einen Schüler, und ich würde sehen, er kommt trotz dieser Nachrichten dann einfach trotzdem, würde ich das glaube ich viel eher als eine ziemlich große Stärke sehen, und werten.

Ich habe nur schlechte Erfahrungen mit Versprechen gemacht, die ich gegeben habe. Deswegen bin ich davon weggerückt. Es bringt nichts, eine Zusage zu machen, ein Versprechen zu geben, was man dann schlussendlich vielleicht gar nicht einhalten kann, weil es doch wieder anders kommen kann. Schlussendlich war das leider ziemlich kontraproduktiv. Denn ich habe ich damit in der Vergangenheit viele Menschen enttäuscht und auch Rückhalt verloren. Die Ängste sind eben unberechenbar, nicht planbar.

Ja und es sind ja Vertrauenslehrer und Sozialarbeiterin! Insofern alles gut gemacht. Hole dir von ihnen Unterstützung (und unterstütze sie im Gegenzug?)

Eben. Ich sehe keinen Grund, mich vor ihnen mit meinen Problemen verstecken zu müssen, zumal sie mich ohnehin mittlerweile kennen und seit 12 Monaten mit mir zu tun haben.

Gute Woche wünsche ich.

Diese Woche ist ein reines Desaster. Mein Körper hat an drei Tagen in Folge total überreagiert, und gestern in der Früh war die Übelkeit so stark ausgeprägt, dass ich mich Zuhause beinahe übergeben hätte. Die Bilanz sind nun drei Schultage, die versäumt worden, und jetzt wo ich mich einigermaßen wieder fitter fühle, und bereit für den nächsten Tag wäre, ist die Berufsschule zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr erreichbar.

Meine Fahrkarten, um in die 50 km entfernte Stadt fahren zu können, sind abgelaufen, die neuen, die ich für fast 100 Euro in Vorleistung bezahlt habe, hätten mich spätestens heute erreichen müssen. Fehlanzeige. Es kommt nicht mal mehr andere normale Briefpost an. Einzelkarten der Preisstufe 5 sind für mich nicht finanzierbar, zumal das dafür notwendige Geld in die neuen Karten bereits investiert ist... Nun habe ich keinerlei Möglichkeit dort hinzufahren. Mitnehmen geht wegen der wahnsinnigen Spritkosten auch nicht, die man mir dann anteilig in Rechnung stellen würde. Das ist doch alles zum Hinwerfen.

Ich hoffe, dass man mich noch telefonisch zurückruft, und versuche die Angelegenheit mit der Berufsschule zu klären.

Hallihallo, Ich lese wieder mit
Körperliche Symptome wie Übelkeit durch die Angststörung sind normal, du solltest dem nicht nachgeben, aber das weißt du ja bestimmt selbst ich habe mich daran gewöhnt mich körperlich nicht gut zu fühlen, mir ist jeden Tag schwindlig und ich gehe trotzdem zur Arbeit. Anfangs war das die Hölle weil ich ständig das Gefühl habe umzufallen, aber mittlerweile bin ich froh das durchgezogen zu haben. Wenn ich zuhause bleibe wird das auch nicht besser, eher im Gegenteil. Aber du hast ja für dich auch schon festgestellt, dass dir die Pause in Form von Ferien nicht gut getan hat bzw dich nicht weiter gebracht hat.

Ich persönlich halte auch nicht viel davon sich ständig selbst zu analysieren und zu grübeln (ich habe diese Tendenz auch) bzw zu denken wenn man alles aufgearbeitet hat wird es sich bessern. Es geht doch darum zunächst einmal wieder in den normalen Alltag reinzukommen.

Ich weiß es ist immer leichter gesagt als getan jemand zu raten er soll sich einfach zusammenreißen und konfrontieren. Aber das erscheint mir in der Situation trotzdem der richtige Rat zu sein.

Was die Fahrmöglichkeit betrifft denke ich dass du irgendeine Lösung dafür finden könntest, es gibt immer für alles eine Lösung. Bekommst du keine Unterstützung seitens deiner Familie? Können die dich nicht hinbringen?

