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Zitat von FrancesTheMute:
Aktuell überlege ich auch ib ich eine psychische Reha machen soll. Die dauert in AT 6 Wochen.

Deine Überlegung ist sinnvoll.
Wäre ich da, wo du wärst (das war bei mir vor ca. neun Jahren), würde ich es rückblickend sofort machen und nicht warten.


Zitat von FrancesTheMute:
Dann sieht man seinw family halt nicht, mit kleinem Baby schon bitter.

Genau das war damals bei mir auch der Grund, warum ich es nicht gemacht habe.
Ich kann deine Sorgen daher verstehen.
Aber du musst größer denken.


Zitat von FrancesTheMute:
Aber was sind 6 Wochen auf ein Leben gesehen.

Exakt.
Es ist alles möglich.
Es ist ja nicht so, dass du 6 Wochen dein Kind nicht sehen darfst etc.
Fange doch einfach mal an und informiere dich genau bzgl. der Klinik und dem Ablauf.
Entscheiden kannst du ja immer noch.
Es machen hier viele den Fehler, sich nicht einmal einen Funken mit dem Thema Klinik zu beschäftigen. Wer sich aber damit beschäftigt, wird nach und nach kapieren, dass es nicht so ist, wie man denkt. Das sind keine Psychatrien. Das sind Psychosomastische Kliniken, in denen die Einrichtungen meist sehr angenehm und schön sind. Man trifft dort Gleichgesinnte, lernt manchmal neue Freunde kennen usw.
Es reicht für dich, das Thema einfach mal anzugehen und sich zu informieren.
Der größte Fehler ist bei vielen:
Ne....also Klinik oder Medikamente kommen auf keinen Fall für mich in Frage, egal, was passiert!.
Mit der Einstellung verbietet man sich von Beginn an viele gute Möglichkeiten zur Besserung und mit der Einstellung braucht mir dann auch keiner was vorjammern über all die Jahre, dass es keinen Deut besser wird. Selbst Schuld sage ich da mittlerweile dann immer, denn ist es halt so. Offensichtlich ist der Leidensdruck dann noch nicht so groß, wenn man immer noch nein zu solchen Behandlungsmöglichkeiten sagt.

@SteveRogers
Deshalb ziehe ich es auch in Erwägung. Auch wenn es schwer fallen mag, aber auf lange Sicht wird dies dann höchstwahrscheinlich Früchte tragen. Vielleicht entwickelt sich der Verlauf so, dass es auch ohne geht. Aber ich werde die Möglichkeit wie gesagt in Betracht ziehen. Natürlich ist eine Abklärung mit meiner Familie unabdingbar. Hatten das Thema ja schon mal und da hat sich die Begeisterung in Grenzen gehalten.

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Wie eine Panikattacke mein Leben veränderte

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Zitat von FrancesTheMute:
Natürlich ist eine Abklärung mit meiner Familie unabdingbar. Hatten das Thema ja schon mal und da hat sich die Begeisterung in Grenzen gehalten.

Meinst du damit, dass deine Familie nicht darüber begeistert war, als du das mit der Klinik erwähnt hast?
Falls ja, warum?
Weil du dann nicht mehr zuhause helfen kannst etc?
Falls ja, dann haben sie das Ausmaß deiner ganzen Erkrankung ehrlich gesagt noch nicht begriffen.

@SteveRogers
Nein, da geht es hauptsächlich um's Baby. Und dad wäre für mich auch knüppelhart. Angenommen ich komme in eine Reha die 3 - 4 Autostunden weg ist, seh ich die Familie mit Sicherheit während dem Aufenthalt wenig - gar nicht. Ansonsten ist ja genug Rückhalt und Unterstützung da, meine Frau wäre nicht alleine. Wir haben das eh schon diskutiert, was sind 6 Wochen auf ein Keben gesehen. Bitter ist es aber allemal. Und gerade an guten Tagen, verwirft man die Idee wieder ganz schnell. Das ist das Tückische.

