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Zitat von Stony:
Für morgen steht eine Klassenfahrt in meiner anderen Klasse an.

Das ist wirklich mutig von dir und ich drücke dir die Daumen, dass es eine gute Zeit wird !

Zitat von Cati:
Das ist wirklich mutig von dir und ich drücke dir die Daumen, dass es eine gute Zeit wird !

Das ist es, aber es ist auch sehr gewagt, oder? Könnte der Zeitpunkt vielleicht zu früh sein, der Schritt zu voreilig?

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Wie verliere ich das Bedürfnis, mich isolieren zu müssen?

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Zitat von Stony:
Das ist es, aber es ist auch sehr gewagt, oder? Könnte der Zeitpunkt vielleicht zu früh sein, der Schritt zu voreilig?

Wie du schon selbst geschrieben hast, vielleicht solltest du gar nicht so viel drüber nachdenken. Einfach einen Schritt nach dem anderen nach vorne machen

Außerdem: mich hat noch nie eine Konfrontation zurück geworfen. Zurückgeworfen hat es mich immer nur wenn ich zu Hause bleibe und Dinge vermeide.
Also nur weiter so, bist ja in letzter Zeit super vorangekommen.

Zitat von Stony:
Das ist es, aber es ist auch sehr gewagt, oder? Könnte der Zeitpunkt vielleicht zu früh sein, der Schritt zu voreilig?

Das kann ich dir nicht beantworten....aber wenn du dich bereit fühlst, dann wage es.

Na gut, dann versuche ich heute nicht mehr allzu sehr darüber, oder über irgendwelche Risiken nachzudenken. Wird schon werden. Ich bereite jetzt alles für morgen vor, und dann lenke ich mich für den Rest des Abends ab.

Hallo Leute, hier eine kleine Rückmeldung von mir: Ich habe an der Fahrt erfolgreich teilgenommen. Ich durfte mitfahren, und war mehr oder weniger den ganzen Tag als Begleitperson mit. Meistens war ich den Anweisungen nach mit Aufnahmen machen beschäftigt, und ich habe auf die Wertsachen aufgepasst, die man mir netterweise anvertraut hat. Insgesamt also ein sehr schöner Tag, an dem ich die Klasse so wie es mir möglich war, einfach bestmöglich unterstützt habe. Ich glaube, das kam ganz gut an.

Am schlimmsten wurde es aber, unmittelbar, bevor die eigentliche Fahrt losging, und direkt beim Einsteigen. Es kam alles von früher ganz spontan hoch, und mir wurde sehr schlecht. Allerdings habe ich einen Rückzieher diesmal nicht geduldet, und darüber bin ich sehr froh, denn so länger die Fahrt andauerte, um so mehr kam auch die Erkenntnis durch, dass überhaupt nichts passiert, wodurch es mir wieder besser ging. Und hätte ich nicht teilgenommen, hätte ich es ohnehin die ganzen Ferien über bereut, das war also keine Option.

Jetzt werde ich erst mal meine zwei Wochen Urlaub nutzen, und mich entspannen.

Freut mich sehr zu hören dass alles so gut gelaufen ist jetzt erstmals den Urlaub genießen!

Ich habe es mir tatsächlich sehr schlimm vorgestellt, aber um so schöner ist es, dass nichts von den Befürchtungen passiert ist, und dass diese neuen Erlebnisse, die von früher nun ersetzt haben. Meine letzte Fahrt vor zehn Jahren war der reinste psychische Albtraum für mich, so wie man auf mir herumgetrampelt ist, und man mich fertig gemacht hat, und das darüber hinaus noch das ganze Jahr lang.

Ich merke, die neuen Erlebnisse, und Erfahrungen tun mir nach all den Jahren, trotz aller Ängste sehr gut. Es ist auch schön, so akzeptiert zu werden, wie man ist, und keine Ausgrenzung oder Hass zu spüren bekommt. Wenn ich in dieser Klasse bin, fühle ich mich sicher, und akzeptiert, und viel häufiger angstfreier, und das ist nicht nur ein Gefühl, das ist dort so.

