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Zitat von MrsEternity:
Das ist so als würdest Du den kompletten Herd entsorgen, weil Dir dauernd etwas anbrät. Dann tilgst Du das Ergebnis Deiner Muster aber veränderst nichts am Muster. Du bleibst halt bei dem Muster und machst weiterhin genau das, was Du eigentlich vermeiden willst. Aber wenigstens musst Du in Zukunft den verfetteten Herd mit Krusten oder den Topf mit dem schwarzen Boden nicht mehr anschauen.


Da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt.
Es ging mir schon darum, einen anderen Umgang damit zu erlernen so das du dich langfristig nicht mehr überfordert fühlst.

Die Frage ist auch ob das Gehirn überreagiert wegen einem falsch angewöhnten Muster oder falsch reagiert, also eine Fehlschaltung die einen eher panisch statt gelassen auf normale Situationen reagieren lässt.

Und bei einer Fehlschaltung dürfte auch ein verändertes Muster nicht helfen.
Vielleicht haben deshalb auch Menschen mit Zwängen das Problem, dass sie es nicht einfach sein lassen können obwohl sie sich der Situation ja bewusst sind. Sie werden halt einfach dazu gezwungen ...

Ich bin weder Hirnforscher noch Psychologe, deshalb kann ich über die Ursachen natürlich auch nur spekulieren.

Mir ging es bei Mustern und Ursachen, eigentlich auch nur um normale Situationen die einen überfordern, also um das was Feuerschale in seinem ersten Beitrag sagte.

Wir sind aber tatsächlich in einem anderen Zusammenhang darauf gekommen, nämlich das Feuerschale denkt es sei Flucht in eine heile Welt. Ich finde nicht das es Flucht ist oder schlecht ist grundsätzlich gut über Menschen zu denken.
Allein die Tatsache scheinbar zu erkennen, dass die eigenen negativen Erfahrungen nicht der Maßstab für alle Menschen sind, zeugt von einem starken Charakter.

Zitat von Feuerschale:
Keine Ahnung, wie ich trotzdem darauf komme, dass die Welt und Menschen doch irgendwie gut sein müssten,
dass mein Leben einen Sinn haben müsste ect. Ist wohl irgendwie der Humanismus an mir vorbeigeschwappt.
So ein bisschen Eitelkeit und so Träume vom ganz besonderen Dasein. Eine Flucht in eine heile Vorstellung.

Zitat von Feuerschale:
Was eher geht ist: Bewusst sein, dass es ein Zwang ist. Bewusst sein, dass es ein außerhalb davon
gibt. Stop sagen. Die Situation aktuell neu bewerten und aktuelle Prioritäten leben.
Das macht das ganze dann auch flexibler.


Ja, in der Theorie gilt das wohl für alles auch für Ängste, nur das diese Zustände leider auch etwas auslösen
was Betroffene daran hindern könnte.

Zitat:
Neues und Widerstand gegen Gewohntes braucht aber auch mehr Energie. Da sehe ich dann auch, dass
das Geduld braucht und auch eine andauernde Fürsorge und ein darauf achten.


Das braucht sehr viel Energie und ich denke das viele Betroffene nach einem Rückschlag auch immer wieder an dem Punkt
sind wo man über das aufgeben nachdenkt. Besserung und Teilerfolge sind für diese Phasen aber hilfreich, weil man sich dann zumindest aus Erfahrung noch sagen kann. Ja, ok, es wird jetzt hart aber es geht vorbei, jetzt musst du es leider erstmal wieder aushalten.

Es hat sich also schon gelohnt.

A


Tiefe Beunruhigung, wenn Sachen nicht laufen

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@Feuerschale - OK, wollte nur sicher gehen, dass ich das richtig verstanden habe.
Bei mir hilft es, mir die Schönheit der Situation bewusst zu machen. Auch Sachen an denen ich gar nicht beteiligt war. Schöne Blumen im fremden Garten, schöne Landschaften, schöne Bauwerke oder vielleicht nicht schön aber imposant und daher erstaunenswert, was Menschen so erschaffen können. Ich habe lange gebraucht bis ich davon weggekommen bin, nicht daran zu denken, wie mickrig ich mir dabei vorkomme, sondern mich einfach nur auf den IST-Zustand der Natur beschränken konnte. Also, wirklich die Imposanz / Schönheit gut finden zu können. Vielleicht findest du auch so etwas für dich.

