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Guten Abend,

ich wurde schon viel gemobbt leider und es gab auch Gewalt und Erniedrigungen in meiner Kindheit. Jetzt habe ich das Problem, dass ich beinah wie ein kleines Kind reagiere, wenn man mich runtermacht. Erstmal verfalle ich in eine Starre, dann werde ich emotional und muss aufpassen nicht zu weinen und anschließend bekomme ich so eine Wut, dass ich einen riesen Hass entwickel und mein ganzes Leben verfluche. Ich lasse mir zwar nichts anmerken, aber ich denke man kann es in meinem Gesicht schon erkennen. Da jetzt auch mein Job und meine Zukunft davon abhängt, mache ich mir große Sorgen. Dass ich so emotional werde ist relativ neu. Irgendwann hab ich versucht das zu kommunizieren, wenn ich nicht so behandelt werden will, aber da war dann der Job logischerweise weg. Die Neue muss sich ja anpassen und so. Wenn ich aber anfange zu weinen, dann wird man mich wohl auch nicht anstellen/ weiter beschäftigen.

Hat jemand Erfahrungen oder Tipps für mich?

27.06.2024 19:00 • 29.06.2024 #1


29 Antworten ↓


@Libertyy Hallo,

wer bleibt ruhig, wenn er runtergemacht wird?

Deine Emotionen sind nachvollziehbar und begründet. Kein Mensch hat das Recht so mit einem anderen Menschen umzugehen.

Wenn Du in so einem Moment nicht so reagieren kannst wie Du eigentlich möchtest, dann entziehe Dich erstmal der Situation. Gehe irgendwo hin, wo Du Dich fangen und beruhigen kannst. Später oder am nächsten Tag bitte die Person um ein Gespräch unter vier Augen. Versuche, nicht vorwurfsvoll zu sein aber bestimmt. Manchmal hilft es, sich im Vorwege einige Sätze zurecht zu legen, die Du innerlich wiederholst bis sie sitzen.

Du wirst bei dem Gespräch aufgeregt sein, das ist normal, denn es geht hier nicht um eine Lapalie. Du solltest versuchen, zu Dir zu stehen und Selbstbewusstsein auszustrahlen, auch wenn Dir innerlich anders zu Mute ist. Das gilt auch dann, sollte eine Führungskraft vor Dir stehen. Du kannst es auch vor dem Spiegel üben oder mit einer Freundin.

Ich habe Ähnliches im letzten Jahr durchgezogen. Es kam unvorhergesehen und es war der Hammer. Meine Führungskräfte wurden immer kleiner. Bis zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, wie viel Kraft tatsächlich in mir steckt. Du kannst das auch!

LG Perle

A


Wie kann ich ruhig bleiben?

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@Perle erstmal danke für deine tolle Antwort! Ich schäme mich auch im Nachhinein für die bösen Gedanken die ich dann hatte. Also ich habe einen so unglaublichen Hass gespürt und kann mir kaum vorstellen, dass das niemand gemerkt hat. Zumal die Kollegin mir direkt gegenüber ihren Schreibtisch hat. Ich hab da paar Minuten nicht weiterarbeiten können, wegen Schock, hochkommenden Tränen und dann beim Weiterarbeiten die hasserfülltesten Gedanken.... konnte aber 5-10 min später sogar wieder normal mit ihr reden und hab mich freundlich verabschiedet.
Das Problem ist, dass ich mir 100% sicher bin, dass das total nach hinten losgeht, wenn ich mit ihr drüber sprechen würde.
Aber ich finde es total mutig und bewundernswert, dass du deine Führungskräfte entmächtigt hast. Mein Chef ist ein ganz Lieber, aber ich will nur meinen Job sichern, wo ich erstmal ein Praktikum machen sollte. Morgen ist der letzte Tag und ich hoffe, ich werde übernommen....

Ich hatte Gedanken zu dieser Zeit, davon träumst Du Nachts nicht . Die kann ich hier gar nicht schreiben.

Wir müssen lernen, in bestimmten Momenten über uns selbst hinaus zu wachsen, gerade ggü. Personen wie Deiner Kollegin. Es gibt Menschen, die erniedrigen Andere, um sich selbst zu erhöhen. Menschen mit einem normalen Selbstwertgefühl würden so nie reagieren, sondern adäquat der Situation entsprechend. Es ist wichtig, dass Du diese Kollegin von Anfang an freundlich und konsequent in ihre Schranken verweist, sonst macht sie es immer wieder.

