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Hallo,

ich merke grade wieder so starke emotionale Reaktionen, Ängste, Unruhe, viele Gedanken und Einfrieren, wenn Dinge nicht laufen, wie sie sollen und ungelöst sind.

Ein Beispiel ist auf der Arbeit, ich arbeite da im Büro mit Outlook und anderen Programmen, die
ich für den Ablauf mit Kunden dringend brauche. Habe hier, weil ich nervös und durcheinander war,
beim ändern meines Kennworts meine Karte abgeschossen (PIN statt Kennwort und man muss da einen bestimmten Ablauf einhalten, und ich hab paar mal das für die Situation falsche eingegeben)
und bin nun gesperrt und komme nun nicht mehr in die Programme so richtig rein.
Muss dann beim Personalbüro neue Karte besorgen, dauert ca 2 Wochen, kann nur
noch die Hälfte arbeiten.

Dann hatte ich auch noch Urlaubsbeginn und das Personalbüro hatte gerade einen besonderen Tag und hatte geschlossen.
Normal möchte ich perfekt dann die Dinge zum Abschluss bringen vor Urlaub (die Arbeit) und solche Sachen wenigstens klären und in Gang bringen und alles hängt in der Schwebe.

Es fühlt sich dann in mir an, als hätte ich ein zentrales alles ist falsch Gefühl und ich stelle alle meine Bedürfnisse zurück, alles friert ein und ich habe eine Art bessessenes Gefühl und Gestörtsein.
Dass die Welt so nicht sein darf, ich so nicht sein darf.

Erst wenn das irgendwann mal wieder geregelt sein wird und die Dinge so einen Ablauf haben,
bin ich irgendwann wieder beruhigt und in meiner Welt.

Z B hatte ich mal so eine Phase mit umziehen müssen, neues Auto suchen müssen, Zähne machen müssen mit min. 4 Terminen. Das sind auch alles so Horrorthemen und in dieser Phase war ich Monate nur fertig und angespannt und fühlte mich unwirklich und zerrissen.
Eins der Themen reicht schon völlig. Aber vielleicht wäre es ja clever, wenn eins eh ansteht, dann den anderen Mist auch reinzupacken und nicht hintereinander zu leiden. Aber hier konnte ich es nicht steuern weil alles sich von selbst ankündigte (Auto Totalschaden, Zähne ebenso).

Gestern war so ein Ding noch: Zweiter Urlaubstag, und weil ich zuhause war, hab ich ein Paket von DHL zu mir bestellt, für unwichtige Dinge hab ich eine Ablageerlaubnis.
Und jetzt dachte ich, dieses ist wichtig, aber ich bin da und fange den DHL Boten ab,sodass das Paket schnell in meinen Händen ist und nicht unbeaufsichtigt.
Der kam aber gar nicht an meiner Tür vorbei und auch nicht zu meinem Ablageort (hab das alle paar min. gecheckt und Türen und Fenster in Sichtweite, wenn die Tour bei mir ist).
Hat aber zu dem Zeitpunkt wo die Tour ist geschrieben online Paket wurde abgelegt. Ich hab mich dumm und dusselig gesucht - nichts. Und der Bote war ja definitv nicht an meinem Platz.

Hab im DHL Zentrum angerufen und die haben gesagt, da hätte jemand- also im Prinzip ich, es läse sich wie mein Name, unterschrieben. Mal davon abgesehen dass das höchst mysteriös ist und ich da jetzt Betrug des Postboten ect vermute und ich das nächste Mal solche Sachen in die Filiale liefern lasse und ich heute noch Klärungen versuche, beunruhigt mich das aber auch wieder total.

Also der Ärger und die Unsicherheit und so eine Art innerer Schmerz ist da wie so zentral.
Ich würde am liebsten alles sofort klären, damit dann meine Welt wieder in Ordnung ist.
Das ist anstrengend und fühlt sich in dem Moment wie erstarrte geraubte Lebenszeit an und
wie gefangen und als würde die Welt gleichzeitig wie ein reißender Strudel.

Kennt das jemand? Und hat Möglichkeiten, damit umzugehen?

Was ich versuche ist, aktives ablenken, bewegen.

Nur lesen ist zu schwach, da zieht mich die ganze Dynamik so mit.

Und nachts holt mich das ganze wieder ein, als stünde meine Welt Kopf.Depressionen werden stärker, Sinnlosigkeitsgefühle.
Und dann frage ich mich, warum brauche ich diese Ordnung so und Gewohnheiten und erwartete Abläufe und warum zieht mich Unstimmiges so extrem runter und beunruhigt?
Ich hätte da gerne eine viel solidere Basis, und dass so Alltagsprobleme eher am Rand
stattfinden, und das die einfach nur mit Ratio gelöst werden und mich nicht einnehmen.

LG, Feuerschale

02.10.2019 07:31 • 21.06.2023 x 5 #1


156 Antworten ↓


Zitat von Feuerschale:
Kennt das jemand? Und hat Möglichkeiten, damit umzugehen?


