App im Playstore
Pfeil rechts
178

Heute habe ich mir die Frage gestellt, ob es nicht doch sinnvoller gewesen wäre, der Klasse die Wahrheit zu sagen.

Hätte ich ehrlich zu ihnen sein müssen? Ich meine, sie waren der Grund, ich habe nicht sie gesehen, sondern immer nur das Schlechteste in ihnen, und damit das Umfeld, was mich damals zerstört hat, obwohl sie ganz andere Menschen sind. Und das dann in Kombi mit meinen Ängsten, war doch klar, dass das schiefgehen muss.

Es ist schon hart, so vor-urteilend zu sein, so zu denken, nur weil die eigenen Ängste einen so manipuliert haben, und dann sieht man, dass einfach alles falsch war, die Klasse mich ganz anders gesehen hat. Was sie wohl über mich gedacht hätten, wenn ich ihnen das erzählt hätte?

Ich hätte zumindest sagen können, dass sie zuletzt der Grund waren, warum die Schulbesuche geklappt haben, und sie es waren, die mich in vielen Bereichen umgedreht haben. Zumal sie zuletzt immer mal wieder gefragt haben, was denn los ist, warum ich so lange weg war...

Zitat von Rosa_pather:
Aber du gibst dein Bestes dass sich deine Situation ändert, und mehr kannst du nicht tun. Dabei solltest du dir aber wie erwähnt wirklich ordentlich in den Allerwertesten treten


Ich wünschte, das hätte die Schule wirklich mit mir gemacht, denn ich war anscheinend viel zu lange nicht dazu in der Lage. Das haben dann teilweise meine Mitschüler schon für mich durchgezogen... Ihr hattet in einem sehr wichtigen Punkt recht, dass der zu große Freiraum wirklich Nährboden für die Angststörung war. Die hätten mich wirklich jeden zweiten Tag zur Schule schleifen müssen.

A


Wie verliere ich das Bedürfnis, mich isolieren zu müssen?

x 3


Zitat von Stony:
Ihr hattet in einem sehr wichtigen Punkt recht, dass der zu große Freiraum wirklich Nährboden für die Angststörung war. Die hätten mich wirklich jeden zweiten Tag zur Schule schleifen müssen.

Dafür ist die Schule aber nicht zuständig.
Der vermehrte Rat am Anfang war eine Therapie anzustreben, oder dich in therapeutische Hände welcher Art auch immer zu begeben, damit sich von dir heraus was ändern kann.

Wolltest du nicht annehmen. Wir sind ja auch Menschen, die das alles mehr oder weniger bereits durch haben.

https://www.travelicia.de/wheel-of-life/
Kennst du das? Füll das mal für dich aus.

Und dann suchst du dir einen Bereich aus, der eher schwach ausgeprägt ist.

Dann die Frage: welchen kleinen Schritt kann ich tun um diesen Bereich etwas zu aktivieren. Fange heute an zu planen, nimm dir den nächst möglichen Termin vor und springe ins kalte Wasser.

Was hältst du davon?

Zitat von Alex_NRW:
Dafür ist die Schule aber nicht zuständig.
Der vermehrte Rat am Anfang war eine Therapie anzustreben, oder dich in therapeutische Hände welcher Art auch immer zu begeben, damit sich von dir heraus was ändern kann.

Wolltest du nicht annehmen. Wir sind ja auch Menschen, die das alles mehr oder weniger bereits durch haben.


Ich weiß, ihr habt mir alle Therapie empfohlen, das war hier der allgemeine Rat. Ich war / bin dagegen gewesen, weil ich es selbst auf die Kette bekommen wollte / will, aber auch weil ich einfach nicht stationär irgendwo weg sein wollte, auf irgendein Abstellgleis geschoben. Aber hätte das irgendwas verhindert, den jetzigen Ausgang wirklich letztendlich verändert? Ich hätte doch überhaupt erst auch so viele Monate auf einen Platz warten müssen, das ist auch das, was man mir mitgeteilt hat, ist ja auch so, dass ich da mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst auch sehr häufig, und besonders weil hier sehr eindringlich die Empfehlung ausgesprochen wurde, drüber zumindest gesprochen habe. Das wäre dieses Schuljahr definitiv nichts mehr geworden, nicht mal ambulant, was das kleinere Übel gewesen wäre.

Aber ich bin eben auch nicht alleine. Fällt der Sozialpsychiatrische Dienst nicht unter betreute Hände? Ich habe dazu aber auch meine Einstellung etwas verändert. Sollte sich der Schulbesuch nach den Ferien wirklich erneut als problematisch erweisen, wovon ich durch die solch massiven Fortschritte, die es in den letzten Wochen und Tagen unerwartet gegeben hat, gerade nicht ausgehe, dann wäre ich zumindest bereit, auf ambulanter Basis etwas zu suchen, was die Schule nicht beeinträchtigt, und wo ich wieder Nachhause kann. Aber es wird halt dauern.

Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Angst vor dem Schulbesuch selbst, gerade als eine Randerscheinung vorkommt. Und es ist Fakt, dass die Schule selbst, aber auch die Klasse selbst, dazu massiv beigetragen hat, zu mir durchdringen konnte. Wie wertet ihr denn die letzten Erfolge der letzten Wochen und Tage? Bislang gab es dazu noch gar kein Kommentar. Auch das ich mich zum Sportfest überwinden konnte, was als absolut unmöglich galt, und das zum Schluss sogar ganztägige Schultage geklappt haben.

Das ist richtig, das die Schule nicht zuständig ist und nichts tun muss. Sie wird es aber tun, weil es der eigene Wille ist. Man hat mich in diesem Jahr geschont, weil die Ängste zu groß waren, hat mir Freiraum gelassen, Aber die Zügel werden nach den Ferien strammer gezogen, es wird eine radikale Änderung geben, ob ich will oder nicht, ich werde dort sein, und mich immer wieder konfrontieren müssen und den Ängsten stellen müssen. Das habe ich nicht mehr alleine zu entscheiden, und das ist auch gut so.


Zitat von Azure:
Kennst du das? Füll das mal für dich aus.

Und dann suchst du dir einen Bereich aus, der eher schwach ausgeprägt ist.

Dann die Frage: welchen kleinen Schritt kann ich tun um diesen Bereich etwas zu aktivieren. Fange heute an zu planen, nimm dir den nächst möglichen Termin vor und springe ins kalte Wasser.

Was hältst du davon?


Was genau ist das? Kann ich gerne mal in Ruhe machen. Da mich die Schule ins kalte Wasser schmeißen wird, sich die Frage ob nicht (mehr) stellt, ist es ja eher nicht so wichtig, was ich darüber denke. Es muss getan werden, und ist lange überfällig, das denke ich darüber.

Zitat von Stony:
Wie wertet ihr denn die letzten Erfolge der letzten Wochen und Tage? Bislang gab es dazu noch gar kein Kommentar. Auch das ich mich zum Sportfest überwinden konnte, was als absolut unmöglich galt, und das zum Schluss sogar ganztägige Schultage geklappt haben.


Führe Buch darüber, prüfe, was noch hätte besser laufen können, lasse dich von Fehlschlägen nicht aus der Ruhe bringen.


Zitat von Stony:
Was genau ist das? Kann ich gerne mal in Ruhe machen. Da mich die Schule ins kalte Wasser schmeißen wird, sich die Frage ob nicht (mehr) stellt, ist es ja eher nicht so wichtig, was ich darüber denke. Es muss getan werden, und ist lange überfällig, das denke ich darüber.


Könnte dir ggf. helfen, deine Tätigkeiten etwas zu planen, so dass du ein einigermaßen ausgeglichenes Leben führst. Ich selbst stelle z.B. fest, dass ich oft viel zu viel Energie in irgendeine Tätigkeit investiere. Mit so einer Skala sehe ich dann: ok ich habe ein paar Ziele im Bereich Sport erreicht, aber ich vernachlässige den Teil Job oder Familie oder ...

Zitat:
Ich wurde bereits vorher durch die vorherigen geglückten Schultage kontaktfreudiger, Gesprächs-freudiger, ich wurde geärgert, aufgezogen, und an jedem verdammten Schultag wirklich ungebeten in den Mittelpunkt gerückt, ich habe gelernt die Situation richtig einzuschätzen, und dass ich vieles falsch interpretiert habe und vieles einfach nur Spaß war. ich konnte nach über zehn Jahren erstmals wieder Freude mit meiner Klasse empfinden. Ich kam mit ihnen zurecht, sie irgendwie mit mir.


Top!

Aus eigener Erfahrung: Nach Hochs kommen leider auch wieder Tiefs. Lass dich dadurch nicht aus der Ruhe bringen.

Gratuliere zu deinen Erfolgen und neuen Erkenntnissen! Es klingt als hätte sich bei dir im Kopf so einiges getan... Dich im Nachhinein zu ärgern hat keinen Sinn, aber gut dass du es zum Anlass nehmen willst um dein Leben zu ändern. Mehr tun als dein Bestes zu geben kannst du nicht.

Zitat:
ich werde dort sein, und mich immer wieder konfrontieren müssen und den Ängsten stellen müssen. 

Finde ich eine sehr gute Einstellung! Ich denke langfristig gesehen kannst du die Verantwortung für deine Lebensgestaltung nicht der Schulverwaltung geben, du weißt ja bestimmt selber dass du in erster Linie selbst für dich verantwortlich bist. Die Schule zeigt großes Verständnis, und ich glaube das ist schon mehr als man überhaupt von einer Institution, die auf so eine Problematik nicht ausgerichtet ist, erwarten darf.

Ich kenne es aber auch dass manchmal ein Tritt in den Hintern oder ein gewisser Zwang als Initialzündung hilft um sich überhaupt zu konfrontieren. Und wenn man das dann geschafft hat wird es mit der Zeit einfacher.
Den Weg musst du eh alleine gehen. Ich denke du bist stärker als du denkst.