Du bist gut und wertvoll - so wie Du bist!

Ich drück' Dich mal

LG Perle

@Perle hehe ja ich glaub ich weiß was du meinst und diese Gedanken hatte ich auch. Als ich damals in einer Firma gemobbt wurde, da hatte ich mich schon an solche Gedanken gewöhnt, aber ich wollte das nie wieder erleben. Es ist so erschreckend weil ich eigentlich nen richtiger Hippie bin und mit solchen Gedanken, da mach ich ja ne komplette Wesensveränderung durch. Da ich aus der Zeit damals gelernt habe, habe ich mir dann einfach traurige Songs angehört und die Augen zugemacht. So konnte dann aus der Wut wieder Trauer werden und dann hab ich mich sogar gesammelt und meinen Kram erledigen. Nach dem Einkaufen war ich dann sogar recht gut gelaunt, aber dann hab ich Panik gekriegt, dass ich iwann die Kontrolle verliere und entlassen werde. Oder ob die mir morgen sagen, sie wollen mich nicht...

Du hast wohl Recht, sie wird es vielleicht immer wieder tun und dann wäre das der reinste Albtraum. Aber ich werde nochmal ein bisschen warten, denn meine Angst ist zu groß.

@Perle Danke fürs drücken

Wut ist in meinen Augen eine gesunde Emotion und völlig normal und hat nichts mit einer Wesensveränderung zu tun.

Schwierig würde es dann werden, wenn sie sich in Hass verwandelt. Das lese ich aber bei Dir nicht heraus. Wut darf herausgelassen werden, auf die Wortwahl kommt es an. Der Andere darf aber trotz kontrollierter Worte durchaus spüren, dass Du wütend bist.

Meine Jahrzehnte lange innere Wut auf mich, auf Andere, auf das Leben, auf alle Ungerechtigkeit konnte nicht heraus. Ich zog mich zurück wurde traurig, später depressiv. Daher, lebe Deine Wut in vernünftigem Maße nach außen, damit sich die innere Traurigkeit nicht wieder in Dir ausbreitet.

Hey, Du bist doch ein Hippie! Lebe das aus, ich finde es toll. Zeig, wer Du wirklich bist!

@Perle naja es ist halt ganz ganz schlimmer Hass gewesen. Einmal auf sie, aber das war natürlich nur in Gedanken. Und das macht mir Angst. Also Angst im Sinne davon, dass man es mir anmerken könnte. Sowas will ich halt nicht fühlen oder denken, wenn ich noch auf der Arbeit bin. Deshalb liegt in meinen Augen mein Traum schon halb in Scherben...

Solche Gefühle gehören aber zum Leben auch mitunter dazu. Sie hat Dich erniedrigt, weil sie vermutlich Deinen wunden Punkt intuitiv sehr schnell erkannt hat - und dann ist sie da bewusst reingegrätscht. Du lebst ja aber dieses temporäre Hass Gefühl nicht aus und es wird sich regulieren.

Nun warte mal das Gespräch morgen ab. Dein Chef scheint ja ganz ok zu sein und auf ihn kommt es schließlich an. Was ist denn das für ein Job, wenn ich fragen darf?

@Perle ja, das ist total beängstigend. Sie hat das schon mal gemacht, als ich auf dem Schlauch stand oder nicht wusste, was sie meint.

Es ist nen Bürojob in einem sehr guten Unternehmen. Es gibt nur den Chef, sie und mich. Ich kann echt nix riskieren.

Hast du mal von Falun Gong gehört? Da gehört auch eine Philosophie dazu, ziemlich umfangreich. Und da heißt es, man darf darauf nicht reagieren. Es wäre so, dass die Person in dem Moment ihre Tugend auf dich abwirft und dafür schwarze Karmaenergie ansammelt. Du dagegen als beschämter müsstest quasi dankbar sein, denn das wäre der Weg ganz viel Tugend anzusammeln. Und in dem Moment wo man sich wehrt, würde man in dem Kreislauf ewig drinstecken.
Hab überlegt, ob ich das mal probiere. Denn ich erleb das so schon mein ganzes Leben.