Ich merke auch, dass die mich dort ziemlich im Griff haben, und sehr viel Einfluss auf mich haben. Sollte es z. B. doch wieder zu viel werden, ich durch die Ängste kontrolliert werden, ich komische Gedanken bekommen, dass ich mich z. B. aus Angst vor Ablehnung abseits setze, oder den Leuten aus dem Weg gehe, wird auch mal ganz gerne sehr zügig mein Sitzplatz auskorrigiert, oder wo ich gerade stehe, oder ich werde abgelenkt. Keine Ahnung, wie die es schaffen, aber meine Ängste verschwinden dann meistens.

Das schöne ist aber, dass man auch auf mich zukommt, und gezielt Gespräche sucht. Es tut mir gut, unter Leuten zu sein, mal raus zu kommen, und man einfach nicht mehr alleine ist, alleingelassen wird. Irgendwie habe ich das die letzten Jahre so sehr vermisst. Außer den Depressionen und Ängsten hatte ich ja auch in den fast zehn Jahren nichts anderes mehr.

Finde es sehr schön und berührend was du geschrieben hast auch sehr schön dass die Klasse dich unterstützt. Toll was für große Fortschritte du in so kurzer Zeit gemacht hast, und das alles auf deine eigene Art und wie du es als richtig empfindest.

Zitat von Rosa_pather:
Toll was für große Fortschritte du in so kurzer Zeit gemacht hast, und das alles auf deine eigene Art und wie du es als richtig empfindest.


Gerade das finde ich aber auch irgendwie fast schon unheimlich. Ich erkenne mich in so vielen Dingen und Bereichen gar nicht mehr wieder. Es ist als hätte man zwei unterschiedliche Personen. Ich bin gefühlt irgendwie ein ganz anderer Mensch geworden. Noch vor wenigen Monaten, vor den Sommerferien, hätte man sich so eine Entwicklung gar nicht vorstellen können, für möglich gehalten, auch fachärztlich nicht. Und erst recht nicht, in solch einer Geschwindigkeit.

Es ist z. B. total paradox, dass ich noch bis vor den Sommerferien totale Panik-Attacken, Ängste vor dieser Klasse hatte, ich auch heftige körperliche Symptome hatte, und wir hier jetzt eine total umgedrehte Situation haben, in der das Meiste davon bei ihnen mittlerweile einfach verpufft, und sie nun viel mehr der Grund sind, warum die Schultage überhaupt klappen. Man hat es nicht auf dem Schirm gehabt, dass sie so extremen Einfluss auf die Psyche haben.

Ich merke gerade, wie ich wieder aktiv Schlaf meide. Besonders jetzt gerade. Es verdrängt jegliche Müdigkeit, und der Kopf ist voller Gedanken. Ich muss zugeben, ich bin aktuell ziemlich aufgewühlt, die Ferien tun mir irgendwie nicht gut, und fühlen sich schrecklich lang an. Meistens springe ich von Netflix Serie zur Nächsten, oder versuch mich ein wenig mit einem neuen Videospiel abzulenken. Meist bin ich aber eher ratlos und bin froh, wenn der Tag rum ist.

Als ich mich die letzten zehn Jahre quasi selbst isoliert, zurückgezogen habe, und in meiner eigenen Welt war, in der das Virtuelle im Vordergrund stand, habe ich das nie so extrem gespürt, wahrgenommen, weil ich einfach zu sehr befangen und zu tief drin war. Aber jetzt, wo ich eine ganz andere Perspektive, und Sicht habe, ich mich total verändert habe, und sich vor allem meine Wünsche und Bedürfnisse verändert und gefestigt haben, erschlägt es mich fast. Heftig.

Natürlich, ich könnte mich in irgendwelche Spiele hineinflüchten, die Nächte wieder komplett durchmachen, um mich vor Gedanken abzulenken, und wieder die alte Schiene fahren, wenn ich so unklug bin, aber dann merke ich, dass da inzwischen eine Barriere ist, es mich einfach nicht (mehr) erfüllt, reizt, und ich einfach gar nicht (mehr) das Bedürfnis dazu habe. Es hat sich alles eher in einen gesünderen, normalen zeitlichen Rahmen eingependelt, um so trauriger, dass ich jetzt gerade irgendwie keinen Schlaf finde.

