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Hallo,

ich bin neu hier und wollte euch von meiner Angst erzählen.
Psychisch krank bin ich bereits seit Jahrzehnten, mit Depressionen, Borderline, schizoaffektiver Störung/Psychose und einer Essstörung.
Ende 2022 war ich in Reha, da war auch alles noch unauffällig. Nach der Reha dann fing die Angst an.

Die Angst dreht sich hauptsächlich darum, dass Dinge kaputt gehen im Haushalt oder aber darum, das Haus zu verlassen. Inzwischen ist die Angst so stark ausgeprägt, dass ich notwendige Arzttermine nur noch mit Mühe wahrnehmen kann. Ständig begleitet von zig Ängsten.
Und zuhause bin ich auch nicht sicher.

Laut Psychiater und Therapeutin ist eine Konfrontationstherapie bei mir kontraindiziert, weil die Angst psychotischer Natur ist und eine Konfrontation daher nichts bringt, bzw. die Angst sogar noch verstärkt.

Medikamentös habe ich Opipram ausprobiert, kam damit aber nicht klar. Kürzlich wurde mir Citalopram verordnet, welches ich aber nicht zusammen mit meinem Antidepressivum nehmen darf.

Jetzt stehe ich vor der Frage, Antidepressivum absetzen und Citalopram nehmen, oder AD weiter nehmen und nach einer Alternative für die Angst suchen.

Die Angst bestimmt meinen ganzen Tag, ich habe bereits meinen (funktionsfähigen) Kühlschrank abgeschafft, weil ich zu große Angst davor hatte, ich mache in manchen Räumen das Licht kaum noch an, wasche mir mit kaltem Wasser die Hände und bin komplett gefangen.

Ich hoffe, der Austausch hier hilft mir.

04.02.2024 11:55 • 05.02.2024 #1


13 Antworten ↓


Vorab, ich bin kein Arzt.

Wenn du aber tatsächlich an einer schizoaffektiven Störung leidest, sollte diese wohl primär behandelt werden.
Die Angst vor deinem Kühlschrank klingt für mich wie eine paranoide Vorstellung, die mit großer Sicherheit nicht der objektiven Realität der Menschen in deinem Umfeld entspricht.

Eine schizoaffektive Störung / Psychose wird in akuten Phasen normalerweise mit einem Neuroleptikum behandelt.
Was für Medikamente nimmst du denn momentan?

A


Und plötzlich war da die Angst

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Zitat von Becky2024:
Medikamentös habe ich Opipram ausprobiert, kam damit aber nicht klar. Kürzlich wurde mir Citalopram verordnet, welches ich aber nicht zusammen mit meinem Antidepressivum nehmen darf.

Diese zwei werden aber oft zusammen verordnet. Citalopram als anregendes AD morgens und Opi als sedierendes schlafanstoßendes AD für abends.

Zitat von Becky2024:
weil die Angst psychotischer Natur ist

Müsste da nicht besser ein Neuroleptikum statt ein AD verschrieben werden?

Zitat von t4u3r:
Was für Medikamente nimmst du denn momentan?


Zitat von Schlaflose:
Müsste da nicht besser ein Neuroleptikum statt ein AD verschrieben werden?

Ich nehme aktuell Bupropion gegen die Depression und Aripiprazol gegen die paranoiden Gedanken.
Gegen die Angst machen beide aber nichts.

Ich habe in der Vergangenheit auch schon Risperidon gegen die Psychose genommen, kam damit aber nicht klar.

Aripiprazol ist ein atypisches Neuroleptikum. Wenn dir das bisher bei paranoiden Gedanken geholfen hat, würde ich das auf jeden Fall erstmal nicht absetzen.

Da du gerade an akuten Ängsten leidest, wäre es vermutlich richtig das Bupropion langsam abzusetzen.
(Ich betone nochmals, dass ich kein Arzt bin. Das ist lediglich meine Meinung.)

Du hast doch sicher auch schon mit deinem Psychiater darüber gesprochen. Was sagt der denn?

Ja, das Aripiprazol soll vorerst bleiben.

Mein Psychiater sagte, ich kann beide Medikamente ohne Probleme zusammen nehmen, also Bupropion und Citalopram. Der Beipackzettel sagt aber was anderes.

Ich denke das Ziel sollte immer sein, so wenig Medikamente wie möglich zu nehmen und gleichzeitig einigermaßen gut klar zu kommen.

Wie willst du denn jetzt vorgehen?

Ja, das sehe ich auch so.

Ich werde nochmal mit dem Arzt sprechen und ihn fragen, wie ich das mit den Medikamenten organisieren soll. Anders weiß ich nicht weiter.

Du könntest dir evtl. mal den Wikipedia Artikel zu Bupropion durchlesen, vor allem hinsichtlich der Wirkungen und Nebenwirkungen.

Dann kannst du dir zumindest teilweise eine eigene Meinung dazu bilden, ob es das richtige Medikament für dich ist.

Viel Erfolg!

Danke.

Ich nehme das Bupropion jetzt seit bestimmt zwei Jahren und komme an sich gut damit klar, auch die antideprssive Wirkung würde ich als gut bezeichnen.
Aber klar, ganz ohne ist kein Psychopharmakum.

Die Frage ist einfach nur, ob du mit deinen leicht paranoiden Angstzuständen wirklich noch mehr Dopamin und Noradrenalin gebrauchen kannst. Genau das ist die Wirkung, die das Bupropion, übrigens ein Amphetamin, haben soll.

Seit wann genau nimmst du das Bupropion denn?

@t4u3r ich nehme das Bupropion seit etwa zwei Jahren.

Hm, ich verstehe worauf du hinaus willst. Koffein z.B. habe ich bereits vor Monaten (so gut wie komplett) gestrichen, um die Angst nicht noch weiter zu pushen.
Das Bupropion könnte natürlich ähnlichen Effekt haben

Du kannst ja auch nochmal nachdenken und versuchen dich zu erinnern. Fingen diese Angstzustände evtl. sogar einige Wochen oder Monate nach der ersten Einnahme des Bupropion an?

@t4u3r Einige Monate danach, ja. Ich war seit ein paar Monaten, vielleicht 3-6, auf Bupropion eingestellt als die Reha anfing. Und am Ende der Reha war die Angst plötzlich da.

A


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Mira Weyer
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