App im Playstore
Pfeil rechts
6

Hallo Leute, ich bin neu hier und hoffe ihr habt einen passenden Rat zu meiner Situation.

Zu aller erst möchte ich mich vorstellen. Ich bin männlich, 23 und arbeite in einem großen Unternehmen als Produktionshelfer.

Ich habe circa 20.000 Euro Schulden, die ich überwiegend durch Kredite verursache habe aber auch durch waren und Dienstleistungen. Dazu natürlich die Kreditzinsen.

Ich verdienen gerade einmal 1500 netto und muss bei unterschiedlichen Kreditbanken insgesamt circa 850 im Monat abdrücken.

Nun zu meinem Lebenslauf:
Ich war leider immer ein schlechter Schüler auch wenn Ich nicht dumm bin und sehr wohl Potenzial für was richtiges habe. In der Schule war ich selten motiviert und wenn ich nicht motiviert bin dann passieren bei mir meistens Fehler oder zumindest sehr schwache Leistungen. Das hat sich dann in der 10. Klasse gerächt und somit bekam ich nur einen schlechten und knappen Real Abschluss.
Nach der Schule hagelte es nur absagen von den (realistisch) für mich relevanten Berufen.
Wegen einer 5 in Mathe wurde ich sehr oft benachteiligt.
Also habe ich irgendwann aufgegeben und im Alter von 17-20 nebenjobs gemacht. Letzterer Nebenjob war in einer Tankstelle, wo ich ziemlich oft versagt hab. Das technische (Kasse) konnte ich einwandfrei aber sobald es an mechanischen Sachen (Handwerk) aber auch innerliches organisieren war ich immer schon eine Niete. Egal ob beim Fußball, im Beruf, in der Schule oder sonstiges. Ich bin oft in Gedanken wo anders und vergesse zum Teil wichtige Sachen die dann letztendlich großen Schaden zufügen.

Beispiel: Ich setze mich oft selber unter Druck (wurde in der Vergangenheit oft unter Druck gesetzt und dementsprechend keine Ruhe) und vergesse in der Hektik sämtliche Arbeitsaufgaben korrekt auszuführen. Stattdessen lass ich unabsichtlich alles stehen und liegen (okay nicht alles aber das meist) und Ernte immer Kritik von Mitarbeitern oder Vorgesetzten. In der Schule hat sich das mit schlechten Leistungen ausgewirkt. Im Beruf meistens mit Drohungen von Kündigung.

Auch in meinem Hauptberuf als Produktionshelfer haben meine Leistungen nach einer gewissen Zeit nachgelassen und ich wurde immer vergesslichere. Nach einem starken halben Jahr bin ich dann doch noch in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis gekommen. Nach dem Vertrag hab ich aber wieder angefahren zu schwächen und die Vorgesetzten bereuen ihre Entscheidung. Das hab ich so mitbekommen und wird mir oft indirekt vermittelt von den jeweiligen Personen.

Ich arbeite aktuell wieder bei der gleichen Tankstelle als Minijob neben meinem Hauptberuf um die Schuldenlast durch höheres Einkommen zu senken und nun bin ich an einem
Punkt gekommen wo ich mir ernsthaft Gedanken mache ob es nicht besser wäre. ihr wisst schon .

Ich habe Schulden, bin beruflich nicht erfolgreich und die Arbeit macht mir kein Spaß bin quasi abhängig von der Arbeitsstelle weil ein Wechsel zu riskant wäre, dazu werde ich in BEIDEN Jobs kritisiert von alles und JEDEM.
Langsam reicht mir das Ganze.

Ich möchte herausfinden was ich für ein Mensch bin und warum alle auf mir rumhacken. Es ist so als hätte ich eine Aura um mir, die bei bestimmten Personen den Instinkt erwecken mir respektlos gegenüber zu treten. Es Ist kein schönes Gefühl überall kritisiert zu werden. Ich fühle mich leer, machtlos und todmüde. Ich habe mit 23 Jahren komplett versagt während alle meine Freunde Karriere machen. Ich sitze manchmal im Zimmer und bin sogar kurz davor zu weinen. Ich fühle mcib verletzt und gemobbt von alles und jedem und es tut mir leid , falls euch das ganze Zuviel ist aber ich möchte doch nur ein einziges Mal meine Gedanken rausschreiben und endlich wissen was ich tun soll und was ich wirklich immer wieder falsch mache .

