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Zitat von SilentRoG:
Ich glaube wir nähern uns langsam der Übereinstimmung.

Meine Wortwahl war zugegeben nicht besonders gut zu Beginn.

Da fällt mir ein (vielleicht mache ich mich damit etwas unbeliebt hier):
Mir fällt hier im Forum sehr auf, dass viele Posts rein auf Selbstmitleid bezogen sind und das auch oft bei Usern, die schon länger dabei sind. Mich macht das einerseits traurig, weil ich sehe, wie sehr einige immer noch nicht verstanden haben, dass man mit diesem Weg null weiter kommt . Andererseits gebe ich es dann auch oft auf, diesen Usern noch Ratschläge zu geben, weil ich den Eindruck habe, dass sie nötige, klare A...tritte nicht hören wollen und wohl lieber in ihrer Situation samt Jammern bleiben wollen.
Bei einigenhat man den Eindruck, es gäbe nichts anderes mehr im Leben, als jeden Tag hier im Forum herumzujammern und Aufmerksamkeit/Mitleid zu bekommen. Schade ist das.
Dass da keine Besserung stattfinden kann, ist nur logisch.

Das klingt hart, ich weiß, aber ich kann es nicht anders ausdrücken.
Gleichgesinnte finden, sich austauschen und sich ein bisschen gegenseitig bemitleiden ist ja alles ok und muss auch sein (war bei mir auch so), aber irgendwann sollte man lernen, dass das nicht nur gut ist, sondern oftmals sogar kontraproduktiv.

Ich war mal vor Jahren in einer (anderen) Selbsthilfegruppe als die jetzige. Dort wurde auch fast nur gejammert und sich gegenseitig bemitleidet. Das zog mich eher noch weiter runter. Die aktuelle Gruppe dagegen versucht, positiv zu denken, sich gegenseitig zu helfen usw., auch wenn das manchmal ein bisschen A...tritt ist.
Finde ich viel besser.
Wje bitte soll ich denn gesund werden oder auch optimistischere Denkweisen schaffen, wenn ich nur von Leuten umgehen bin, die nur jammern und Mitleid suchen? Das kann nicht funktionieren.
Der Mensch wird meist in die Richtung gezogen, dessen Menschen um ihn herum sind.
Wer sich nur mit Pessimisten umgibt, wird selbst eher nach unten gezogen. Wer sich eher mit Optimisten umgibt, wird eher Zuversicht bekommen.

Zitat von illum:
Das erinnert mich an ein Gespräch mit dem Psychologen: Was genau möchten sie denn hier eigentlich bei mir? Ich möchte mich nicht mehr so fühlen. ...

Schöne Beispiele. Guter Psychologe
Magst du vielleicht auch Tools teilen, die er dir ggf. vermittelt hat?

A


Wie eine Panikattacke mein Leben veränderte

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Zitat von SteveRogers:
Meine Wortwahl war zugegeben nicht besonders gut zu Beginn. Da fällt mir ein (vielleicht mache ich mich damit etwas unbeliebt hier): Mir fällt hier ...

Da hast du schon recht. Wenn es dann nur die Mitleidschiene ist, dann wird es einen nicht weiter bringen.
Aber Mitleid und Aufmerksamkeit, weil man sich Dinge von der Seele geschrieben hat, sind recht wirksam. Aber nicht alleinig und nicht als Dauersituation.

@SilentRoG

Zitat:
Magst du vielleicht auch Tools teilen, die er dir ggf. vermittelt hat?


Würde ich gerne, aber leider waren das nur Notfallgespräche, denn der gute Mann ist terminlich total überlaufen und hatte mich nur aus Ausfallersatz eingeschoben.

Zudem bin ich selbst auch zu dem Entschluss gekommen, dass ein Termin die Woche zu wenig für mein Bedürfnis nach solchen Gesprächen ist und ich besser in einer Tagesklinik aufgehoben bin, bei der ich eine höhere Kontaktdichte habe und schneller auf meine emotionalen Einbrüche eingegangen werden kann, mit denen ich sonst 6 Tage alleine bin.

Dafür fehlen mir diese Skills.

Gerade morgens, wenn ich merke, dass mich die Sorgen per Bumerang gen Kopf einholen und ich mich wegen iwelchen (später am Tag anders bewerteten) Dingen aufreibe, bräuchte ich einen Kontakt zu Menschen, die verstehen was andere Menschen in diesen Momenten durchmachen.