Zitat von FrancesTheMute:
Bitter ist es aber allemal.

Bei mir hat es auch einige Zeit gedauert, bis ich verstanden habe, dass jeder Weg oder jede Entscheidung hart ist und sozusagen ein Risiko darstellt.
Das ist bei Medikamenten so.
Das ist bei Klinik so.
Das ist bei dem.Wechsel eines Therapeuten so.
Das ist bei Frührente so.
Das ist bei Jobwechsel so.
Das ist bei vielen anderen Entscheidungen so.
Es ist nur menschlich, dass wir immer versuchen, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen und möglichst ohne Risiko und Aufwand bzw. manchmal auch finanziell.
Irgendwann merkt man aber, dass jeder Weg eben seine Gefahren birgt und es keinen einzigen Weg gibt, der bequem ist und sicher Heilung oder zumindest Linderung verschafft.
Wir müssen letztendlich alles versuchen, auch wenn der Erfolg nicht garantiert ist. Das Schlechteste ist, abzuwarten und zu passiv zu sein oder sich bestimmten Wegen pauschal zu verschließen.

@SteveRogers
Sehe ich genauso wie du, deshalb werd ich es höchstwahrscheinlich auch durchziehen. Denke es gibt da auf lange Sicht keine Alternative, außer ich leg den Schalter um. Kann ich mir aber nicht vorstellen ...

@FrancesTheMute

Dann stehen wir zwei beide ja gerade vor einer ähnlichen Entscheidung wie es aussieht.

Wenn es denn bei mir mit der Reha (die Rentenkasse braucht ewig die Klinik ist begehrt) schneller gehen würde, wäre ich vermutlich schon längst dort, um in Badehose mit Hunden spazieren zu gehen und mich nach der Physio in die Gruppengespräche zu setzen.

So werde ich vorraussichtlich erstmal 6 Wochen in die normale Psychiatrie gehen, um mich durch die Tagesstruktur von dieser körperbezogenen Krankheitsangst distanzieren zu können - andernfalls bin ich sofort bei jedem Symptom wieder im Gedanken und habe dieses Es stimmt was nicht mit mir-Gefühl.

Gestern war es leider wieder ziemlich ausgeprägt.

@illum
Sieht so aus - ja. Ich beschäftige mich mit dem Gedanken ehrlicherweise schon recht lang. Schon zu Beginn meiner Erkrankung habe ich mir mal Rehakliniken angeschaut. Habe auch teilweise private in Betracht gezogen. Damals ging's mir so mies, da hätte ich auch 5 - 10k aus eigener Tasche bezahlt. Mittlerweile seh ich es ein wenig differenzierter.
Mein Psychiater ist sich noch nicht ganz sicher, ob das der richtige Weg für mich ist. Aktuell will er die ambulante Behandlung + Psychotherapie weiterverfolgen. Nächster Termin ist am 1.7.2024 - da werden wir nochmal drüber sprechen. Heute habe ich mit Venlafaxin angefangen. Habe großen Respekt davor, aber wollte mich nicht im Vorhinein mit irgendwelchen Katastrophenszenarien auseinandersetzen. Ich schau mal wie mein Körper drauf reagiert, ansonsten würd ich wieder zum Escitalopram wechseln.

@FrancesTheMute

Wollte Dir Dein Arzt nicht auch das Duloxetin aufschreiben bzw. hat er Dir erklärt, warum er stattdessen zum Venlafaxin geht? Sind ja beide recht ähnlich.

@illum
Hatte es falsch im Kopf. War immer schon das Venlafaxin. Wobei das Duloxetin ja nicht soviele Nebenwirkungen haben soll.
Sei's drum, erster Tag war geprägt vom hibbelig sein und schwitzen. Wenn's dabei bleibt ...

@FrancesTheMute

Zitat:
Sei's drum, erster Tag war geprägt vom hibbelig sein und schwitzen. Wenn's dabei bleibt ...


Hat er Dir denn was für die Nacht gegeben bzw. für die nächsten Tage/Nächte?