Ja, das kenne ich auch so. Bei mir kommen die Ängste im Zusammenhang mit solchen Pannen immer nachts und rauben mir den Schlaf. Tagsüber macht mir das nichts aus.
Ich hatte diese Woche auch solch einen Vorfall. Ich hatte Anfang September für ab Oktober ein neues Jobticket mit einer etwas geänderten Streckenführung beantragt. Als letzte Woche Mittwoch noch nichts in der Post war, habe ich angerufen und mir wurde gesagt, das Ticket sei am 23. gedruckt worden, es kommt auf jeden Fall noch rechtzeitig an. Ich jeden Tag zum Briefkasten, aber bis Samstag nichts. Nochmal angerufen, aber da konnte man mir gar nichts sagen, ich soll mich am Montag wieder melden, wenn die Kollegin wieder da ist. Am Montag wieder angerufen, das Ticket wäre schon am 23. direkt weggeschickt worden, ist wohl auf dem Postweg verloren gegangen. Sie veranlasst sofort, dass ein neues ausgegdruckt und sofort geschickt wird. Aber ich hätte ja am Dienstag schon mit dem neuen Ticket fahren müssen, was soll ich machen. Antwort: entweder Einzelfahrkarten lösen und sich das später rückerstatten lassen oder dem Busfahrer die Situation erklären und fragen, ob er mich trotzdem ohne Fahrschein mitfahren lässt. Das habe ich dann gemacht und ich durfte tatsächlich mitfahren, auch auf dem Rückweg (war derselbe Busfahrer). Die neue Karte war dann zum Glück gestern mittag in der Post. Aber die Aktion hat mir mehrere sehr schlechte Nächte bereitet.

A


Tiefe Beunruhigung, wenn Sachen nicht laufen

x 3


Bei mir ist das auch extrem ausgeprägt. Wenn etwas schiefläuft, möchte ich am liebsten die Zeit zurückdrehen, und es richtig machen. Ich habe sogar ein Gewerbe, in dem ich tätig bin, wo ich die Betriebsunfälle einer ganzen Abteilung (Buchhaltung) aufarbeite und richtigstelle. Das mache ich jetzt schon viele Jahre, und ich komme langsam an einen Punkt, wo ich das nicht mehr so einfach wegstecken kann. Ich weiß nicht, wie lange ein Notarzt schlimmer Unfallfolgen behandeln kann, oder ob der irgendwann nicht mehr rausfährt. Bei mir ist es so, dass ich oftmals nur den Dreck wegmachen kann, aber nicht dafür sorgen kann, dass kein neuer entsteht. Ich muss damit leben, dass die Mitarbeiter keine Verhaltensänderungen dulden, wenn es nicht von oben durchgedrückt wird. Im Moment kann ich deswegen wieder nicht schlafen. Die Probleme sind derart gravierende, vor allem, weil das aktuelle Unternehmen wegen Missmanagement kurz vor der Zahlungsunfähigkeit steht. Der vorübergehende Geschäftsführer, der letzte Woche aus Haftungsgründen ausgestiegen ist, vertraute mir vor einigen Wochen an, dass er bestimmte Dinge, die er miterlebt hat, gar nicht an sich heranlassen kann, weil er sonst total neben der Spur wäre. Und das habe ich mir dann auch vorgenommen. Nur kann mein Unterbewusstsein das nicht so einfach wegstecken. Ich könnte helfen, aber wegen der Sturheit und Borniertheit der Mitarbeiter werden sie ihre Arbeitsplätze verlieren und viele Lieferanten mit runterziehen. Jemand sagte mir, das wäre nicht meine Schuld, aber mein Unterbewusstsein sieht das wohl anders. Zum Glück habe ich demnächst wieder einen anderen Auftrag...

Du siehst also, du bist nicht allein, und es gibt viele Fälle, wo der Sollzustand nicht mit dem Istzustand übereinstimmt. Irgendwie ist das fast normal im Leben.

Danke für die Antworten. Da kann ich sehen, dass es anderen auch so geht.
Zitat von Ibreaktogether:
Bei mir ist das auch extrem ausgeprägt. Wenn etwas schiefläuft, möchte ich am liebsten die Zeit zurückdrehen, und es richtig machen. Ich habe sogar ein Gewerbe, in dem ich tätig bin, wo ich die Betriebsunfälle einer ganzen Abteilung (Buchhaltung) aufarbeite und richtigstelle. Das mache ich jetzt schon viele Jahre, und ich komme langsam an einen Punkt, wo ich das nicht mehr so einfach wegstecken kann. Ich weiß nicht, wie lange ein Notarzt schlimmer Unfallfolgen behandeln kann, oder ob der irgendwann nicht mehr rausfährt. Bei mir ist es so, dass ich ...
Das klingt auch nicht so leicht, wenn man da so sieht, da ist was aus dem Ruder gelaufen und
man sieht verschiedene Zusammenhänge und es hängen verschiedene Menschen und Folgen mit dran.
Auf Arbeit mag ich es auch lieber, wenn es nach Plan läuft und in eine gute Richtung. Aber da müssen
auch mehrere Faktoren mitspielen, und die hat man ja leider nicht alle im Griff.
Etwas mehr Gelassenheit ich hab meins guten Gewissens getan, der Rest liegt nicht bei mir, täte da nicht
schlecht.Ich hasse es sowieso , wenn ich nicht ALLE Faktoren beeinflussen kann, sondern auf andere
Aktionen,andere Handelnde angewiesen bin. Da hab ich eher weniger Vertrauen, dass da ein
berechenbares und gutes Ergebnis rauskommt. Aber manchmal klappts dann doch irgendwie und dann
kann ich mein eigenes Weltbild auch erweitern, wie es außerhalb meiner Berechnungen auch geht..
Zitat von Ibreaktogether:
Du siehst also, du bist nicht allein, und es gibt viele Fälle, wo der Sollzustand nicht mit dem Istzustand übereinstimmt. Irgendwie ist das fast normal im Leben.
Ja, ich glaube Akzeptanz wäre da besser. Da laufe ich vermutlich etwas idealem hinterher es soll
laufen, damit es gut ist. Ich hab auch oft eine Vorstellung von Menschen und bin dann enttäuscht. Da hab ich
mir auch gedacht gestern, je tiefer ich die Latte ansetze und eher mit dem schlimmeren rechne, umso weniger
muss ich mich ständig an der Realität reiben. Dann lieber doch mal positiv überrascht werden.
Das wäre dann sowas wie funktionaler Pessimismus der das Leben leichter werden lassen könnte.
Fällt aber irgendwie schwer, das Welt- und Menschenbild nach unten zu korrigieren.
sowas wie Schieflaufen ist normal oder Borniertheit und Verwirrung ist normal Ect.

