In einer meiner ersten Vorlesungen haben wir gesagt bekommen, dass wir gleich wieder gehen können, wenn wir mit einer 80 Stunden Woche nicht zurecht kommen, denn die sei standart. Ich dachte damals, dass alle übertreiben..
letztlich hab ich meist eine 100 Stunden Woche gehabt. Teilweise über mehrere Wochen sogar nur 2-3 Stunden Schlaf pro Tag gehabt, oder gar 30 Stunden durchgearbeitet und das hauptsächlich am PC, wenn ich nicht gerade Modell gebaut habe.
Urlaub hab ich mir immer eine Woche im Jahr genommen, in der ich auch nicht abschalten konnte. Die meisten sozialen Kontakte sind flöten gegangen, weil ich nicht mal auf Geburtstagen aufgetaucht bin. Klar..wann denn noch?!
Keiner in meinem Umfeld konnte nachvollziehen, dass ich keine Zeit habe..haben gemeint, dass ich ja wohl mal ein Wochenende frei nehmen kann, oder, dass doch Semesterferien sind.
Ich bin schon nach einem halben Jahr total fertig gewesen und hab nach einem Jahr ca. die psychotherapeutische Beratung vom Studentenwerk in Anspruch genommen. Das für gut 2 Jahre fast alle zwei Wochen. Die Dame hat eine Art Verhaltenstherapie mit mir versucht..die Termine hatten allerdings kaum Struktur und als ich nicht umsetzte, was sie mir sagte, kam ich eigentlich nur noch hin um ihr zu erzählen, was die letzten 2 Wochen so passiert ist, was mir nicht wirklich half.
Ich konnte das nicht umsetzen..mindestens einmal pro Woche einem Hobby nachgehen, mindestens einmal pro Woche mit einem Freund treffen und mindestens 3 Mal pro Woche 30min Sport machen. Wann denn?
Ich kam nicht mal mehr zum essen..ich hab oft nur abends was gegessen, wenn mein Schatz mir was an den PC gebracht hat.
Wenn ich mal ein paar freie Stunden zu Verfügung hatte, dann hab ich die mit Schlaf verbracht.
Aber trotzdessen habe ich nicht den Eindruck, dass es daran lag. Ich hab mich schon wärend der Schulzeit gestresst gefühlt. Es war immer die Angst, etwas nicht zu erreichen, zu versagen. Und ich glaube es ist egal ob man 20, 40 oder 120 Stunden in der Woche arbeitet. Man muss mit Überzeugung da ran gehen!
Stress ist immer eine Kopfsache.
Ach ja..das Haus in dem ich mit meinem Freund lebe wurde auch nur von mir sauber gehalten..mein Freund lässt Alles liegen..wirklich..alles! Er ist so gestresst von der Arbeit.. hat mich auch manchmal verrückt gemacht..wenn ich noch bis nachts am PC am arbeiten bin und er sitzt neben dran und spielt ein Spiel, weil er ja so fertig von der Arbeit ist..wärend das Haus am vergammeln war.. aber da hab ich eben nur das Nötigste im Haushalt geschafft
Dann noch eine kranke Mutter usw.
Stressfaktoren sind genug da.. ich weiß aber, dass es Menschen gibt, die damit klar kommen.. und dann gibt es Leute wie mich, die sich von Allem überfordert fühlen.
15.03.2013 13:32 •
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