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Hallo zusammen.

Hier mal wieder ein Beitrag zum Thema Urlaub.
Vielleicht sind Leute hier die aktuell in der gleichen Situation sind.

Ich leide schon mein ganzes Leben an Angst vor dem Urlaub. Schon als Kind. (Angst das Umfeld zu verlassen, fest zu sitzen und bei mir kommt noch Angst vor Krankheit dazu). wegen diverser Vorerkrankungen.

Ich übe mein Leben lang und fahre trotzdem in den Urlaub um die Angst nicht größer werden zu lassen.
Es ist immer so, dass ich davor schlimmste Panikattacken habe und dann (im Flugzeug, Auto). ist es dann wie weg geblasen und im Urlaub bin ich dann eigentlich entspannt und frag mich was ich für einen Terz mache.

Nun ja, letzte Jahr war es etwas anders. Wollte unbedingt wieder nach Griechenland.
War vorher psychisch wie immer durch, am Flughafen und Flugzeug ging es dann , dachte ich hab das schlimmste überstanden.
Im Landeanflug bekam ich plötzlich Panik. Es sah alles alt und verkommen aus. Das hat mich wohl in Panik versetzt.
Am Flughafen, dann die nächste Attacke und dann hatte es 37 Grad und dachte ich bekomme keine Luft mehr.
Es war ein Alptraum. war im transferbus zittrig und nass geschwitzt.

Der Urlaub war dann natürlich nicht toll. mit Innerer Unruhe und Unzufriedenheit über mein Scheitern. Für mich ein Rückschritt obwohl ich doch jahrelang übe. Mir war zum heulen.

Der nächste Urlaub im Winter ging daher nur 2 Stunden entfernt innerhalb Bayerns. Da hatte ich noch nie Probleme und fühlte mich sicher.

Pustekuchen. Ich habe schon auf die Panik gewartet und sie kam dann auch. Mir hat das total die Füsse weg gezogen.
Da sitzt man in einem teuren Wellnesshotel und kann nicht entspannen. Ich dachte ich bekomme einen Nervenzusammenbruch. Nicht mal schwimmen hat geholfen.( Das hilft immer. ) Meine Therapeutin sagte ich mache mir zu viel Druck.

Wir wollten diese Woche verreisen da wir Jahresurlaub haben. Ich habe noch nichts gebucht! Ich habe solche Beklemmungen. Hinzu kommt dass ich gerade wegen meiner chronischen Erkrankung etwas angeschlagen bin.
Es kommt daher nur Auto in Frage und höchstens Italien.

Habe einfach panische Angst am Urlaubsort wieder Panik zu haben. Ich weiß es passiert nichts, das Gefühl ist aber einfach. naja, ihr kennt das.
Dann will ich meinem Mann nicht den Urlaub vermiesen.
Ich habe auch keinen skills die mir helfen. Wenn ich akut Panik habe hilft bei mir irgendwie nichts. Habe dann Schweißausbrüche und Atemnot.

LG

18.08.2024 20:28 • 20.08.2024 #1


14 Antworten ↓


@kleiner genau das ist der Knackpunkt. Zu lernen, Ängste und Panikattacken nicht auszuhalten in dem Sinne: Oh Gott wann ist das vorbei, sondern auszuhalten mit dem Reinfühlen, dass Angst oder Panik kommt, den Höhepunkt erreicht und wieder abflacht. Sprich, es geht vorbei ohne das Schlimmes dabei passiert. Dieses Gefühl nicht als unaushaltbar zu bewerten, sondern nur wahrnehmen und ziehen lassen. Dabei Atmen, beruhigen usw was eben hilft... alleine nur die Bewertungsgedanken sind die Killer. Nur Gedanken. Gedanken bringen einen da rein, aber auch wieder raus.
Klingt total einfach und harmlos, ich weiß. Das ist reine Übungssache, wie ein Muskel, der trainiert werden muss. Nur so lässt sich das Problem lösen.
Dasselbe gilt auch für Sorgen, Erwartungen, Befürchtungen usw.

Übernimm nicht die volle Verantwortung dafür, dass du deinem Mann damit den Urlaub vermiesen könntest. Er entscheidet ja schließlich mit, trotz deines Zustandes, mit dir Urlaub zu machen. Ich kenne diese Gedanken nur zu gut. Hilfreich sind diese gar nicht, ganz im Gegenteil.

A


Urlaub nach schlechter Erfahrung wegen Angststörung

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Danke für deine Antwort.
Ja genau die Gedanken sind das Problem.

Sobald Unruhe auftritt frage ich mich was los ist und bekomme Panik und beobachte mich.
Man halt als Angst-kranker gleich Horror Vorstellungen..ala jetzt geht es wieder los. Ein Rückfall. so ist es bei mir.

Hallo kleiner,

vielleicht helfen dir diese Themen ebenfalls weiter:

Angst vor dem Urlaub!

Urlaub fahren, Panik, Angst vorm verrückt werden?