Ich bin selbstständig und habe mich in den letzten Jahren einfach aufgrund von finanzieller Notwendigkeit ständig mit allen Situationen konfrontieren müssen, auch wenn ich dachte ich bin totkrank. Und der Druck hilft mir, weil ich in kein Vermeidungsverhalten fallen kann und gelernt habe dass ich körperlich und mental stärker und belastbarer bin als ich denke. Wäre ich angestellt, hätte ich mich vermutlich krank gemeldet. Und das hätte mir sicher nicht weitergeholfen.

Hast du der Schule bzw den Leuten in deinem Umfeld mitgeteilt dass du einen gewissen Zwang brauchst? Wie siehst es eigentlich mit deinen Eltern, Geschwistern etc aus?

Toller Hinweis, @Rosa_pather .

Wir sind für unser Leben selbst verantwortlich und haben alle die selbe Zeit. Dementsprechend möchte ich soviel Verantwortung wie möglich für mein Leben übernehmen, auch wenn es oft schwer ist.

Ja das mit dem Zwang ist so eine Sache. Einer meiner größeren Punkte ist: Wo finde ich den Mittelweg aus Disziplin, Motivation, äusseren Zwängen und Erholung um selbstbestimmt mein Leben zu gestalten.

Zitat von Azure:
Führe Buch darüber, prüfe, was noch hätte besser laufen können, lasse dich von Fehlschlägen nicht aus der Ruhe bringen.


Das weiß ich sehr genau, ich denke eigentlich seitdem an nichts anderes mehr, als an das. Ich hätte mich allen voran mehr überwinden müssen, anstelle immer wieder ins Vermeidungsverhalten überzugehen, oder die Wochen vor mir herzuschieben. Ich habe 159 Tage verloren. 159 verpasste Chance, 159 tolle Erfahrungen, die mir entgangen sind. 159 Fehltage. Das kommt dabei heraus, wenn man der Angst das Feld überlässt.

Ich hätte auch vielleicht offener zu den Menschen sein sollen... Einer wollte mich sogar auf Instagram adden, und ich Idiot sag auch noch, dass ich es nicht nutze... Nö nur nicht, hab ja nur 2-3 Profile dort... Es gab da so einige Situationen, wo ich mir am liebsten selbst eine geknallt hätte. Gelegenheiten, die ich nicht genutzt habe, da war so einiges. Zumal man auf mich wirklich zugekommen ist.

Zitat von Azure:
Top!

Aus eigener Erfahrung: Nach Hochs kommen leider auch wieder Tiefs. Lass dich dadurch nicht aus der Ruhe bringen.


Ich habe aktuell nur ein sehr großes Tief, nämlich dass mir zwei Menschen ganz besonders fehlen, die nun in der Oberstufe ohne mich sitzen, weil ich mich hab von meinen eigenen Ängsten manipulieren lassen. Da hat sowas Doofes, wie eine Angststörung nicht mehr dazwischenzufunken. Und deswegen werden die beiden auch mein Sprungbrett ins neue Jahr sein, und der Grund sein, weshalb die kommenden neuen Schultage jetzt klappen werden. Denn sie sind noch an der Schule, nur in einer anderen Klasse.

Ich brauche die jetzigen Sommerferien überhaupt nicht. Wären die jetzt nicht dazwischen gekommen, wäre unsere Klasse nicht ausgeschult, wäre es eine ganz normale Woche gewesen, dann hätte ich durchgezogen, ich war in dieser Woche erstmals an drei Tagen in Folge da, der Montag, der Dienstag, der Mittwoch. Da hätte ich den Donnerstag und Freitag auch noch locker gepackt, so wie ich da drauf war. Eigentlich sind nicht mal Ferien, unsere Klasse ist einfach nur vorzeitig ausgeschult worden... Der letzte Schultag ist eigentlich erst nächsten Mittwoch.

Zitat von Rosa_pather:
Finde ich eine sehr gute Einstellung! Ich denke langfristig gesehen kannst du die Verantwortung für deine Lebensgestaltung nicht der Schulverwaltung geben, du weißt ja bestimmt selber dass du in erster Linie selbst für dich verantwortlich bist. Die Schule zeigt großes Verständnis, und ich glaube das ist schon mehr als man überhaupt von einer Institution, die auf so eine Problematik nicht ausgerichtet ist, erwarten darf.

Das ist richtig. Und aus langer Sicht werde ich auch selbst den Steuerknüppel übernehmen. Die Schule begleitet mich nur, achtet darauf, dass ich die Schultage jetzt einhalte, spricht mit mir über meine Erkrankung, hört mir zu, unterstützt mich. Aber aus diesem Loch herausklettern, das kann nur der, der drin steckt, in diesem Falle ich, und nicht die, die die Leiter werfen (Schule).

Zitat von Rosa_pather:
Gratuliere zu deinen Erfolgen und neuen Erkenntnissen! Es klingt als hätte sich bei dir im Kopf so einiges getan... Dich im Nachhinein zu ärgern hat keinen Sinn, aber gut dass du es zum Anlass nehmen willst um dein Leben zu ändern. Mehr tun als dein Bestes zu geben kannst du nicht.