Aber wo sie mir aus direkter Nähe ins Ohr geplärrt hat, da hab ich etwas später bei passender Gelegenheit gesagt, dass ich sensible Ohren habe und das mir das weh tut. Also nen Tinnitus lass ich mir nicht mehr geben.

Jetzt muss ich ins Bett. vielleicht schreiben wir ja morgen nochmal.

Ich müsste auch schlafen. Bekomme keine frische Luft in die Wohnung - nur Schwüle.

Das kann ja eine lustige Nacht werden ....

Trotzdem, Gute Nacht!

Hallo Libertyy,

Zitat von Libertyy:
ich wurde schon viel gemobbt leider und es gab auch Gewalt und Erniedrigungen in meiner Kindheit.


darf ich das mal etwas anders sagen?
Vermutlich wurdest Du nicht gemobbt. Vermutlich hast Du sehr oft Situationen in Deinem Leben erlebt,
in denen Du Dich leider nicht angemessen verteidigen konntest. Menschen werden Dich häufig zu
hart ansprechen, weil Du ihnen gegenüber Signale sendest, dass Du Dich nicht verteidigen wirst.
Das übermitteln wir anderen Menschen über den Tonfall und die Lautstärke unserer Sprache , über unsere
Körpersprache und auch über die Argumente, wenn uns jemand etwas sagt.

Du könntest also anstatt von Mobbing zu reden, sagen. Wie kann ich zukünftig in Gesprächen ruhiger
bleiben und andere nicht dazu einladen, mir gegenüber unangemessen und frech aufzutreten.

Zitat von Libertyy:
Jetzt habe ich das Problem, dass ich beinah wie ein kleines Kind reagiere, wenn man mich runtermacht.


Dann beschäftige Dich mal damit, wie Menschen miteinander kommunizieren. Und versuche zu üben,
wie Du anderen gegenüber so auftrittst, dass sie Dir gegenüber etwas vorsichtiger reden.

Ich wurde viel gemobbt heißt doch - vor anderen hatte ich oft Angst.
Also trete möglichst oft so auf, dass andere ein wenig Angst vor Dir haben.

Mit Angst kennst Du Dich doch aus.

Zitat von Libertyy:
Dass ich so emotional werde ist relativ neu.

Das finde ich nicht falsch. Nur solltest Du versuchen, teilweise Deine Emotionen (Deine Gefühle),
ein wenig bewusst zu lenken.

Zitat von Libertyy:
Wenn ich aber anfange zu weinen, dann wird man mich wohl auch nicht anstellen/ weiter beschäftigen.

Das ist eine Frage. Man wird Dich wohl anstellen, auch wenn Du vor Wut weinst.
Nur weder Dir macht das Weinen ein gutes Gefühl, noch werden andere es als persönliche Stärke
ansehen.

Viele Grüße
Bernhard

Zitat von Libertyy:
Guten Abend, ich wurde schon viel gemobbt leider und es gab auch Gewalt und Erniedrigungen in meiner Kindheit. Jetzt habe ich das Problem, dass ich beinah wie ein kleines Kind reagiere, wenn man mich runtermacht. Erstmal verfalle ich in eine Starre, dann werde ich emotional und muss aufpassen nicht zu weinen und ...

Liebe Libertyy,
was du beschreibst ist ganz normal. Auch der Hass (am besten aufhängen, vierteilen, foltern und *beep* durch die Stadt schleifen). Deine berechtigte Wut will Ausdruck finden. Außer den immer empfohlenen klärenden Gesprächen sind auch andere Formen des Ausdrucks möglich und helfen: zum Beispiel die hier im Forum, die hilft schon etwas. Die Vorfälle aufschreiben, hilft. Die Wut auf Papier kritzeln, hilft. Sport, hilft. Die Vorfälle analysieren, hilft auch. Mit anderen (am besten Außenstehende, keine Kollegen), hilft auch. Wenn du etwas mehr Selbstsicherheit gefunden hast, die brauchst du nach deiner Vergangenheit mit Verletzungen, wird es besser. Es gibt auch sehr gute Lehrgänge, wie man sich im Arbeitsumfeld behauptet. Wie man zu sich steht und anderen zeigt, dass man nicht ihr Opfer ist, niemals. Du hast alle Optionen auf dem Tisch.
LG

@Hotin also das ist schon krass, wenn du in Frage stellst, dass ich gemobbt wurde, wenn du keinerlei Infos hast. Normalerweise nimmt man darauf Rücksicht, dass ich tatsächlich gemobbt worden sein kann und würde so etwas nicht schreiben. Aber war irgendwie klar, dass es hier nicht bei guter Hilfe bleibt. Es muss nochmal jemand destruktiv sein. Bravo

Zitat von Libertyy:
also das ist schon krass, wenn du in Frage stellst, dass ich gemobbt wurde, wenn du keinerlei Infos hast.

