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Dann scheine ich dich falsch verstanden zu haben.
Da dein Titel des Themas als Frage gestellt war, dachte ich, du suchst Ratschläge, wie du am besten weiter vorgehen sollst.

Scheinbar hast du bereits einen Plan, die Problemstellung erkannt und bist nicht an weiteren Ratschlägen angetan.
Stelle das Thema auf stumm und wünsche dir für dein weiteres Vorhaben alles Gute.
Man liest sich sicher noch in anderen Themen.

Es gibt zwar einen Plan. Aber der beschränkt sich nur auf das Schulische. Und ob der gelingt, kann noch niemand beurteilen.
Ich nicht, die Schule nicht, der Sozial psychiatrische Dienst nicht. Das wird sich morgen zeigen, die kommenden Wochen bis zu den Sommerferien zeigen. Und diese Ungewissheit bereitet mir auch Sorgen.

Und dann ist es damit noch lange nicht vorbei. Denn dann gilt es, das Außerschulische anzugehen. Nämlich meiner Freizeit. Das wird auch nochmal ein Kapitel für sich, ich sag nur einkaufen... Öffentliche Verkehrsmittel... Innenstadt... Belebte Orte...

A


Wie verliere ich das Bedürfnis, mich isolieren zu müssen?

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Na ja, wie @Alex_NRW schreibt, da hilft Therapie (ambulant, stationär, Tagesklinik), evtl. auch Medikamente. Du hast einige Baustellen, die schafft man nicht allein.

Und wie bereite ich mich am ehesten auf Morgen vor? Mir macht Sorgen, dass ich dann vielleicht in den Mittelpunkt gerate, und unerwünschte Aufmerksamkeit auf mich ziehe. Ich meine, die Klasse kennt sich seit letztes Jahr September, und ich stoße da einfach so mittendrin dazu. Es sind so viele Monate vergangen.

Zitat von Stony:
Und wie bereite ich mich am ehesten auf Morgen vor? Mir macht Sorgen, dass ich dann vielleicht in den Mittelpunkt gerate, und unerwünschte Aufmerksamkeit auf mich ziehe. Ich meine, die Klasse kennt sich seit letztes Jahr September, und ich stoße da einfach so mittendrin dazu. Es sind so viele Monate vergangen. ...

Gar nicht. Einfach ohne Gedanken da hingehen, der Rest ergibt sich von selbst

Zitat von Salzarina:
Gar nicht. Einfach ohne Gedanken da hingehen, der Rest ergibt sich von selbst

Oh je dann hoffe ich mal, dass das gut gehen wird.

Zitat von Stony:
Oh je dann hoffe ich mal, dass das gut gehen wird.

Weniger Gedanken machen würde ich dir grundsätzlich empfehlen. Denn wenn du dich verrückt machst, ist es dir auch nicht wohler. Und auf menschliche Reaktionen lässt sich eh schlecht vorbereiten. Je normaler du in die Schule gehst, desto normaler wirst du dich fühlen. Und du kannst ja auch in dem Moment sagen, was dir gefällt oder was dir zuviel ist.

Vielleicht könnten ja folgende Gedanken helfen:
- Viele Leute sind so sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt dass es Ihnen gar nicht in denn Sinn kommt dich andauernd zu bewerten und beobachten
- Du bist nicht deine Außenwirkung sondern ein wertvoller komplexer Mensch mit vielen Facetten die nur dir gehören. Wenn du den ersten Eindruck verbessern willst kannst du das trainieren wie Poliker es auch ständig tun.
- Die Vergangenheit kannst du nicht mehr ändern.
Aber du gibst dein Bestes dass sich deine Situation ändert, und mehr kannst du nicht tun. Dabei solltest du dir aber wie erwähnt wirklich ordentlich in den Allerwertesten treten
- Die Gedanken die andere Menschen über dich haben ist geprägt von ihren eigenen Vorurteilen, das kannst du teilweise schwer beeinflussen. Ihre Gedanken sind ihr eigenes Problem, du kannst auch ganz bei dir bleiben.

Die Menschen sagen oder machen etwas. DU musst es NICHT bewerten!

Lass die Worte einfach an dir abprallen, als hättest du einen Schutzanzug an, oder visualisiere sie wie ein Ball, der neben dir sein Ziel verfehlt!