Ich habe gemerkt, wie mich das in den Wochen und Tagen vor den Ferien einfach unglaublich erfüllt hat, und mich glücklich gemacht hat, mit meiner parallelen Klasse. Ich war draußen, ich hatte Menschen um mich, wurde abgelenkt, hatte immer was zu plaudern, ich konnte ich selbst sein, was ja so fast zehn Jahre lang überhaupt erst mal gar nicht mehr selbstverständlich war. Das Umfeld tut mir einfach psychisch gut, ich bin dann meist wie ausgewechselt.

Und ich war auch so mit den Vorbereitungen auf die Klausuren beschäftigt gewesen, dass auch gar nicht mehr die Zeit und das Bedürfnis nach PC Kram, oder anderes im Vordergrund standen, so viel wie ich zu tun hatte. Dem gegenüber stehen jetzt aber natürlich die Ferien, wo ich schon wieder allein bin, und irgendwie alles trostlos ist. Ich weiß gar nicht, was ich mit den ganzen Tagen anfangen soll, und selbst wenn ich irgendwohin rausfahren würde, wäre ich ja doch eh wieder allein, die Motivation hält sich da sehr stark in Grenzen. Dieses Bedürfnis, nach gleichaltrigen realen Menschen / Freunden, ohne diesen virtuellen Kram, habe ich all die Jahre verdrängt, aber jetzt gerade fühle ich mich echt einsam, jetzt wo man sich so verändert hat.

Ich wollte einfach mal anmerken, was das inzwischen für ein krasser Unterschied ist, wie man das Ganze empfindet. Im Vergleich zu jetzt, und den vorherigen Jahren, wo das einfach überhaupt keine wirkliche Rolle gespielt hat.

Heute hatte ich meinen nächsten Facharzt-Termin. Im heutigen Gespräch ist man mein bisheriges Schuljahr durchgegangen, von September an, bis heute. Es wurde meine eigene Klasse thematisiert, sowie die Klasse, die ich parallel davon besuche, wie es mir psychisch damit ergeht, aber auch wo ich jetzt im Vergleich zum vorherigen Schuljahr inzwischen stehe.

Im vergangenen Schuljahr 2021 / 2022 waren von September bis zu den Herbstferien maximal und grob 2-3 Schultage für höchstens 90 Minuten möglich. Begleitend dazu die schweren Depressionen, und Schlafstörungen, die mich bis ins Frühjahr, und darüber hinaus begleitet haben.

Jetzt habe ich den Stand, dass inzwischen die Depressionen, wenn sie überhaupt nochmal eintreten, gefühlt nur noch eine Randerscheinung sind, sie mich nicht mehr im Griff haben, und ich mein Leben durchaus wieder als lebenswert betrachte. Nachts schlafe ich inzwischen angstfrei, ich durchlebe immer seltener, das, was mir damals passiert ist, und wenn hat sich das inzwischen so weit gefestigt, dass ich weiß, dass es nur alte Bilder sind.

Während im vergangenen Schuljahr nur eine handvoll Schultage zu sehr kurzen Zeiten möglich und aushaltbar waren, sind inzwischen ganze Schultage möglich, die Fehlzeiten nahmen besonders jetzt zum Schluss vor Beginn der Ferien ab, ich bewege mich nahezu angstfrei, wenn ich mich in der Klasse aufhalte, die ich parallel besuche, und die Besuche meiner eigentlichen Klasse klappen dadurch auch immer häufiger.

Man ist sich einig, das, was ich damals durchlebt, erlebt habe, braucht definitiv noch Zeit. Der Besuch einer zweiten Klasse, sich ins kalte Wasser werfen, ist ein ungewöhnlich schneller Schritt, aber ein Schritt, der bei mir scheinbar sehr wirkungsvoll ist, und die alten schlimmen Erlebnisse von damals durch neue ersetzt. Das ich es geschafft habe, z. B. an der Klassenfahrt teilzunehmen, und es psychisch überhaupt aushalten konnte, das ist eine Entwicklung, die man jetzt in der Geschwindigkeit, und so kurzfristig fachärztlich nicht erwartet hätte, auch dass es immer häufiger passiert, dass ich nahezu angstfrei (durch die andere Klasse) die Berufsschule besuchen kann.