@Inkompatibel - Ach so, ja, kann sein. Für mich kommt die Fehlschaltung ja durch das Muster erst zustande. Wenn das Muster rund laufen würde, dann gäbe es keine Fehlschaltung in ebenjenen.

Und wegen den Teilerfolgen und bewusst machen: Ja, stimmt. Aber wie? Man bekommt immer ein Tagebuch empfohlen, dieses zu führen aber für mich war es nie etwas.

Zitat von MrsEternity:
Und wegen den Teilerfolgen und bewusst machen: Ja, stimmt. Aber wie?


Ich denke man muss es immer wieder probieren, um einen Vergleich bei Rückfällen zu haben.
Wie Feuerschale sagte, es nicht probieren oder aufgeben ist keine Option und davon wird es auch nie besser werden sondern eher schlechter.

Zitat von MrsEternity:
Ach so, ja, kann sein. Für mich kommt die Fehlschaltung ja durch das Muster erst zustande. Wenn das Muster rund laufen würde, dann gäbe es keine Fehlschaltung in ebenjenen


Das Gehirn ist neuroplastisch,und somit veränderbar. Neu lernen oder umprogrammieren geht also immer.
Klingt aber leichter als es ist, fängt ja schon beim lernen an. Wir wissen das Kinder hier deutlich schneller sind als Erwachsene.

Deshalb wird es wohl im Alter immer schwieriger die Zellen neu zu ordnen.
Zumal das bei Ängsten und Depressionen ja noch viel komplizierter ist weil die Chemie verrückt spielt.

Zitat von Feuerschale:
Bewusst sein, dass es ein Zwang ist. Bewusst sein, dass es ein außerhalb davon
gibt. Stop sagen. Die Situation aktuell neu bewerten und aktuelle Prioritäten leben.


Bei Angst oder einer Depression ist das wohl nicht möglich, weil sich negative Emotionen durch Eindrücke und Bilder wie ein Nervengas im Körper ausbreiten.

Zitat von Feuerschale:
ja, Idealvorstellungen - wie es zu sein hat oder wie Menschen optimalerweise sind, helfen nicht bei
Akzeptanz und Gelassenheit. Da kommt dann eher Ärger und Enttäuschung. und das drin bleiben
wird dann auch schwerer, manchmal muss man es ja, aber da brauen sich dann schwierige Gefühlslagen
zusammen.

Ich frage mich, ob das nicht auch ein Angstbewältigungsmechanismus ist, die Dinge auf eine Art unbedingt
so haben zu wollen und sonst damit nicht so gut klar zu kommen. So kontrollieren zu wollen.
Die Angst ist dabei nicht im Vordergrund für mich spürbar, könnte aber doch eine Art Motor sein.
Nicht so hilflos und überwältigt zu sein.


Das ist wirklich interessant, der Ansatz wäre seine Sehnsucht oder auch zu hohen Erwartung komplett nach unten zu schrauben bzw. genau daran verstärkt zu arbeiten um Enttäuschungen zu vermeiden die meistens eine Angst oder Depression auslösen.

Zitat von Inkompatibel:
Das braucht sehr viel Energie und ich denke das viele Betroffene nach einem Rückschlag auch immer wieder an dem Punkt sind wo man über das aufgeben nachdenkt. Besserung und Teilerfolge sind für diese Phasen aber hilfreich, weil man sich dann zumindest aus Erfahrung noch sagen kann. Ja, ok, es wird jetzt hart aber es geht vorbei, jetzt musst du es leider erstmal wieder aushalten.Es hat sich also schon gelohnt.

Das mit der Energie könnte auch eine Rolle spielen bei meiner Ursprungsfrage:
Beunruhigung fühlen bei neuem, ungewohnten, oder Problemen und Herausforderungen.
Denn das sind solche Situationen. Neu, ungewiss, es braucht neue Bahnen und Kontakte und Infos,
um das zu lösen, und Wege die beschritten werden müssen.