Zitat von Rosa_pather:
Hallihallo, Ich lese wieder mit


Das freut mich! Schön, dass du wieder dabei bist.

Ja das mit dem Nicht nachgeben, das hat mir meine Sozialarbeiterin auch kürzlich empfohlen. Es führt scheinbar wirklich nur dieser eine Weg dadurch und daraus. Nur mit dem Unterschied, dass der tausende Barrieren für mich bereithält. So fühlt es sich jedenfalls für mich an. Nur wenn ich mich dann wirklich übergeben muss, oder weiß der Geier was noch passiert, ja dann wirds richtig lustig... Stellt euch das mal mitten im Unterricht vor, oder im öpnv auf der Hinfahrt. Darüber will ich gar nicht erst nachdenken.

Das Problem der Fahrkarten ist verpufft. Wir kennen den Postboten sehr gut, angesprochen, ist er extra für uns nochmal zurückgefahren mit seinem Auto und hat nachgesehen... Der Brief lag seit dem 24. August dort wo er arbeitet, herum, mit meinen Karten... Angeblich Personalmangel. Hätte das nicht geklappt, hatte ich aber auch schon eine Notlösung parat. Mir wurde familiär das Geld für eine andere Karte vorgelegt, die gilt für den ganzen Monat. So oder so, kann ich ab Montag also ganz offiziell wieder in die Stadt zur Schule fahren. Entweder mit den alternativen Ticket, oder mit meinen anderen bezahlten Karten Mich ärgert nur, dass durch die Versäumnisse der Post jetzt Mehrkosten in Höhe von 35 Euro entstanden sind. Ich bin ziemlich sauer, und wir überlegen uns, wie wir uns das Geld zurückholen werden.

Die Woche selbst hab ich verbockt, daran gibt es nichts zu rütteln. Die ersten drei Tage wegen meinen psychischen Problemen, und die anderen zwei Tage wegen fehlender Fahrkarten. Immerhin halte ich täglich Rücksprache mit der Berufsschule. Solange ich dort Rückhalt habe, passiert nichts. Hinbringen und vor allem dann auch noch abholen, wäre ziemlich teuer geworden. Die Stadt liegt grob 50 km entfernt, und das bei den Spritpreisen? undenkbar. Egal, das Problem der Fahrkarten ist gelöst.

Jetzt ist abschalten angesagt, Wochenende etwas entspannen, frische Luft genießen, und mich auf Montag und damit auf Schulwoche 2 vorbereiten.

Hab mich auch als Kind mal in einem vollen Bus übergeben. Schön war es nicht (vorallem für die Anderen ) aber es hatte auch keine weiteren Konsequenzen. Kopfkino ist meist schlimmer als die Realität, zumindest in meinem Fall

Schön dass sich das Problem mit der Fahrgelegenheit erledigt hat! Dann wünsche ich dir viel Spaß am Wochenende und positive Energie für die kommende Schulwoche!

Schulwoche 2 startet ziemlich turbulent. Gestern war mir extrem übel, sodass ein weiterer Tag gescheitert ist, und heute dafür endlich wieder einen erfolgreichen Tag gehabt.

Ich glaube, wenn ich einen Pause-Tag dazwischen habe, klappt es am besten. Eine alternative Strategie, die heute durchgesprochen wurde, wäre sich auf die geschützte Schulaula zu konzentrieren, und diese als sicheren Ort zu benutzen. So wäre man zumindest greifbar, nicht von vorneherein wieder isoliert, und kann, wenn man wieder heruntergekommen ist, vielleicht doch noch an schlechten Tagen am Unterricht teilnehmen, sodass nicht alle Stunden verloren gehen.

Ich glaube, ich komme mit der neuen Klasse nicht zurecht. Allein heute sind vier Leute suspendiert worden. Chaos pur, so laut, Streitereien, Dinge sind durch die Luft geflogen, all das kaum zu überhören, so eskaliert, sodass selbst andere Klassen zu uns herüberblickten. Unsere Klassenlehrkraft musste sogar anderweitigen Unterricht kurzfristig unterbrechen, um sich um das Chaos bei uns zu kümmern, und das nur, weil man sie nicht mal für 90 Minuten allein lassen kann. (Die Vertretung musste parallel eine andere Klasse unterrichten, und musste immer hin und her wechseln) so sauer habe ich unseren Klassenlehrer noch nie erlebt, und ich finde zurecht. Ich war mit der Situation total überfordert. Das nächste Mal, so meine Ankündigung, werde ich direkt den Raum verlassen. Ich habe mich nicht mehr sicher gefühlt.