Nach den Ferien wird es also darum gehen, die Klasse, die ich parallel besuche, weiter und fester in meinen Stundenplan einzubauen, heißt die Besuche finden weiter statt, und das wird inzwischen fachärztlich auch fest empfohlen, aber ich werde auch versuchen, mich mehr meiner eigentlichen Klasse zu öffnen. Das ist wichtig, weil ich mit ihnen insbesondere auch im nächsten Jahr noch sehr viel zu tun haben werde, und für mich einen Weg finden muss, mit ihnen klarzukommen. Leichter gesagt, als getan, wenn es so chaotisch ist.

Es wird sich aber auch ein neues Thema angenommen: Schulsport. Bislang bin ich durch Atteste freigestellt, und die Halle überhaupt erst zu betreten, war bislang psychisch gar nicht machbar. Der Körper hatte immer komplett blockiert, die Umkleidesituation ist dadurch, dass man mich damals so sehr unsittlich angefasst hat, eine absolute Horror-Vorstellung für mich, egal welche Klasse und mit wem.

Die Überlegungen gehen also dahin, dass es dann auch erste Versuche mit der anderen Klasse geben soll, sodass auch hier neue Erlebnisse die alten ersetzen. Ich bin ehrlich, ich würde das Thema am liebsten noch sehr weit weg schieben. Inwieweit das psychisch machbar sein wird, muss auch vorsichtig erst getestet werden. Und auch wenn ich erst mal nur als Gast / Zuschauer dort wäre, von mir keine Teilnahme erwartet wird, habe ich echt Schiss davor. Aber ich weiß auch, dass ich hier nur rauskomme, wenn ich mich meinen Ängsten stelle. Und da gehört das, so schwer es auch fallen wird, und auch, wenn es mir nicht gefällt, auch dazu.

Heute habe ich mich den ganzen Tag über sehr schlecht gefühlt. Ich träume neuerdings wieder komische Sachen, wenn ich versuche Schlaf zu finden, die mich dann den ganzen Tag beschäftigen. Ist das normal, dass man sich gedanklich mit z.B einem Thema ein wenig beschäftigt, und das sofort im Schlaf in Bilder umgewandelt wird? Das ist wirklich extrem in letzter Zeit, und wenn man aufwacht, ist man total erschöpft. War wohl ein Fehler, sich tagsüber ein wenig, und kurz ausruhen zu wollen.

Ich habe mich dieses Wochenende mal hingesetzt und mein letztes und dieses Jahr gegenübergestellt, und betrachtet, wie es aktuell um mich steht, wie es mir insgesamt ergeht und weiterentwickelt.

Auffällig ist, dass die parallele Klasse, die ich besuche, extremen positiven psychischen Einfluss auf mich ausübt. Und das scheint nicht abzunehmen. Die aktuelle Entwicklung sieht, seit ich dort integriert wurde, aktuell, stand heute so aus:

- Meine Hinfahrten morgens zur Berufsschule müssen immer seltener abgebrochen werden.
- Die Panik-Attacken, Magenschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, bis hin zur Müdigkeit nehmen morgens auf Hinweg ab.
- Morgens Bahnhof, anstelle einsame Bushaltestelle = Mehr Menschen, Konfrontationen, neue Überwindungen.
- Panikattacken, Magenschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit auf Schulweg rückläufig.
- Schule kann bis Schulschluss besucht werden, dank Std. in paralleler Klasse dazwischen, kein Abbruch notwendig.
- Fehltage dadurch massiv gesunken.
- Seit Besuch der parallelen Klasse sind meine Depressionen rückläufig.
- Meine schulischen Leistungen in meiner eigentlichen Klasse haben sich durch die parallele Klasse verbessert.
- Ich kann seit der parallelen Klasse gefühlt besser verarbeiten, was damals passiert ist.
- Mir fällt es zunehmend leichter, mich zu überwinden, neue Erlebnisse zuzulassen. z.B Klassenfahrten, vorher unmöglich.
- Die freiwilligen Std. in meiner Freizeit, lenken mich positiv ab und nehme ich mir gern für die parallele Klasse.
- Ich lerne jede Menge Neues, kann mich gut konzentrieren, Nachteile meiner Lernbeeinträchtigung auffangen.
- Ich fühle mich weniger einsam, seit ich die parallele Klasse besuche
- Ich habe aktuell wieder nur noch sehr wenige Schlafstörungen, scheint rückläufig zu sein.
- Ich habe grob 29 volle Schultage bisher geschafft. Im letzten Schuljahr insgesamt 8, und davon 4 für 90 Min.
- Ich habe in der parallelen Klasse Anschluss, in meiner eigentlichen gehe ich im Chaos unter.