Außerdem hatte ich vor wenigen Wochen noch einen Selbstverteidigungsvortrag von einem Polizisten gehört.
Der hat gesagt, ihm wäre es abends immer wichtig, körperlich, seelisch und mental heil zu sein und ruhig.
Das wäre auch Selbstschutz. Wenn er z B wirklich mal einen Angreifer ebenso angreifen müsste, wäre es
nicht richtig, wenn ihm das eine schlaflose Nacht beschert. Weil er ja das richtige getan hat.
Und ich dachte nur so, ich lasse schon viel kleinere Dinge meine Seelenruhe rauben.
Was hat wer gesagt, wie wird gelästert und geklatscht, wer handelt wie schlampig wo es klare Abläufe
gibt, was läuft nicht wie es soll ect. Da fände ich einen stärkeren Selbstschutz oder mich erstmal
um das wesentliche kümmern, diese eigentliche innere Sicherheit, schon besser.
Aber auch das kann ja wieder nur so ein Haschen nach einem Idealzustand sein.

Wie sagte der alte Buddenbrock zu seinen Söhnen? Sei fleißig am Tag aber tue nur Dinge, die Dich nachts gut schlafen lassen!

Feuerschale, Du hast das Problem bereits erkannt und benannt: Entscheidend ist die Bewertung. Indem Du bestimmte Maßstäbe im perfekten Bereich fixierst, schränkst Du die zulässigen Läufe der Dinge ein.

Stattdessen aber quasi als Gegengift immer vom Schlimmsten auszugehen ist ein anderes Extrem und ebenfalls begrenzend. Du würdest dann sozusagen Deine Überzeugung strategisch manipulieren.

Ich denke, ein gesunder Mittelweg wäre wohl die Lösung: Akzeptieren, dass a) nichts zu 100% klappen kann, da immer was schieflaufen könnte und b) jeder (auch Du) Fehler machen kann und darf.

Fehler und Unberechenbarkeit gehören zum Dasein wie das Korn ins Brot. Trotzdem können wir versuchen, unsere Tätigkeiten so gut wie möglich auszuführen.

Oft liegt diesem Perfektionsdrang ein entsprechender (meist elterlicher) Einfluss zugrunde. Ich erkenne das z. B. an meiner Verfallsbegleiterin: Sie wurde von ihrem Vater niemals gelobt und sogar bis ins Erwachsenenalter als unfähig und dumm (wortwörtlich) bezeichnet. Die Mutter brachte ihr vorwiegend Gleichgültigkeit entgegen. Die Folge war, dass sie auch heute noch ständig Anerkennung und Wertschätzung von außen benötigt, um ihre Neigung zur Selbstverurteilung abzuschwächen. Erst seitdem sie diesen (äußerst energieraubenden) Antriebsmechanismus erkannt hat, kann sie etwas gelassener an die Arbeit gehen. Nebenbei bemerkt ist sie eine der intelligentesten und emphatischsten Menschen die ich kenne... Aber die Bewertung, die wir von kleinauf vermittelt bekommen (auch nonverbal), prägt immens und vor allem, oft unbewusst!

Ich glaube, sowas braucht Zeit und Geduld. Meditation würde helfen, aber dieses Thema würde jetzt wohl den Rahmen sprengen.

Zitat von Feuerschale:
Danke für die Antworten. Da kann ich sehen, dass es anderen auch so geht.

Das klingt auch nicht so leicht, wenn man da so sieht, da ist was aus dem Ruder gelaufen und man sieht verschiedene Zusammenhänge und es hängen verschiedene Menschen und Folgen mit dran.Auf Arbeit mag ich es auch lieber, wenn es nach Plan läuft und in eine gute Richtung. Aber da müssenauch mehrere Faktoren mitspielen, und die hat man ja leider nicht alle im Griff.Etwas mehr Gelassenheit ich hab meins guten Gewissens getan, der Rest liegt nicht bei mir, täte da nichtschlecht.Ich hasse es sowieso , wenn ich nicht ALLE Faktoren beeinflussen kann, sondern auf andere Aktionen,andere Handelnde angewiesen bin. Da hab ich eher weniger Vertrauen, dass da ein berechenbares und gutes Ergebnis rauskommt. Aber manchmal klappts dann doch irgendwie und dann kann ich mein eigenes Weltbild auch erweitern, wie es außerhalb meiner Berechnungen auch geht..

