Auch ich wünsche allen ein frohes neues Jahr und ich hoffe die Feiertage wurden gut überstanden.
Bei mir lief es Weihnachten sehr ruhig. Ich hatte mich letztendlich dazu entschieden zu Hause zu bleiben. Der Druck unter den ich mich selber gesetzt hatte deswegen, war zu dem Zeitpunkt so immens, dass es mir wieder deutlich schlechter ging. Und auch wenn mich andererseits der Gedanke sehr traurig machte nicht bei meiner Familie zu sein, so hat mich das Verständnis aller sehr getröstet. Mein Lebensgefährte hatte sich kurzer Hand ebenfalls entschieden bei mir zu bleiben, worüber ich wahnsinnig dankbar bin, denn so musste ich nicht alleine sein. Meine Menschen sind schon sehr toll und liebenswert
Silvester war dann widerum fast ein Tag wie jeder andere. Da wir auch einen ängstlichen Hund haben um den sich gekümmert werden muss, ist selbst Feuerwerk schauen seit Jahren nichts erstrebenswertes mehr. Und so bin ich ins neue Jahr gedümpelt.
Generell schätze ich geht es mir besser. Und mir fällt es schwer das zuzugeben, denn in Momenten der Angst fühlt es sich immernoch gleich schrecklich und schwarz an, als hätte ich nie Fortschritte gemacht. Aber ich schätze das ist das Tückische an der Angst?
Fakt ist die letzte richtige Panikattacke liegt eine Weile zurück und auch diese "Immer-Da-Angst" lässt mich über den Tag nun öfter mal in Frieden.
Nach dem Aufwachen ist die Angst immernoch präsent und es dauert oft ein paar Stunden bis es sich etwas einpendelt, aber ich hab das Gefühl mittlerweile bin ich darauf eingestellt und kann etwas besser damit umgehen.
Natürlich werden auch ziemlich sicher die Pregabalin ihren Dienst tun. Jetzt nach ein paar Wochen sollte ich mit der Dosis allmählich auf dem Stand der vollen Wirkungsentfaltung sein.
Es gibt noch viele Momente wo ich merke, dass sich Symptome oder Gedanken hochschaukeln möchten, aber über ein generelles Angstgefühl, Unruhe und Grübelei ist es seit einer Weile nicht mehr hinaus gegangen.
Ich kann wieder normaler Essen. Tatsächlich bin ich endlich von der Schonkost weg und gewöhne meinen Bauch gerade wieder an Ballaststoffe. Einige Mahlzeiten konnte ich sogar mal richtig genießen und auch die ein oder andere Süßigkeit hab ich mir gegönnt. Das Essen ist also nicht mehr so enorm mit Angst behaftet. Seit einer Weile bin ich auch von Krämpfen und Durchfall verschont geblieben. Zwar bin ich mit meinem MC / Reizdarm nicht beschwerdefrei gerade, aber die Symptome sind noch im erträglichen Rahmen. Iberogast hilft mir im übrigen tatsächlich recht gut gegen Sodbrennen und Völlegefühl.
So erfreulich das alles einerseits sein mag, so ist mir andererseits bewusst an welch dünnem Faden alles hängt. Die Angst, dass es jederzeit wieder in diese Extremsituation umschlagen kann begleitet mich täglich. Wieviele Alltagssituationen oder körperliche Symptome noch Angst auslösen zeigt mir zudem, dass ich noch fernab von stabil bin.
Mittlerweile wünsche ich mir sogar wirklich eine therapeutische Begleitung um meinen Zustand zu festigen / erhalten zu können. Aber die Aussicht ist echt mau. Bei 30 Mails, die ich geschrieben hab, hab ich nur von der Hälfte überhaupt eine Antwort erhalten und das waren, wie ja schon erzählt, alles Absagen. Ich hatte gehofft nach den Feiertagen vielleicht doch noch die ein oder andere Antwort zu kriegen, aber Pustekuchen. Find es ganz schön fies, dass so viele es nicht einmal für nötig halten kurz zu antworten wenn man ihnen da ihre Geschichte offenlegt.
Nunja, jetzt muss ich mich wohl allmählich motivieren neu zu suchen.
Übermorgen steht wieder ein Termin bei meinem Hausarzt an. Blutabnahme zur Nachkontrolle der Eisenwerte und natürlich Besprechung wie es mit den Pregabalin läuft. Dementsprechend ist der Stresspegel bei mir schon seit ein paar Tagen wieder höher. Ich hadere außerdem mit mir ob ich für den Termin wieder eine Tavor nehmen soll oder nicht. Wahrscheinlich werd ichs davon abhängig machen wie es mir am Morgen vor dem Termin geht.