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Hallo,

ich habe seit Jahren Probleme mit diesem Thema und wende mich nun an euch.

Ich habe im Alltag das Bedürfnis, stets zu wissen, dass es meinem Partner gut geht. Das klingt erstmal normal, aber führt dazu, dass ich mich zb teilweise abhängig von meinem Telefon und einer Nachricht fühle, was mich selbst total ärgert. Dann ist es außerdem so, dass wenn es dann zu Problemen des Alltag kommt wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen irgendwas oder Stress auf der Arbeit (wir sind beide im ärztlichen Bereich tätig und daher stressgeprüft), dass ich dann oft total durchdreh. Ich habe dann irgendwie das Bedürfnis, genau alle Beschwerden zu erfragen, um zu eruieren wie schlimm es ist und ob es auf eine Erkrankung hindeutet. Aber selbst wenn mir rational völlig bewusst ist, dass es sich hierbei um eine banale alltägliche Beschwerde handelt, bin ich durch so etwas sehr angespannt und dann häufig schlecht gelaunt und zickig. Es geht leider so weit, dass ich nun schon Angst vor der Angst habe und Situationen fürchte, in denen es so kommen könnte dass ich besorgt bin. Ich habe schon mein Leben lang mit Ängsten zu tun und frage mich stets selbst, was als Grundangst dahinter stecken mag, aber wenn er mal Kopfschmerzen hat oder so muss ich mich ganz ehrlich fragen: wovor habe ich Angst? Und ich denk dann eigentlich nicht dass es einen schlimmen Grund hat, da bin ich ehrlich. Trotzdem empfinde ich diese ausgeprägte Anspannung und will einfach, dass es ihm wieder gut geht. Gott sei dank gehts ihm meist auch gut.

Aber wisst ihr, ich möchte so gern ein unbeschwerteres Leben führen, wir haben auch Kinderwunsch und mit meinem Kind möchte ich später nicht das gleiche machen.

Unsere Beziehung ist äußerst gefestigt und mein Partner ist sehr liebe- und verständnisvoll, während ich in solchen Momenten oft kein Verständnis mehr für mich selbst aufbringen kann. Wenn man seit seiner Kindheit ein Sorgenkind ist.

Und vor allem kann ich mir das halt alles auch nach Jahren nicht erklären und mit rationalen Argumenten beheben. Ich empfinde diese Ängste als demütigend, weil ich mich selbst so bescheuert und machtlos dagegen fühle

Vielleicht hat ja der eine oder andere eine Idee oder Lust, sich auszutauschen, ich würde mich freuen.

Lg
Frozensun

03.07.2019 11:36 • 10.10.2019 #1


16 Antworten ↓


Ja das kenne ich auch .. jedes mal wenn er raus geht bekomme ich Panik das ihm i.was passieren könnte .. bei meinem Sohn habe ich das auch ganz schlimm, sogar am schlimmsten bei ihm . Es ist unerträglich diese Angst .

Ich zeige den beiden das nie , wozu soll ich denen meine Angst aufhetzen.. das wäre sinnlos . Aber innerlich dreh ich komplett durch...

Die Sache ist das man nunmal akzeptieren muss , das immer i.was passieren könnte ... sterben kann man überall und jederzeit . Das muss man lernen zu akzeptieren und dafür das Leben und die Zeit mit den liebsten umso mehr genießen!

A


Übersteigerte Sorge um Partner im Alltag

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Das ist schon komisch manchmal....
Bei mir zum beispiel wo es wirklich grund zur sorge um meinen mann gibt sorge ich mich nicht und bin sicher das alles gut wird...aber dafür habe ich bei mir selbst extreme krsnkheitsängste und deute jeden schmerz als tödlich

Zitat von Ewigeangst:
Das ist schon komisch manchmal....Bei mir zum beispiel wo es wirklich grund zur sorge um meinen mann gibt sorge ich mich nicht und bin sicher das alles gut wird...aber dafür habe ich bei mir selbst extreme krsnkheitsängste und deute jeden schmerz als tödlich


Ja bei sich selbst geht man immer vom schlimmsten aus .. man denkt anderen kann nichts passieren nur einem selbst.. ist schon komisch

Naja und das obwohl mein mann echt krank ist(knochentumor)
Ich selber hatte auch schon 2 mal bösartigen hautkrebs.....na ja da müssen wir wohl durch

Danke für eure Antworten! Wir hatten jetzt probiert, auf der Arbeit keinen Kontakt zu haben damit ich quasi auch nichts erwarte und nicht Angst haben muss, wenn er sich nicht meldet. Allerdings fühlt sich das so unnormal und lieblos an, dass wir uns damit beide nicht so wohl fühlen irgendwie ... versuchen es jetzt wieder anders aber ohne feste Verabredung, ich bin mal gespannt...