Gerade im Zusammenhang mit vorhandener Angst und Depression ist das eine Energieforderung, die ich dann
gefühlt nicht zur Verfügung habe, und es kommt eine Angst auf in tiefe Schulden zu kommen, mit Burnout
verbundene Gefühle zu wecken.
Das fand ich für das Verständnis jetzt nochmal wichtig.

Andererseits sagt mir der Satz oben, dass es normal ist, dass bei Änderung erstmal einiges in eine
schwierige Richtung läuft. Dass das ggf. nur eine Phase ist, weil es Zeit braucht.

Aber ich glaube auch, dass das bei Ängsten/ggf. PTBS, Depression usw nochmal eine ganz andere
Dynamik hat.
Ist immer alles machbar und easy und geradeaus, wenn man nur will? Gerade Krankheit führt einen (mich
zumindest, obwohl ich stur hoch drei bin) oft an eine Grenze.
Ist Psychologie und Medizin schon so weit, um Erkenntnis und Mittel zu haben?
Wo muss man Dinge akzeptieren?
Zitat von Inkompatibel:
Die Frage ist auch ob das Gehirn überreagiert wegen einem falsch angewöhnten Muster oder falsch reagiert, also eine Fehlschaltung die einen eher panisch statt gelassen auf normale Situationen reagieren lässt.
Ja, finde den Gedanken gut.
Worin genau bestünde dann die Fehlschaltung? Auf kognitiver Ebene, emotional, oder auch schon
neuronal, in den Transmittern ect, automatische Flucht -und Schreckreaktionen?

Ich denke, solche Reaktionen, die so umfassend gleich körperlich sind, werden in Situationen durch
bestimmte Trigger eher als Automatismus ausgelöst mit sehr komplexen Mustern, die lange und
weitreichend verankert sind. Das ist dann nicht ich hab an einer Ecke mal quer gedacht und denke
jetzt zurück, und dann ist alles wieder weg

Mir ist es eher so, als ginge das an der reflektiven Ebene vorbei (und ist auch derartig eher frühkindlich und
vorsprachlich entstanden), ähnlich wie bei einem Tier was eine überwältigende Situation erlebt und sich dann
etwas festigt an Schreckhaftigkeit und Missinterpretationen,ohne dass das Tier sich Glaubenssätze
bewusst mache und hier dran arbeiten kann.

Das geht dann eher auf Erfahrungsebene, solche Muster ggf. zu ändern. Ein scheues Tier kann man z B
durch ruhige Nähe und Berührung und entspanntes Spiel ggf. wieder zu einer Ruhe in Situationen bringen.
Aber das Mittel Erfahrung in Bezug auf Menschen ist noch vage für mich
Zitat von Inkompatibel:
Bei Angst oder einer Depression ist das wohl nicht möglich, weil sich negative Emotionen durch Eindrücke und Bilder wie ein Nervengas im Körper ausbreiten.
Ja, das kann ich bestätigen. Manchmal kann ich noch nichtmals den Auslöser sehen, warum denn jetzt
das heftigere Programm ausgelöst wurde. Keine erkennbaren Trigger, keine Belastung, es meint nur einfach
mal wieder so ablaufen zu müssen. Das frustriert auch, da keine Logik zu sehen.

Vielleicht weiß man - noch nicht - womit es zusammenhängt. Manchmal bekommt man auch nur
ein Werkzeug wie z B Hammer für alle möglichen Probleme, aber der ist nicht für das eigene passend.
Das ist auch frustrierend. Dieses rumsuchen mit Sachen die kaum funktionieren, oder Sachen könnten
funktionieren, aber die negative Nebenwirkung ist erschlagend.
Vielleicht hilft dann irgendwann Akzeptanz besser.
Zitat von Inkompatibel:
Das braucht sehr viel Energie und ich denke das viele Betroffene nach einem Rückschlag auch immer wieder an dem Punkt
sind wo man über das aufgeben nachdenkt. Besserung und Teilerfolge sind für diese Phasen aber hilfreich, weil man sich dann zumindest aus Erfahrung noch sagen kann. Ja, ok, es wird jetzt hart aber es geht vorbei, jetzt musst du es leider erstmal wieder aushalten.
Es hat sich also schon gelohnt.
Die Frage ist, woran man die Erfolge festmachen könnte, wenn es sich insgesamt geflutet,
gestresst, überwältigt und schwer anfühlt.
Vielleicht müsste man den Erfolg von dem Fühlen,was noch in die andere Richtung geht, abkoppeln?
Daran festhalten und z B sagen, ich hab mich jetzt aber trotzdem gut ernährt auf neuen Bahnen, hab
trotzdem was für Körper und Geist getan und entspannt ect, auch wenn das Wohlfühlen genau in die
eher schlechte belastende Richtung geht (aber wenns dann fast ins Suizidale kippt, ist es nicht mehr lustig) ?