Zitat:
Aber Mitleid und Aufmerksamkeit, weil man sich Dinge von der Seele geschrieben hat, sind recht wirksam. Aber nicht alleinig und nicht als Dauersituation


Stimmt. Zum einen ist das Niederschreiben ein Ausgangsventil, zum anderen benötigt es aber auch ein Eingangsventil, das nicht das Ausgangsventil eines anderen Patienten ist.

Da wir uns hier aber in einem Forum befinden, das mMn wie die meisten Unterhaltungsformen eher als Ausgang der eigenen Seele dient, ist es schwierig diejenigen Menschen zu finden, deren Ausgang eine positive Selbstaffirmation als eine Art Selbsttherapie durch Hilfe darstellt.

Zitat von illum:
Gerade morgens, wenn ich merke, dass mich die Sorgen per Bumerang gen Kopf einholen und ich mich wegen iwelchen (später am Tag anders bewerteten) Dingen aufreibe, bräuchte ich einen Kontakt zu Menschen, die verstehen was andere Menschen in diesen Momenten durchmachen.

Selbsthilfegruppe schon versucht?

@SteveRogers

Nein. Ich wüsste auf Anhieb auch nicht mal welche Gruppe für mich überhaupt die passende wäre, weil ich noch in der Phase Hast Du das auch? bin, um mich andauernd rückzuversichern, wie ich die wechselnden Symptome deuten soll und ob dieses oder jenes ein Grund wäre, zum Arzt zu gehen.

Zwei Hypochonder in einem Raum mit ihrer gegenseitige Verstärkung, Modelllernen, Suggestion und Achtsamkeitstraining auf den Körper wäre da vllt. die falsche Gruppenzusammensetzung für mich, aber keine Ahnung.

Wird sowas moderiert, im Sinne von Leuten, die dazwischengehen, wenn sich eine ungute Dynamik entwickelt?

Zitat von illum:
Ich wüsste auf Anhieb auch nicht mal welche Gruppe für mich überhaupt die passende wäre,

Auch hier denkst du mMn auch schon wieder zu kompliziert.
Versuche mal 80/20 Regel.
Es reicht eine Gruppe in Richtung Angsstörung/Depression.
Das ist eh ein großer Topf, in dem sich viele befinden, die meist beides haben.
Suche bitte nicht nach Ausreden, in keine Selbsthilfegruppe zu gehen, sondern versuche einfach alle Gruppen, die bei dir angeboten werden. Du kannst doch nix verlieren, wenn du da mal hin gehst
Lasse diese Chance nicht verstreichen. Nutze sie.
Vielen hilft eine SHG mehr als 50.Std Psychotherapie.

Zitat von illum:
Wird sowas moderiert, im Sinne von Leuten, die dazwischengehen, wenn sich eine ungute Dynamik entwickelt?

Ja

@SteveRogers

Zitat:
Auch hier denkst du mMn auch schon wieder zu kompliziert.


Ja. Schon.

Zitat:
Versuche mal 80/20 Regel.


Kenne ich nicht, außer aus Mafiafilmen ^•^

Magst erklären?

Zitat:
Das ist eh ein großer Topf, in dem sich viele befinden, die meist beides haben.
Suche bitte nicht nach Ausreden, in keine Selbsthilfegruppe zu gehen, sondern versuche einfach alle Gruppen, die bei dir angeboten werden. Du kannst doch nix verlieren, wenn du da mal hin gehst
Lasse diese Chance nicht verstreichen. Nutze sie.


Ich glaube vom DRK gibt es hier sowas, zumindest habe ich mal von in der Zeitung oder einem Flyer gelesen. Ich kann ja morgen mal anrufen wie es da aussieht mit Plätzen.

Ich bin übrigens schon für die Tagesklinik eingetragen, also ich mache nicht nichts.

Kostet halt nur Überwindung und ist mit Komplikationen behaftet wie zB die Tatsache, dass ich dort nicht wegen meinen Magenproblemen hinfahre, die aber dennoch problematisch genug sind, um einem den Tag von früh bis spät zu verhageln, wenn ich meine eigenen Medikamente aus versicherungstechnischen Gründen nicht nehmen darf und ihre PPI nicht nehmen werde, mit denen es mir noch schlechter geht.

Zitat von illum:

Kenne ich nicht, außer aus Mafiafilmen ^•^

Magst erklären?