Es kommen auch immer irgendwelche Sprüche und Beleidigungen dahergeflogen. Nicht gegen mich, weil ich mich raushalte, aber Ich sehe da überhaupt keinen Zusammenhalt mehr. Und es wird unglaublich viel gelabert und gestört, und unnötig herumdiskutiert. Man wollte z.B den Leistungsstand in einem bestimmten Fach ermitteln, und man wollte alle entsprechend einer Gruppe einteilen, um einen Überblick zu gewinnen, meint ihr, das funktionierte? Nicht mal das.

So etwas gab es bei uns letztes Schuljahr nicht. Mir war das, besonders im Blick auf die anderen Klassen, total peinlich und unangenehm. Ganz ehrlich, ich war bereit denen eine Chance zu geben, aber von sowas nehme ich Abstand. Wohler hingegen habe ich mich zumindest in den Pausen bei jemanden aus meiner vorherigen Klasse gefühlt. Ich wünsche immer mehr, ich wäre mit versetzt worden. Ich komme mir da so unpassend vor. Na ja mal sehen, wie die nächsten Tage werden.

Nach der gestrigen Pause hatte ich heute wieder einen erfolgreichen Tag an der Berufsschule. Insgesamt war es heute zumindest mal etwas ruhiger, als die Tage davor, mit der Ausnahme, dass zwei Tische nebenan natürlich unbedingt und unnötigerweise mal wieder ein dummer Spruch an eine andere Person dahergeflogen kam, das Gezicke untereinander dadurch wieder losging, und jemand schlussendlich genervt den Unterricht verlassen hat. Ist es schlimm, dass einfach nur noch völlig idiotisch und nervig zu finden?

Wenigstens hatte ich heute keine spontanen Ängste... Die Hinfahrt verlief zur Abwechslung mal sorgenfrei. Diese Pause hat mir gestern ziemlich gutgetan.

Und ich habe erneut meine Leute vom Vorjahr wiedergetroffen. Immer wenn sich unsere Wege kreuzen, habe ich solch ein starkes Bedürfnis, wieder da mitmachen zu wollen. Man behandelt mich ganz gut, denke ich, kommt mit mir klar, ich weiß, wie ich mit denen umzugehen habe, ich vertraue ihnen, dass da nichts Bösartiges für mich bereitgehalten wird, und man kommt auch immer wieder auf mich zu, wenn man mich sieht. Ich glaube, und fühle inzwischen, dass meine Ängste, wäre ich weiterhin mit dieser Truppe zusammen, sehr schnell verschwinden oder verblassen würden, und die Schultage kein Problem mehr sein würden, oder nicht mehr so schwierig sein würden. Einfach weil man sich nun so sehr dran gewöhnt hat, man sie einschätzen kann. Und dann muss man doch wieder zurück... Irgendwie zerfrisst es einem innerlich.

Ich finde übrigens den Namen dieses Threads veraltet. Ich habe schon lange nicht mehr das Bedürfnis, mich zu isolieren. Ich denke, ich bin da allmählich übern Berg. Fühlt sich eher wie das genaue Gegenteil davon an. Vielmehr geht es jetzt eher darum, Schulangst zu überwinden, und um die daraus resultierenden Folgen.

Hi ich finde deinen Ansatz und die Entwicklung wirklich beeindruckend.

Trotz der körperlichen Symptome in die Situation rein zu gehen (und hoffentlich dann auch zu merken, dass sich diese Symptome nicht unendlich verschlimmern) entspricht der Konfrontationstherapie, von der ich bereits gelesen habe.

Auch das Umschwenken der Einstellung von ich stelle fest, dass ich mich isolieren will zu ich suche Wege um langsam Fuß zu fassen ist gut.