Zitat von FrozenSun:
aber wenn er mal Kopfschmerzen hat oder so muss ich mich ganz ehrlich fragen: wovor habe ich Angst?

Könnte Verlustangst dahinter stecken. Zwar sind Kopfschmerzen sicher nix bedrohliches, aber es schränkt halt doch ein. Es könnte so sein, dass du ihn eventuell voll funktionstüchtig brauchst für dich, für den Alltag, für die Arbeit?
Wenn es so ist, müsstest du versuchen zu verstehen, was genau dahinter steckt. Eventuell die kindliche Angst noch, da man als Kind einer Alk. Mutter immer für sie da ist und nicht anders herum. Vielleicht fehlt dir noch dieses Grundbedürfnis an ausreichender Zuwendung, Unterstützung, Hilfe...?
Ich kann es nicht wissen, ich kann dir hier natürlich nur eine Vermutung anbieten.
Liebe Grüße

Zitat von Gaulin:
Könnte Verlustangst dahinter stecken. Zwar sind Kopfschmerzen sicher nix bedrohliches, aber es schränkt halt doch ein. Es könnte so sein, dass du ihn eventuell voll funktionstüchtig brauchst für dich, für den Alltag, für die Arbeit?Wenn es so ist, müsstest du versuchen zu verstehen, was genau dahinter steckt. Eventuell die kindliche Angst noch, da man als Kind einer Alk. Mutter immer für sie da ist und nicht anders herum. Vielleicht fehlt dir noch dieses Grundbedürfnis an ausreichender Zuwendung, Unterstützung, Hilfe...?Ich kann es nicht wissen, ich kann dir hier natürlich nur eine Vermutung anbieten. Liebe Grüße


Danke Dir für deine ausführliche Reaktion! Ganz ähnliche Ideen hatte ich auch schon. Nur das mit dem funktionsfähig, da hab ich mich immer gefragt, ob das ein rein egoistischer Wunsch ist? Keine Ahnung... ich habe schon viel in meiner Vergangenheit gesucht, hatte ein sehr liebevolles Elternhaus, aber meine Mutter ist früh wieder arbeiten gegangen und ich hatte schon als Kind ein unsicheres Bindungsverhalten mit viel Angst, die Mama kommt nicht wieder und so... auch ohne ersichtlichen Grund, würde immer eher überbemuttert als vernachlässigt , also alles etwas mysteriös ...

Hallo ihr,

ich muss das Thema leider nicht mal aufwecken, da es im Moment wieder so schlimm für mich ist.
Klassischer Fall:
Erkältung (ich habe ihn natürlich angesteckt) und er fährt Donnerstag morgen auf eine Fortbildung 500km weg bis Samstag.
Ich bin jetzt schon total gestresst, dass er das nachher macht obwohl er nicht wieder gesund ist und kann sowas ganz schlecht ertragen, wenn ich dann nicht einmal bei ihm sein kann. Ich befürchte, mich dann zwei geschlagene Tage nur mit Sorgen über dieses Thema zu plagen und sonst nichts machen zu können. Ich habe Angst vor meiner Angst und ich weiß, dass es sich alles jeglicher rationaler Basis entzieht aber ich komme einfach nicht dagegen an und weiß in solchen Situationen nicht weiter. Mein Partner und ich haben viel über so etwas gesprochen, aber weg ist es nicht gegangen. Solche Situationen treten ja nun mal nicht oft ein aber wenn dann sind sie für mich total kräftezehrend da ich einerseits meine eigenen Empfindungen total übertrieben und unbegründet finde -ich meine wer stirbt schon an einer Erkältung- aber gleichzeitig das Angstgefühl nicht weggeht.
Ich kann mich dann auch auf nichts freuen was ich eigentlich in der Zeit machen wollte, einfach weil ich denke, es wird eh alles durch das Angstgefühl dominiert

Huhu Frozen, mit Logik ist einem überhaupt nicht geholfen, weil diese Gefühle die Logik eh ausschalten.

Ich denke eher, dass das viel mit Kontrolle zu tun hat, keine negative, sondern eher das Gefühl dieser Machtlosigkeit. Und das macht einem Angst. Ich kenn das auch, da legt sich ein Schatten über die Seele, der alles niederdrückt.

