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Hallo zusammen

Ich weiß nicht, ob man mir bei dem Problem wirklich helfen kann, aber ich wollte es mir zumindest mal von der Seele schreiben.

Es ist so, dass ich im Moment große Angst vor der Zukunft habe. Zu meinem Hintergrund: ich bin seit 5 Jahren mit meinem Freund zusammen, seit 4 Jahren wohnen wir zusammen in NRW und wollen langsam auch eine Familie gründen. Nun ist es so, dass der Vertrag von meinem Freund endet und er sich eine neue Stelle suchen muss. Er schreibt fleißig Bewerbungen und im Moment sieht es so aus, dass es Richtung Norddeutschland geht. Ich selbst bin Lehrerin und habe einen Versetzungsantrag nach Niedersachsen gestellt. Hier leben meine Eltern, meine Familie und ehemalige Freunde. Im Moment bange ich, dass ich versetzt werde, was eine ganz schöne Belastung für mich ist. Dennoch weiß ich nicht, wo mein Freund einen Job kriegt, aber da die Verträge in seiner Branche meist auf Zeit sind, macht es auch keinen Sinn, dass ich mich dorthin versetzten lasse, wo er Arbeit findet. Die Überlegung war nun die, dass ich zu meiner Familie zurückziehe und dort sozusagen unser Hauptwohnsitz entstehen soll. Wenn es schlecht läuft, muss mein Freund dann pendeln, bzw. je nach Entfernung eine kleine Wohnung vor Ort nehmen, sodass wir nur eine Wochenendbeziehung führen können. Mir macht das Angst, denn nach 4 Jahren wieder alleine zu wohnen, finde ich schrecklich. Besonders, weil ich dann abends alleine bin und ich dann wieder viel Zeit habe mir Sorgen zu machen. Neulich war mein Freund einen Abend nicht da, da fingen die Ängste bzgl. Krankheiten auch schnell an.

Das zweite was noch dazu kommt ist, dass ich 31 bin und wir langsam an die Familienplanung ran wollten. Wenn ich jetzt aber schwanger bin und wir führen eine Fernbeziehung, finde ich die Vorstellung ganz beängstigend, dass er nicht für mich da sein kann. Auf der anderen Seite habe ich aber auch Angst jetzt noch weitere Jahre zu warten, da ich nicht jünger werde und ich nicht unnötig eine Risikoschwangerschaft riskieren will.

Ich bin ein Mensch, der gerne die Kontrolle über alles hat und Pläne schmiedet. Im Moment kann ich das überhaupt nicht und deshalb kann ich mit dieser Situation sehr schwer zurechtkommen. Dieses warten wir mal ab was passiert ist leider überhaupt nicht mein Ding und im Moment kann ich so wenig Einfluss auf unsere Zukunft nehmen, dass es nicht anders geht.

Es belastet mich ziemlich, das merke ich zum einen an meinem Immunsystem (ständig erkältet) und zum anderen, dass ich in der Schule nicht mehr sehr belastbar bin. Meine Geduld ist z.b. schnell aufgebraucht.

16.03.2016 16:35 • 18.03.2016 #1


12 Antworten ↓


Liebe Jelo,

liest sich doch ganz vernünftig mit der Versetzung zu Deiner Familie.

Weißt Du, wir meinen immer alles kontrollieren zu können; dem ist nicht so. Sicher ist es nicht schön die Woche über alleine zu sein, aber jedes Ding hat zwei Seiten. So kannst Du ein wenig mehr für Dich tun, mit Deiner Familie und Freunden unternehmen und an den Wochenenden ganz für Deinen Freund dasein.

Mach Dich nicht schon im Vorfeld verrückt und lerne im Jetzt zu leben

A


Ungewisse Zukunft - es überfordert mich

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Hallo,
du willst gerne alles richtig machen und natürlich wünschst du dir eine Welt, in der man mit kühlem Kopf alles super planen kann. Aber im Ansatz hast du bereits den Verdacht, daß alles seine Vor- und Nachteile hat. Entscheide dich nicht für die Nachteile und damit meine ich insbesondere den Kinderwunsch. Schieb das nicht zu lange auf. Man wird nicht jünger und irgendwann wird auch der Kinderwunsch dann zum Risiko.
Das mit dem Hauptwohnsitz bei deiner Familie ist doch eine gute Idee. Dort bist du ja auch nicht wirklich alleine und mit etwas Glück ergibt sich auch eine nähere Arbeitsmöglichkeit für deinen Freund.
Für mich liest sich dein Text eigentlich richtig gut. Ihr beide scheint doch eine gute Basis zu haben, was soll da noch schiefgehen.