Zitat von Stony:
Und wie bereite ich mich am ehesten auf Morgen vor? Mir macht Sorgen, dass ich dann vielleicht in den Mittelpunkt gerate, und unerwünschte Aufmerksamkeit auf mich ziehe. Ich meine, die Klasse kennt sich seit letztes Jahr September, und ich stoße da einfach so mittendrin dazu. Es sind so viele Monate vergangen. ...

Genau DAS würdest du in einer Verhaltenstherapie lernen.

Ich denke, ich habe das heute ganz gut hinbekommen. Das ist das erste Mal nach Monaten, dass es für einen Schulbesuch keinen Rückzieher gegeben hat. Leider ließ es sich nicht ganz vermeiden, dass ich doch etwas in den Mittelpunkt gerückt bin. Es erregt halt Aufsehen, wenn einer viele Monate weg war, und aus dem Nichts wieder auftaucht. Ich bin da, wie ich finde, ganz gut weggekommen heute, auch wenn mir auf dem Hinweg etwas schlecht wurde. Ich hätte heute insgesamt vielleicht etwas offener sein können, gegenüber den anderen, aber naja. Immerhin ein Anfang, auf dem man aufbauen kann.

Montag habe ich ein Gespräch mit einem Psychologen... 9 Jahre kaputte Schullaufbahn haben auch beim Jobcenter einiges an Fragen hinterlassen, weshalb, die von ihrem eigenen Dienst mit mir eine Stunde sprechen wollen.

Die Abstände werden nun deutlich kürzer. Ich werde ab sofort jeden zweiten Tag die Schule besuchen.

Zitat von Stony:
Ich denke, ich habe das heute ganz gut hinbekommen. Das ist das erste Mal nach Monaten, dass es für einen Schulbesuch keinen Rückzieher gegeben hat. Leider ließ es sich nicht ganz vermeiden, dass ich doch etwas in den Mittelpunkt gerückt bin. Es erregt halt Aufsehen, wenn einer viele Monate weg war, und aus dem ...

Das hört sich doch gut an - Du kannst stolz auf Dich sein! Ich drücke Dir fest die Daumen, dass es weiterhin so gut klappt. Wenn Du erst mal ein paar Freundschaften in der Klasse geschlossen hast, wird es dir bestimmt auch leichter fallen.

Zitat von Kruemel_68:
Das hört sich doch gut an - Du kannst stolz auf Dich sein! Ich drücke Dir fest die Daumen, dass es weiterhin so gut klappt. Wenn Du erst mal ein paar Freundschaften in der Klasse geschlossen hast, wird es dir bestimmt auch leichter fallen.


Freundschaften müssen es nicht mal unbedingt auf Krampf sein. Ich wäre schon zu Frieden, wenn man in mir keine schwächer gestellte Person sieht, ich nicht abgewertet werde, man mich in Ruhe lässt, die ihr Ding machen, und ich meines. Ich bin wirklich froh, dass das Hinkommen an diesem Tag nach langer Zeit geklappt hat, aber ich fürchte, gerade unsicheres, geschwächtes Auftreten, kann durchaus schlafende Hunde wecken, wenn man nicht aufpasst. Und ich hatte mit meinem unsicheren Auftreten durchaus das Gefühl, dass ich diesen Eindruck über mich erweckt habe. Vielleicht interpretiere ich da zu viel hinein, vielleicht sind meine Bedenken aber auch nicht unbegründet. Man wird es sehen.

An meinem Entschluss ändert das natürlich nichts. Aber es bestärkt mich auch darin, dass ich weiter an mir arbeiten muss. Denn irgendwo sehe ich auch nicht mehr ein, dass ich für irgendwelche Menschen auch nur irgendwo nochmal zurückweiche.

Die erste Hürde hast du schon einmal geschafft, am ersten Tag ist es normal dass du mehr Aufmerksamkeit auf dich ziehst, aber mit der Zeit wird deine Anwesenheit immer unspektakulärer werden...
Wie haben deine Mitschüler denn reagiert?

Zitat:
aber ich fürchte, gerade unsicheres, geschwächtes Auftreten, kann durchaus schlafende Hunde wecken, wenn man nicht aufpasst

Ich verstehe dass du durch deine Mobbing Erfahrung auf der Hut bist, aber die Welt besteht gottseidank nicht nur aus Menschen die permanent auf der Lauer liegen um jemanden fertig zu machen.