Angst und Panikattacken vor dem Urlaub - nichts hilft

Angststörung im Urlaub

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Beste Grüße
Carsten

Huhu, du kannst mehr als stolz auf dich sein dass du es immer wieder angehst. Als selbst Betroffene ziehe ich massiv den Hut vor dir, denn ich schaffe das nicht so toll, ist immer wieder anzugehen und die Dinge trotzdem zu tun.
Eigentlich bin ich nicht berechtigt, dir irgendwelche Ratschläge zu geben, weil ich es eben nicht so toll hinbekomme, aber ich möchte es trotzdem, weil mir die Theorie sehr klar ist. Das Scheitern gehört leider manchmal genauso dazu, wie das Gelingen und immer wieder Versuchen. Wir wissen, dass die Angst vor der Angst oft mehr kaputt macht, als die eigentliche Angst selbst. Indem du dir schon vorher die ganzen Horrorszenarien ausmalst, rufst du sie wahrscheinlich in diesem Momenten wie Hündchen zu dir. Vielleicht hilft es, mit einer dann ist das halt jetzt so Haltung reinzugehen. Auch wenn du eine Attacke haben wirst, auch mit dieser wirst du es schaffen. Mein Chef hat vor vielen Jahren, als ich massiv Angst vor der Abschlussprüfung hatte, gesagt: egal wie sehr du dich jetzt reinsteigerst, auch nach dem Tag X geht die Sonne wieder auf, da kannst du jetzt machen was du willst.
Und eigentlich ist es ja auch genauso ... Mit jeder Attacke, mit jeder Angst...mit was auch immer geht es weiter.

Mir geht es so ähnlich, nur nicht mit Angst oder Panik, sondern mit Schlaflosigkeit. Schon als Jugendliche konnte ich die Nacht vor einer Reise und die erste Nacht am Urlaubsort kaum schlafen. Vor 35 Jahren passierte es dann, dass ich die 5 Tage eines Kurzurlaubs kaum schlief und das gleiche Spiel in den Urlauben danach. Ich hatte nur noch Nervenzusammenbrüche und heulte die ganze Zeit. Da beschloss ich, mir das nicht mehr anzutun und so kommt es, dass ich 1994 zuletzt in Urlaub fuhr. Man kann auch zuhause seinen Urlaub verbringen und sich dabei gut erholen.

Zitat von Schlaflose:
Mir geht es so ähnlich, nur nicht mit Angst oder Panik, sondern mit Schlaflosigkeit. Schon als Jugendliche konnte ich die Nacht vor einer Reise und ...

Bei mir ist's das gleiche. Bezieht sich nur auf das Thema Schlaf. War ab und zu weg in den letzten Jahren, aber nur jeweils einzelne Nächte

Zitat von kleiner:
mit Innerer Unruhe und Unzufriedenheit über mein Scheitern.


Ich denke, dass diese Panikzustände leicht bei Menschen entwickeln, die extreme innere Ansprüche an sich selbst stellen.

Alleine die Tatsache, dass man sich nicht unterkriegen lassen will,
Zitat von kleiner:
Ich übe mein Leben lang u
zeigt, wie sehr du gegen einen Makel ankämpfst.

Gelingt auch ab und zu, aber eben nicht immer.

Ich spreche hier aus eigener Erfahrung, denn grundsätzlich bin ich auch so drauf.

Allerdings ist die Antwort auf diese ganze Problematik anders. Es wird besser, wenn man 1. mal weiss, warum man so reagiert.

2. Eine etwas liebevollere Sicht auf seine Unzulänglichkeiten entwickelt und

3. Stress generell versucht, niedrig zu halten. Und wenn das nicht gelingt, sich nicht wundern, dass man mal wieder an Rad dreht.

Unterm Strich geht es um Akzeptanz und Gelassenheit.

Und ausreichend Vitamin B und D im Körper haben.

Ohne Witz, ich habe den Unterschied selbst erlebt und erspürt.

Vielen Dank für eure Nachrichten und Zuspruch

Ja es ist ein Kampf...ja habe hohe Ansprüche an mich selber.

Ich kenne diese Angst seit 20 Jahren, Agoraphobie und generalisierte Angst...ich weiß alles darüber theoretisch.
Aber man hat immer noch Angst vor dieser Angst.

Ich glaube so einen Panikattacke brennt sich sehr in unser Gehirn.

Zitat von aldia249:
War ab und zu weg in den letzten Jahren, aber nur jeweils einzelne Nächte

Ich war in den letzten Jahren einmal im Jahr für 3-4 Tage auf Besuch bei meinen Verwandten. Aber nur mit Schlaftabletten

Zitat von kleiner:
Hallo zusammen. Hier mal wieder ein Beitrag zum Thema Urlaub. Vielleicht sind Leute hier die aktuell in der gleichen Situation sind. Ich leide schon ...

Also, ich muss auch sagen, dass ich es wirklich bewundernswert finde, wie du dich immer wieder mit dieser für dich problematischen Situation konfrontierst.

Ich reise gar nicht, das könnte ich mir auch nicht vorstellen. Für mich ist schon der Weg zum Hauptbahnhof meiner Stadt (wohne am Stadtrand) manchmal fast wie eine Reise.
Das letzte Mal war ich vor gut 15 Jahren bei meinem damaligen Partner zu Besuch. Entfernung 300 km. Ja, das war schon was. Die erste Nacht gar nicht geschlafen, mit den Nerven am nächsten Tag komplett runter. Der musste mich dann wieder zurück fahren.

