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Gerade habe ich mal wieder eine Phase, in der mich das Lebenziemlich deprimiert. Seit meinem 19. Lebensjahr bin ich gesundheitlich etwas
angeschlagen und deshalb sieht mein Lebenslauf auch nicht so toll aus. Ich hatte derzeit die ersten depressiven Symptome verspürt, bin allerdings zu keinem Arzt gegangen. Die 13.
Klasse habe ich zum Teil deshalb einmal wiederholt, also mit 20 Abitur. Dann mit 20 angefangen Wirtschaftsingenieurwesen im Osten zu studieren. Dieses Fach fande ich sehr interessant und mit meinem mäßigen Abitur konnte ich dieses nur dort studieren und musste so allein in eine fremde Stadt. Das ging schief! Nach 4 Wochen bekam ich in meiner Wohnung immer den Drang aus dem Fenster zu gucken und hatte Gedanken wie ich dort rausspringen könnte. Habe mich dann selbst in die Psychiatrie eingewiesen und somit war mein erster Studienversuch erstmal futsch. Zum kommenden Winter habe ich dann angefangen Mathe und Physik auf Lehramt zu studieren. Ich dachte mir das sei ein sicherer Job, ich war stets gut in Mathe und Physik und ich kann dies heimatnah bei meiner Familie studieren. Allerdings waren in diesem Fach die Anforderungen für mich zu hoch und erst nach 4 Semestern habe ich abgebrochen. Danach, also mit 23
habe ich dann ein VWL-Studium angefangen, was mich größtenteils auch sehr
interessiert und zufrieden. Durch zwei komplette Krankheitssemester, aufgrund von einer Lungenembolie und einer starken depressiven Episode. und
zwischendurch auch immer mal wieder kleinen Problemen bin ich nun auch schon im
8. Semester und brauche wohl noch 2. Ich hätte den Bachelor vermutlich dann mit
28. Für Praktika hatte ich bis jetzt keine Zeit, es sei denn ich hätte weitere
Credits geopfert. Dies erschien mir aufgrund meines Alters aber keine gute Idee.
Eigentlich habe ich nur folgende Optionen jetzt noch:
a) Master machen, vermutlich mit 30 oder 31 fertigsein und hoffen einen Bekloppten zu finden, der mich einstellt. Welche
Masterrichtung wäre eurer Meinung nach am Vielversprechendsten für ein gutes
Jobangebot?
b) Selbstmord und hoffen in ein besseres Leben mit besserem Körper hineingeboren zu werden
c) Eine studiumferne Neuorientierung? Vielleicht einen Job mit relativ kurzer oder keiner Ausbildung?

Leider kann ich die Vergangenheit nicht mehr beeinflussen. Ich weiß nur nicht wie es weiter gehen soll. Meinen Bachelor werde ich wahrscheinlich ganz gut abschließen und ich habe eine tolle Freundin und eine Familie, die mich immer unterstützt und mir keinen Druck macht. Aber ich weiß einfach nicht, was aus meinem Leben werden soll. Wer gibt einem 30-jährigen Langzeitstudenten schon einen Job in dem Bereich? Ich habe vor allem Angst, dass meine Krankheit schimmer wird und mir alles weitere zerstört. Das mich irgendwann meine tolle Freundin verlässt, weil ich ihr nicht genüge. Ich hätte auch gern eine Familie und dafür brauche ich ein geregeltes, gutes Einkommen. Ich habe Angst vor dem Moment, wenn meine Eltern sterben. Meine Mutter war selbst sehr stark erkrankt, aber ihr geht es jetzt soweit gut. Ich habe einfach starke Angst vor der Zukunft! Aus mir könnte ein Pflegefall werden, ich könnte in HartzIV rutschen und dann meine Freunde und meine Freundin verlieren. Für mich sieht einfach alles gerade nach Belastung aus und ich habe so Angst davor!

Ich wünschte so sehr, dass ich einen gesünderen Körper hätte! Ich weiß einfach nicht, wie es weiter gehen kann. Ich muss jetzt gerade auch lernen, aber diese ganze Angst blockiert mich irgendwie. Sorry für den langen Text, aber ich würde mich freuen, wenn trotzdem jemand diesen durchliest und mir irgendwie zumindest durch ein paar Worte helfen kann!