Zitat von Rosa_pather:
Die erste Hürde hast du schon einmal geschafft, am ersten Tag ist es normal dass du mehr Aufmerksamkeit auf dich ziehst, aber mit der Zeit wird deine Anwesenheit immer unspektakulärer werden... Wie haben deine Mitschüler denn reagiert? Ich verstehe dass du durch deine Mobbing Erfahrung auf der Hut bist, aber die ...


Ich weiß keine genauen Details, und ich habe in den zwei Stunden nicht allzu viel in Erfahrung bringen können, oder an sich mit Leuten Zeit verbringen können, da ich auch im Anschluss wie abgesprochen dann nach den zwei Stunden nachhause bin, aber ich bin intern Gesprächsthema, so viel ist sicher. Ich habe zwar meine Probleme, aber ganz taub bin ich dann doch nicht.

Ich bekomme es ganz gut mit, wenn über mich gelabert wird. Es wird durchaus die Frage in den Raum geschmissen, wer ich überhaupt bin bzw. nochmal war. Und warum man mich nach 45-minütiger Anwesenheit im Raum inmitten der Stille lautstark provokativ grüßt, erschloss sich mir auch nicht und empfand ich vor versammelter Mannschaft schon etwas unangenehm.

Ihr versteht aber sicher, dass ich da zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts hineininterpretieren möchte. Aber ich werde ganz sicher wachsam bleiben.

Zitat von Stony:
Ich weiß keine genauen Details, und ich habe in den zwei Stunden nicht allzu viel in Erfahrung bringen können, oder an sich mit Leuten Zeit ...


Verstehe. Für mich wäre das sicher auch eine sehr unangenehme Situation, obwohl ich nicht denke unter ausgeprägten sozialen Ängsten zu leiden. Umso toller dass du es geschafft hast. Kann schon sein dass du jetzt Gesprächsthema bist, aber mit der Zeit werden die anderen sich an dich gewöhnen. Nur weil sie tratschen heißt es ja nicht dass sie gleich lästern oder gar was Böses gegen dich im Schilde führen. Am ersten Tag war es sicher am Schlimmsten, und die Hürde hast du ja schon geschafft.

Zitat von Rosa_pather:
Verstehe. Für mich wäre das sicher auch eine sehr unangenehme Situation, obwohl ich nicht denke unter ausgeprägten sozialen Ängsten zu leiden. Umso toller dass du es geschafft hast. Kann schon sein dass du jetzt Gesprächsthema bist, aber mit der Zeit werden die anderen sich an dich gewöhnen. Nur weil sie tratschen heißt es ja nicht dass sie gleich lästern oder gar was Böses gegen dich im Schilde führen. Am ersten Tag war es sicher am Schlimmsten, und die Hürde hast du ja schon geschafft


Ich fand es nicht nur unangenehm, sondern auch unangemessen. Aber mal sehen, wie die nächsten Tage werden.

Montag ist jetzt erst mal das lange psychologische Gespräch, indem vermutlich alles von damals offiziell gemacht wird und hochgeholt werden wird. Und von diesem Gespräch wird wohl auch abhängen, ob generell ein Schulbesuch behördlich weiterempfohlen und damit geduldet wird, oder auch nicht.

Dienstag ist Entfall, Mittwoch findet über den Vormittag eine weitere ärztliche Untersuchung statt, die ein anderes Thema behandelt, Donnerstag wäre dann der nächstmögliche Unterricht für mich, wo ich bereits entschieden habe, dass ich wieder hingehen werde.

Für heute habe ich beschlossen und entschieden, eine kleinere Wanderung mit meiner Schwester zu unternehmen. Das Wetter ist heute sehr schön und ich sehe aktuell keinen Grund, warum ich in meiner Bude versauern sollte. Die eine Stunde wird mir nicht weh tun.
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Heute war ich das zweite Mal mit meiner Schwester außer Haus. Hier kann man wirklich schön wandern gehen. Keine Vorkommnisse, Ängste, spontane Bedenken oder Rückzieher. Ich beabsichtige das diese Woche noch öfters zu machen, damit ich nicht doch wieder dazu neige, in eine Isolation zurückzufallen. Ich finde auch, und merke, dass ich gesundheitlich davon profitiere.