Ich wünsche dir, daß dich die Ungewissheit nicht so belastet.

Grüße

Zitat von Vergissmeinicht:
Mach Dich nicht schon im Vorfeld verrückt und lerne im Jetzt zu leben


Erstmal vielen Dank für deine lieben Worte!

Ja, das sagen meine Eltern auch immer. Scheinbar ist es meine Art. Wenn etwas auf mich zukommt, gehe ich jede Eventualitäten durch und wege Vor- und Nachteile ab. Das führt dann eben auch öfter dazu, dass ich mich verrückt mache. Du hast völlig recht, ich muss lernen im Jetzt zu leben. Aber irgendwie klappt es noch nicht so recht...

Es ist ein Prozess liebe Jelo; arbeite da mitunter auch noch dran. Es ist aber ein Weg in die richtige Richtung.

Hallo Jelo,
Ich bin auch ein Mensch,der immer alles geregelt und geplant haben möchte.Ich kann es auch nicht leiden,wenn alles in den Sternen hängt und ich nicht sofort weiß wie alles läuft.
Jedoch hört sich deine Planung bisher eigentlich ganz gut an! Zumal ist es auch so :wenn du zu Hause bist, bist du ja nicht alleine.Deine Familie ist um dich rum und sie kann dich unterstützten.
Ich musste letztes Jahr auch lernen, dass ich nicht alles kontrollieren kann. Mein Leben war völlig im Umbruch....teilweise war ich wirklich verzweifelt. Im Nachhinein hätte mir aber nichts besseres passieren können! Auch wenn es schwer fällt: versuche es auf dich zu kommen zu lassen, denn wenn sich eine Tür öffnet schließt sich eine andere im Leben und das ist meistens die Schlechtere

Hey ihr lieben,

eigentlich hat das jetzt nichts mit Angst zu tun, aber ich möchte es mir trotzdem von der Seele schreiben.

Mein Freund und ich hatten gestern Abend Streit. Es ging ein stückweit um das oben beschriebene Problem. Es ist so, dass wir beide im Moment ziemlich belastet sind, ich wegen den ganzen Gedanken und mein Freund, weil er ja jobtechnisch noch völlig in der Luft hängt. Er bekommt fast nur Absagen, weil er (scheinbar) noch nicht genügend Berufserfahrung hat.

Am Dienstag hat er mir gesagt, dass er am Mittwoch Abend nach der Arbeit zwei Bewerbungen schreiben wollte. Das hat er dann gestern aber nicht getan. Ich war enttäuscht, denn er hatte es ja versprochen sich drum zu kümmern. Anstatt mir aber gleich ehrlich zu sagen, woran es liegt hat er Ausreden erfunden (so nach dem Schema, er hätte das ja garnicht versprochen und ich hätte ihn da wohl missverstanden) und dann kam es zum Streit. Letzendlich hat er mir dann doch gesagt, dass er die Bewerbungen deshalb nicht geschrieben hätte, weil er wieder große Zweifel hätte, ob der Beruf das richtige ist. Schließlich hätte er bislang ja keinen Erfolg gehabt und er meint zu wissen, wenn er sich wieder bewirbt bekäme er ja doch nur wieder eine Absage. Ich kann damit nicht umgehen. Wieso kann er mir denn nicht sagen, was ihn beschäftigt? Ich stehe doch zu ihm, egal was er macht. Das weiß er auch, aber er sagt immer wieder, er müsse erst die Dinge mit sich ausmachen und dann könnte er erst mit mir sprechen. Für mich ist das wahnsinnig schwer zu akzeptieren, denn ich bin so erzogen worden, dass man immer über alles spricht. Des Weiteren ist mir Ehrlichkeit sehr wichtig und unsere Definition von Ehrlichkeit ist nicht die selbe. Während für mich alles was nicht der Wahrheit entspricht Lügen sind, gibt es für meinen Freund verschiedene Abstufungen. Bspw. in dem beschriebenen Fall, handelt es sich nach seinem Dafürhalten um eine Ausrede und das wäre keine Lüge. Für mich gibt es da irgendwie keinen Unterschied. Ich habe das Gefühl, dass er Angst hat mir die Wahrheit zu sagen, weil er vor mir nicht schlecht dastehen möchte. Aber das tut er ja nicht, egal was er macht, ich stehe zu ihm.

