Hallo ihr lieben,
ich bin jetzt 39, mein erstes Buch zum Thema Hochsensibilität hab ich vor rund 15 Jahren gekauft. Ich weiß noch, wie überwältigt ich war, endlich diverse Antworten auf die Fragen Wer bin ich? und Wieso fühl ich mich oft so anders? gefunden zu haben. Das es eben Quatsch ist zu glauben, man sei anders und dass es keinen Sinn macht sich in Schubladen drücken zu lassen, die einem einfach nicht gut tun. Ich hab das Buch damals meinen Eltern gegeben mit der Bitte es zu lesen, aus dem Wunsch heraus, besser Verstanden zu werden.
Bei mir liegt der Schwerpunkt auf der Empathisch-Emotionalen und Kognitiven Hochsensibilität. Meine Gefühlswelt kann ziemlich überwältigend sein, sei es Stimmungen anderer Menschen zu fühlen oder einfach Musik die man liebt zu fühlen. Ich liebe Konzerte und insbesondere Festivals, trotz der vielen Menschen. Der Aufholbedarf an Energie ist danach dafür auch bei mir um so größer. In moderne Begrifflichkeiten verpackt kann ich mich auch absolut mit dem Thema Scanner-Persönlichkeit identifizieren. Ich kann mich unglaublich gut für Dinge begeistern, bin recht autodidaktisch veranlagt, hab immer wieder große Lust, neue Dinge kennen zu lernen und mich damit zu beschäftigen. Fließbandarbeit wäre der Horror für mich. Das steht wiederum total im Konflikt mit dem hohen mentalen Erholungsbedarf den man als HSP so hat. Quasi immer auf Messers Schneide zwischen totaler Langeweile und mentaler Überbelastung ... ich habe den richtigen Weg für mich leider noch nicht gefunden, denn ...
Ich hab dem Thema lange Zeit keine Beachtung mehr geschenkt, mich nicht mehr mit selbigem und mit mir selbst beschäftigt. Vermutlich auf Grund von Kritik und den üblichen Stell dich nicht so an, wieso bist du so-Rückmeldungen. Und weil ich das Thema wohl irgendwie mit meiner Mutter in Verbindung gebracht habe und beschlossen habe nie so sein zu wollen wie sie - was vermutlich totaler Quatsch ist. Meine Lebenssituation hat sich in der Zeit weiterentwickelt - aus heutiger Sicht habe ich einige Entscheidungen getroffen, die meinem inneren HSP Dasein leider überhaupt nicht gut tun.
Zitat von kritisches_Auge:Hochsensibilität ist anstrengend, für einen selber und für andere
Auf der einen Seite stimmt das. Kommt mir so - trotz allem - viel zu negativ weg der Satz. Auf der Kehrseite kann das Alles - so finde ich - eine riesige Bereicherung sein. Gewisse Dinge so intensiv erleben und fühlen zu können. Durch seine ganz persönlichen Eigenheiten eben auch ganz ganz viel Gutes für sich, den (richtigen) Job und/oder Familie/Freunde/Umfeld mitbringen zu können.
Das ganze hat so viele Facetten und ist ein so individuelles Thema. Ich würde mich irgendwie total über weiteren Austausch zu dem Thema freuen, weil das eben sehr Hilfreich dabei sein kann für diejenigen, die noch nicht die richtige Strategie für sich und ihr leben als HSP gefunden haben - da schließe ich mich ausdrücklich mit ein ...
20.08.2024 14:03 •
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