Gerne. Einer von vielen Links:
https://lexikon.stangl.eu/313/pareto-prinzip

Das Streben nach den letzten 20% Perfektion kostet dich sozusagen unnötig Kraft und bringt kaum Mehrwert.
Es geht darum, dass ok gut genug ist. Wir alle hier neigen manchmal sehr dazu, mehr zu erwarten oder zu tun, als nötig und verschwenden daher unnötig Energie (eben vor allem in unserem Kopf).

Du kannst das auch auf deine Suche nach den körperlichen Symptomen anwenden.
Deinen Körper zu 100% untersuchen zu lassen, ist sehr wahrscheinlich unnötig und Energieverschwendung (wenn es überhauot geht mit den 100% dort).

Zitat von illum:
Ich kann ja morgen mal anrufen wie es da aussieht mit Plätzen.

Ich bin übrigens schon für die Tagesklinik eingetragen

Sehr gut!

@SteveRogers

Danke. Sehr informativ.

Zitat:
Du kannst das auch auf deine Suche nach den körperlichen Symptomen anwenden.
Deinen Körper zu 100% untersuchen zu lassen, ist sehr wahrscheinlich unnötig und Energieverschwendung (wenn es überhauot geht mit den 100% dort).


Mhm, hier würde ich das o.g. Prinzip aber gleich mal anwenden und sagen, mir würde es schon reichen, wenn 20% getan würden, um die 80% abzudecken.

Dazu zählt für mich - oder mMn - jene Fachrichtungen abzutasten, die für die Symptomatik in Frage kommen können und dazu zählt lediglich die Innere Medizin (Endokrinologie und Gastroenterologie).

Mehr Überweisungen wollte ich von meiner Hausärztin gar nicht.
Erbitte Weiterbehandlung / persistente Abdominale Probleme Ursache Unklar.

Warum bekomme ich die nicht?

Vielleicht drücke ich mich ja zu kompliziert aus und bin unangenehm besserwisserisch und widerborstig, mag ja sein und das tut mir leid aber vielleicht gehst Du bereits davon aus, dass ich ein breites Spektrum an Untersuchungen hinter mir habe - nur dem ist nicht so.

Ich hatte eine Magenspiegelung, eine Sono abdominal (wobei mir die Ärztin der NFA gesagt hat, ich sollte das nochmal beim Endokrinologen abklären lassen, weil die Geräte der NFA nicht so genau sind), Stuhlprobe und ein großes Blutbild. Das wars.

Was dabei nicht stattgefunden hat, war schlicht die spezifische Untersuchung von 3 konkreten Organen, die einzig zu den Symptomen passen können.

Da muss niemand im Ohr gucken,
die Hirnströme messen, den Augeninnendruck messen, das Knie abklopfen oder die Zähne kontrollieren.

Nur was nicht geht, ist mir zu sagen, na ja, also akut lebensbedrohlich ist es nicht, sonst würden wir das ja im Blutbild sehen.

Wenn das der Standard sein soll - Nein Danke. Das sind nicht mal 5%. Und das macht mich so wütend.

Weil ich sehenden Auges beobachten kann, wie mir normale Untersuchungen verwehrt werden, die scheinbar bei jedem anderen Menschen normal sind.

Oder wie meine Freundin auf die Frage geantwortet hat, warum der Bürgermeister keine 3 Monate um eine Facharztüberweisung kämpfen müsste aber ich schon: Weil ich nicht der Bürgermeister bin, sondern Fred von der Bank.

Zitat von illum:
Mehr Überweisungen wollte ich von meiner Hausärztin gar nicht.
Erbitte Weiterbehandlung / persistente Abdominale Probleme Ursache Unklar.

Warum bekomme ich die nicht?

Vielleicht drücke ich mich ja zu kompliziert aus und bin unangenehm besserwisserisch und widerborstig, mag ja sein und das tut mir leid aber vielleicht gehst Du bereits davon aus, dass ich ein breites Spektrum an Untersuchungen hinter mir habe - nur dem ist nicht so.

Ich kenne deine Hausärztin natürlich nicht und wie das Ganze bisher abgelaufen ist.
Notfalls musst du einfach den Hausarzt wechseln und irgendwie an einen Arzt kommen, der dir zumindest einmal die Untersuchungen gibt, die du dir gerne wünscht.
Herz-Phobiker geben sich verständlicherweise auch erst zufrieden, wenn sie zumindest einmal komplett vom Kardiologen durchgeguckt wurden (wobei...eher oft auch nicht...Hypochondrie halt).