Ich muss sagen, dass ich es nicht oft erlebe, dass Frauen sich daran stören, dass Prozesse nicht rund laufen. Wenn etwas kritisiert wird, dann meist der Mensch an sich. Gerade innerhalb von Abteilungen verhalten sich Frauen oft sehr angepasst, um nicht anzuecken. Und wenn es dann noch um Prozesse außerhalb der eigenen Abteilung geht, wird zwar kritisiert, aber nicht gesagt, wie es richtig gehen müsste, oder kreativ in die Organisation eingegriffen. Das gilt dann natürlich für Abteilungsleiterinnen, die das Recht dazu hätten, mitzureden.

Also, wenn so wie bei mir, sogar der Geschäftsführer entnervt aufgibt und das sinkende Schiff verlässt, was er darf, dann wird mir erst klar, wie weit ich davon weg bin, etwas zu verändern, obwohl ich ein Unternehmensberater bin, und mitreden darf. Ich hatte heute meinen letzten Tag dort, und kann nächste Woche als unbeschriebenes und unbelastetes Blatt woanders anfangen. Das erspart mir allein schon viel Stress. Unbewältigte Konflikte einfach abschütteln zu können.

Zitat von Bernie1970:
Feuerschale, Du hast das Problem bereits erkannt und benannt: Entscheidend ist die Bewertung. Indem Du bestimmte Maßstäbe im perfekten Bereich fixierst, schränkst Du die zulässigen Läufe der Dinge ein. Stattdessen aber quasi als Gegengift immer vom Schlimmsten auszugehen ist ein anderes Extrem und ebenfalls begrenzend.
Ja, das ist wohl wahr.
Im Moment würde es sich nur nach so etwas wie Gleichgewicht anfühlen,mal in die andere weniger optimistisch
ideale Richtung zu gehen, mir so eine Art Rebellion zu erlauben.
Aber es wäre dann auch mehr so eine Schwarz-Weiß-Schiene. Bodenhaftung krieg ich so dann auch nicht.
(Und die wäre wünschenswert).
Zitat von Bernie1970:
Ich denke, ein gesunder Mittelweg wäre wohl die Lösung: Akzeptieren, dass a) nichts zu 100% klappen kann, da immer was schieflaufen könnte und b) jeder (auch Du) Fehler machen kann und darf.
ja, Das klingt nach einer mittleren Richtung. Nicht davon ausgehen die Abläufe, die anderen und ich müssen
100% bringen, weil das der Normalzustand sei.Ist auch maximal unentspannt für mich und meine Umgebung.

Die Wurzeln von der Einstellung sehe ich schon ansatzweise in mir.
Ich komme in der Prägung eher so aus der Vernachlässigungsschiene (wobei Ignoranz und Abwertung auch
üblich waren),und ich habe mir dann so meinen eigenen Orientierungs- und Erziehungsmaßstab gesucht,
und das waren perfekte Prinzipien.
Das wirkte noch wie angenehmere Vorbilder als die, die ich vorfand.
Aber sie haben auch ihre Schattenseiten und werden dann zu ner Art Knechtschaft und Antreiber.
Zitat von Bernie1970:
Ich erkenne das z. B. an meiner Verfallsbegleiterin: Sie wurde von ihrem Vater niemals gelobt und sogar bis ins Erwachsenenalter als unfähig und dumm (wortwörtlich) bezeichnet. Die Mutter brachte ihr vorwiegend Gleichgültigkeit entgegen. Die Folge war, dass sie auch heute noch ständig Anerkennung und Wertschätzung von außen benötigt, um ihre Neigung zur Selbstverurteilung abzuschwächen.
Danke für das Beispiel.

In meinem Fall bzgl. Orientierung zu Perfektionismus hatte ich das Gefühl, mir geht es weniger um
Anerkennung von anderen Menschen,sondern ich bräuchte einen Ersatz für mein Prinzip.
Was genauso gültig und wirksam ist.
Gelassen alles laufen lassen macht mich noch sehr unsicher, und mich an Abläufe halten
am besten in Perfektion eher sicher (außer es läuft mal gar nicht, dann Stress).
Ein Prinzip auszutauschen ist für mich wirklich schwierig.
Vielleicht würde ja ein Ritual da helfen, also es würdigen, verabschieden, danken
und dann auch mal schauen - was stattdessen? Das neue Prinzip besser kennenlernen.
Das wäre eine Idee.

Neugierige Frage bgzl. einem Wort. Das Wort Verfallsbegleiterin kenne ich nicht. Ist das ein
anderer Begriff für Lebensabschnittsgefährte? (für über 40 jährige, an allem nagt der Zahn der Zeit? )
Es ist ein interessantes Wort. Wie eine jenseits/todes-bewusste Beziehung.
Ich hoffe, ich trete mit dieser Frage nicht zu nah. Manches Mal wurde mir bzgl. meiner Neugier und
Assoziation Respektlosigkeit angeheftet. Das ist nicht meine Absicht. Ich mag neue Worte, die Dinge
beschreiben können.