Das ist aber nicht mein Verdienst, dass sich da oben so viel verändert hat. Es ist den beiden Menschen zu verdanken, die mir nun fehlen, und der Klasse und den Lehrern an sich. Die Klasse hat bei mir bis zum Schluss nicht locker gelassen, ob ich wollte oder nicht, spielte da keine Rolle. Man könnte glatt meinen, die wussten irgendwas, oder haben was geahnt, oder ihnen wurde gesagt, was bei mir Sache ist. Vielleicht waren es aber auch meine eigenen Aussagen, denn in so manchen Unterhaltungen, an Schultagen wo ich mal da war,ist es mir hin und wieder dann leider doch herausgerutscht, dass es schade ist, dass mir nur noch so wenig Zeit mit der Klasse bleibt.

Zitat von Rosa_pather:
Ich kenne es aber auch dass manchmal ein Tritt in den Hintern oder ein gewisser Zwang als Initialzündung hilft um sich überhaupt zu konfrontieren. Und wenn man das dann geschafft hat wird es mit der Zeit einfacher.
Den Weg musst du eh alleine gehen. Ich denke du bist stärker als du denkst.

Und genau das ist mein aktueller Plan!

Zitat von Rosa_pather:
Hast du der Schule bzw den Leuten in deinem Umfeld mitgeteilt dass du einen gewissen Zwang brauchst? Wie siehst es eigentlich mit deinen Eltern, Geschwistern etc aus?

Ich habe es meiner Sozialarbeiterin in der Konferenz gesagt, als darüber gesprochen wurde, ob ich wiederholen darf. Da war auch der Bildungsgangleiter dabei. Ich habe ihr gesagt, dass die langen Pausen, der Freiraum, den ich hatte, die großen Abstände zu den Schultagen, dass es zwar toll ist, dass mir die Schule so sehr entgegengekommen ist, aber auch, dass es gleichzeitig Nährboden für meine Angsterkrankung war und ist, denn ich habe eine Erfahrung in diesem Schuljahr gemacht: Die Schultage liefen am besten, wenn die Zeitabstände sehr kurz gehalten waren. Sobald ich da mehr Tage wieder Zuhause war, hat die Angst wieder das Ruder übernommen, und mich dazu verleitet, mich zurückzuziehen, Rückzieher zu machen. Bei einem Tag Pause dazwischen ging es... Aber wenn es mehr wurden, wurde die Hürde mit jedem weiteren Tag größer, zur Schule zu gehen. Sie hat mir versichert, und versprochen, dass es das im kommenden Schuljahr nicht mehr geben wird.

Meine Eltern können da leider nicht viel machen. Sie hätten mich notfalls auch zur Schule fahren können, damit wären sicher so einige Tage gerettet wurden, aber bei den Spritkosten und der Entfernung können wir das leider nicht. Ansonsten unterstützen sie mich bestmöglich, wie es eben geht, und versuchen mich immer wieder zum Schulbesuch zu überzeugen. Ich rede mit ihnen sehr viel über damals, versuche mit ihnen was damals war, zu verarbeiten. Es hilft von früher zu sprechen. Mein Bruder wohnt in einem anderen Bundesland, mit ihm schreibe ich hin und wieder über Whatsapp, oder wir telefonieren. Er unterstützt mich auch.

Zitat von Azure:
Einer meiner größeren Punkte ist: Wo finde ich den Mittelweg aus Disziplin, Motivation, äusseren Zwängen und Erholung um selbstbestimmt mein Leben zu gestalten.

Das ist aber nicht immer einfach zu finden.

Zitat von Stony:
Das weiß ich sehr genau, ich denke eigentlich seitdem an nichts anderes mehr, als an das. Ich hätte mich allen voran mehr überwinden müssen, anstelle immer wieder ins Vermeidungsverhalten überzugehen, oder die Wochen vor mir herzuschieben. Ich habe 159 Tage verloren. 159 verpasste Chance, 159 tolle Erfahrungen, ...

Schön, das Du uns ein Update gegeben hast. Besonders toll finde ich, dass Du einen weiteren Schritt auf Deinem Weg geschafft hast und das Du gemerkt hast, dass der Rat, den Dir hier die User gegeben haben, doch nicht so verkehrt wird. Genau so lernen wir in unserem Leben.

Jetzt fallen mir aber zwei Dinge auf:
Du tappst jetzt in eine klassische Falle (in der ich auch lange Jahre gesteckt habe). Du gibst dem Kritiker in Deinem Kopf zu viel Raum, der damit verhindert, dass Du den Schritt, den Du gemacht hast, für Dich wirklich anerkennen kannst. Der Kritiker geht sehr hart mit Dir ins Gericht, dass Du Dinge hättest besser machen können, Chancen hättest mehr nutzen können, dass Du total blöd gewesen bist, etc. Darin geht es komplett unter, dass DU einen Schritt auf Deinem Weg gegangen bist, das DU Dich da durch gekämpft hast, das DU Freunde gefunden hast, das Du Dich in der Klasse wohl gefühlt hast. Das hättest Du vor ein paar Monaten noch nicht für möglich gehalten.