Zitat von SteveRogers:
Herz-Phobiker geben sich verständlicherweise auch erst zufrieden, wenn sie zumindest einmal komplett vom Kardiologen durchgeguckt wurden (wobei...eher oft auch nicht...Hypochondrie halt).

Dem kann ich nur zustimmen. 3 EKG in diesem Jahr, Cardisiographie, Langzeit EKG, Herzultraschall, großes Blut Bild in diesem Jahr 4 mal. Und ich stehe dennoch nicht auf dem Beachvolleyballfeld. Das nervt so heftig. Ich bin absolut gesund und traue mich nicht. Aber ich habe es heut ins Fitnessstudio geschafft und Sport gemacht. Aber auch unter Schonung. Das ist wirklich belastend.

@SteveRogers

Zitat:
Ich kenne deine Hausärztin natürlich nicht und wie das Ganze bisher abgelaufen ist.


Lieber Mensch und empathisch, aber als Ärztin na ja. Hat mich zwei Mal mit der Gastritis (als ich noch gar nicht wusste eine zu haben, weil ich das bisher noch nie hatte) nach Hause geschickt und gesagt ich hätte was falsches gegessen oder einen Infekt. Ging wohl gerade rum.

Kein Abtasten, kein Hinweis zur Ernährung, kein Panto, kein nix.

3 Wochen später bin ich um 4 Uhr morgens in Krankenhaus, weil ich Blut gespuckt hab. Bin dann verlegt worden zur Notspiegelung.

Als ich wieder Zuhause war kamen nur große Augen, OK...das hört sich ja gar nicht gut an.

Stimmt. Deswegen war ich bei Ihnen...weil es mir nicht gut ging.

Na ja. Wie auch immer.

Die Geschichte (warum sie von der Psyche ausgeht) liest sich auf einem Bierdeckel nach einer Art Trauma oder Retraumatisierung durch die Geschichte mit meinem Zahn. Bin wochenlang durch Falschdiagnosen und einer Entzündung nach der Extraktion (die laut MKG nicht korrekt erfolgt ist, Knochensplitter vergessen) nervlich aufgerieben worden. Kaum geschlafen, konnte nix essen, außer Schmerztabletten blablabla. Irgendwann fingen dann die Panikattacken in der Nacht an und der Magen hat mitgemacht. Schüttelfrost, Atemnot, Einschlafstörungen usw.

Tja. Und deshalb geht sie (und ich auch in Teilen) davon aus, dass ich mich da in irgendne traumatische Spirale reingedreht habe, die nicht mehr locker lässt. Krankheitsangst. Hypochondrie getriggert.

Das war vor 5 Monaten. Geblieben ist der Magen mit täglicher Übelkeit, Verdauungsstörungen, Angst, Depression, Zwangsgedanken, Schlafstörungen, Müdigkeit, DPDR, Muskelzittern, periodische Hypoglykämie, niedriger Blutdruck, Temperaturempfindlichkeit und vieles mehr.

Das Ding ist - ich bin ne ehrliche Haut. Wenn ich zu einem anderen Arzt gehe, lüge ich den nicht an und wenn er mich fragt wieso ich bei ihm/ihr bin, werde ich das rekapitulieren. Mit dem Risiko, dass der/die sagt, es sieht für ihn/sie ebenfalls nach der Psyche aus. Weil es so aussieht.

Nur wer weiß, ob das auch stimmt. Es ist mein eigener Eindruck, aber ich bin kein Arzt, um das beurteilen zu können und ich fände es schon iwi dufte, wenn sich die Ärzte bei den Diagnosen nicht darauf verlassen würden wie ich es beurteile, sondern was der Mediziner in ihnen sagt, ob es auch andere Erklärungen geben könnte, an die ich nicht denken kann, weil mir die Zusammenhänge unbekannt sind.

Zitat von illum:
Zwei Hypochonder in einem Raum mit ihrer gegenseitige Verstärkung, Modelllernen, Suggestion und Achtsamkeitstraining auf den Körper wäre da vllt. die falsche Gruppenzusammensetzung für mich, aber keine Ahnung.

Muss nicht sein. Manchmal entwickeln sich die Gespräche und Themen zwischen zwei Hypochondern dermassen absurd, dass es schon wieder zum lachen ist und man plötzlich merkt - es wird einem ja ganz drastisch der eigene Spielgel vorgehalten - was man sich da eigentlich für einen Unsinn zusammenfantasiert.

