Zitat von Oakley: Ich verstehe den Ansatz. Aber muss man dafür nicht daran glauben was man sich selbst Eintrichtern will?
Da hast Du vollkommen Recht. Das ist eine sehr, sehr wichtige Aussage von Dir.
Ich weiß nicht, ob Du weißt, dass wir ständig gleichzeitig mit zwei Bereichen im Kopf denken und
sprechen. Diese sind das unterbewusste Denken (funktioniert rasend schnell) und das bewusste Denken,
was dagegen extrem langsam, logisch denkt und manchmal auch mit Zweifeln denkt.
Weil das so funktioniert, denken und reden wir Menschen überwiegend unterbewusst und nur
zu vielleicht 10 bis 30 % bewusst.
Folgende Probleme entstehen.
Der Mensch glaubt fast immer, er denkt bewusst, hat sich also überlegt, was er sagt. Das ist leider
falsch und auch wissenschaftlich erforscht.
Richtig ist,
fast alles, was der Mensch sagt und denkt, ist nicht frisch gedacht. Fast alles besteht
immer aus bereits vorgedachten Argumenten und Sätzen. Sonst könnte man gar nicht so
schnell sprechen, wie wir das tun.
Da wir also Essen fast nur aus Konservendosen kochen, haben wir nur sehr wenig Einfluss auf den
Geschmack.
Es sei denn, ich sage. Ich nehme mir mehr Zeit und mache beim Kochen noch frische Tomaten
und frisches Gemüse dazu. Das ist bewusstes Denken. Ich könnte natürlich alles frisch
zubereiten, dann reicht meine Zeit zum Kochen aber nie aus.
Zitat von Oakley: Wenn ich seit 25 Jahren denke oder beigebracht bekommen habe ich sei nichts wert, natürlich glaube ich das auch, logisch ich kenne ja nichts anderes.
Das ist so, wie Du es sagst. Wenn Du seit 25 Jahren immer eine bestimmte Fertigsoße beim Essen
kochen benutzt, dann schmeckt das was Du kochst immer genau so gut oder genau so schlecht
wie immer.
Nun kannst Du aber jederzeit bewusst überlegen. Wie kann ich das anders zubereiten, damit
das so ähnlich schmeckt, wie das, was ich letzte Woche im Restaurant gegessen habe.
Was brauchst Du dafür?
Zitat von Oakley: Wenn ich mir dann aber immer und immer wieder sage ich bin wertvoll, glaube ich das dann auch?
Als erstes musst Du dann mal anders kochen, auch wenn es anfangs vielleicht sogar schlechter
schmeckt. Und dann musst Du üben, üben und immer wieder üben.
Und dann hast Du für das gleiche Gericht zwei unterschiedliche Zubereitungs-Methoden.
Funktioniert das nur, wenn Du das frühere Rezept überschreibst?
Es sollte doch reichen, dass Du Dich entscheidest, welches Rezept Dir lieber ist.
Zitat von Oakley: Überschreibt sich dieses Fest eingebrannte ins unterbewusst und auch Bewusstsein verankerte denken dadurch?
Nein, es überschreibt nicht. Es liegt daneben. Das Alte wird mit der Zeit ganz langsam
uninteressant und
könnte sogar mal
teilweise vergessen werden.
Was man nicht mehr benutzt, wird mit der Zeit meistens weniger wichtig.
Zitat von Oakley: Ich mein, ich kann mir ja auch immer wieder sagen ich kann fliegen, ist aber logischerweise nicht möglich.
Da hast Du Recht. Dafür ist aber unser bewusstes Denken zuständig.
Es ist dafür da, dass sich der Mensch möglichst nicht selbst belügt. Und allein damit haben
Menschen häufig große Probleme.
Wenn Du Dir mal anschaust, was Menschen manchmal erzählen, kann man sich nur fragen,
ob und warum überhaupt Menschen selbst so etwas glauben können.
Zitat von Oakley: Aber das fällt sicher unter Denkmuster umzustrukturieren. Ein Kreislauf der zusammenhängt.
Genau.
Denkmuster zu verändern und damit möglichst zu verbessern, dass ist eine der wichtigsten
Aufgaben, die jeder Mensch für sich hat.
Wenn Du mit Menschen redest, dann kannst Du ziemlich schnell herausfinden, welches
Denkmuster in seinem Kopf besteht.
Deswegen macht es oft auch wenig Sinn, miteinander zu sprechen, wenn Menschen ein Denkmusster
haben.
Das glaube ich nicht. oder Das sehe ich völlig anders, alles was Du sagst ist völlig anders.