Aber was war, ist vergangen. Es ist wie es ist und Du kannst es nicht mehr ändern. Ängstler leben grundsätzlich immer in der Vergangenheit (indem sie hadern, was sie hätten anders machen können) oder in der Zukunft (in der sie sich ausmalen, was passieren kann) - aber so gut wie nie in der Gegenwart.

Es ist wirklich ganz wichtig, wahrzunehmen, wie hart wir manchmal mit uns ins Gericht gehen, wie schlecht wir uns oft behandeln und wieviel Raum wir dem inneren Kritiker geben. Es ist wichtig, in eine achtsame, liebevolle Haltung uns gegenüber zu kommen und uns auch Fehler zuzugestehen. Denn es werden Rückschläge kommen - das ist sicher. Und dann benötigt es eine Haltung, in der ich mir sagen kann: Ja, es ist gerade doof. Das klappte schon mal besser. Aber das gehört zu meinem Weg dazu. Und ICH gehe MEINEN Weg weiter.

Das ist wirklich ganz, ganz wichtig! Ich habe das auch lernen müssen und es war nicht einfach. Aber es ist unbedingt notwendig, wenn man weiter kommen will und wenn man in der Lage sein will, die kleinen Schritte, die gut geklappt haben, für sich selber anzuerkennen und wertzuschätzen.

Weiter oben hast Du schon den Tipp mit dem Tagebuch bekommen - das würde ich Dir auch sehr ans Herz legen. Und dort schreibst Du nicht das rein, was nicht geklappt hat, sondern das, was geklappt hat. Außerdem alle, was Dir auf Deinem Weg unterkommt, was Dir geholfen hat - ein Gespräch mit einer Person, ein Beitrag hier im Forum, ein Liedtext, ein Gedicht, ein Bild. Egal was. Wichtig ist, dass Du es mit der Hand schreibst, nicht am Computer oder Handy. Indem Du es schreibst, sortierst Du die Dinge für Dich und verankerst sie besser im Gehirn. Und dann nimm Dir alle paar Wochen das Buch in die Hand, und liest es nochmal durch. Du wirst Dich wundern, was sich dann seit dem letzten Schreiben geändert hat.

Zitat:
Das ist aber nicht mein Verdienst, dass sich da oben so viel verändert hat. Es ist den beiden Menschen zu verdanken, die mir nun fehlen, und der Klasse und den Lehrern an sich. 

Finde schon dass es auch dir selbst zu verdanken ist. Schließlich hast den Entschluss zur Veränderung gefasst und auch entsprechende Taten gesetzt und dich überwunden.

Was wäre, wenn die nächste Klasse dich nicht so stark unterstützt? Ziehst du es dann trotzdem durch?

Ich war auch in 2 Klassen, in einer war die Klassengemeinschaft hervorragend. In der zweiten Klasse gab es die Coolen und die anderen die von eben jenen Coolen diskriminiert wurden, unter anderen Streber, Übergewichtige, Leute die uncool angezogen waren oder Menschen die sonst irgendwie außergewöhnlich waren und aus dem Raster gefallen sind.
Im Rückblick denke ich mir halt in dem Alter sind viele Menschen sehr unreif, dazu kommt die Gruppendynamik. Es gab Leute, die wurden nur wegen ihrem Nachnamen oder wegen ihrer roten Haarfarbe gemobbt. Auf der Uni oder auf der Arbeit habe ich sowas in der Form nicht mehr erlebt (klar, da kann man wegen anderer Dinge gemobbt werden, aber weniger wegen Banalitäten wie der Haarfarbe etc.) Natürlich, du hast krasse Erfahrungen gemacht die dich wie du schreibst traumatisiert haben, das kann man sicher nicht mit meinen vergleichen.

Was ich damit sagen möchte: du kannst es auch alleine durchziehen, unabhängig davon wie die Klasse drauf ist. Wenn sie dich schief anschauen, kannst du die Leute noch immer ignorieren. Oder du findest vielleicht ein paar Leute mit denen du dich gut verstehst bzw nimmst Kontakt zu deinen ehemaligen Klassenkameraden auf. Oder die gesamte Klasse unterstützt dich wie beim letzten Mal. Wer weiß das schon. Mach dich nicht so von der Reaktion der anderen abhängig.

Ich kann mir nicht vorstellen dass die Schule sich quer stellt wenn du zB. sagst dass du ab Herbst jeden Tag zum Unterricht erscheinst. Das wäre ja eigentlich das Ziel, oder? Verstehe ich nicht warum du gewisse Tage als Pause einhalten musst, auch wenn du zum Unterricht erscheinen möchtest. Oder meinst du dass du unter deinem Potential geblieben bist, weil eben jene Tage als Pause eingeplant waren und du dementsprechend keinen Druck hattest zu erscheinen? Hast du einmal gesagt dass du zum Unterricht kommen möchtest, obwohl eigentlich eine Pause eingeplant wäre? Was wäre passiert wenn du trotz Pause erschienen wärst, hätten sie dich dann wieder nach Hause geschickt? Glaub ich nicht.

Zitat von Kruemel_68:
Schön, das Du uns ein Update gegeben hast. Besonders toll finde ich, dass Du einen weiteren Schritt auf Deinem Weg geschafft hast und das Du gemerkt hast, dass der Rat, den Dir hier die User gegeben haben, doch nicht so verkehrt wird. Genau so lernen wir in unserem Leben.