Heute Morgen hatte ich die psychologische Begutachtung durch eine Psychologin, im Auftrag des Jobcenters, der Agentur für Arbeit. Man sollte auf Wunsch des Jobcenters feststellen, ob ein Schulbesuch überhaupt noch durch all die Umstände Sinn ergibt. Diese kam zu dem Schluss, dass es keinen Sinn ergibt, mich von der Schule zu nehmen, denn egal wohin man mich vermittelt, die Erkrankung bleibt trotzdem bestehen. Wenn sich der Schulbesuch dann noch positiv auf meine Genesung auswirkt, ist das nur zu unterstützen.

Man sieht allerdings trotz all der Fortschritte, die mir gelungen sind, die man mir auch anerkennt und in meinem Fall nicht selbstverständlich sind, auch die Notwendigkeit, bzw. wünscht sich, dass ich das, was mir widerfahren ist, dennoch nicht länger alleine mit der Schule bewältige. Man teilte mir mit, dass meine Strategie durchaus gut ist und auch funktioniert, und in vielen Bereichen identisch ist, nur man wünscht sich, dass da jemand fachliches noch mit draufguckt.

Ich habe daher nun eine therapeutische Unterstützung zugestimmt, unter der Voraussetzung, dass die mir mit nichts Stationäres daherkommen, und es rein ambulant verläuft. Sprich regelmäßige Sitzungen bei einem Facharzt, aber dann auch wieder ab nachhause, und der Schulbesuch bleibt weiterhin bestehen! Damit war man einverstanden.

Hey Leute, ich wollte nach sehr langer Zeit mal wieder etwas von mir hören lassen. Seit Mitte Mai ist doch schon eine sehr lange Zeit. An die gerichtet, die sich vielleicht noch für mein Anliegen und Thema interessieren.

Mein Schuljahr ist nun zu Ende. Gestern wurde meine Schulklasse verabschiedet, gestern war mein offizieller letzter Schultag.

Der Weg bis hierhin war für mich, ganz besonders jetzt zum Schluss, die reinste innerliche Achterbahnfahrt.

Schlafstörungen, Albträume, Schlaf gemieden, gesundheitliche Probleme dadurch bekommen, depressive Phasen, und schlussendlich immer wieder der Angststörung nachgegeben, Zuhause geblieben, die Schule gemieden, meine Mitschüler gemieden, Schulbesuche verschoben... Ein Schuljahr voller Rückschläge, nicht wahr? Das wisst ihr, das weiß ich, das weiß die Schule.

Aber auch ein Schuljahr, indem ich mich viel mit meiner Angststörung befasst habe, mich selbst und mein Verhalten hinterfragt habe, ein Jahr, in dem ich intensiv meine Vergangenheit mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst und der Schulsozialarbeit aufgearbeitet habe. Ein Jahr, in dem es so kurz vor Schluss doch noch unerwartet und völlig überraschend eine radikale Kehrtwende gegeben hat, die absolut niemand, am wenigsten ich, vorausgesehen hat.

Ein Schuljahr, indem ich ungewollt, durch die lange Abwesenheit, viel Aufmerksamkeit meiner Mitschüler auf mich zog, ich immer wieder, wirklich an jedem Schultag von mir, in den Mittelpunkt geraten bin, wenn ich denn mal da war, und allen voran ein wirklich festes Umfeld, indem ich mich irgendwie, gerade weil ich nie da war, doch einfügen musste, da sie sich alle seit September kannten.

Mir sind nur wenige Schultage geglückt. Aber sie sind die schönsten in meinen Erinnerungen.

90-Minuten Tage, und zum Schluss hin sogar ganze Schultage, wenn es auch wirklich wenige waren, und dann der absolute Durchbruch, als ich mich meiner größten Angst gestellt habe, und die Teilnahme am Klassen-Sportfest kurz vorm letzten Schultag zugesagt habe, und tatsächlich dorthin gekommen bin! Ich dachte, ich breche zusammen, hatte solche Angst, und stand kurz davor vorm Eingang noch umzudrehen, aber ich habe mir gesagt, bis hierhin, und weiter.

Ich wurde bereits vorher durch die vorherigen geglückten Schultage kontaktfreudiger, Gesprächs-freudiger, ich wurde geärgert, aufgezogen, und an jedem verdammten Schultag wirklich ungebeten in den Mittelpunkt gerückt, ich habe gelernt die Situation richtig einzuschätzen, und dass ich vieles falsch interpretiert habe und vieles einfach nur Spaß war. ich konnte nach über zehn Jahren erstmals wieder Freude mit meiner Klasse empfinden. Ich kam mit ihnen zurecht, sie irgendwie mit mir.