Stimmt schon, dass das aufgeben dann immer wieder nahe liegt. Gerade wenn der Erfolg nicht so klar
zu greifen ist, sondern man weiß mental nur ggf. dass man das richtige tut. Und selbst das lässt sich
bezweifeln, ob man nur einer Gesellschaftsmode folgt und vielleicht doch einfach so leben sollte.
Und dann kostet das ganze in die neue Richtung lenken incl. Rückschlaggefühlen auch noch immens
viel Energie und der ganze Alltag braucht auch Energie und die spart man mit Gewohnheiten.
Zitat von Inkompatibel:
Das ist wirklich interessant, der Ansatz wäre seine Sehnsucht oder auch zu hohen Erwartung komplett nach unten zu schrauben bzw. genau daran verstärkt zu arbeiten um Enttäuschungen zu vermeiden die meistens eine Angst oder Depression auslösen.
hm, ja, eher so Sehnsucht nicht zu ernst zu nehmen, es mehr wie ein Craving zu sehen was auch
ein körperlich Abhängiger ab und zu mal hat, aber nicht zu maßgeblich zu sehen, um die Realität zu
betrachten und zu handeln. Sehnsucht hat für mein Gefühl tatsächlich etwas von einem Suchtmechanismus.
Mit Höhen und Tiefen, Gefangenheiten und Abstürzen. Auch depressionsauslösend je nachdem.
Zitat von MrsEternity:
Bei mir hilft es, mir die Schönheit der Situation bewusst zu machen. Auch Sachen an denen ich gar nicht beteiligt war. Schöne Blumen im fremden Garten, schöne Landschaften, schöne Bauwerke oder vielleicht nicht schön aber imposant und daher erstaunenswert, was Menschen so erschaffen können. Ich habe lange gebraucht bis ich davon weggekommen bin, nicht daran zu denken, wie mickrig ich mir dabei vorkomme, sondern mich einfach nur auf den IST-Zustand der Natur beschränken konnte. Also, wirklich die Imposanz / Schönheit gut finden zu können.
Ja, das ist eine gute Idee. Schönheit zu sehen und gar nicht mal in Bezug auf mich selbst. Wird ja glaub ich
auch bei mancher Art von Meditation gelehrt, das äußere so unbefangen zu sehen.

Wenn man das schafft, schafft man vielleicht auch, diese stark gefühlten Ich Dramen eher mal wegzustellen
und schafft an dem Punkt eine Entlastung?
Was dann noch bleibt an Belastung, ist (die große weite Welt, und in einem selbst) das reale Gefühl der Depression, die Sinneseindrücke aus Emotionen, körperlichen Spannungen, komischen Stoffwechseln,
die einen unwohl fühlen lassen.
Aber diese Stressoren der negativen Ich Reflektion die fallen dann schonmal weg, wenn man es gut
schafft sich abzulenken und schöne Dinge wahrzunehmen.
Zitat von MrsEternity:
Und wegen den Teilerfolgen und bewusst machen: Ja, stimmt. Aber wie?

Das find ich auch nicht einfach. Ich kann mich weder gut loben, dass ich da irgendwas war, die
maßgeblich was bewirkt hat, noch kann ich etwas als sehr positiv bewerten, noch kann ich mir lohnenswerte
Ziele gut setzen. Strukturen setzen, die für mich Sinn machen, bewusst durchdacht, kosten
auch erstmal sehr viel Energie und Mühe (z B aufräumen, aussortieren).
Doch ohne Strukturen und Wertigkeiten fehlen Maßstäbe. Erfolg ist nur messbar, wenn es ein Ziel gibt
und ein Ergebnis, was messbar ist.

