Wenn da nicht das liebe Geld wäre.

Hallo zusammen !

Nachdem ich zwei Ausbildungen im Bereich Wirtschaft aufgrund meiner Ängste abbrechen musste, entschied ich mich für ein BWL Studium...

Ich befinde mich derzeit im 3. Semester und hätte bereits 16 Prüfungen schreiben müssen, habe allerdings erst 2 Prüfungen erfolgreich hinter mir !

Ich dachte eigentlich im Studium werden meine Probleme weniger, jedoch ist davon nichts zu spüren. Ich quäle mich den Stoff in meinen Kopf reinzukriegen und kann mich einfach kaum konzentrieren. Ich denke mittlerweile, dass die Wirtschaftswelt einfach nicht das Richtige für mich ist, mal abgesehen von meinen Ängsten.

Ich befinde mich derzeit seit gut 1/4 Jahr in therapeutischer Behandlung. Eine generalisierte Angststörung + Sozialphobie wurde diagnostiziert...

Ich bin kurz davor mein Studium zu beenden, da ich auch u.a. den Spaß daran verloren habe !

Nun stehe ich wieder vor der Berufsfrage, und ich weiß einfach nicht was ich stattdessen machen soll.. Das bereitet mir große Sorge, sodass ich kaum mehr schlafen kann ! Ich versuche zu schlafen und denke ständig nach und mache mir Sorgen.

Eigentlich möchte ich einfach nur Geld verdienen, aber in der Berufswelt kam ich bisher nicht klar. Der Druck, den man von allen Seiten bekommt, macht mir zu schaffen. Das liegt wohl daran, dass ich mir selbst zu viel Druck mache...
In der Vergangenheit war es dann meistens so, dass ich iwann zusammengeklappt bin und nicht mehr hingehen konnte...

Das war bei der Bundeswehr schon der Fall ! Da war ich einfach ständig krank...
In den beiden Ausbildungen das gleiche Spiel selbst bei kleinen Nebenjobs einfach nur Quälerei....


Gibt es hier Leute mit ähnlichen Problemen? Wie habt ihr das gehandhabt ?
Mit welchen Berufen kommt ihr klar?

Ich bin über jeden Tipp dankbar !!

Hi Lightsight,


ja mir geht es fast genauso.
Bin gerade dabei mein Studium abzuschließen, aber ich möchte in dem Bereich nicht weiter arbeiten, weil mir das an die Substanz geht und keinen Spaß macht.
Habe ebenfalls eine generalisierte Angststörung und diverse Krankheitssymptome, an denen im Moment viel rumgedoktort wird (was Unmengen an Zeit verschlingt und die Prüfungen kein Stück leichter macht).
Ich weiß selbst noch nicht weiter.
Möchte evtl gleich im nächsten WS etwas Neues anfangen, aber bin mir ncoh nicht sicher, ob ich so schnell alles hinbekomme, psychisch, physisch, Umzug, Finanzen blabla. Denke ich werde das einfach mal auf mich zukommen lassen. Habe die Erfahrung gemacht, dass einem eh immer ein Strich durch die Rechnung geamcht wird, wenn man vorausplant

In deiner Situation würde ich(!) - völlig aus dem Bauch heraus gesagt und ohne weitere Hintergründe zu kennen - wahrscheinlich das Studium abbrechen, bevor noch mehr Zeit verstreicht. Oder ggfs ein Urlaubssemester/-jahr einlegen sofern das möglich ist um mal zu gucken ,was mich interessiert, evtl ein / zwei verschiedene Praktika oder sowas?

Liebe Grüße!

Hallo,

ich habe vor Jahren mein Biologistudium abgebrochen, weil ich auf Grund sozialer Phobie weder an der Uni in meiner Stadt klar gekommen bin, noch eine Möglichkeit gesehen habe, das Studium in für mich befriedigender Weise in einer anderen Stadt abschliessen zu können. Heute bereue ich es, aber ich habe festgestellt, dass ich die Ziele, die ich mit einem Biologiestudium hätte verfolgen wollen, auch auf andere Weise verfolgen kann.

Ich habe dann ein anderes Studium angehängt und beendet, mit dem ich heute beruflich aber auch nix anfangen kann

Du solltest Dir, meiner Meinung nach, überlegen, was Du Dir für Dich vorstellen kannst. Was sind Deine Anforderungen an einen Arbeitsplatz ausser dass er Dir Geld bringt? In welchem Gebiet am liebsten? Willst Du viel Kontakt oder wenig Kontakt zu Menschen?
Willst Du beratend, forschend, analysierend, verkaufend o.ä. arbeiten?

Ein Studium abzuschliessen nur um es abzuschliessen muss nicht sein. Es ist auch Stärke zuzugeben, dass man eine flasche Entscheidung getroffen hat und diese nun korrigiert.

Viele Grüße
Seitanschnitzel

Hallo !

Ich persönlich würde mich wohler fühlen, einen Beruf auszuüben, bei dem ich weniger mit Menschen in Kontakt bin...

