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100 Stunden die Woche. Das ist ja grauenhaft. Immer mehr, immer mehr. Nein. Die Menschen machen sich doch selbst kaputt. Manchmal denke ich darüber nach, wie schön es wäre, wenn wir kein TV und kein Internet mehr hätten. Kein Chef, der mal eben auf Handy anrufen kann. Herrlich muss es gewesen sein.
Ich würde am Liebsten auswandern. Irgendwohin, wo man zwar arbeiten muss. Aber wo es all diesen neumodischen Mist nicht gibt. Heute soll man immer parat stehen. Immer erreichbar sein. Bloß nicht schlapp machen. Den Schuh ziehe ich mir nicht mehr an. Das habe ich viele Jahre gemacht. Und wofür? Dass ich dann hinterher mit Panikattacken und Burn out auf der Nase lag.
Ich möchte eigentlich gern alt werden und das gesund und glücklich. Und nicht mit 50 mit nem Herzinfarkt tot in der Ecke liegen, weil ich 20 Jahre lang 80 Stunden die Woche gearbeitet habe. Nö!
Dafür übe ich mich in Verzicht. Was mir aber nichts ausmacht. Ich brauche keinen Luxusurlaub, kein Sonnen- oder Nagelstudio, keine teuren Klamotten oder teure Hobbys. Dann arbeite ich eben weniger.

Ja ich sehe das auch so.. leider hab ich mit dem Studium nicht mal gute Perspektiven.. die Joblage sieht total schlecht aus, es gibt sehr wenig Geld.. im Prinzip war das Studium für'n Eimer.. ich werde auch nicht in der Branche bleiben.

Es ist wirklich krass, dass es von einem erwartet wird. Unsere Profs wussten genau, dass wir die Nächte durchgemacht haben und sie sind davon ausgegangen.. das ist traurig, aber man muss mitziehen. Projekt basierte Arbeit ist der absolute Horror..immer Wettbewerb, immer Druck.

Ich überlege gerade mich in einem anderen Branchenbereich selbstständig zu machen..viele finden es total cool..einige raten mir davon ab, weil sie meinen ein Selbstständiger hat immer mindestens ne 50 Stunden Woche..naja..was sind denn 50 Stunden für mich xD das wäre ja im Vergleich ein Traum! Ich erhoffe mir, dass ich mit einer Selbstständigkeit flexibler bin..mein eigener Herr..ich bin nicht darauf angewiesen viel Geld zu verdienen..habe einen Freund, der mich in jedem Weg, den ich gehe, unterstützen will und wenn ich nur Hausfrau sein wollte, dann wäre das auch in Ordnung.

Aber ich hab auch Angst davor, das ich mir selbst mit der Selbstständigkeit Druck machen würde..oder mich rechtfertige muss, wenn ich mal nicht vollzeit am arbeiten bin.

Diese Angst, sich rechtfertigen zu müssen, ist momentan ganz prägnant bei mir. Ich mache nun seit einem Monat fast nichts, außer Schlaf nachzuholen..bin einfach immernoch endlos ausgelaugt und ich denke das dauert auch noch eine Weile..aber ständig wieder werde ich gefragt, was ich denn jetzt machen würde und das setzt mich immer unter Druck.

Ich kann mich ja auch nicht hinstellen und jedem sagen ich habe ein Burn Out. Ich hab das nicht diagnostiziert bekommen.. dafür müsste ich in eine richtige Therapie. Aber warum muss man denn auch eine Krankheit als Ausrede nehmen? Warum kann ich denn nicht alleine bestimmen, wie ich mit meinem Leben umgehe?

A


Wie geht ihr mit dem "Zustand" um ?