Zitat von Feuerschale:
Worin genau bestünde dann die Fehlschaltung? Auf kognitiver Ebene, emotional, oder auch schon
neuronal, in den Transmittern ect, automatische Flucht -und Schreckreaktionen?


Ich denke das ein falsches Bild bzw. die eigene Bewertung von Situationen in der Vorstellung zu falschen Erwartungen führt, und dadurch die Enttäuschung massiv zuschlägt weil man Bestätigung dafür bekommt, dass die Idealvorstellung nicht existiert bzw. man sich wohl geirrt hat.

Das wird wohl auch mit dem Sprichwort Glück = Wirklichkeit minus Erwartungen. gemeint sein.

Man wird also lernen müssen die Realität so zu akzeptieren wie sie ist statt sich permanent etwas anderes zu wünschen oder vorzustellen. Weil sonst die Wunschvorstellung zur Forderung an das Leben werden könnte und durch die hohen Erwartungen extreme Ängste oder Depressionen ausgelöst werden könnten.

Vielleicht haben Betroffene ja tatsächlich die Sehnsucht nach einer anderen Realität und genau das wird ihnen irgendwann zum Verhängnis, weil die Enttäuschung in der Wirklichkeit dann Angst , Zweifel, oder sonstige emotionale Ausnahmezustände in ihnen auslöst.

Die Wurzel könnte also sein, dass man die Realität nicht akzeptiert sondern sich selbst Bilder malt wodurch dann
falsche Erwartungen vom Leben entstehen und sich dem Irrtum erst in Form von Enttäuschung bewusst wird.
Und dann wird es natürlich unangenehm.

Es ist also genau das was du schon sagtest, man muss sich von Idealvorstellungen lösen.
Und eigentlich weiß auch jeder Mensch, dass man keine Erwartungen haben sollte, dennoch entstehen sie oftmals unbewusst.

@Inkompatibel
Ja, das stelle ich auch nicht in Frage. Es immer wieder probieren aber bei mir funktioniert zum Beispiel dieses Tagebuchführen nicht, was von Therapeuten empfohlen wird. Das fühlt sich irgendwie benachteiligt an gegenüber denen, die es machen und wo es funktioniert. Ich hätte - und viele andere auch - gerne etwas, was ebenfalls unterstützend wirkt.

Wg. des Hirns: Das ist eine Teil-Mär; man lernt langsamer, ja, wenn man schon weiter ü50 ist, alles darunter ist, wie mir scheint, darauf zurück zu führen, dass wir uns zu wenig mit lernen beschäftigen. Und damit meine ich nicht Status quo erhalten, sondern Neues dazu lernen.

@Feuerschale
So, in etwa. Klingt vielleicht albern, aber ich denke, das fängt auch schon bei sehr kleinen und unscheinbaren Dingen an. Beziehung über Distanz aufrecht erhalten können, obwohl man jemanden vermisst. Völlig egal, ob freundschaftlich oder intime Beziehung. Das man, blöd gesagt, sich vom zubereiteten Essen nicht übergeben musste, das man irgendwas gelesen hat, das man den Arbeitstag geschafft hat, das man für sich sorgt, das man eine Blume umgetopft hat, das man regelmäßig zu Checks beim Arzt vorbeischaut. Das man Enten angesehen hat, vielleicht mal einen Igel sieht (die Zeit ist leider vorbei, denke ich (also, weil es kalt wird)), schöne Blumen gesehen (vielleicht mal schauen, was das für eine ist). Sowas mag ich. Belanglose Dinge wertschätzen können ist glaub ich eine hohe Kunst. Ich schaffe es auch nicht immer. Und lob von mir für mich kommt auch selten und ist mind. genau so schwer anzunehmen wie von fremden.

Wegen der Messbarkeit: Ist das so? Vielleicht sind sie da, stufen das aber als belanglos ein und deswegen nicht wert sich dafür zu loben. Daher unterlässt man auch die Zwischenschritte. Ist das nicht eher eine scheu wieder eine Sache zu haben, worüber man sich theoretisch loben könnte aber weil sich das loben komisch anfühlt, unterlässt man das. Gleichzeitig bleibt man aber im destruktiven Konstrukt, oder?

