TagTraum
ich weiß nicht mehr weiter, deshalb wende ich mich an euch. Seit Sommer 2007 kreisen meine Gedanken immer wieder um ein Thema: „Was ist, wenn meine Eltern ein Pflegefall werden?“.
Meine Schwester wohnt direkt neben meinen Eltern. Und ich wohne 40 km weg. Meine Schwester hat jetzt 3 kleine Kinder und bekommt sehr viel Hilfe von meinen Eltern. Wenn ich mal Kinder habe, dann wird meine Mutter allein wegen der Entfernung nicht so viel für mich tun können. Z. B. wenn ich mal schnell zum Arzt muss, werde ich nicht erst die Kinder 40 km in die andere Richtung fahren.
Es gab 2007 ein Gespräch mit meiner Mutter. In diesem Gespräch sagte sie „Jeder muss das selbe für uns tun und erbt das selbe“. Sie hat mir dann von einer Familie erzählt, wo auch eines der Kinder weiter weg wohnt und dieses Kind zieht dann das ganze Wochenende zu den Eltern, das andere Kind kümmert sich unter der Woche. Seit dem suche ich verzweifelt nach einer Lösung für mich, mit der ich leben kann.
Das Verhältnis zwischen mir und meiner Schwester ist nicht immer einfach und ich halte sie auch für sehr egoistisch. Ich habe total Angst, dass wir – sollte es mal soweit sein und meine Eltern Pflege brauchen – uns nicht einig sein, dass ich Vorwürfe bekomme, weil ich weniger da bin und so weiter. Dass sie vielleicht was anderes möchte als ich... z. B. sie möchte die ganze Arbeit selbst tun, ich möchte gern professionelle Hilfe.
Und dann ist es ehrlich gesagt auch so, dass ich mir nicht vorstellen kann, mein ganzes Leben zurückzustellen und mich aufzuopfern. Ich bin ein Mensch, der eher Ruhe braucht. Und wenn ich bis dahin noch Kinder hab, die nicht selbstständig sind und mich hier zu Hause brauchen...
Ich habe zwischenzeitlich auch mit meiner Mutter noch mal über das Thema gesprochen und ihr gesagt, dass ich mir nicht vorstellen könnte, das ganze Wochenende nicht zu Hause zu sein. Und dass sie halt meiner Schwester mehr Erbe geben soll, dafür, dass sie dann auch mehr Verpflichtungen hat. Meine Mama meinte, das was sie damals sagte (jeder muss das selbe tun) war unüberlegt und sie ist auch voll dafür, dass man sich da noch anderweitig Hilfe holt.
Aber was, wenn der Pflegefall so schlimm ist, dass man rund um die Uhr Betreuung braucht? Das kann man doch niemals tragen. Und professionelle Hilfe ist fast unbezahlbar. Es ist doch heute nicht mehr so wie früher, dass man einfach mal das Arbeiten aufhören kann. Das möchte meine Mutter auch nicht, dass eine von uns nicht mehr arbeiten kann. Aber sie möchte sich noch nicht mit dem Thema auseinandersetzen...
Könnt ihr irgendwas dazu beitragen? Erfahrungen. Oder Erzählungen, wie andere so was managen. Oder mir einen Tritt in den Ar. geben, warum ich seit 2,5 Jahren drüber nachdenke...
Der Text mag sehr egoistisch klingen... Vielleicht ist er das auch. Ich hab einfach Angst vor Ärger, Druck und Vorwürfen, das machen meine Familienangehören nämlich gern.
Grüße
TagTraum
PS Es ist mir nicht leicht gefallen, das hier zu posten.
05.02.2010 22:12 • • 04.03.2017 #1