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huhu:)
hab mal auch hier en bisl geschuppert und gedacht ich schreib was dazu;)
wow 100h? ich glaube jeder normale mensch der des hört kann verstehen das du jetzt erstmal deine ruhe brauchst...ded was du geleistet hast kann nicht jeder und schon allein dafür kannst du stolz auf dich sein:) lass dich nicht unter druck setzen von anderen, es ist dein leben und wenn man nur des macht was die andren wollen wird man leider auch nicht glücklich, es ist dein gutes recht selbst zu entscheiden was du machen möchtest:) meine eltern sind beide selbstständig und kommen gut damit klar vor allem weil sie keinem chef oder kollegen rechenschaft ablegen müssen, du kannst dir eben alles selber einteilen nur der weg bis des ganze läuft ist evtl schwer aber wenn man den weg erstmal geschafft hat dann gehts ganz gut:) auch wenn du merkst du packst es momentan nicht kannst du auch kürzer treten und dein limit finden denn auch ich bin der meinung das jeder mensch unterschiedlich viel schaffen kann da jeder mensch eine andere belastungsgrenze hat. mach dich nicht unnötig fertig oder setz dich nicht unter druck, versuch erstmal nach dir zu schauen und mach des was du willst:)
lg nici

Hey Nici,

danke für deine Antwort

Es tut mir momentan unheimlich gut, wenn jemand meine Situation nachvollziehen kann.

Wirklich stolz auf mich bin ich nicht, weil ich mich damit ziemlich kaputt gemacht habe. Auch sind so Leute wie ich ein Problem, warum Überstunden auch immer mehr erwartet werden. Wenn die Leute das mit sich machen lassen, warum nicht? Man sollte irgendwann nen Schlussstrich ziehen.. nur aufgeben war bisher nie mein Ding..ich zieh immer alles durch. Jetzt ist es ja zum Glück vorbei

Ja, jeder hat eine andere Belastungsgrenze, das stimmt. Ich bin trotzdem der Meinung, dass es hauptsächlich eine Kopfsache ist. Sicherlich arbeiten deine Eltern als selbstständige auch mehr, wie Angestellte. Eben weil man es für sich macht.. da steckt dann Herzblut drin und dafür opfert man auch gerne mal mehr.

Ich hoffe wir finden alle unseren Weg..das wünsche ich uns von Herzen.

Man kann das in meinen Augen auch nicht vergleichen: Selbstständige können sich, wenn es denn so gut läuft, dass sie so viel zu tun haben, schließlich auch Angestellte leisten. Sie müssen keine Angst vor Kündigung haben, vor Mobbing, vor missgünstigen Kollegen etc. Dann kann man auch mehr leisten. Aber wenn man jeden Tag mit Panikattacken rum rennt und dann auch noch Angst um seine Existenz haben muss - wie soll man da so viel arbeiten können? Und abgesehen davon stehen die Zeitungen auch immer voll mit Todesanzeigen von früh verstorbenen Firmenbesitzern. Die fallen denn anstatt mit Burn out oder Depression tot mit nem Herzinfarkt um. Auch nicht erstrebenswert.

Naja..Projektleiter haben auch schnell nen Herzinfarkt.

Es ist ne Einstellungssache.. ich persönlich sage für meinen Teil, dass ich mir die Selbstständigkeit vorstellen kann, weil ich keinen Grund dafür sehe, Existenzängste haben zu müssen. Ich hab ein Freund, der ein geregeltes Einkommen hat und wenn es nichts werden würde, gehe ich wieder zurück in einen Beruf. Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel..ein Jahr verkürzt, Zeugnis von 1,0, sehr gutes Arbeitszeugnis und im Einzelhandel werden immer Leute gebraucht. Und ich habe einen Bachelor.. zur Not könnte ich immernoch meinen Master machen, würde dafür sogar BAfÖG erhalten..

Es kommt also immer auf die Lebenssituation an. Wenn ich mit nichts dastehe, würde ich nicht mal eben versuchen selbstständig zu werden. Ich würde auch keinen Kredit aufnehmen. Da ich selbst produzieren möchte, kann ich mit eins zwei Produkten starten und schauen, ob's läuft.. es sind wenig Kosten, die ich investieren muss.

Das ist eine völlig andere Voraussetzung bei mir, durch die ich eigentlich keinen Grund hätte, mich in der Selbstständigkeit unter Druck zu setzen. An sonsten halte ich es auch für eine schlechte Idee.




Mira Weyer
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