Zitat von MrsEternity:
Das fühlt sich irgendwie benachteiligt an gegenüber denen, die es machen und wo es funktioniert. Ich hätte - und viele andere auch - gerne etwas, was ebenfalls unterstützend wirkt


Ja, kann ich gut verstehen
Unabhängig davon was einen bedrückt, ist das eigentliche Problem es aushalten zu müssen.

Bei Angst weiß man eigentlich ziemlich genau was passiert, aber schwimmt der Körper erstmal in Adrenalin und Cortisol lässt sich der Kampf und Fluchtmodus nicht mehr aufhalten. Das sympathische und parasympathische Nervensystem zu kontrollieren ist in der Praxis oft nicht so einfach wie man glaubt. Und das richtige Hilfsmittel zur Regulierung oder zum gegensteuern dürfte nicht jeder einfach so bekommen sondern es vergehen Monate.

Also ich frag mich wie Menschen mit schweren Ängsten und Depressionen das überhaupt aushalten.
Ich höre immer nur das sie ewig warten müssen oder der Therapeut eine Pflaume ist und überhaupt nicht passt.
Sie müssen also in ihrem Zustand Monate lang ohne Hilfe und Hilfsmittel ertragen.

@Inkompatibel
Ja, das ist auf jeden Fall für jeden Betroffenen sehr unangenehm und kaum auszuhalten. Und immer ärgerlich und häufig auch enttäuschend. Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich es sehr unangenehm empfinde, wenn nur auf Meditatives zu sprechen kommt. Mir fehlt da eine Balance. Der Hauptanteil so 90-95% sollte bei mir definitiv irgendwelche Modelle ausmachen, die sich in der Praxis bewährt haben und so Meditation nur Erwähnung finden, wenn ich dafür zugänglich bin. Oder irgendjemand sonst. Häufig wird es einem aufgedrängt als Therapie verkauft und man denkt sich, weiß Gott, was man jetzt erreicht haben müsste. Aber es klappt halt nicht. Bei sehr vielen. Ich gehe ja auch nicht zum Homöopathen wenn ich geheilt werden will, der kann mich vollquatschen und ich ihn. Denn sie haben mehr Zeit als ein normaler Arzt. Aber dass ist für mich der einzige positive Aspekt. Geschmackssache. Dass ist mir zum Beispiel einige Male passiert und war weder angenehm noch hat es mir geholfen. Höchstens zurückgeworfen.

Zitat von Inkompatibel:
Ich denke das ein falsches Bild bzw. die eigene Bewertung von Situationen in der Vorstellung zu falschen Erwartungen führt, und dadurch die Enttäuschung massiv zuschlägt weil man Bestätigung dafür bekommt, dass die Idealvorstellung nicht existiert bzw. man sich wohl geirrt hat.Das wird wohl auch mit dem Sprichwort Glück = Wirklichkeit minus Erwartungen. gemeint sein.Man wird also lernen müssen die Realität so zu akzeptieren wie sie ist statt sich permanent etwas anderes zu wünschen oder vorzustellen. Weil sonst die Wunschvorstellung zur Forderung an das Leben werden könnte und durch die hohen Erwartungen extreme Ängste oder Depressionen ausgelöst werden könnten.Vielleicht haben Betroffene ja tatsächlich die Sehnsucht nach einer anderen Realität und genau das wird ihnen irgendwann zum Verhängnis, weil die Enttäuschung in der Wirklichkeit dann Angst , Zweifel, oder sonstige emotionale Ausnahmezustände in ihnen auslöst.Die Wurzel könnte also sein, dass man die Realität nicht akzeptiert sondern sich selbst Bilder malt wodurch dannfalsche Erwartungen vom Leben entstehen und sich dem Irrtum erst in Form von Enttäuschung bewusst wird.Und dann wird es natürlich unangenehm.Es ist also genau das was du schon sagtest, man muss sich von Idealvorstellungen lösen.Und eigentlich weiß auch jeder Mensch, dass man keine Erwartungen haben sollte, dennoch entstehen sie oftmals unbewusst.
Ja, ich denke das wollte ich mit meinem Beitrag Nr. 33 sagen
Mir bringt so eine wertschätzende positive Deutung eher weniger, wenn der Glaubenssatz, den ich
vielleicht durchgezogen habe oder das positive Weltbild zu sehr von der Realität abweichen.
Da passt das mit dem nicht erwachsen für mich eher, als steckt man halt wirklich noch eher in so ner Art
kindlichem Trotz, Überforderung, Fehlinterpretationen und kindlichen Schlussfolgerungen, was die Weltsicht
oft sehr vereinfacht, aber vielem nicht gerecht wird.