Ich hätte mich gefreut, wenn Du das richtig gelesen hättest, was ich geschrieben hatte.
Leider hast Du auf meinen Text nur rein gefühlsmäßig und negativ reagiert.
So wirst Du natürlich nie ruhig bleiben können.
Ich bin nun hier raus aus Deinem Thema.

@Perle also heute hat der Chef gemeint, es würde noch jemand anderes kommen für 1 monat. Das wäre schon vor mir verabredet gewesen. Und ganz ehrlich, jetzt soll ich 1 Monat warten nachdem jemand 1 Monat da war? Es hätte etwas mit einer Maßnahme und Rentenversicherung zu tun. Aber ich bin absolut nicht in der Lage jetzt ein Monat dran zu glauben, dass es was wird? Ich hab grad 2 Jahre lang die Hölle durchgemacht und jetzt sowas. Und genau genommen war mein ganzes Leben schon sch.. Wenn es jetzt einen Himmelsexpress geben würde, wo ich mich verabschiede, da wär ich sofort dabei. Aber erstens gibt es das nicht und zweitens würde ich es auch nicht übers Herz bringen, weil ich paar Bäume und Pflanzen großgezogen habe. Ich denk ich werd mich jetzt ein Monat komplett gehenlassen und wegschießen.

Zitat von Libertyy:
ich wurde schon viel gemobbt leider und es gab auch Gewalt und Erniedrigungen in meiner Kindheit. Jetzt habe ich das Problem, dass ich beinah wie ein kleines Kind reagiere, wenn man mich runtermacht. Erstmal verfalle ich in eine Starre, dann werde ich emotional und muss aufpassen nicht zu weinen und anschließend bekomme ich so eine Wut, dass ich einen riesen Hass entwickel und mein ganzes Leben verfluche. Ich lasse mir zwar nichts anmerken, aber ich denke man kann es in meinem Gesicht schon erkennen.

Ich bin nie wirklich gemobbt worden, aber wenn mich jemand runtermacht reagiere ich immer emotional. Aber ich lasse es mir offen anmerken, heule los, werde wütend (habe schon mit Gegenständen nach Kollegen geworfen) und schreie meinen Hass auf denjenigen laut heraus. Habe sogar schon gerufen: ich bring dich um. Die sollen ja merken, was sie mir antun und s8ch schlecht dafür fühlen. Und ich schäme mich überhaupt nicht dafür, ganz im Gegenteil, ich bin stolz darauf. Auf mich selbst habe ich nie einen Hass gehabt und auch mein Leben nicht verflucht, nur das von anderen.
Sponsor-Mitgliedschaft

@Libertyy Hallo,

ich habe bis eben gearbeitet und muss gleich noch zu einem Termin. Ich melde mich abends nochmal bei Dir.

Du bist gerade unglücklich und enttäuscht über das Gespräch in der Firma, mir würde es auch so gehen.

Du wirst Dich nicht wegschießen, bist doch jetzt mein Lieblings-Hippie! Das Leben hat Dir noch viel zu bieten; wir überlegen nachher gemeinsam.

@Hotin hat es anders gemeint als Du es verstanden hast. Manchmal gibt es ein Sender / Empfänger Problem, das passiert. Er ist ein guter Mensch.

Bis nachher!

LG Perle

@Schlaflose das finde ich richtig gut! Leider ist mein Schicksal ziemlich gemein. Ich ende dann ohne einen Euro und mit seelischen Schmerzen in der Gosse. Aber da bin ich jetzt mit einem Bein trotzdem, obwohl ich quasi alles geschluckt hab. Also du hast total Recht, aber irgendwie soll es so sein, dass ich einfach aufgebe.

@Perle danke meine Liebe. Ich freu mich, wenn ich dein Lieblingshippie bin... Kann leider keine Privatnachrichten mehr senden, aber freu mich auf später

A


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Mira Weyer
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