Da ihr Interesse an meinem Anliegen zeigt, und auch Rückmeldungen kommen, ist das eine tolle Stütze für mich. Da ist es das Mindeste, dass ich euch dann auch regelmäßig über den aktuellen Stand informiere, und es gehört sich so.


Zitat von Kruemel_68:
Jetzt fallen mir aber zwei Dinge auf:
Du tappst jetzt in eine klassische Falle (in der ich auch lange Jahre gesteckt habe). Du gibst dem Kritiker in Deinem Kopf zu viel Raum, der damit verhindert, dass Du den Schritt, den Du gemacht hast, für Dich wirklich anerkennen kannst. Der Kritiker geht sehr hart mit Dir ins Gericht, dass Du Dinge hättest besser machen können, Chancen hättest mehr nutzen können, dass Du total blöd gewesen bist, etc. Darin geht es komplett unter, dass DU einen Schritt auf Deinem Weg gegangen bist, das DU Dich da durch gekämpft hast, das DU Freunde gefunden hast, das Du Dich in der Klasse wohl gefühlt hast. Das hättest Du vor ein paar Monaten noch nicht für möglich gehalten.

Das ist mir gar nicht so aufgefallen, aber jetzt wo du es schreibst... Vielleicht sollte ich wirklich vorsichtiger sein. Ich war so enttäuscht über die Dinge, die nicht geklappt haben, und dass ich die Menschen verliere, die mir wichtig sind, dass ich die Guten Sachen, die passiert sind, die Erfolge, auf die ich ja ruhig stolz sein kann, immer weiter abschiebe. Nein es ist schon richtig, sie oben zu halten, da hast du recht. Es sind Dinge geschehen, die habe ich als absolut unmöglich bezeichnet.


Zitat von Kruemel_68:
Aber was war, ist vergangen. Es ist wie es ist und Du kannst es nicht mehr ändern. Ängstler leben grundsätzlich immer in der Vergangenheit (indem sie hadern, was sie hätten anders machen können) oder in der Zukunft (in der sie sich ausmalen, was passieren kann) - aber so gut wie nie in der Gegenwart.

Zurückdrehen kann ich nichts, würde ich aber am liebsten. Ich wüsste, was ich jetzt anders machen würde. Aber das werde ich jetzt im neuen Jahr machen. Ich sollte mich wirklich mehr mit dem befassen, was ich hier und jetzt bewirken kann.

Zitat von Kruemel_68:
Es ist wirklich ganz wichtig, wahrzunehmen, wie hart wir manchmal mit uns ins Gericht gehen, wie schlecht wir uns oft behandeln und wieviel Raum wir dem inneren Kritiker geben. Es ist wichtig, in eine achtsame, liebevolle Haltung uns gegenüber zu kommen und uns auch Fehler zuzugestehen. Denn es werden Rückschläge kommen - das ist sicher. Und dann benötigt es eine Haltung, in der ich mir sagen kann: Ja, es ist gerade doof. Das klappte schon mal besser. Aber das gehört zu meinem Weg dazu. Und ICH gehe MEINEN Weg weiter.

Ich glaube, dass ich einen sehr harten und gnadenlosen Kritiker in mir habe. Schön, dass du da explizit nochmal drauf hingewiesen hast. Ich werde mehr versuchen, deinen Vorschlag umzusetzen.

Ich habe nie ein handschriftliches Buch geführt. Wirklich nur die reinen Erfolge? Nur das Positive? Wirklich das was auch mal nicht gut ist, weglassen?

Zitat von Rosa_pather:
Finde schon dass es auch dir selbst zu verdanken ist. Schließlich hast den Entschluss zur Veränderung gefasst und auch entsprechende Taten gesetzt und dich überwunden.

Ja, damit hast du eventuell doch recht. Da war wieder der innere Kritiker, der gesprochen hat. ^^


Zitat von Rosa_pather:
Was wäre, wenn die nächste Klasse dich nicht so stark unterstützt? Ziehst du es dann trotzdem durch?

Hui der Gedanke ist mir bisher noch nicht gekommen. Es würde mir weh tun, wenn ich bei den Nächsten keinen Rückhalt mehr hätte, oder sogar schlecht behandelt werden würde, aber weißt du, was mir da wiederum Kraft gibt? Zum einen, dass mir die Schule versprochen hat, dass solch eine Situation wie damals niemals zugelassen werden wird, und ich habe noch die Gewissheit, dass meine Leute noch irgendwo da draußen sind.

Zwar in einer anderen Klasse, aber noch immer an derselben Schule. Und mit mindestens einem von ihnen stehe ich in Whatsapp in Kontakt, ja auch ein kleiner geheimer Erfolg meinerseits, dass ich eine weitere kleine Hürde überwunden hatte, und mir die Nummer von einem der Beiden gesichert habe, die mir sehr wichtig sind. Bei dem zweiten Menschen, der mir sehr wichtig ist, war ich aber zu schüchtern. Also eine Kontaktaufnahme zu ihnen ist damit grundsätzlich eigentlich schon irgendwie möglich!

