Das übelste, was einem passieren kann, ist sicherlich, nicht mehr handlungsfähig zu sein.
Die Bude aufräumen, einkaufen, selber entscheiden, wo man hingeht.
Ich bin jetzt schon lange ein Sozialfall, aber kurioser Weise hatte ich früher nie davor Angst, einer zu werden. Nur vor den anderen Sachen- und die habe ich heute immer noch. Ich bin eben solange hinter der Karotte der Existenz als ehrbarer Bürger hergelaufen, bis es nicht mehr ging. -Für diese Einsicht, das es eben nicht mehr ging- aus welchen Gründen auch immer- wurde ich dann entsprechend bestraft- dafür gibt es Institutionen. Die Abstraferei war jeweils immer schlimmer, als die Einsicht und die Gründe.
Jegliche Zukunftsangst ist eigentlich unerheblich, wenn nur jede Phase des Lebens irgendwie etwas mit Würde zu tun hat. Leider ist das immer öfter nicht so und jeder ahnt das, wenn er auch nicht selbst davon betroffen. Welche Ängste auch immer- sind inzwischen regelrechte Wirtschaftsmotoren geworden. Das ganze Sicherheitsdenken, diese wahnsinnige, algorhytmen- gesteuerte Geldvermehrungswelt. Eine Wippe- rechts der liebenbenswerte Fettsack mit den gefühlten Ansprüchen an das leben und links der hässliche Zwerg, mit den Alltagsansprüchen und humanistischen Vorstellungen des ehrbaren Bürgertums, mit seinen medial ausgebreiteten Wahnvorstellungen und mal durchgepeitschten, mal vergessenen Gesetzen. Mühen sich die ganze Zeit ab. Ist schwierig, beim Schaukeln Spaß zu haben. Wirkt immer angestrengter, wenn man vom Tellerrand aus zuguckt.
13.02.2020 18:54 •
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