17.04.2021 12:21 • 17.04.2021 #1


11 Antworten ↓


In jedem Fall bist du gut darin, Ausreden und Erklärungen für deine Fehlleistungen zu finden und die Schuld bei anderen zu suchen.

Das kann man schon machen, und für eine Weile ist es oft auch ganz hilfreich, sich selbst leid zu tun, aber auf Dauer führt das zu nichts. Die anderen kannst du nicht ändern, dein eigenes Verhalten schon.

Zitat von Mihawk123_:
auch wenn Ich nicht dumm bin und sehr wohl Potenzial für was richtiges habe.

Das dir aber nullkommanull nützt, wenn du es nicht einsetzt. Wenn dein Job dich unglücklich macht, wenn du gerne etwas Richtiges - was immer das heißen mag - machen möchtest, musst du dafür arbeiten und die Dinge ausmerzen, die dir bisher im Weg standen.

Zitat von Mihawk123_:
Nach dem Vertrag hab ich aber wieder angefahren zu schwächen

Wenn es vorher anders ging, spricht das dafür, dass es eine Menge mit deiner inneren Einstellung zu tun hat. Gleichzeitig zeigt deine Bereitschaft, deine Schulden loszuwerden und dafür etwas zu tun, dass du durchaus in der Lage bist, dich der Realität zu stellen und den Mist, den du gebaut hast, auch wieder auszubügeln.

Meine Idee wäre, dass du dich hinsetzt, dir überlegst, was du WIRKLICH gerne arbeiten würdest und dann alles zusammenträgst, was du dafür tun musst. Danach kannst du nach einem Weg suchen, es zu verwirklichen. In deinem Alter solltest du nicht an dem Punkt stehen bleiben, an dem du bist. Zumindest nicht, wenn du ein gutes Leben haben willst.

Wichtig ist auch, die Schuld nicht bei anderen zu suchen, Wenn du auf der Arbeit Fehler machst, ist Kritik angebracht. Wenn du viele Fehler machst, auch viel Kritik. Dann sind aber nicht die anderen böse, sondern du kriegst es nicht hin, dir ausreichend in den Hintern zu treten.

Dass das so ist, hängt sicherlich damit zusammen, dass du nicht magst, was du tust. Ein weiterer Grund, nach Veränderung zu streben.

A


Unglücklich im Job, Versagensgefühle

x 3


Zitat von Mihawk123_:
Ich habe mit 23 Jahren komplett versagt während alle meine Freunde Karriere machen.


Erstmal vorweg solltest du dich nicht mit anderen vergleichen, denn jeder Mensch ist unterschiedlich. Mit 23 Jahren ist es noch nicht zu spät neu anzufangen. Ich kenne sogar Menschen die mit Anfang 40 nochmal etwas neues angefangen haben. Einer meiner besten Freunde ist 31 Jahre alt und mitten in seiner ersten Ausbildung nachdem er sein Studium aufgegeben hat,
Die Möglichkeiten sind da, es liegt an dir diese zu ergreifen.

Was deine Schulden angeht, hast du schonmal überlegt eine Privatinsolvenz durchzuführen? Es ist nicht einfach und geht mit einigen Einschnitten einher. Aber nach 3 Jahren wärst du Schuldenfrei. Wahrscheinlich könntest du dir die Beratungsgebühren auch vom Staat erstatten lassen. Müsstest du dich aber drüber informieren, kenne mich da selber nicht mit aus.