Ich war trotz meiner Ängste ca. 1/4 Jahr im Verkauf tätig und das ging mir richtig an die Substanz. Letzten Endes wurde ich dann auch in der Probezeit rausgeschmissen...
Im Nachhinein habe ich eingesehen, dass es auch nicht das Richtige für mich war.

Das Studium im Bereich Betriebswirtschaft ist einfach zu viel Stoff und vielleicht auch in meiner Situation zu anspruchsvoll. Selbst mit gesundem Verstand, sind die Leute am rudern es zu schaffen...

Ich sehe mich auch einfach nicht als Führungspersönlichkeit und dazu sollen wir ja ausgebildet werden. Schließlich schaffe ich es ja noch nicht mal vor einer Gruppe zu sprechen. Im Betrieb hatte ich in der Vergangenheit Angst ans Telefon zu gehen. Dies nur als Beispiel.

Ich bin langsam der Überzeugung, dass meine Probleme gar nicht verschwinden werden, trotz Therapie. Ich glaube, dass es tief in meiner Persönlichkeit verankert ist. Selbst daheim gehe ich oftmals aus Angst nicht ans Telefon. Oder aber weil ich einfach keine Lust auf soziale Kontakte habe, da mich diese so sehr belasten. Ich selbst würde mich eher als introvertierte Persönlichkeit beschreiben.

Zurück zur Berufswahl :

Ich habe zwei linke Hände. Etwas handwerkliches kommt also nicht in Frage.
Körperliche Arbeit darf es aber schon sein, da ich ein sehr sportlicher Typ bin...
Ich würde mich sogar mit einer Arbeit wohler fühlen, bei der ich unterwegs bin. Schreibtischarbeit macht mir nicht wirklich Spaß ! Zumindest nicht jeden Tag für acht Stunden...
Ich gehe ganz gerne mit dem PC um ! Dafür habe ich ein Händchen...

Mit komplexem Zahlenmaterial umzugehen liegt mir nicht und ich empfinde keinen Spaß daran ! Dafür kann ich sehr gut mit Sprache und mit Texten umgehen. Das haben auch immer meine Schulnoten bewiesen.

In meiner Freizeit ertappe ich mich sehr oft dabei, meinen Freunden Ratschläge zu erteilen, sie also zu beraten. Anderen Menschen zu helfen bedeutet mir viel und gibt mir Kraft !

Ich selbst würde mich eher als selbständigen und freiheitsliebenden Menschen bezeichnen !
Ich würde es hassen, den ganzen Tag wie ein Schreibtischsklave im Büro verbringen zu müssen....


Danke für Eure Antworten
Ich hoffe es folgen noch weitere... Danke !!

Hallo Lightside!

Ich fasse nochmal zusammen, was ich aus Deinem Text an persönlichen Eigenschaften herauslese:
- keine Führungsambition
- ausgesprochen introvertiert
- ohne Handwerkliche Begabung
- Reisebereitschaft
- Begeisterung für Informationstechnik
- eher eine sprachliche Begabung als mathematisch
- selbständig und freiheitsliebend


Mit Deiner Freiheitsliebe wird es schhwierig, da das eher auf Selbständigkeit (im Sinne von Unternehmerschaft) zeigt, was aber für Dich als Introvertierten Menschen nicht so aussichtsreich ist, imo. Großer Vorteil ist, wenn Du wirklich selbständig und eigenverantwortlich arbeiten kannst.
Im Job gibt es immer Druck. Auch in den vorgeschlagenen.
Aber Du könntest das für Dich ausloten, indem Du Deinen Studentenstatus ausnutzt und Dir mögliche Berufe/Jobs als Student/Praktikant anschaust. bei nem Praktikum kann man nicht soo viel falsch machen...

Nutze auch die Angebote an Deiner Uni bezüglich Studienberatung. Auch dort kann man Dir evtl. eine Richtung aufzeigen, die Dich interessiert und nicht überfordert. (Musst die Richtung ja nicht gleich studieren, meistens gibts auch ne passende Fachausbildung dazu.)

Nur Vorschläge, die mir so dazu einfallen (ich habe keine professionelle Erfahrung mit Berufswahl! daher nur als Anregung):

- Hast Du es schon mal mit Informatik versucht?
Insbesondere die Kombination PC und Text könte auf eine Begabung in Richtung Programmieren hinweisen.
Auch auf dem Gebiet gibt es durchaus Positionen in denen man viel unterwegs ist. das ist aber meist mit Kundenkontakt verbunden, was Dir ja nicht so liegt.

- Ganz simple leider nicht wirklich gut bezahlte jobs: Lagerist, Nachwächter, Raumpflege in einer Klinik (da muss man meist ran bevor alle anderen da sind), Zeitungen austragen

- Korrektor bei einer Zeitung

es gibt bestimmt noch mehr...

Auch die örtlichen Arbeitsämter (ja ich weiß daß das jetzt anders heißt...) sollten sowas wie Berufsberatung anbieten.

So. Hoffentlichh hat Dir das weitergeholfen...
-luf-