Also würdest du sagen, psychische und k örperliche Reaktionen entstehen hauptsächlich durch falsch
gemachte Bilder? Im Bereich einfache Enttäuschung?
(wahrscheinlich hab ich auch eher den Bereich komplexere Psychische Krankheiten, PTBS, Persönlichkeitsstörungen, chronische Depressionen eher im Kopf, da wäre mir der Ansatz dann zu einfach)

Die Realität zu messen und sich daran zu orientieren kann aber wohl nie schaden.
Und das zu prüfen, wenns gerade schwierig ist, dann kann man das ja schonmal ausschließen.

Zitat von MrsEternity:
Wegen der Messbarkeit: Ist das so? Vielleicht sind sie da, stufen das aber als belanglos ein und deswegen nicht wert sich dafür zu loben. Daher unterlässt man auch die Zwischenschritte. Ist das nicht eher eine scheu wieder eine Sache zu haben, worüber man sich theoretisch loben könnte aber weil sich das loben komisch anfühlt, unterlässt man das. Gleichzeitig bleibt man aber im destruktiven Konstrukt, oder?
Ja, andere Maßstäbe sind wohl da, nur vielleicht nicht so bewusst.
Wenn man keine Maßstäbe hätte, wäre man nicht frustriert oder würde sich ärgern oder trauern ect.
(Mal abgesehen von dem ganz ganz unmittelbaren, was unmittelbare Empfindungen auslöst, aber
die meisten Dinge gehen halt doch durch den Kopf).

Wegen Scheu - ja irgendwie find ich es komisch, mir einen positiven Maßstab zu setzen. Positiv zu wirken.
Und es könnte auch noch funktionieren. Als wäre das verboten und sollte nicht sein.
Aber irgendwelche Maßstäbe, Glaubenssätze, Zwänge ect, steuern in der Zeit ja dann doch.
Zitat von Inkompatibel:
Also ich frag mich wie Menschen mit schweren Ängsten und Depressionen das überhaupt aushalten.
Ich höre immer nur das sie ewig warten müssen oder der Therapeut eine Pflaume ist und überhaupt nicht passt.
Sie müssen also in ihrem Zustand Monate lang ohne Hilfe und Hilfsmittel ertragen.
Wenn die Dinge als Kind entstanden sind, und man sie nicht formulieren konnte und keine
Ansprechpartner hatte, haben manche Dinge schon Jahre gebrütet und sich verfestigt.
Manche fangen ja erst mit 30 oder später mit Therapie an.

Zitat von MrsEternity:
Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich es sehr unangenehm empfinde, wenn nur auf Meditatives zu sprechen kommt. Mir fehlt da eine Balance. Der Hauptanteil so 90-95% sollte bei mir definitiv irgendwelche Modelle ausmachen, die sich in der Praxis bewährt haben und so Meditation nur Erwähnung finden, wenn ich dafür zugänglich bin. Oder irgendjemand sonst. Häufig wird es einem aufgedrängt als Therapie verkauft und man denkt sich, weiß Gott, was man jetzt erreicht haben müsste. Aber es klappt halt nicht. Bei sehr vielen. Ich gehe ja auch nicht zum Homöopathen wenn ich geheilt werden will, der kann mich vollquatschen und ich ihn. Denn sie haben mehr Zeit als ein normaler Arzt. Aber dass ist für mich der einzige positive Aspekt. Geschmackssache.

Kenn ich. Ich beobachte Menschen, die total begeistert sind von einer Methode, wo was praktisch wirkt
und es endlich mal weitergeht. Meistens haben sie dann auch noch Lebenssinn, Beruf und Berufung
gefunden und machen dann so Kurse und bilden sich aus zur Selbständigkeit.
Das mit dem endlich wirds gut, endlich was gefunden hab ich auch schon bei so Glaubensrichtungen
beobachtet,z. B christlicher Glaube, endlich Gott gefunden, endlich freue ich mich meistens im Leben ect.