Ansonsten würde ich an deiner Stelle schauen ob es nicht Weiterbildungsangebote an deinen örtlichen Schulen gibt, die du wahrnehmen könnstet um dann anschließend eine gute Ausbildung durchzuführen. Einige Berufskollegien bieten Fachabitur als Abendschule an. 2 Jahre Abendschule und wenn du dich anstrengst, hast du einen soliden Abschluss welcher dir einige Türen öffnen kann.

Das wichtigste ist, dass du dich selbst nicht auf gibst und gewillt bist diesen langen, steinigen Weg zu gehen, dann kannst du dein Leben zum besseren wenden. Aber du musst der jenige sein, der die Möglichkeiten ergreift und nutzt. Andere können dir nur den Weg zeigen.

Das alles ist nicht so einfach. Ich bin aktuell glücklich vergeben seit einem Jahr und eine privatinsolvenz würde einen herben Einschnitt in unsere Beziehung führen. Dazu weiß meine Freundin gerade einmal 20 % von dem was ich euch hier berichtet habe. Dafür ist meiner Meinung nach einfach nicht die richtige Zeit da.

Ich versuche ein Jahr lang die Schulden durch Ersparnisse so gut es geht zu tilgen so dass ich nur noch 1200euro Schulden hab in einem Jahr. Hätte ich keine Schulden würde ich soviel anders machen ...
Nun sind sie da und sie müssen weg. Ich arbeite quasi nur für die Schulden und ihr könnt euch ja dann denken das man erst recht unmotiviert ist.


Und zum Thema "Ausreden"
Ich bin es auch satt ständig diesen Satz "die anderen kannst du nicht ändern aber dein Verhalten". Ja genau, ich könnte denen mal so richtig die Meinung in die fresse sagen aber man ist immer der Gearschate dann. Die anderen dürfen immer, nur die "Opfer" nicht.

Es ist alles eine schwierige Situation die nur sehr schwer zu bewältigen ist..

Zitat von Calima:
In jedem Fall bist du gut darin, Ausreden und Erklärungen für deine Fehlleistungen zu finden und die Schuld bei anderen zu suchen. Das kann man ...



Beim letzten Abschnitt gebe ich dir vollkommen recht. Ich muss geduldig sein und warten bis ich nächstes Jahr mit einem anderen Job glücklich werden kann. Ich hab überlegt Bahnfahrer zu werden weil da auch gute Aufstiegsmöglichkeiten gegeben sind und ich trotz Umschulung noch weiter bezahlt werde.
Das kann ich aber erst in Anspruch nehmen wenn meine Schulden zur Hälfte getilgt sind .

Zitat von Mihawk123_:
Ja genau, ich könnte denen mal so richtig die Meinung in die fresse sagen aber man ist immer der Gearschate dann. Die anderen dürfen immer, nur die Opfer nicht.

Das sagt eine Menge über dich aus.

Und schon wieder jemand der meckert

Zitat von Mihawk123_:
Und schon wieder jemand der meckert

Das was ich hier raushöre ist reden, aber du tust nichts. Wenn dir was nicht passt, mach es besser. Wenn es nicht das richtige ist, mach was anderes. Wenn du nicht weißt was, guck dich um. Geht nicht, gibt es nicht.
Mit Schulden hast du immer einen schwereren Weg, aber keinen, den man nicht schaffen kann.
Mach dir klar, wo du hin willst. Wenn du Handwerklich ungeschickt bist und da keine Lust drauf hast, nimm kein Job an, wo du sowas machen musst. Machst du es, deine Leistungen stimmen nicht, ist es klar, dass gemeckert wird. In dem Moment bist du nur eine reine Ausgabe für den Betrieb.
Es gibt immer zwei Seiten die man sehen muss. Die des Arbeitnehmers und die des Arbeitsgebers. Wenn man will und sich reinkniet, kann man mit einem schlechten Schulabschluss genauso viel erreichen, wie einer mit einem guten. Das einzige, was man braucht ist ein Wille!
Punkt 1: Finde deine Stärken
Punkt 2: Was willst du machen
Punkt 3: Wie kommst du da hin
Punkt 4. Geh diesen Weg und knie dich da rein.