Eines finde ich bei dir ja wirklich gut. Nämlich, dass du es immer und immer wieder versuchst, dich damit konfrontiert, wie ich eingehend schrieb. Ich könnte mir schon vorstellen, dass auf diese Weise zwar die Angst nicht komplett weg ist. Sie wird wahrscheinlich immer mitfahren. Aber dein Kopf und sein Körper werden lernen, diese Angst besser anzunehmen. Keinen zu großen Widerstand dagegen aufzubauen,denn je mehr Widerstand, desto größer die Angst). Irgendwann könnte sogar der Zeitpunkt erreicht sein, wo du plötzlich im Urlaub bist und dich okay fühlst und es genießen kannst.
Genau das wünsche ich dir sehr.

Zitat von kleiner:
Ich glaube so einen Panikattacke brennt sich sehr in unser Gehirn.


Da bin ich mir 100%ig sicher. Ich erzähle dir mal meine Überlegungen:

Meine Kindheit war beschissen, Vater Narzisst, wie im Lehrbuch, Mutter nicht wirklich existent. Und um es kurz zu machen, als Kind entwickelt man dann eben irgendwelche Strategien, die es einem ermöglichen, irgendwie durchzukommen. Letztendlich befindet man sich aber nonstop im Stresszustand, da man immer auf der Hut sein muss.

Dieser Zustand wird natürlich gar nicht wirklich bemerkt, bis am Tag x dann die 1. Panikattacke ausbricht, man aber definitiv überhaupt nicht weiss, was da geschieht. Plötzliche Todesangst, aber kein logischer Grund dafür. Absolut traumatisch. Und nun lebt man auf einem Stresslevel, das jenseits von Gut und Böse ist.

Der Hammer ist, dass man das nicht mehr wirklich los wird, man muss damit leben und umgehen lernen.

Ich betrachte meine Störung als kein Wunder, bei dieser Kindheit und fertig.

Und all diese Panik ist und war nur der Ausdruck, den ich empfinde, wenn ich:

Mich abhängig fühle
Nicht geliebt werde
Keine Kontrolle habe
Mich ausgeliefert fühle
Kein Vertrauen habe
Mich hilflos füĥle
Und absolut allein.
....

Wenn jetzt komische Gefühle aufkommen wollen, dann versuche ich nach dem wirklichen Grund zu fragen und meistens finde ich
den auch. Dann ist das nicht der Urlaub, sondern die Angst, vielleicht nicht schlafen zu können, oder sonstwie gestört zu werden. Oder, was auch immer.

Und jetzt, wenn ich meine echte Angst erkenne, kann ich vorbeugen oder ich beschließe, wenn es grottig wird, dann brech ich ab und gehe heim.

Alles besser, als sich so zu fühlen, wie ich es oben beschrieben habe.

Und deswegen ist es auch so wichtig, dass man bei Ängsten aktiv wird und die echte Angst dahinter auch kennt.

Zitat von Lerchen:
Also, ich muss auch sagen, dass ich es wirklich bewundernswert finde, wie du dich immer wieder mit dieser für dich problematischen Situation ...

Ach das tut mir leid.. das ist echt ein Mist mit dem wir uns rumschlagen müssen.

Ja ich Stelle mich dauernd den Ängsten... teilweise echt in katastrophalen Zuständen.

LG

Zitat von Icefalki:
Da bin ich mir 100%ig sicher. Ich erzähle dir mal meine Überlegungen: Meine Kindheit war beschissen, Vater Narzisst, wie im Lehrbuch, Mutter nicht ..

Danke für deine Worte.
Ich war als Kind schon sehr unsicher und ängstlich.
Selbstbewusstsein hab ich auch keins entwickelt. Wurde leider zu erzogen dass ich nichts auf die Reihe kriege bzw.immer kritisiert wurde....wie soll man da Selbstsicherheit entwickeln.

Auch schönes ist für mich schlecht...da habe ich immer schlechtes Gewissen dabei.

LG

Zitat von kleiner:
Wurde leider zu erzogen dass ich nichts auf die Reihe kriege bzw.immer kritisiert wurde....wie soll man da Selbstsicherheit entwickeln.


Siehste, hier steckt des Wurzels Übel.

Man kann jetzt nur eines tun, dass man mit kleinen Schritten lernt, dass deren damalige Negativität Vergangenheit ist und man durchaus versuchen kann, diese Prägung aufzulösen.

Ich sage dazu, dass man kleine Schritte tun sollte, denn das ist so eingebrannt, dass man sonst wieder gegen sich kämpft.

Wie ich schon geschrieben habe, du kennst die Ursache und kannst bei beginnenden Angst und Panik mit deinem Verstand versuchen, gegenzusteuern indem die überprüfst, wo nun die echte Angst oder der tatsächliche Stress liegt.
Halt nicht warten, bis dich die Welle überrollt. Sondern schon vorher reagieren, wenns komisch wird.

A


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Mira Weyer
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