Oder bleibt das beim Benzo bei Bedarf?

Würde Dir jedenfalls empfehlen in der ersten Nacht nichts sedierendes zu nehmen, sondern den natürlichen Schlafdruck abzuwarten und erst am Tag bei Bedarf was gegen die Unruhe zu nehmen.

@illum
Ich nehme generell 100mg Trittico am Abend. Die solle ich lt. Arzt normal weiternehmen. Nächste Woche erhöhe ich dann auf 150mg, da könnte es peoblematischer werden mit den NW.
Alprazolam bleibt bei Bedarf, würde ich aber eher ungern nehmen wollen, da ich subjektiv in letzter Zeit zu oft danach gefriffen habe.

@FrancesTheMute

Escit, Venlafaxin und Trazodon...OK.

Wie läuft das Cross-Tapering bei dir denn genauer ab - sprich die Dosiswechsel von Escitalopram zu Venlafaxin.

@illum
Von 20mg auf 10mg Escitalopram reduzieren für 5 Tage, dann absetzen.
Simultan mit 75mg Venlafaxin starten und nach 1 Woche auf 150mg erhöhen.

Ich vertraue dem Arzt einfach mal.

@FrancesTheMute

Das wird schon alles gut werden

Bleib stark und denk immer dran wofür Du das machst.

@illum
Seh ich auch so. Ich habe tatsächlich gelernt im Genesungsprozess nicht alles zu hinterfragen. Einfach tun und mal schauen hat auch was Erfrischendes. Und @SteveRogers hat es eh so gut auf den Punkt gebracht: Im Endeffekt ist jeder Ansatz den wir verfolgen, sei es die medikamentöse Therapie, die Psychotherapie, der Aufenthalt in Rehakliniken oder in einer psychiatrischen Einrichtung, auch ein gewisses Risiko. Das ganze Leben ist am Ende des Tages ein Risiko. Ist der Leidensdruck groß genug bzw. man weiß wie hoch der Leidensdruck sein kann, dann tut man sehr vieles um wieder normal leben zu können.

Zitat von FrancesTheMute:
Einfach tun und mal schauen hat auch was Erfrischendes.

Ja, und es kann auch mal echt gut tun, sich einfach auf andere zu verlassen und fallen zu lassen und darauf zu vertrauen, dass die anderen schon wissen was gut für einen ist.

Mir hat das seinerzeit unheimlich geholfen, die ganze Grübelei (ist das gut, ist das weniger gut, was passiert wenn ich dies nehme, was ist wenn ich jenes mache ...) mal für eine Zeit wegzulassen und einfach auf das zu vertrauen, was andere (der Doc) meinen was gut für mich ist.
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@Angstmaschine
So ist es. Anstatt mir selber wieder eine Medikamentenverordnung zu ergooglen oder aufgrund von Erfahrungsberichten zusammenstellen, überlasse ich es lieber dem Fachmann. Mit offenem und ehrlichen Feedback kann ich mich ja daran beteiligen. Denke auch es tut gut, die Kontrolle mal abzugeben ...

Update: Dritter Tag mit Venlafaxin, heute Esictalopram aufgehört zu nehmen.
Nebenwirkungen bisher innere Unruhe, schwitzen und leichte Erwartungsangst. Aber ist auszuhalten.

Update:
Soweit keine großartigen Nebenwirkungen von Venlafaxin, bis auf schwitzen und Unruhe. Gefühlt geht es mir diese Woche insgesamt besser als Letzte. Ich hoffe das bleibt so, würde schon fast von einem Aufwärtstrend sprechen. In 3 Wochen fahren wir nach Italien, davor hab ich ein wenig Respekt. Aber wird schon. Habe meine Einzelpsychotherapie jetzt mal zurückgeschraubt und mache stattdessen eine Gruppentherapie. Das hilft mir ungemein bzw. mir tut das sehr, sehr gut. Mal ein anderer Ansatz und das kollektive Pushen und Erfahrungen austauschen ist erfrischend.

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Mira Weyer
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