Ich bin von all dem ziemlich überwältigt, und muss diese ganzen neuen, gefühlt tausende Erlebnisse und Erfahrungen erst mal verarbeiten. Besonders die Geschwindigkeit, in der das geschieht... Ich erkenne mich in so vielen Dingen nicht mehr wieder.

Leider bessert sich die Situation in der eigentlichen Klasse überhaupt nicht. Es ist meistens unerträglich. Ich habe seit meiner Geburt eine Lernbeeinträchtigung, entsprechend brauche ich prinzipiell ohnehin länger, um Neues zu erlernen. Wenn man sich dann zu keinem Zeitpunkt konzentrieren kann, weil nur Schei***e gemacht wird, ist das echt die Hölle für mich, hinzu kommt die psychische Belastung, meine Vorerkrankung, wenn dauernd Konflikte ausgetragen werden.

Es grenzt an ein Wunder, dass ich meine schulischen Leistungen trotz Lernbehinderung überhaupt noch steigern konnte... Das ist aber auch der Tatsache geschuldet, dass ich sehr viel nachmittags / abends noch von Zuhause aus arbeite, und weil manche Themen in der parallelen Klasse identisch sind. Im Bereich der Politik darf ich wenigstens meine Klausur z.B demnächst in der parallelen Klasse ablegen, und die Bewertung wird einfach übertragen. So wie ich es verstanden habe, sieht man darin wohl keine Probleme.

Bin gespannt, was sich in den nächsten Wochen ergibt...

Seit meinem letzten Beitrag ist wieder einiges an Zeit vergangen. Aktueller Stand: Es läuft schulisch eigentlich ganz gut. Mittwochs, donnerstags, und freitags gibt es keine Probleme mehr, seit eingeführt wurde, dass ich in meiner vorherigen inzwischen höher befindlichen Klasse zusätzlich unterrichtet werde. Zumindest fühle ich mich gesundheitlich und psychisch ganz in Ordnung an diesen Tagen. Anfangs noch körperliche Beschwerden gehabt, sind diese in fast allen Std. an den Tagen verschwunden. (Manchmal kommt es noch vereinzelt durch)

Ich hätte mal nicht für möglich gehalten, dass ich mich dort mal angstfrei und ohne körperliche Beschwerden bewegen kann. Und dadurch klappt auch komischerweise die Teilnahme in meiner eigentlichen Klasse dazwischen. An den Montagen und Dienstagen gibt es leider noch Probleme. Da weiß man auch noch nicht so wirklich, wie man die Stunden am besten zuteilt. Muss ja auch mit meinem Stundenplan passen. Diese beiden Tage treiben mich in den Wahnsinn.

Die Wochenenden ziehen mich allerdings auch immer wieder psychisch runter. Das ist inzwischen ein sehr großes Problem geworden. Ich habe das Gefühl, man kann mich echt kaum alleine lassen. Ich kann mich kaum an etwas erfreuen oder an etwas Spaß haben. Das kommt gerade wieder verstärkt durch, warum auch immer. Ich erreiche so vieles gerade, und trotzdem erfreut es mich nicht. Als hätte man jegliche Freude an alles verloren.

Über die Woche geht es, da bin ich abgelenkt, und fühle mich nicht so alleine, und da bin dank der zusätzlichen Klasse auch bei Leuten, die mir guttun. Mit einem teile ich inzwischen an manchen Tagen sogar den Schulweg (Rückweg). War nicht mal meine Idee. Trotzdem fällt es mir extrem schwer, Leuten zu vertrauen.

Ich bin am überlegen, ob ich demnächst in der Innenstadt mal den Weihnachtsmarkt besuchen werde. Er liegt direkt auf dem Rückweg der Schule. Aber ich meide eigentlich Orte, wo viel los ist.