Ich habe viel darüber nachgedacht und bin zum Ergebnis gekommen, dass ich nur 1 schwierige Sache händeln kann, werden es mehr, wird's beschissen. Man hangelt sich also durch und hat alle Hände voll zu tun, dass man es überhaupt nicht ertragen kann, wenn man sich dann noch Gedanken über den Partner machen muss.

Muss man ja auch nicht, will es auch nicht, aber man tut es. Und das ist eben eine Nummer zuviel. Ich denke, dass hier dann auch eine Depri mit ins Spiel kommt, weil doch immer wieder etwas ist, das einen runterziehen kann.

Hey und danke für die ausführliche Antwort! Ja mit Logik hat das echt nicht viel zu tun, den Eindruck habe ich auch. Ich überlege und überlege immer, worüber ich mir Gedanken mache und was der Ursprung meiner Angst ist aber ich finde nicht wirklich einen, scheint auch viel Angst vor der Angst zu sein. Nur wie im Alltag damit klar kommen, wir trotzdem funktionieren, den Partner nicht nerven und auf der Arbeit auch noch gut sein? Normalerweise gelingt mir das alles ganz gut, aber wenn mich irgendwas aus der Bahn wirft, wie du schreibst, dann funktioniert es nicht mehr ... und auch wenn ich vor diesen Dingen schon tausend Mal Angst hatte, habe ich den Eindruck nicht dazu zu lernen und das macht mich manchmal echt verzweifelt denn ich würde gerne daran arbeiten

Ich hab ja eine lange Karriere hinter mir. Meiner Meinung liegt es daran, dass wir irgendetwas kompensieren müssen. Ganz tief drin fehlt ein Urvertrauen, fehlt einfach. Nicht da.

Entweder zuviel Liebe und dauernd beschützt, oder zuwenig. Fakt ist, entweder überfordern wir uns ständig, oder trauen uns nix zu. Such dir was raus.

Wenn ich ganz tief in mich reinschaue, mir fehlt schlicht und einfach Vertrauen. Natürlich habe ich schon sehr viel erlernt, aber es ist nicht dieses Urvertrauen, das einfach da ist.

Meiner Meinung nach ist das alles, warum man diese Ängste hat. Da kannst erfolgreich sein wie du willst, du läufst diesem Gefühl ständig hinterher. Ich habe das wirklich nur unter Antidepressiva. Da ruhe ich quasi in mir. Wie andere Menschen, die den Käse nicht haben.

Habe das vor vielen Jahren so empfunden, war dann über 13 Jahre ohne, und nun hab ich wieder AD nehmen müssen. Jedes Mal das Gleiche. Ohne, muss ich extrem an mir arbeiten, mit - ich bin total cool. Der reine Frieden. Und wie gesagt, ohne AD ertrage ich 1 Problem, werden es mehr Probleme, ist aus mit lustig.

Hallo FrozenSun,

ich erkenne mich in dem, was du beschreibst, total wieder. Ich mache mir auch lieeebend gerne Sorgen um meinen Partner (sowie um alles andere ), auch die Situation mit der lebensbedrohlichen Erkältung hatte ich schon. Da hatte er einen längeren Flug vor sich, und die Kombination hat mich fast um den Verstand gebracht! Fakt ist, wir stehen uns selbst im Wege mit unserer Angst, aber wir können uns auch keine Vorwürfe in dem Sinne machen. Bei mir ist es - so unangenehm, wie es klingt - Verlustangst, das sage ich ganz offen. Woher die kommt, keine Ahnung. Wir wollen alle, dass es unseren Lieben gut geht, und wenn es da irgendwo eine kleine Störung in unserem Seelenleben gibt, prost Mahlzeit.
Leider habe ich bis dato noch keinen Weg gefunden, wirklich etwas gegen diese Ängste zu tun. Ich sitze sie aus - und zwinge meine Gedanken woanders hin, wenn möglich. Und jedes Mal, wenn ich mir beweisen konnte, dass es überhaupt keinen Grund gab zum Sorgen machen, speichere ich das ordentlich ab und baue mir im Kopf eine kleine Sammlung an Dingen, die total problemlos und unaufregend verlaufen sind.
Obwohl die Behandlung solcher Ängste aus meiner Sicht etwas komplizierter ist, vergleiche ich es dennoch gerne mit Flugangst - je öfter ich mich dazu gezwungen und meinem Kopf das Gegenteil bewiesen habe, umso besser wurde es.

