Stille Panikattacke und Orientierung verloren

Hallo ihr Lieben, ich benötige mal ein bisschen Beistand

Ich habe schon seit längerem Symptome wie Schwindel, Gangunsicherheit, Benommenheit, keinen klaren Gedanken mehr fassen können und das Gefühl als wäre ich schwer wie ein Kartoffelsack. Ich habe mich die ganze Zeit trotzdem auf die Arbeit geschleppt, konnte aber natürlich meine Leistung überhaupt nicht mehr abrufen, was mir zusätzlich Angst und Schuldgefühle gemacht hat. Nun kam es öfters vor, dass ich plötzlich auf der Arbeit das Gefühl hatte nicht mehr sitzen / stehen zu können, die Orientierung verloren habe und den Gesprächen nicht mehr folgen konnte ( als würde mein Kopf komplett aussetzte ) ich kann nach außen hin sehr gut so tun als wäre alles gut aber innen geht dann gar nicht mehr. Ist das eine Art stille Panikattacke?

Das letzte mal war so heftig dass ich danach so erschöpft war, dass ich mich tagelang davon erholen musste.
Leider bin ich seither zu nichts mehr in der Lage, es ist wie eine ganz starke Depression, alles schwer nichts macht Sinn.
Auch meinen geliebten Sport kann ich nicht mehr machen, ich habe einfach überhaupt keine Kraft mehr.

Zudem habe ich in letzter Zeit immer öfters gemerkt dass ich komplett Entscheidungsunfähig bin. Beim letzten Mal in der Stadt Kleidung kaufen habe ich fast einen Nervenzusammenbruch bekommen, weil ich mich nicht entscheiden konnte, bin total panisch von einem Geschäft zum nächsten gelaufen. Das gleiche wenn ich mich morgen fertig gemacht habe, es stresst mich wahnsinnig was ich anziehen soll. Entscheide ich mich für silbernen Schmuck und sehe im Bus ein Mädchen mit Goldschmuck ärgere ich mich dass ich die falsche Entscheidung getroffen habe, weil es an ihr so toll aussieht ( ich weiß das klingt irre ) und dann fühle ich mich den ganzen Tag entstellt.

Ich habe mich in letzter Zeit viel mit meinem Aussehen beschäftigt und sehr viel auf Instagram verglichen, jetzt weiß ich gar nicht mehr was mir steht und bin total verunsichert. Kennt das jemand? ️

Vielen Dank schonmal

Zitat von Juliya92:

jetzt weiß ich gar nicht mehr was mir steht und bin total verunsichert.

Dazu fällt mir spontan ein: Neben-sich-stehen.

Wer neben sich steht blickt mit fremdbestimmten Augen auf sich und ist voll im Bewertungsmodus. Man ist Observierter und Observer zugleich. Das stresst - es ist unnatürlich, so zu leben.

Im gestressten Erlebenszustand ist es nahezu unmöglich, klare Sicht zu bekommen. Abhilfe schafft m. E. nur, eine zeitlang Abstand zu medialen Einflüssen zu halten und sich wieder zu spüren. Wieder selbst in die Welt zu blicken und nicht in den (medialen) Spiegel.

@Kirschblütex ich bin ärztlich gut durch gescheckt, bei mir ist alles ( leider ) rein psychisch. Ja diese Unsicherheit bei mir ist enorm, ehrlich gesagt ist es kaum auszuhalten. Ich hatte zwei sehr toxische Beziehung mit Männern die mich extrem unterdrückt haben. Der letzte war ein Narzisst. Vielleicht rührt auch viele daher ich habe das Gefühl seit dem habe ich mich selbst verloren

@moo du hast es gut beschrieben, ja ich sehe mich oft von außen, wie schaffe ich es denn wieder „in mich rein“ zu kommen.
Momentan geht echt gar nichts mehr. Ich wache auf und die Verurteilung in meinem Kopf geht direkt los.

Zitat von Juliya92:

wie schaffe ich es denn wieder „in mich rein“ zu kommen.

Indem Du versuchst, nach draußen zu schauen und das nicht zu bewerten.

@moo danke für den Tipp, das werde ich versuchen ️

@Kirschblütex das stimmt auch wieder. Ich habe ja auch noch nicht alles ausgeschöpft, was es an Angeboten gibt.
Ich kenne meine Erfolge aber halte sie nicht für besonders, weil das heute jeder hat / kann (?)
Ich habe das Abitur, eine Ausbildung, seit 10 Jahren einen Job im gleichen unternehmen, ich habe es geschafft 20kg abzunehmen, ich kann gut singen und Zeichen, ich habe mich aus zwei toxsischen Beziehungen gelöst. Ich habe einen Führerschein ( aber fahre nie wegen der Angst ). Mehr fällt mir nicht ein

@Kirschblütex vielen lieben Dank ️ ich werde jetzt mal aktiv daran arbeiten mir meine Erfolge bewusst zu machen!