Versuche die Kontakte vom Vorjahr warm zu halten (Pausen, ggf. Privat mal). Ich hatte damals wärend der Schulzeit auch die meisten meiner wenigen Freunde ausserhalb meiner Klasse. Jetzt im Berufsleben treffe ich mich mit den Kollegen privat auch nicht.

Meine Empfehlung: Sehe deine Klassenkameraden als Kollegen. Spricht ja nichts dagegen, mit einzelnen bei Gelegenheit ein paar Worte zu sprechen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Azure:
Trotz der körperlichen Symptome in die Situation rein zu gehen (und hoffentlich dann auch zu merken, dass sich diese Symptome nicht unendlich verschlimmern) entspricht der Konfrontationstherapie, von der ich bereits gelesen habe.

Auch das Umschwenken der Einstellung von ich stelle fest, dass ich mich isolieren will zu ich suche Wege um langsam Fuß zu fassen ist gut.


Das sehe ich auch so. Anders geht es nicht. Mich wieder Monate zu verkriechen, zu isolieren, wäre irgendwie mittlerweile der totale Horror für mich. Es ist notwendig, dass ich mich konfrontiere. Vielleicht wird es Tage geben, wo der Schulbesuch zwischendurch mal nicht klappen wird, sodass die Ängste wieder hoch kommen und stärker sein werden, eine ein-tägige Unterbrechung jeweils zwischen den Tagen entsteht, wie es inzwischen einige Male passiert ist. Das wird man vorerst noch nicht ganz verhindern können.

Aber ich werde es nicht mehr zulassen, dass ich das wochenweise, bis hin zu ganzen Monaten wieder vor mir herschiebe, und ich wieder in der Versenkung verschwinde. Die Strategie geht nun eher dahin, es direkt am Folgetag wieder zu versuchen, gar nicht erst mehr solch große Zeitabstände von vorneherein zuzulassen. Und das klappt aktuell erstaunlich gut.

Wenn ich einmal dort angekommen bin, komme ich ja auch irgendwie durch den Tag. Der Hinweg ist es, der erstaunlich schwierig ist, oder war. Und wenn ich mir eines geschworen habe, dann sicher, dass ich am Ende des Jahres, nicht nochmal so eine Erfahrung machen möchte, wie zum Schluss im Vorjahr. Da als fast Einziger nicht mit versetzt werden zu können, war ein absolutes Horror-Szenario für mich. Da war ich auch ganze vier bis fünf Tage danach auch nicht mehr zu gebrauchen.

Das neuere Problem, das entstanden ist, und sich ja eher weniger mit meinen Ängsten befasst, habe ich mal aus diesem Thread abgekoppelt, und hier eingegliedert:

einsamkeit-forum-f37/krankhaftes-beduerfnis-nach-freundschaften-t115995.html

Ich denke im Nachhinein, es ist ganz gut, wenn wir diese zwei Probleme, die unabhängig voneinander stehen, hier nicht vermischen. Dort habe ich mich auch ausführlicher dazu geäußert. Sie aktuell als Kollegen zu sehen, ist unfassbar schwierig.

In diese Woche leider mit einem Fehlschlag gestartet. Mitten aus dem Schlaf heraus, in der letzten Nacht, eine Panikattacke bekommen. Fühle mich als wäre ich ein Marathon gelaufen, so müde bin ich. Hatte so starkes Herzrasen in der Nacht, dass es richtig gestochen hat. Bin heute erst mal daheim, natürlich alles offiziell gemeldet.

Würde liebend gerne noch etwas Schlaf nachholen, aber ich lasse es lieber, da ich sonst heute Nacht schlecht Schlaf finde. Ich hoffe, dass die nächste Nacht wieder besser wird, und ich morgen zur Schule kann.

Heute habe ich eine positive Nachricht für euch. Ich habe mit Ausnahme der letzten beiden Schulstunden, 8 waren es insgesamt, fast einen ganzen Tag ohne Angst-Symptome ausgehalten. Außer zum Schluss, wurde es dann doch zu viel des Guten, aber immerhin.

Ich bin gespannt, was mich in den nächsten Tagen erwarten wird.

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Mira Weyer
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