Ich weiß nicht, was genau den Damm durchbrochen hat, vielleicht war es gerade die Art, wie mich die Jungs behandelt haben, wenn ich mal da war, oder auch die Situation, wo mich doch glatt ein gewisser Depp einfach mal mit meinem Stuhl gepackt hat, und mich gegen meinem Willen, und das war ihn völlig egal, einfach mal zu einem Stuhlkreis in diese Meute geschoben hat, als ich mich mal wieder vor der Klasse drücken wollte. Ich hätte ihn aufhängen können, bin ihm aber insgeheim sehr dankbar, und vielleicht hatte ich das auch einfach mal verdient. ^^

Nun ist das Jahr aber zu Ende, mir blieben nur sehr wenige Schultage, die Klasse geht in die Oberstufe, gestern gab es die Zeugnisse, und ein Klassenfoto! Aber auch die Gewissheit, dass ich jetzt von ihnen getrennt werde, ich zurückbleiben muss, ich sie nicht mehr so oft, wenn überhaupt, wiedersehen werde. Ein Schlag in die Magengrube, sie
zur Einschulungsveranstaltung der Oberstufe gehen zu sehen, während ich nicht mit ihnen gehen darf, zurückbleiben muss, das Jahr wiederholen muss, wenn ich auch sehr dankbar für den Rückhalt der Schule bin.

Ich weiß ehrlich nicht, wie ich das ohne sie überstehen soll, und was ich jetzt bitte, mit fast sieben Wochen Ferien, in meinem trostlosen Leben außerhalb der Schule anfangen soll, wo ich nur eines will, zu meiner Klasse. Es hat sich eine Sehnsucht entwickelt, die selbst meine Angststörung zerschmettert. Ich weiß nicht, was innerlich mit mir los ist, da passiert irgendwas, was ich nicht kapiere.

Ich weiß, dass ich weiter an mir arbeiten muss und werde, ich mich weiterhin meinen Ängsten stellen muss, da sie falsch und unbegründet sind, mittlerweile nach fast zehn Jahren ungültig sind, und ich weiß, dass eine neue Klasse nach den Ferien auf mich warten wird. Wollen wir hoffen, dass sich im neuen Jahr die Fehler, die ich gemacht habe, nicht wiederholen.

Ich fühle mich so aufgewühlt und hab ein solch schlechtes Gewissen. Das ganze Jahr über habe ich mich von den Ängsten manipulieren lassen, und immer nur das Schlechteste in meinen Mitmenschen, meiner Klasse zu sehen, obwohl unbegründet, kein Anlass, die Geschehnisse viele Jahre zurückliegen, ist doch sehr hart. Ich schäme mich dafür, sie mit solchen Vorurteilen gesehen zu haben. Sie haben mir, wenn man es genau betrachtet, niemals einen Grund dafür gegeben. Ich habe so viel falsch interpretiert.

Was richtig ist, ich habe einen Teil von früher loslassen können, aber wie auch mein Bildungsgangleiter zu mir sagte, ich bin noch lange nicht am Ziel und habe noch einen weiten Weg vor mir. Aber für diese Klasse ist es zu spät. Meine jetzige Einsicht hätte nicht jetzt passieren dürfen, das hätte bereits vor Monaten passieren müssen. Stattdessen hat es von mir nur Ausflüchte und Vermeidungsverhalten gegeben. Unbegründet. Ich wünschte, die Schule hätte etwas mehr Druck gemacht. Die Freiheiten haben mir geschadet, und sind eigentlich der Grund, warum ich die Menschen jetzt verloren habe. Oder? Denn ich hätte wissen müssen, dass es Nährboden für meine Angststörung ist. Ich will aber nicht, dass es mit ihnen vorbei ist.

Montag ist meine Einschulungsveranstaltung, dort lerne ich dann die neue Klasse kennen. Ich freue mich wirklich, dass ich wiederholen darf, aber ohne sie? Eine ganz neue Klasse, ohne die Leute, die ich mag? Ich will da ganz offen herangehen, muss aber ehrlich sein, ich weiß nicht, was ich aktuell darüber denken soll. Es fühlt sich an, als hätte man mich aus meinem Umfeld gerissen.

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Mira Weyer
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