Ich hoffe es klingt nicht zu wirr....

Liebe Jelo,

danke, Du bist momentan ziemlich aufgekratzt und legst alles auf die Goldwaage. Es gibt Menschen die einiges mit sich ausmachen und dies hat mit weniger Liebe nichts zu tun. Auch kann ich verstehen, das man nach vielen Absagen schonmal die Flinte ins Korn wirkft. Weißt Du, Ihr seid und bleibt immer zweierlei Menschen und die Ergänzung ist wichtig. Denke, dass dies bei Euch schon passt. Sei ein wenig toleranter.

Also meinst du, es ist sein gutes Recht alles erst mit sich auszumachen ohne mich ins Boot zu holen? Ich verstehe den Sinn davon einfach nicht, weil ich eben gelernt habe über meine Sorgen zu sprechen und sie nicht in mich hineinzufressen. Von daher vertrete ich auch den Standpunkt schweigen ist silber und reden ist gold. Ich meine das jetzt nicht aus Egoismus heraus, es ist meine tiefe in mir langverwurzelte Einstellung.

Liebe Jelo,

nun, er ist ein anderer Mensch und somit anders aufgewachsen. Für mein Empfinden greift hier die Redewendung mit dem Silber und Gold nicht. Ferner merkt er, das Du auch Probleme hast und vielleicht schämt er sich auch ein wenig. Bring ihm dauerhaft Deine Einstellung bei und vielleicht irgendwann erzählt er Dir ein wenig mehr. Sehe es abolsut nicht als böse oder egoistisch an!

Ich bin auch jemand, der alles mit sich alleine ausmacht. Aber ich bin single, war es schon immer und werde es immer bleiben.

Zitat von Jelo84:
Ich stehe doch zu ihm, egal was er macht.


In meinen Augen ist das völlig falsch. Du bist bereit, wegen ihm deine Stelle zu wechseln, wieder zu deinen Eltern zu ziehen etc. und er hält es nicht für nötig Bewerbungen abzuschicken, weil er denkt, dass er sowieso eine Absage bekommt. Ich finde nicht schlimm, dass er nicht mit dir über seine Gründe redet, sondern dass er überhaupt so denkt. Ich muss ehrlich sagen, ich würde ihm die Pistole auf die Brust setzen: entweder er bewirbt sich weiter oder tschüss.

Ich glaube jetzt muss ich mal eine Lanze für meinen Freund brechen. Es ist ja so, dass ich gerne zurück in meine Heimat möchte. Von daher versucht er u.a. auch bei mir in der Nähe eine Stelle zu finden. Da die Stellen in seiner Branche aber sowieso dort gut bedient sind, passt es eben zufällig. Zum Thema Bewerbungen schreiben, verhält es sich so, dass er nunmal schon 30 geschrieben hat und nun langsam den Glauben an sich verliert. Ich mache ihm immer wieder Mut aber es gibt einfach Tage, da ist er verzweifelt. Es ist ja nicht so, dass er sich nicht mehr bewirbt, es ging mir nur um diesen Streitpunkt, dass er mit mir nicht über seine wahren Gründe reden mag...

Hey Schlaflose,

man merkt, das Du Single bist; so schnell wirft man keine Beziehung weg und hatte Jelo auch so verstanden, wie sie es erneut schrieb. Auch ich mag nicht ununterbrochen Bewerbungen schreiben und ist ja nicht so, als würde der Freund das nicht tun!

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Mira Weyer
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