Ich muss dir sagen, solch eine Abtrennung zwischen cool, uncool, dick, dünn, Hautfarbe, Kleidung, so ein sch. gab es bei uns nicht. Wir waren eine durch gemischte Klasse, da war jeder willkommen, da war alles vertreten und ich kann dir sagen, ich habe mehr als genug Kilos auf den Rippen, und mein Gewicht war zum Beispiel nie irgendein Thema. Keine einzige negative Äußerung. Ich glaube auch nicht, dass sowas jetzt in der neuen Klasse vorkommen wird. Das würde auch direkt unterbunden werden.

Mir ist es leider schon sehr wichtig, was die anderen über mich denken. Ist leider ein Tick von mir, und das kann ich so schnell auch noch nicht ablegen. Wenn mir das alles völlig egal wäre, hätte man es schon leichter, stimmt schon. Nur mir ist die neue Klasse gerade irgendwie egal, weil ich so auf meine eigenen Leute festgefahren bin. Ist das schlecht? Weiß ich nicht. Kann das kontraproduktiv sein? Ja kann es, denn wenn dort Menschen auf mich zukommen, und ich bin zu sehr auf die anderen fixiert, kann das auch nach hinten losgehen, so nach dem Motto der will ja eh nichts von uns wissen. Da habe ich ein wenig Angst, dass ich in diese Falle tappe, denn das hat die neue Klasse ja eigentlich auch nicht verdient.

Die Pausen zwischen den Tagen, das galt nur für dieses Schuljahr, nicht für das kommende! Natürlich hätte ich jeden Tag kommen können, auch ohne Absprache. Ich durfte kommen und gehen, wann immer ich wollte. Sie hätten sich sogar für mich gefreut, wenn das jeden Tag geklappt hätte. Da stand ich mir selbst im Weg, indem ich meine Angst das Feld überlassen habe.

Für das neue Jahr gilt: Meine Schulsozialarbeiterin wird gründlich meine Anwesenheit prüfen, mich weiter unterstützen, Gespräche werden stattfinden, der aktuelle Stand wird stets abgefragt, ganztägiges fehlen ist nicht mehr drin, die Sitzungen beim Sozialpsychiatrischen Dienst finden weiter neben der Schule statt, und sollte es zu einem Rückfall kommen, dass da wieder solche Tage passieren, wo es nicht klappt, muss ich trotzdem da durch. Es gibt die Option jeden Tag zu kommen, das ist das Ziel. Aber zur Entschärfung noch Plan B, jeden zweiten Tag und ggf. zu bestimmten Stunden an den Tag. Die werden mich nicht mehr längerfristig Zuhause lassen. Und wenn selbst das problematisch wird, ja dann sehe ich keinen anderen Weg mehr, als doch einen direkten Therapeuten einzuschalten. Wie will man da sonst anders rauskommen. So viele Optionen gibt es da nicht mehr.

Zitat von Rosa_pather:
Hast du einmal gesagt dass du zum Unterricht kommen möchtest, obwohl eigentlich eine Pause eingeplant wäre?

Letzten Montag! Sportfest. Freitag davor hatte ich einen Rückfall, ich wusste mir bleiben nur noch drei Tage mit der Klasse. Ich habe meinen Klassenlehrer angeschrieben (Schul-Messenger), er wollte mich freistellen, weil es ins Freibad ging, wegen meiner Angststörung. Ich: Nein ich komme trotzdem. Umkleiden, und offen Zeigen geht halt nicht, aber ich komme trotzdem, um die Klasse zu unterstützen. Ich also mit normalen Sachen da hin, mir war grottenschlecht, hatte Magenprobleme, die sich dann nach dem Einlass und Eingang aber in Luft auflösten.

Habe alles mitgemacht, wo ich nicht ins Wasser musste, oder mich umziehen musste. (Hatte mich Zuhause schon entsprechend gekleidet) Mein Klasse hat viel Blödsinn gemacht, es wurde der letzte Platz gegen die anderen Klassen. Aber: Mein Klassenlehrer war so stolz auf mich, dass ich durchgezogen habe, und mich überwinden konnte, dass er zum Ende hin noch zu mir gekommen ist, mir als Einziger die Klassenurkunde überreicht hat, die er auch einen anderen Schüler aus der Klasse gehen könnte. Für mich ist diese Urkunde seitdem eine Erinnerung, an einen der erfolgreichen Schultage in diesem und meinem Schuljahr. Also nein, niemand ist verärgert, wenn ich mich überwinde, und auch unabgesprochen zur Schule komme.

Und in einem der übernächsten Schritte willst du vielleicht noch lernen, dass du Grübelgedanken zum Thema loslassen möchtest. So dass das Thema soziale Phobie, Kontaktangst, Selbstvorwürfe aber auch das was du dagegen aktiv unternimmst zwar weiterhin bewusst und nicht verdrängt bleiben, aber dass es eben nicht 70 % - 90 % deiner Aufmerksamkeit beansprucht. Das sind Themen, mit denen ich mich seit ubgefähr einem Jahr nun beschäftige...