11.01.2016 13:00 • 14.01.2016 #1


Hey Jan,

schreibe erstmal ein liebes Hallo.

Nun, Punkt b hilft nicht wirklich weiter. Du hast Angst Deine Freundin zu verlieren, in Hartz IV zu laden etc. pp., daher ein Widerspruch. Mache erstmal noch die 2 Semester und dann schaust Du weiter.

Denke allerdings, das Medis und ein Therapeut Dich erstmal aus der Gedankenspirale rausbringen sollten.

A


Was soll nur aus mir werden?

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Danke Ihr Lieben! Heute habe ich erstmal ein Beruhigungsmittel bekommen. Erst sollte es Atosil sein, allerdngs verträgt sich das wohl nicht mit meinem AD Moclobemid, daher ist es Lorazepam geworden. Das war allerdings heute um 12 Uhr und dann habe ich mir 2mg Lorazepam reingepfiffen und bis 18 Uhr geschlafen. Jetzt geht es einigermaßen und Ich werde mich gleich noch zum Sport aufraffen können denke ich!

Hallo Jan,

Also aus meiner Perspektive sieht das alles doch gar nicht so schwarz aus ...du hast ein Abi und bist fast fertig mit dem Studium.
Du hast ein tolle Freundin , du hast deine Familie und du hast Freunde .
Und scheinbar hast du sogar jemand der dir ärztlich hilft mit Medikamenten evtl sogar Therapie ?
Das alles sieht doch gar nicht so schlecht aus ...der Resz liegt noch in der Ferne und sind ungelegte Eier über die du dir jetzt keine Gedanken machen brauchst denn immerhin wie du dir selber sagt du weißt ja noch nicht was wird also kannst du auch nicht planen in dem sinne ...
Ausserdem ist dir aufgefallen dass du in allen deinen Optionen die evtl sein könnte nur negative Vorstellungen vor kommen ? Überleg doch mal in positiver Sicht wie es auf Kurz oder lang später sein könnte ...
Die schwarze Seite hast dir ja jetzt angeschaut aber wie is die sonnenseite ?
Und weshalb sollte deine Freunde oder Freundin sich von dir abwenden ? Weil du krank bist oder weil du evtl ein sozialFall bist ?
Sie lieben doch dich und nicht dein gesellschaftlichen Status dein Einkommen dein ansehen oder ob du eben top fit bist ...
Zumindest sollte es ja so sein

Hey Jan.

Ist doch schonmal ein Weg. Das AD fördert allerdings Schlafstörungen, wobei Lorazepam wieder dagegen hält. Siehe zu, das Du von dem Lorazepam nicht abhängig wirst und 2 mg sind schon verdammt viel.

@july Danke für deine Worte! Du hast mir wirklich geholfen und ich habe mich nach dem Lesen des Textes besser gefühlt! Ich versuche die ganze Zeit die positiven Dinge zu sehen. Davon gibt es eigentlich einige: Ich habe eine tolle Familie, eine tolle Freundin, zwar keinen richtig engen Freund mit dem ich über alles reden kann, aber nette Bekannschaften mit denen ich im Sozialleben was machen kann, abgesehen von meiner Psyche geht es mir gesundheitlich ganz gut und vor allem geht es vielen Menschen wesentlich schlechter als mir!

Aber irgendwie drängen Sich eben die ganzen negativen auf, die immer weiter gehen und sich im Kreis drehen, bis ich nervlich fast zusammenbreche. Ich glaube das Lorazepam hat mir wirklich geholfen da ein bisschen rauszukommen.

@Vergissmeinnicht Ich habe 20 1 mg Tabletten bekommen und werde Sie nur bei Bedarf nehmen. Ich hoffe nicht, dass ich davon abhängig werde! :/

Hey Jan,

das Problem, das Medi wirkt wahre Wunder und wird heute noch zu gerne verschrieben, genau wie vor 20 Jahren; leider. Es scheint nichts vergleichbares zu geben.

Sei halt achtsam. Weil das Eine ist der Kopf und das Andere der Körper der dann irgendwann und wie danach schreit.




Mira Weyer
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