Zitat von SteveRogers:
Mir fällt hier im Forum sehr auf, dass viele Posts rein auf Selbstmitleid bezogen sind und das auch oft bei Usern, die schon länger dabei sind. Mich macht das einerseits traurig, weil ich sehe, wie sehr einige immer noch nicht verstanden haben, dass man mit diesem Weg null weiter kommt . Andererseits gebe ich es dann auch oft auf, diesen Usern noch Ratschläge zu geben, weil ich den Eindruck habe, dass sie nötige, klare A...tritte nicht hören wollen und wohl lieber in ihrer Situation samt Jammern bleiben wollen.
Bei einigenhat man den Eindruck, es gäbe nichts anderes mehr im Leben, als jeden Tag hier im Forum herumzujammern und Aufmerksamkeit/Mitleid zu bekommen. Schade ist das.
Dass da keine Besserung stattfinden kann, ist nur logisch.

Ja, so sehe ich das auch. Schlägt man hier mit akuten Problemen und Panik auf, ist es ganz klar dass man sich erstmal ausk..zt und jammert. Vielen tut es dann erstmal gut zu sehen, dass sie nicht alleine sind.
Aber das hilft auf Dauer natürlich nicht, und irgendwann muss sich ja auch mal was verändern. Und bei denen, die sich nicht verändern, sehe ich zwei Gruppen:
- die ja aber.., bei denen keine Einsicht / kein Wille zur Veränderung da ist oder die zu bequem sind
- und die anderen, die vor Angst einfach nicht über ihren Schatten springen können

(Damit sind natürlich nicht die gemeint, die schon lange und manchmal sehr hart an sich arbeiten und nur noch nicht den richtigen Weg gefunden haben.)

Aber deshalb finde ich das Forum auch so gut. Weil jeder braucht eine andere Ansprache und das Gefühl, verstanden zu werden. Und der eine braucht eher die vorsichtige Art, dem anderen muss man ordentlich mehrmals in den Hintern treten.
Hier im Forum kann man sich beides abholen - man muss nur wollen.

@Angstmaschine

Meine HÄ hat mir heute gesagt, ich phantasiere keine Symptome oder Diagnosen herbei (zumindest hätte sie nicht den Eindruck) aber die Ursache für die Symptomatik scheint ihrer Ansicht nach die Psyche zu sein.

Auf die Frage Warum es die Psyche sein sollte, wenn ich trotz Angststörung in einem vollen Wartezimmer sitzen kann und laut Schwester einen BD von 100/70 habe. Also fast eingeschlafen bin.

Sie meinte dann ich wäre neuropsychiatrisch merklich übererregbar und ich würde innerhalb von Sekunden aufdrehen, als hätte ich einen Stromschlag bekommen.

Die Angststörung sei eine Verdachtsdiagnose. Was genau der Grund ist, müssten die in der Klinik evaluieren.

Letztendlich reissen einen Angstzustände/Panikattacken halt komplett raus.
Man erlebt (körperlich wie seelisch) im Prinzip einen kompletten Kontrollverlust.

Als ich meine erste ambulante Therapiestunde hatte,sagte die Therapeutin mir auf den Kopf zu: Sie müssen die Kontrolle loslassen.
Ich dachte echt,ich wäre da verkehrt weil ich ja nichts sehnlicher wünschte,als die Kontrolle wieder zu erlangen...
Natürlich hat sie Recht gehabt aber bis man das wirklich mal schafft,das auch in sein System zu integrieren bleibt es schmerzhaft und u.U. auch langwierig.

Weil plötzlich das,an was man sich sein (bewusstes) Leben lang geklammert hat (ist bei jedem Menschen unterschiedlich) nicht mehr hilft.


Manchmal lebt man ungesunde Muster,weil man meint,das sei so richtig bzw. erstrebenswert oder man kennt es eben nicht anders.
Und ja,die ersten Anzeichen übergeht man geflissentlich und denkt sich wird schon wieder.


Bis der Körper über Panik mal richtig laut wird und man nicht mehr umhin kommt,da hinzuhören.

In dem Moment fängt man halt bei Null an (gefühlt weit unter Null) und klammert sich noch ein Weilchen an alte Verhaltensmuster.
War zumindest bei mir so und so ganz loslassen kann ich manche Verhaltensweisen bis heute nicht.

Aber: Man erkennt irgendwann die Zusammenhänge und es kommt auch der Tag,an dem man versteht,dass alles genau richtig war.