Zitat von Bernie1970:
Ich glaube, sowas braucht Zeit und Geduld. Meditation würde helfen, aber dieses Thema würde jetzt wohl den Rahmen sprengen.
Ja, alte Gewohnheiten brauchen wohl Zeit, um neu gelernt zu werden.
(selbst wenn aktiv damit angefangen wird).
Mit Meditation habe ich mich etwas beschäftigt. Aber so ganz aktiv verfolge ich es nicht.
Ich starre oft Löcher in die Luft und verharre, aber ich glaube das ist nicht dasselbe.
Inwiefern hilft Meditation? Beruhigung auf körperlicher Basis? (Entspannen, Beruhigung)
oder gewinnt man eine andere Art von Selbstverständnis, was ist wichtig, weil man mit mehr
in Verbindung ist als nur denken?
Zitat von Schlaflose:
Ja, das kenne ich auch so. Bei mir kommen die Ängste im Zusammenhang mit solchen Pannen immer nachts und rauben mir den Schlaf. Tagsüber macht mir das nichts aus.
Das hatte ich noch vergessen zu schreiben. Ist ja auch interessant, dass das eher
nachts hochkommt.
Bei mir kommts schon auch tagsüber als Beunruhigung, psychisch, körperlich und im Gedanken-
kreisen durch.

Hast du denn für tagsüber besondere Strategien, mit denen du dich beruhigst oder ablenkst?
Oder kommt dann die Unruhe gar nicht so durch bewusst?
Zitat von Ibreaktogether:
Gerade innerhalb von Abteilungen verhalten sich Frauen oft sehr angepasst, um nicht anzuecken
Das ist bei mir wohl eher nicht so, bin aber auch nicht besonders weiblich geprägt,
denke ich. Im Grunde gehts mir auch darum, dass meine Aufgabe läuft, das auf mich von außen
nichts irritierendes zukommt, oder wenn ich meine Aufgabe verfolge, dass die anderen, die dabei
beteiligt sind, sich auch berechenbar (nach Abläufen) verhalten.

Da ich an der Basis bin, kommts auch nicht so gut, wenn ich Führungskräften Vorschläge mache, wie
man auch kommunizieren könnte oder Abläufe laufen könnten, Ideen hätte ich da einige und
das ein oder andere an Abläufen oder wie könnte besser mit Mitarbeitern geredet werden,
wurde auch nach einiger Zeit schonmal umgesetzt, aber bis dahin ist es haarig.
Meistens mache ich mir selber Arbeitshilfen, wie ich was komplexeres umsetze, und ab und an
wurde das auch schonmal übernommen oder angefragt.

Denke, dass es von außen da etwas leichter ist, auf Auftrag hin, dann was zu bewirken. Andererseits
ist man dann nicht Teil der Organisation und nur der von außen. Da lassen sich dann die Mitarbeiter
auch nichts sagen (der will uns was aufdrücken und hat keine Ahnung), ich denke sowas müsste
von oben nach unten transportiert werden oder transparent transportiert werden, wie es steht,
was das Ziel ist, welchen Nutzen die neuen Vorschläge haben. Da erlebe ich die Leute aber wieder
sehr eckig, dass das eigentlich gute Prinzip nicht so klar durchfließen kann.
Zitat von Ibreaktogether:
Also, wenn so wie bei mir, sogar der Geschäftsführer entnervt aufgibt und das sinkende Schiff verlässt, was er darf, dann wird mir erst klar, wie weit ich davon weg bin, etwas zu verändern, obwohl ich ein Unternehmensberater bin, und mitreden darf. Ich hatte heute meinen letzten Tag dort, und kann nächste Woche als unbeschriebenes und unbelastetes Blatt woanders anfangen. Das erspart mir allein schon viel Stress. Unbewältigte Konflikte einfach abschütteln zu können.
Das klingt doch nach Klarheit. Das war wohl nicht der Wunschausgang,aber die Würfel sind
gefallen. Denke auch, die Hauptverantwortung trägt ja dann doch der Geschäftsführer.

Außer beim Fußball, da ist immer der Trainer schuld (na gut, der hat auch so ne Zwischenrolle zwischen
Geschäftsführer und Supervisor und Berater).
Als Berater kann man ja eigentlich immer nur Input geben und möglichst klar spiegeln was die Optionen
sind, gegangen werden muss dann von dem anderen selber.

Das kann ich mittlerweile besser trennen- wenn eine Entscheidung beim anderen liegt und die Gesamt-
führung eher beim anderen, und ich nur Ideengeber bin oder auch eine Richtung vorschlage.
Aber wenns bei mir liegt und vieles kommt dazwischen und läuft nicht so, das fuchst mich mehr irgendwie.

Ist das bei dir auch so? ( z. B .man will ein Konzept entwerfen, was man dann am nächsten Tag präsentieren
will und die IT sagt, 3 Tage geht erstmal nix weil...; und vielleicht war man sogar selber so konfus und
hat sich die Zugriffsrechte abgeschossen technisch). Man will weiter und es hakt an allen Ecken und Enden.

Zitat von Feuerschale:
Neugierige Frage bgzl. einem Wort. Das Wort Verfallsbegleiterin kenne ich nicht. Ist das ein
anderer Begriff für Lebensabschnittsgefährte? (für über 40 jährige, an allem nagt der Zahn der Zeit? )
Es ist ein interessantes Wort. Wie eine jenseits/todes-bewusste Beziehung.
Ich hoffe, ich trete mit dieser Frage nicht zu nah. Manches Mal wurde mir bzgl. meiner Neugier und
Assoziation Respektlosigkeit angeheftet. Das ist nicht meine Absicht. Ich mag neue Worte, die Dinge
beschreiben können.