Die meisten haben nicht ihren Traumjob, aber sich einen Ausgesucht oder da hingearbeitet, dass man ihn trotzdem jeden Tag machen kann.

Zitat von Filou:
Das was ich hier raushöre ist reden, aber du tust nichts. Wenn dir was nicht passt, mach es besser. Wenn es nicht das richtige ist, mach was ...



Ach das klingt alles als wäre das so einfach. Job kündigen und schon fliegt der nächste Job vor die Fußmatte?
Und die Schulden laufen weiter mit Einkommenseinbußen oder wie?
Ich hab gesagt, ich bin aktuell in einer Situation wo es fast unmöglich ist den Job zu wechseln grade in Zeiten von Corona noch mehr

Außerdem hab ich mich im letzten Jahr bevor ich Schulden gemacht habe, ziemlich fleißig Bewerbungen rausgeschickt. Entweder keine Antwort oder absagen.

Zitat von Mihawk123_:
Ach das klingt alles als wäre das so einfach. Job kündigen und schon fliegt der nächste Job vor die Fußmatte? Und die Schulden laufen weiter mit Einkommenseinbußen oder wie? Ich hab gesagt, ich bin aktuell in einer Situation wo es fast unmöglich ist den Job zu wechseln grade in Zeiten von Corona noch mehr

Das ist quatsch. Sind schöne Ausreden. Ich kenne genug Firmen, die gute Mitarbeiter suchen.
Ich selber stand vor ein paar Monaten auch vor dem nichts. Hab mich Selbststädig gemacht. Glaubst du mit der Unterschrift der Gewerbeanmeldung wurde ich zum Millionär? Nö, wenn die Kunden noch nicht bezahlt haben, stehe ich ohne Geld da, weil du für Material in Vorkasse gehst.
Glaubst du das ist einfach? Schön wäre es. Manchmal hätte ich lieber einen Job, wo ich 8 Stunden hin gehe und mir danach die Arbeit egal ist. Aber so bin ich nicht und das macht mich nicht glücklich.
Man muss schon hart für seine Schritte arbeiten. Egal ob man den Job wechseln will, in einem Job aufsteigen, bzw. überhaupt bleiben will oder sich was eigenes aufbaut.
Corona ist immer eine nette Ausrede für alles. Sogar bei meinen Händlern. Auf die Frage: Wieso sitzen die Lieferanten zu 10nt im LKW oder seit wann werden die Produkte von Hand gefährtigt? Sind sie stumm. Die Schuld haben immer die anderen.... Man selber kann für rein gar nichts...

Jetzt aber mal etwas langsam. Ich habe beruflich jeden Tag mit Arbeitslosen zu tun und es stimmt schon, dass es momentan schwieriger ist, einen Job zu finden aufgrund von Corona. Es ist nicht unmöglich, aber erheblich schwieriger. Die, die zuvor in der Gastronomie waren, strömen jetzt in ihrer Verzweifelung in andere Branchen und es ist einfach alles schwieriger geworden. Dem TE hier zu unterstellen, Corona diene nur als Ausrede, finde ich heikel, zumal ich in dem Beitrag auch viele Dinge lese, die auf psychische Probleme im Bezug auf die Lebenssituation inklusive Stellensuche deuten. Von daher wünschte ich mir dann doch etwas nettere Meinungen. Man muss ja nicht alles gutheißen, aber der Druck, wenn man unzufrieden im Job ist und dann auch noch aufgrund der Schulden an das Gehalt gebunden ist, ist enorm.
Mein Rat an dich. Du kannst auch mit einem nicht so optimalen Lebenslauf etwas erreichen, wenn du weißt, was du willst. Und dann würde ich dir dringend raten, dich mit dem Arbeitsamt in Verbindung zu setzen, denn die haben mittlerweile auch tolle Angebote und Perspektiven für Menschen, die sich umorientieren möchten. Es gibt spezielle Arbeitsvermittler, die sich mit deinen Probleme auskennen und man kann auch über die Arbeitsagentur Umschulungen beantragen.

A


x 4






Mira Weyer
App im Playstore