Es ist so ein bisschen wie ein neues Leben.
Anfangs sträubt man sich noch weil das Unbekannte Angst macht und man will so gerne wieder funktionieren.

Bei mir ist es so,dass ich heute (mit Angststörung) eine deutlich höhere Lebensqualität habe als davor,auch wenn meine Belastbarkeit (die nie sehr hoch war) abgenommen hat.

Zunächst ist man gezwungen,sich neu aufzustellen,später weiss man genau das zu schätzen.

Ohne die Angststörung würde ich immer noch denken,ich sei nur liebenswert,wenn ich toll aussehe und leistungsstark bin bzw. was besonderes vorzeigen kann.
Im Prinzip waren diese Grundannahmen (Glaubenssätze) aber nur ein (inneres) Gefängnis.

Zitat von FrancesTheMute:
Gibt es hier Personen mit ähnlichen Erfahrungen?

Ja.
Seit einigen Jahren geht es mir gut, keine PA's mehr und Ängste sind weit in den Hintergrund gerückt dank viel Arbeit an und mit mir selbst. Heute bin ich jener Panikattacke dankbar, dass sie mich auf einen für mich richtigen Weg gebracht hat.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von illum:
Meine HÄ hat mir heute gesagt, ich phantasiere keine Symptome oder Diagnosen herbei

Damit hat sie auch Recht.
Unsere Symptome hier sind alle echt. Das ist keine Einbildung.
Der Körper reagiert wirklich so.
Nur ist der Auslöse-Sensor kaputt.

Zitat von illum:
Auf die Frage Warum es die Psyche sein sollte, wenn ich trotz Angststörung in einem vollen Wartezimmer sitzen kann und laut Schwester einen BD von 100/70 habe. Also fast eingeschlafen bin.

Ne, das ist leider kein gutes Argument, glaube mir.
Man muss als Angstgestörter nicht immer aufgeregt sein oder einen hohen Puls/Blutdruck haben.
Du denkst leider schon wieder zu kompliziert und zu sehr kausal eingeengt.

Nur ein weiteres Beispiel zum Verständnis:
Ich hatte in den ersten sechs Jahren meiner Hypochondrie/Angststörung keine einzige Panikattacke.

@SteveRogers .

Nur woher kommt dann diese doofe Hypervigilanz, sich wegen kleinsten Dingen wie Berührungen zu erschrecken oder beim Zocken! gestresst zu sein? Ich kann nicht mal iwas entspanntes Spielen, um mich abzulenken.

Ich fühle mich beim Sprechen oder aufgebrachten Denken als hielte ich ne Brandrede am Palast auf die Freiheit bis die Hände von dem RunnersHigh kribbeln - dabei erzähle ich vom Wetter.

Das ist doch keine Angst?!
Oder doch? Ich hab mich vorher auf Elternabenden in der Kita jetzt auch nie so toll gefühlt und kenne das als Einzelzustände aber aktuell ist das ein Dauerzustand für den ich den Stecker nicht finde.

Was sagst Du denn dazu?

Zitat von illum:
Auf die Frage Warum es die Psyche sein sollte, wenn ich trotz Angststörung in einem vollen Wartezimmer sitzen kann und laut Schwester einen BD von 100/70 habe.

Bei mir sind / waren es Termine, die mich dermaßen erregt haben, dass ich mich am Ende des Tages nicht mehr entspannen / runterkommen konnte.

Da hat jeder seine Auslöser und die sind grundverschieden.

Ich hatte den Auslöser, dass mein Sohnemann heulend vor Schulbeginn aus der Schule kam, da er nicht wusste, wie er etwas mit seiner Lehrerin regeln sollte un dadurch komplett überfordert war und ich kurz darauf ein Vorstellungsgespräch hatte. Das hat mir eine Angst vor Terminen / Vorstellungsgesprächen beschert. Das war im Februar 2023. 1,5 Jahre später bin ich dank meines Physiotherapeuten, den ich 01.24 bekommen habe wieder bedeutend stabiler. Er hat mich während der Physio Behandlung animiert Bewerbungen loszuschicken. Da ist bei mir der psychische Knoten, der mich daran gehindert hat geplatzt.
Ich hab diese liebevollen Ar. gebraucht um meinen inneren Kritiker zu überwinden.
Es ist auch jetzt noch nicht leicht, aber es klappt zumindest.

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Mira Weyer
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