Natürlich trittst Du mit Deiner Frage nicht zu nah! Er stammt von einem sehr guten Freund, der ihn gerne für seine Lebenspartnerin verwendet und wir haben ihn in unsere Beziehung (etwas halb-ernst) übernommen. Tatsächlich handelt es sich nicht um ein Synonym für Lebensabschnittsgefährtin, sondern erinnert uns daran, dass wir uns ja nicht gegenseitig gehören, sondern wir uns entschieden haben, gemeinsam zu leben und dazu gehört auch, gemeinsam alt zu werden. Laut Wissenschaft baut der Körper ab ungefähr dem 27. Lebensjahr in vielerlei Hinsicht ab, er beginnt zu altern, bis er irgendwann krank wird und stirbt. Noch drastischer drückt es die Feststellung aus: Mit der Geburt beginnt das Sterben.

Dass wir uns gegenseitig im Verfall begleiten soll nicht eine pessimistische Grundeinstellung ausdrücken. Im Gegenteil:

Ohne Illusionen hinsichtlich der unabwendbaren Zukunft unserer Körper füreinander und miteinander sein, eingedenk der Tatsache, dass höchstwahrscheinlich einer früher als der andere den Körper ablegt.

Mir geht es wie Dir: Kreative Wortschöpfungen können die Perspektive ändern und somit sehr lehrreich sein.

@Bernie1970
danke für den Kontext und die Erläuterung. Gefällt mir der Begriff.

Hatte mal so ein biologisches Buch für Laien gelesen An allem nagt der Zahn der Zeit von
Midas Dekkers, was diese Perspektive sehr aufgreift, menschliches Altern aber auch andere
stoffliche Entwicklungen im Lauf der Zeit, daran hatte mich das erinnert.

Zitat von Bernie1970:
Entscheidend ist die Bewertung.


Zählt zu dem, was du meinst auch das hier?
https://de.wikipedia.org/wiki/ABC-Theorie

Und wie könnte man so etwas auf die Situation antworten, frage, weil ich auch unter so etwas leide. Große Angst wegen vermeidlich (manchmal auch tatsächlich) großen Dingen. Kann aber so ein Modell nur schlecht bis gar nicht - gefühlt - etablieren.

Zitat von MrsEternity:


Zählt zu dem, was du meinst morgen das hier? Und wie könnte man so etwas auf die Situation antworten, frage, weil ich auch unter so etwas leide. Große Angst wegen vermeidlich (manchmal auch tatsächlich) großen Dingen. Kann aber so ein Modell nur schlecht bis gar nicht - gefühlt - etablieren.


Ja, genau darum geht es. Der aus meiner Sicht wichtigste Bereich ist B: Die Muster erkennen und die Bewertung korrigieren. Das ABC ist eine klassische KVT-Strategie, die jedoch m. E. strukturell zwar richtig und auch schön übersichtlich ist, aber oft im Alltag überlastet. Als Orientierung z.B. während einer Therapie kann sie aber sehr hilfreich sein.

Kannst Du ein konkretes Beispiel nennen?

Zitat von MrsEternity:
Zählt zu dem, was du meinst auch das hier? Und wie könnte man so etwas auf die Situation antworten, frage, weil ich auch unter so etwas leide. Große Angst wegen vermeidlich (manchmal auch tatsächlich) großen Dingen. Kann aber so ein Modell nur schlecht bis gar nicht - gefühlt - etablieren.
Ich fands interessant als Hinweis.
Dabei ist für mich der rote Bereich in dem Kasten bei B und C (und vermutlich für andere auch), besonders
stark in vielen Situationen.
Irrationale Reaktionen, Trigger, Irritationsreaktionen, Wutreaktionen z B, oder Angst, Unsicherheit.

Bei C versuche ich dann zwar, das Verhalten nicht in die dysfunktionale Schiene gehen zu lassen,
das kostet aber immensen Aufwand, wenn die Reaktionen emotional und im körperlichen Stress so stark sind.
Als müsste man mit einem kaputten Auto wo der Motor überdreht und die Lenkung nach rechts zieht
und Gas und Bremse auch nicht so ganz funktionieren, noch irgendwie normal am Verkehr teilnehmen.

Ich habs bisher auch noch nicht richtig hinbekommen, in diesen emotionalen Reaktionen und körperlichen Stressreaktionen, die z T schon non-sprachlich abgehen, Glaubenssätze zu finden.
Was da ausgelöst ist und in der Zeit aktiv ist, wirkt bei mir eher instinktiv wie bei einem Tier, was auf der Flucht ist, rot sieht oder es hängen auch sowas wie posttraumatische Reaktionen dran und existentiell tief unsichere
Gefühle und Stressreaktionen.
Ich hab nicht das Gefühl, dass es dabei um ein ich fühle mich wertlos, also bin ich gestresst und habe Angst
geht. Es ist mehr so ein ganz tiefes Unvertrauen und Überwältigungsreaktionen.

Es macht mir nur irgendwie auch Angst, wie beherrschend das in vielen Situationen ist, was für ein
großer mächtiger Teil das ist, und wie vieles dann dysfunktional läuft, Beziehungen bei drauf gehen
oder Dinge aus Angst oder starken Reaktionen getan oder nicht getan werden, es ist schon sowas wie
ein eigener innerer Terror, der die Welt färbt und wo nicht alles der eigenen Ethik entspricht.

Zitat von Bernie1970:
Das ABC ist eine klassische KVT-Strategie, die jedoch m. E. strukturell zwar richtig und auch schön übersichtlich ist, aber oft im Alltag überlastet. Als Orientierung z.B. während einer Therapie kann sie aber sehr hilfreich sein.Kannst Du ein konkretes Beispiel nennen?


Wieso überlastet? Beispiel Deinerseits gewünscht.