Zitat von Stony:
Ich habe nie ein handschriftliches Buch geführt. Wirklich nur die reinen Erfolge? Nur das Positive? Wirklich das was auch mal nicht gut ist, weglassen?

Du kannst schon auch Rückschritte notieren, oder Situationen analysieren, in den es nicht so gut läuft - aber es darf nicht zum Meckerbuch verkommen. Das Positive sollte überwiegen.

Dann habe ich ja bereits den ersten Negativ Eintrag im Büchlein...

Einschulungsveranstaltung heute verdorben, da Bus einfach unangekündigt nicht gekommen, und Plan B (Zug) einfach mal vor der Nase weggefahren ist, und die Schule heute nicht mehr rechtzeitig erreicht werden kann... Bemerkenswert ist auch, dass jeglicher Kommentar, jegliche sachliche Kritik dazu vom Verkehrsverbund einfach mal öffentlich weg zensiert wird, und als Spam gemeldet wird. Komisch, da kann Facebook sehr schnell sperren und zensieren.

Immerhin war es ausnahmsweise mal nicht meine Angststörung, oder ich, der das verdorben hat. Die Schule zeigt zum Glück Verständnis, und mein erster Schultag ist der 26. August.

Zitat von Stony:
Immerhin war es ausnahmsweise mal nicht meine Angststörung, oder ich, der das verdorben hat. Die Schule zeigt zum Glück Verständnis, und mein erster Schultag ist der 26. August.

Das dann bitte auch so notieren - Du bist los und wärst ja auch hingegangen. Die Umstände, die Du nicht beeinflussen kannst, haben nicht mitgespielt. Da hat der blöde Zensor im Kopp nix zu meckern!
Sponsor-Mitgliedschaft

Der innere Kritiker meckert über den Verkehrsverbund, und nicht über mich. ^^ Also alles gut

Heute hatte ich die nächste Sitzung beim Sozialpsychiatrischen Dienst. Es war sehr aufwühlend, da es gerade jetzt um die letzten zwei Schulwochen ging, und nochmal alles hochkam. Mir fehlen die Menschen schon sehr, mehr als ich mir eingestehen wollte, und ich habe Angst, dass ich meine neue Klasse von mir abstoße, da ich sehr fixiert auf meine vorherige Klasse bin.

Da auch das Thema Schulsport aufkam, im neuen Schuljahr entsprechende Atteste besorgt und vorgelegt werden müssen, habe ich heute mit ihr auch einen Facharzt-Termin in einer Praxis für Neurologie Psychiatrie zugestimmt.

Meine Ansprechpartnerin beim Sozialpsychiatrischen Dienst hat ein Abkommen mit dieser Praxis, durch das sich die Wartezeit auf einen Termin sehr verkürzen lässt. Vielleicht bekomme ich dort die Möglichkeit, das Ganze nochmal aufarbeiten zu können, was passiert ist. Und es sind auch nur Gespräche, wo ich danach auch wieder Nachhause kann.

Ich fühle mich gerade schlecht. Ich hatte wegen eines Vergleichs nochmal die Bilder des Freibads abgerufen, weil bei uns auch was gebaut werden soll und wird, und schon kamen die ganzen Erinnerungen vom gemeinsamen kürzlichen Sportfest wieder hoch.

Ich weiß nicht, ob ich den zwangsläufigen Klassenwechsel durch die kommende Wiederholung packe. Innerlich schreit alles danach, dass alles so bleiben soll, wie es ist, und ich in meinem Umfeld bleiben soll. Aber das ist einfach unmöglich.

Ich komme damit überhaupt nicht zurecht, dass ich von ihnen getrennt wurde, und da nicht mit hoch darf. Ich habe bis hierher versucht, mich abzulenken, und versuche mich auf nach die Ferien zu freuen. Zumindest die Ablenkung klappt phasenweise, aber das war es auch schon. Nun sitze ich schon wieder hier, und grübel.

Wenigstens grübel ich schon seit längeren nicht mehr darüber, wie ich die Berufsschule meide, oder denke mir irgendwelche dummen Horror-Szenarien aus, wie im letzten Jahr, die dann sowieso nicht passieren.

Ich meine ihr müsst euch das mal vorstellen: Ihr könnt euch das ganze Jahr über wegen Ängsten nicht überwinden, dann klappt es nach sehr viel Arbeit, nach sehr vielen Monaten doch noch, ihr kommt gut hinein, kommt mit den Menschen erstmals zurecht, ihr werdet gut aufgenommen, und denkt es kann jetzt endlich losgehen, man ist übern Berg und hat die großen Ängste überwunden, und dann werdet ihr im gleichen Atemzug, wo ihr kurz vor einem Durchbruch seid, ihr endlich jeden Tag dort zu ihnen könnt, aus genau diesem Umfeld herausgerissen, von den Menschen getrennt, die ihr zu mögen beginnt, weil es heißt es sind Ferien, das Jahr ist zu Ende, und du kommst nun in ein anderes Umfeld, weil du wiederholen musst. Ich fühle mich furchtbar. -.-

A


x 4


Pfeil rechts




Mira Weyer
App im Playstore