Kopf hoch, so schnell stirbt es sich nicht

Das finde ich gerade mega schön, Minut, mal zu hören, dass das jemand kennt. Erkältung und Fliegen hätte mich auch bekloppt gemacht! Aber es ist das erste Mal, dass jemand sagt dass er ähnliche Sorgen und Ideen hat und ich denke grade nur lauf bitte nicht weg Das mit der Verlustangst war sehr lange bei mir auch der Gedanke, aber mittlerweile frage ich mich selbst: ist das so? Ich stelle ja fest, dass ich selbst weiß, dass man daran nicht stirbt und davor habe ich auch keine Angst... ich will nur nicht dass er leidet... und irgendwie auch dass ich dann auch leide weil ich so Mitleid hab aber ich habe quasi vom ersten Moment einer möglichen Situation Angst vor dem Augenblick, in dem ich soviel Mitleid bekomme, dass es mich belastet, das heißt manchmal frage ich mich, ob es noch Verlustangst ist oder nur noch Angst vor der Angst Minut, ich würde mich freuen, mit dir im Austausch zu bleiben und du kannst mir auch gern ne PN schreiben wenn dir danach ist zb wenn du dir mal wieder solche Sorgen machst oder einfach so

Bis bald,
Frozensun

Zitat von FrozenSun:
Das finde ich gerade mega schön, Minut, mal zu hören, dass das jemand kennt.

Da freue ich mich, dass es dir hilft, von meiner Erfahrung mit der Geschicht' zu hören. Es ist immer schön, sich mit seiner Gefühlswelt nicht allzu allein fühlen zu müssen

Zitat von FrozenSun:
Das mit der Verlustangst war sehr lange bei mir auch der Gedanke, aber mittlerweile frage ich mich selbst: ist das so? Ich stelle ja fest, dass ich selbst weiß, dass man daran nicht stirbt und davor habe ich auch keine Angst... ich will nur nicht dass er leidet...

Das ist natürlich ein sehr guter Punkt! Verlustängste sind in dem Sinne etwas egoistisches, da sie nur die eigene Gefühlswelt betreffen. Dass man aber auch fürchtet, dass ein geliebter Mensch leidet, kann auch eine große Rolle spielen. Ich denke, da spielen mehrere Dinge ineinander, die es so schwierig machen.

Zitat von FrozenSun:
Minut, ich würde mich freuen, mit dir im Austausch zu bleiben und du kannst mir auch gern ne PN schreiben wenn dir danach ist zb wenn du dir mal wieder solche Sorgen machst oder einfach so

Gerne, ich freue mich immer, wenn ich helfen kann und einfach mal was loswerden zu können ist auch immer schön. Ich habe lange Zeit nicht mehr auf dieser Seite vorbeigeschaut, seit ich mein kleines Hypochonder-Problem losgeworden bin Schaue seit kurzem aber wieder öfter vorbei. Schreib mir ruhig auch. Liebe Grüße!

Guten Morgen,

so nun ist es soweit und gleich fährt er los. Es geht ihm aber schon fast wieder komplett gut, sodass es mir insgesamt wieder besser geht mit der Situation. Trotzdem ist es immer etwas stressig, wenn er mal über Nacht wegfährt, da bin ich dann immer etwas angespannt. Und ich habe dann immer absurde Ideen, über Zugunglücke bis zu Übelkeit im Zug weil die Fahrt unangenehm ist und ruckelst kann ich mich leider über alles bekloppt machen. Ich versuche aber daran zu arbeiten und habe mir in der Zeit ein bisschen was vorgenommen ich halte euch mal auf dem laufenden und freue mich immer über Reaktionen von euch

@Minut vielen Dank, das werde ich bestimmt machen, danke für deine Offenheit!

Drückt mir bitte die Daumen, dass ich es einigermaßen hinkriege
Schönen Tag!
Frozensun

Achja...

Hauptsache ich habe jetzt erstmal schon den ersten Heulflash hinter mir... Erstmal ist sein Zug heute morgen ausgefallen, daher trifft er nun erst eine Stunde später am Ziel ein und zwar in wenigen Minuten. Auf der letzten Strecke (vor der ich wegen Kurven etc. am meisten Angst hatte), ist natürlich kaum Handyempfang. Wahrscheinlich ist die Sorge aber ja eh total unnötig. Geheult habe ich eigentlich eher aus einem Einsamkeitsgefühl, dass mich so ergriff, einfach weil ich alleine zuhause bin. Ich frage mich, wie ich als erwachsene Frau mit so einer kurzen Zeit des Alleinseins Probleme haben kann und finde es irgendwie auch peinlich aber ich kann nichts dagegen tun außer mich abzulenken und mir gut zuzureden... Ich hoffe es wird bald besser, am Samstag ist er doch schon zurück abends!

A


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Mira Weyer
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