Hmm, so Alltagssituationen, und mit denen stehe ich nicht alleine, da und abhängig davon wie hoch meine Frustrationsgrenze ist. Warentrenner an der Kasse z.B. Ich finde es unangenehm, wenn keiner dort liegt (vor meiner Ware), weil dort die Person, die den legen sollte (Warentrenner kommt immer hinter der eigenen Ware; logisch, als 1. Person legt man das Ding ja auch nicht VOR die eigene Ware (ist ja nichts, wovon es zu trennen gilt), sondern dahinter). Ich drifte dann schnell ab in dumm, dämlich - bei den anderen - und dann als Schlussfolgerung: das gleiche bei mir: dumm, dämlich... etc. dass ich mich damit aufhalte.

Oder auf der Arbeit: Wenn ich die Arbeit anderer korrigieren muss und dass dann zur Angewohnheit wird. Sprich ich übernehme das, die bekommen keinen Tadel vom Chef (ich korrigiere das ja) und sie machen es weiter, weil der Fehler ja am Ende nicht mehr vorhanden ist. Ich sichere also den Arbeitsplatz, den Lohn, das tadellose Arbeitszeugnis etc. Aber gefährde unter Umständen meinen Arbeitsplatz, weil ich Arbeiten erledige und ggf. irgendwann mal meine dadurch vernachlässige. Dadurch bin ich einer Spirale. Wenn ich jetzt damit aufhöre, fühlt es sich komisch an für mich auch wenn es die logische Konsequenz wäre, um meine mentale Gesundheit nicht zu gefährden aber auch damit Mitarbeiter den Fehler merken und die ggf. einen Tadel, eine Einführung, eine Schulung besuchen müssen. Und ich mich aber auch gleichzeitig selbst schütze, indem ich die Arbeiten der anderen nicht korrigiere und mich entlaste, den Druck von mir nehme. Bin ja keine Aufsichtsperson, ich muss also auch nicht.

@Feuerschale
Ja, dieses komische Unvertrauen könnte bei mir auch eine Rolle spielen (Beispiel mit der Arbeit, was ich erwähnte).
Freut mich, dass du es interessant für ich fandst.

Hi Mrs,

Danke für die Beispiele, habs verstanden. Wenn man auf diese Beispiele nun direkt, vor Ort (z. B. an der Supermarktkasse) die ABC-Strategie anwenden will, ist das m. E. aufgrund der umfangreichen Kaskade nahezu unmöglich - das meinte ich mit überlastend/überfordernd. Es kann schon strukturell helfen, später und in Ruhe den ganzen Strang rückblickend zu reflektieren und das ist ja auch der tatsächlich beabsichtigte therapeutische Effekt: Zu verstehen, wie Fehlreaktion entsteht usw.

Jedoch während der Situation sehe ich lediglich den Bewertungsvorgang ausschlaggebend UND sofort veränderbar:

Beispiel Kasse: Erkenne die negative Bewertung dumm, dämlich über Andere und Dich selbst. Dann neutralisiere die Bewertung durch eine Neuformulierung: Unachtsam oder in Gedanken oder unwissend.

Merkst Du, wie diese Formulierungen am Externen bei Dir automatisch weniger Eigenbewertungen auslösen? Warum solltest Du Dich dafür tadeln, bei jemandem eine Unachtsamkeit festgestellt zu haben?

Probiere mal, das auf Dein zweites Beispiel anzuwenden und Du wirst sehen: Die Bewertung zu erkennen und unmittelbar zu verändern ist tatsächlich möglich, gerade wegen des kurzen, geistigen Dienstweges.

Je öfter Du das tust, um so automatischer wirst Du unangemessene Bewertungen sofort erkennen und regulieren können.

@Bernie1970

Ah, okay, so funktioniert das bei mir nicht. Dann muss ich den kompletten Hergang nachher zuhause machen, ad hoc bekomme ich das nicht hin. Es kostet schon zu viel Kraft den Leuten das nicht ins Gesicht zu sagen und simple, gesellschaftliche Umgangsformen zu widersprechen.

Zitat von MrsEternity:
Ah, okay, so funktioniert das bei mir nicht. Dann muss ich den kompletten Hergang nachher zuhause machen, ad hoc bekomme ich das nicht hin. Es kostet schon zu viel Kraft den Leuten das nicht ins Gesicht zu sagen und simple, gesellschaftliche Umgangsformen zu widersprechen.


Um ehrlich zu sein, bei Deinem 2. Beispiel (das Korrigieren der Fehler Deiner Kollegen) ist es doch sowieso sinnvoll, wenn nicht sogar dringend notwendig, mit den Fehlerverursachern zu reden oder das bei einer Mitarbeiterbesprechung vorzubringen. Was hält Dich davon ab? Kann (!) es sein, dass Du davon ausgehst, dass die Kollegen eh nicht belehrbar sind oder so ähnlich? Irgendwie glaube ich, das aus Deiner Schilderung heraus zu lesen..

Vielleicht in diesem Zusammenhang eine interessante Übung:

erfolgserlebnisse-f59/selbstversuch-uebungsvorschlag-subjektives-erleben-t98220.html

@Bernie1970

Ja, ist es wahrscheinlich. Bei denen - nicht. Klar, ich bin gemein und nehme denen die Chance auf Verbesserung.
Aber, was ist, wenn ich es schon einige Male mit weniger gravierenden Problemen, Fehler etc. versucht habe? Freundlich aber bestimmt. Netter Hinweis unter KollegInnen etc. Ohne die höher gestellten zu involvieren. Danach war ich einfach nur frustriert. Ich habe versucht mich heranzutasten und finde es für mich einfach anstrengend. Zusätzlich die Auseinandersetzung mit Strohmann-Argumenten oder ähnlichen Sachen. Das macht nicht unbedingt Spaß.

