ehrlich gesagt, glaube ich, dass zwischen euch wirklich mal ein ruhiges Gespräch stattfinden sollte, ohne dass vorher eine Streits Situation war oder Ähnliches.
Für mich liest es sich so, als wolle dein Vater, ohne dass er das böse meint, etwas auf dich projizieren, was er nicht geschafft hat.
Das machen leider Eltern relativ häufig, aber oftmals nicht böse oder absichtlich. Wenn ich den Werdegang von deinem Papa so lese, wollte er wahrscheinlich selber gerne hoch hinaus, hat es aber nicht geschafft und arbeite nun als Lagerist. Nicht umsonst bricht man ja diverse Berufsbildungsmöglichkeiten ab.
daher glaube ich auch, er weiß gar nicht, wie sehr er dich damit verletzt. Auch wenn er dir dauernd sagt, du sollst das nicht persönlich nehmen. Ich würde mich da wirklich mal mit ihm unter vier Augen zusammensetzen und ihm sagen, wie er sich denn fühlen würde, wenn du sagen würdest: du hast sämtliche Chancen in deinem Leben gehabt, hast sie hingeschmissen und bis jetzt ein popeliger Lagerist. aber sei nicht so empfindlich, ist nicht persönlich gemeint.
manchmal hilft es, Menschen da ein bisschen einen Spiegel vorzuhalten, wenn normale Gespräche nichts mehr bringen.
Natürlich ist auch das keine Garantie, dass das funktioniert. Aber es wäre tatsächlich so die letzte Möglichkeit, die ich irgendwo sehe, bevor euer Verhältnis wirklich kaputtgeht.
Aber auch da muss ich sagen, wenn es dann am Ende kaputt geht, weil du nicht nach seinen Wünschen und Vorstellungen lebst, sondern so wie es dir möglich ist, dann ist das leider so.
Du hast dir das sicherlich auch nicht ausgesucht, hast sicherlich auch nicht umsonst Eine Ausbildung und nebenbei Abitur gemacht, um jetzt krankheitsbedingt erst mal gucken zu müssen, was du überhaupt noch machen kannst. Hast du dir sicher auch anders vorgestellt. Würde ich ihm in so einem Gespräch dann auch mal sagen.
Unterm Strich will ich dir aber sagen, dass tatsächlich es einfach so ist, dass deine Gesundheit wirklich vor allem anderen kommen sollte. Vor deinem Job, vor deinen Eltern,…
Ich habe auch einen regelmäßigen Kampf mit einem Elternteil, der meine Erkrankung immer nur dann anerkennen will, wenn es ihm in den Kram passt. Ansonsten darf ich mir dauernd anhören, ich sei ja nicht so krank wie man selbst. Die machen da also einen Wettbewerb draus. Ist auch nicht viel besser.
Aber ich verstehe dadurch deinen Zwiespalt, weil eigentlich möchte man ja ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern haben. Aber ich sage mir heute: wenn das nicht möglich ist, dann muss ich mich leider selber priorisieren. Auch wenn ich mir das nie gewünscht habe.
Gerade eben •
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