Schön zu lesen dass es die Hälfte der Woche gut geht
Verstehe nicht ganz warum es am Montag
und Dienstag schlechter geht, weil du da nur in deiner eigentlichen Klasse und nicht in der höheren Klasse unterrichtet wirst?
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Ich hab hier mal nur kurz queer gelesen, meine Frage wäre ob als Ursache mal in Richtung Asperger Autismus gedacht wurde? Heute sagt man Autismus Spektrum Störung dazu.

Zitat von Rosa_pather:
Schön zu lesen dass es die Hälfte der Woche gut geht
Verstehe nicht ganz warum es am Montag
und Dienstag schlechter geht, weil du da nur in deiner eigentlichen Klasse und nicht in der höheren Klasse unterrichtet wirst?

Am schlimmsten ist es am Wochenende selbst, wenn ich nicht mal draußen oder in der Berufsschule bin. Samstags geht es los, dass es mir psychisch wieder schlechter geht, setzt sich über den Sonntag fort, auf der Hinfahrt am Montag ist mir dann meist schlecht, oder ich finde nachts keinen Schlaf, und bin dann so übermüdet morgens, dass ich für diesen Tag unbrauchbar werde. Als ich übergangsweise an den Montagen in den ersten beiden Std. morgens bei den Leuten unterrichtet wurde, wo ich inzwischen mein Vertrauen aufbauen konnte, war es einigermaßen besser. Anfangs gar nicht, aber schrittweise. Dienstags gab es nun erste Versuche, vollständig ohne anderer Klasse, aber das halte ich, wie nun einige Versuche gezeigt haben, nicht lange durch, mir wird schlecht, meine Konzentration sinkt, ich bekomme Kopfschmerzen und Magenprobleme, und bin dann für die Stunden auch gar nicht mehr zu gebrauchen und aufnahmefähig. Ich weiß selber auch nicht, warum der Unterschied zwischen beiden Klassen so heftig ausfällt. In meiner eigentlichen Klasse hat sich die Situation mit den Anderen inzwischen ja sogar verbessert. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass ich die andere Klasse seit nun mehr als 12 Monaten kenne und einfach eine ganz andere Vertrauensbasis zu ihnen besteht. Und es ist auch Fakt, dass ich dort viel besseren Anschluss habe.


Zitat von Shelby:
Ich hab hier mal nur kurz queer gelesen, meine Frage wäre ob als Ursache mal in Richtung Asperger Autismus gedacht wurde? Heute sagt man Autismus Spektrum Störung dazu.

Ich habe zwar mitunter sehr heftige Depressionen, und Ängste entwickelt, aber das trifft auf mich eher nicht zu. Das meiste, was dafür typisch ist, spricht einfach dagegen. Ich habe keine Probleme damit, mich in andere Menschen einzufühlen, im Gegenteil. Probleme beim Sprechen mit Anderen auch nicht. Außer ich soll irgendwas vor versammelter Klasse präsentieren, dann bin ich raus. Aber anderseits normale Texte vorlesen klappt problemlos. Mir wird immer gesagt, ich wäre eigentlich recht offen. Eine starre Mimik und monotone Sprechweise wäre mir auch unbekannt. Und ich pflege auch keine festen Rituale und erst recht keine festen Tagesabläufe. Das ist bei mir total unstrukturiert und planlos. Das Einzige, was übereinstimmt, ist, dass ich sehr zurückzogen und isoliert war, und entsprechend keine Sozialkontakte habe... Wenn man aber von den Menschen, denen man vertraut hat, so psychisch fertig gemacht wurde, und erst recht nicht mehr sicher war, und so viele Jahre damit allein war, ist es glaube auch keine Überraschung, dass das Spuren hinterlässt und man im Nachhinein einfach keinen Menschen mehr vertrauen kann.

Dann bliebe ja nur noch eine Art Traumata als Ursache für eine derart nachhaltige Reaktion auf zwischenmenschliche Konflikte.

Auf jeden Fall ist das Bedürfniss sich zu isolieren für mich nicht einfach mit schlechten Erfahrungen erklärbar.

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Mira Weyer
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