Auch das hier von Dir ist unglaublich anstrengend: Gerade waren wir beim ersten Beispiel, jetzt beim zweiten. Ich verstehe nicht wieso. Fühlt sich für mich nach: Hat beim 1. Beispiel nicht geklappt, verlagere ich das eben zum 2. Wegen was? Ich will nicht angreifen, nur verstehen. Davon ist Situation 1 doch nicht gelöst.
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Hallo MrsEternity,

für mich war Beispiel 1 abgeschlossen, da Du klipp und klar sagtest, dass die direkte Variante für Dich nicht infrage kommt und Du lieber im Nachhinein den Analyseprozess (die von Dir ins Spiel gebrachte ABC-Strategie) bevorzugst. Das ist völlig OK und was soll ich dazu noch viel sagen?

Ich persönlich arbeite nicht mit der ABC-Methode, weil sie mir zu umständlich, zu übertheoretisch ist. Aber sie hat wohl schon seit einigen Jahren Erfolge gezeitigt - siehe den Siegeszug der KVT insbesondere bei z. B. Angststörungen.

Meine Anmerkungen zu Beispiel 2 stellen lediglich subjektive, soziale Lösungsvorschläge die Situation betreffend dar - und eben eine Vermutung bzgl. Deiner Einschätzung hinsichtlich der Lernfähigkeit der Kollegen.

Den Link bzgl. Gedankenkontemplation habe ich unterstützend zum Thema angefügt. Wenn man dies ein paar Mal wirklich (!) praktiziert, erkennt man leichter, warum Gedanken wirklich keine Substanz haben, uns zu verunsichern. Es geht um eine gesunde Distanz, eine Zurechtrückung der Perspektive auf das Meine an meinen Gedanken.

Das geht nicht von heute auf morgen, klar. Aber die Gesundung bei steter Übung ist allumfassend, da durch Verständnis erworben. Tun muss man es allerdings selbst.

Alles Gute und guts Nächtle!

@Bernie1970

Alles klar. War nur eine Verständnisfrage. Fühlte mich ad hoc wie ein Oh, da funktioniert das nicht, ich würde gerne aber Erfolg sehen und nehme dann das andere Beispiel an. Das wollte ich so nicht stehen lassen, alleine schon, um niemanden ungerecht zu beschuldigen und gegen meine Erfahrungen zu wirken.

Im Übrigen klingt so auch Deine Formulierung zu dem Zusatzlink. Man muss es aber einige Male probieren. Das impliziert, dass es auf jeden Fall funktioniert und jemand, der das liest und wenn es nicht funktioniert, würde sich noch ungewollter, noch schlechter, ... fühlen. Das nur so als Hinweis. Will aber auch den Thread nicht hi-jacken.

@Feuerschale
Hoffe, Dich hat der kleine Exkurs nicht gestört.

Zitat von MrsEternity:
@Feuerschale Hoffe, Dich hat der kleine Exkurs nicht gestört.
Nö ich fands ok. konnte für mich da auch was draus ziehen und bin manchmal froh, nicht
in der Mitte des Geschehens zu sein.

Bzgl. der Kollegen ist bei mir ja auch so. Mich beunruhigt es auch, wenn mein Umfeld / Team
nicht funktioniert und Aufgaben nicht nach Vorschrift gemacht werden.
Es gab da schon Gespräche im Team, wo ich dann Protokoll drüber geführt habe und es artete
eher in Satire und Feindseligkeiten aus.

Mein Teamleiter hat mir dann verdeutlicht, dass er die ganzen anderen Stile auch schätzt, dann sind die
eben in der Sache nicht so perfekt, dafür aber teamfähig.

Wegen teamfähig ect- in der Sache (irgendwo Lücke, ich springe ein) bin ich das sicher auch, aber was die
ganzen smooth skills betrifft, würde ein Team mit Leuten nur wie mir echt nicht funktionieren.
Naja, bei ALLEN vielleicht doch, weil niemandem würde der Smalltalk ect fehlen.

Aber irgendwie ist mir klar geworden, die Arbeit muss mit dem Material laufen, was da ist, da können
die sich auch nicht nach mir richten, auch wenn ich denke, dass ich die Anforderungen des Systems
implantiert habe und das System von so einer Haltung profitieren müsste.
Die anderen haben mir gegenüber auch geäußert, dass die sich mir gegenüber richtig schlecht fühlen,
wenn ich die Sachen schneller als sie mache oder ihre Fehler auch noch ausbügle,
weil sie es wohl nicht können.

Insgesamt ist das etwas lockerer geworden, d h ich kann mir von den anderen mehr Gelassenheit
abschauen, mehr Freizeit und Ich Fokussierung in Richtung ich bin Mensch, ich hab auch mal Spaß
und wenn ich mich bei den anderen einmische, dann nur auf Vereinbarung nach Absprache.
Denn mein Verhalten hat nicht nur mich verrückt gemacht, es war auch für die anderen übergriffig
und im Prinzip unnötig, wenn die Führungskraft die Fehler eh toleriert und der Laden auch halb perfekt
oder schlechter als das läuft.

A


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Mira Weyer
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