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Hallo,
ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen. Ich bin 48 Jahre alte, habe 2 Kinder und bin seit 30 Jahren verheiratet.
Bei mir wurde vor kurzem eine sehr ausgeprägte Form der generalisierten Angststörung diagnostiziert, da ich auf Grund meiner langjährigen Schlafstörungen einen Arzt aufgesucht habe. Diese Störung habe ich wahrscheinlich schon seit meinem 25. Lebensjahr oder vielleicht auch schon viel eher. Mein Sohn wurde 9 Wochen zu früh geboren (er ist jetzt 17) und von dieser Zeit an stehe ich unter einer Art Dauerstress, weil ich mir ständig Sorgen mache, ob er sich gut entwickelt, weil es bei der Geburt und danach viele Komplikationen gab.
Akut ist die Krankheit vor ca. 7 Wochen ausgebrochen, da mein Mann mir gesagt hat, dass er mich nicht mehr liebt. Ich habe ihn oft abgewiesen, weil ich so mit mir und den ganzen Ängsten und Sorgen beschäftigt war, dass ich den Blick für die schönen Dinge im Leben nicht mehr hatte oder genießen konnte. Ich war auch oft sehr erschöpft und antriebslos. Manchmal war eine Angst da, dann kam die Nächste und ich war froh, dass die eine Angst von der anderen abgelöst worden ist damit die eine Angst erstmal wieder in den Hintergrund tritt. Dies ist ein Kreislauf ohne Ende und fängt immer wieder von vorne an. Das ist ein unaushaltbarer Zustand. Ich habe mit meinem Mann jetzt erst einmal eine Trennung auf Zeit vereinbart, weil mein Kontrollzwang ein Zusammenleben unmöglich macht und wir uns immer weiter voneinander entfernen. Er sagt ich muss Geduld haben, aber leider gehört Geduld und positives Denken auch nicht gerade zu meinen besten Charaktereigenschaften. Da ist nun schon wieder die nächste Angst vorprogrammiert, wenn er sich in der Zeit in eine Andere verliebt. Die Vorstellung macht mich noch verrückt. Beim Psychater war ich auch schon vorstellig, aber er hat mir keine Medikamente verschrieben, weil ich schon wieder alles hinterfragt habe wegen der Nebenwirkungen und so. Ich beginne jetzt eine Verhaltenstherapie in einer Psychotherapie und vielleicht hat jemand schon damit Erfahrungen gemacht, wie die Erfolgsaussichten sind. Ich wünsche mir so sehr wieder ein Leben ohne Ängste obwohl ich eigentlich gar nicht richtig weiß, wie sich das überhaupt anfühlt, da die Ängste mich schon so lange begleiten.

16.12.2013 07:45 • 17.12.2013 #1


2 Antworten ↓


Hallo dreli, es ist schlimm wenn man sich schon so lange mit Ängsten rumplagt und immer neue hinzukommen. Ich kenne das, habe damit seit 30 Jahren zu kämpfen, bin jetzt 51 J. Habe einen Sohn der wird 21 Jahre. Ich mache mir auch ständig Sorgen und das belastet auch meine Ehe. Man/Frau kann sich ja gar nicht entspannen und ist ständig mit sich und seinen Nöten beschäftigt. Das ist natürlich für den Partner nicht schön und die Konsequenz wie jetzt bei dir ist das man sich voneinander entfernt. Jedoch solltest du es als Chance nutzen etwas für dich zu tun und somit vielleicht auch deine Ehe retten . Wenn es dir besser geht, wird sicher auch eure Beziehung eine Chance haben. Denn 3O Jahre wirft man ja nicht so einfach weg. Ich wünsch dir alles Gute und viel Kraft. L.G. Waage

Zitat von dreli:
Beim Psychater war ich auch schon vorstellig, aber er hat mir keine Medikamente verschrieben, weil ich schon wieder alles hinterfragt habe wegen der Nebenwirkungen und so. Ich beginne jetzt eine Verhaltenstherapie in einer Psychotherapie und vielleicht hat jemand schon damit Erfahrungen gemacht, wie die Erfolgsaussichten sind. Ich wünsche mir so sehr wieder ein Leben ohne Ängste obwohl ich eigentlich gar nicht richtig weiß, wie sich das überhaupt anfühlt, da die Ängste mich schon so lange begleiten.


Ich finde es gut, dass du eine Therapie machst und nicht sinnlos Medikamente in dich reinstopfst... Nicht falsch verstehen; manche wohnen zu ländlich, ärztliche Versorgung ist schlecht o.ä., um eine Therapie zu machen. Medikamente verdrängen BESTENFALLS die Symptome, eine zeitlang, haben aber genug Nachteile: Abhängigkeit, Wechselwirkungen, Gesundheitsrisiken... Und die Ursache bekämpft nur eine Therapie o.ä.
Die Ängst wird man nie ganz los, ABER du lernst, mit ihnen umzugehen. Man lernt sich selbst besser kennen und versteht auch die Ursachen der Ängste o.ä. besser. So kann man manche Angst, wenn sie hochkommt, schon im Keim ersticken... Oder zumindest mal in bestimmten Situationen auf sein Herz hören.

Ich bin zuversichtlich, dass du nach ein paar Stunden erste Erfolge verbuchen kannst. Es ist ein langer Weg, aber es lohnt sich, ihn zu gehen.





Mira Weyer
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