Und ich steh so daneben, probier es auch aus, und es wird nicht groß anders. Durch die Enttäuschung
und Unstabilität da ich neues probiere wird es eher schlechter. Oder das schlechte Gewissen kommt dazu,
was stimmt mit einem selber nicht, dass es nicht fruchtet, dass man es auch nicht so überzeugend findet?
Oder was stimmt mit den anderen nicht, sind das alles Leichtgläubige und Scharlatane?
Aber sowohl die eine als auch die andere Abwertung bringt dann nicht weiter vermutlich.

@Feuerschale - Vielleicht hilft so eine Art herantasten an neue Maßstäbe mit leichten positiven Ansätzen, dass du dich daran gewöhnst. Bei Sachen, die nicht sooo stark mit Enttäuschung verknüpft wären. Denke man benötigt auch das Bewusstsein, nicht perfekt zu sein und auch nicht sein zu müssen. Bei mir hängen wahrscheinlich auch noch die Ansprüche von meinen Erziehungsbeauftragten mit drin. Dass ist dann nicht so einfach, weil die Ändeurng direkt mehrere Punkte berührt, die alle nicht sooo einfach aber eben auch nicht unbesiegbar sind.

Ja, genau, das meine ich. Ich weiß, das Abwertungen dich nicht - und auch niemanden sonst so weiter bringen; mich auch nicht. Ich versuche immer, dass den Leuten nicht unnötig harsch ins Gesicht zu sagen und dann das für mich in eine Schublade einzusortieren. Damit ich es für mich eingeordnet habe. Beispielsweise Hmm, dass ist ja komisch mit der Meditation aber vielleicht macht nur der das so. Dann könnte ich auf die neg. Aspekte achten (bleibt zu lange bei Sachen, die mir nicht helfen) und dann nehme ich mir ggf. nur die Meditation daraus mit und alles andere verfrachte ich dann in die nächste Schublade: Kein Bedarf, Mist, was soll das. Oder wie auch immer man die nennen möchte. Auf jeden Fall klar: Alles, was darin ist, interessiert mich für ein Weiterkommen nun nicht mehr. Glauben nicht, Esoterik nicht, ... das hilft mir nicht, stinkt zum Himmel. (wenn anderen das hilft macht das ruhig, ich nicht - nehme ich als Zusatz, um zumindest so tolerant zu sein, dass ich anderen die Hilfe nicht abspreche)

Zitat von Feuerschale:
Wenn die Dinge als Kind entstanden sind, und man sie nicht formulieren konnte und keine
Ansprechpartner hatte, haben manche Dinge schon Jahre gebrütet und sich verfestigt.
Manche fangen ja erst mit 30 oder später mit Therapie an.


Das stimmt, darf aber in Deutschland nicht das Argument für lange Wartezeiten sein.
Für akute Fälle ist das Gesundheitssystem noch ausbaufähig.

Zitat von Inkompatibel:
Das stimmt, darf aber in Deutschland nicht das Argument für lange Wartezeiten sein.Für akute Fälle ist das Gesundheitssystem noch ausbaufähig.
Da stimme ich zu, das ist ein grundsätzliches Problem.
Fand es nur schön, dass du an der Stelle so empathisch wirktest, wie kranke Menschen empfinden und
leiden und habe das bekräftigt.

Zitat von Feuerschale:
Fand es nur schön, dass du an der Stelle so empathisch wirktest, wie kranke Menschen empfinden und
leiden und habe das bekräftigt.


Danke, dass ist tatsächlich so.
Dieses leiden ist so unnötig und viel schlimmer ist das man Menschen nicht immer helfen kann.

PS (war nicht mehr editierbar) deswegen hatte ich das geschrieben- dass man nicht nur Wochen leidet
sondern z T Jahre.
Damit meine ich nicht, dass das Warten gut ist oder dass ich das Gesundheitssystem da so gut finde, also ausbaufähig auf jeden Fall.
Verstehe halt den Schlenker zu meinem Geschriebenen nicht, und sehe da eher eins oder mehrere
große dranhängende Themen. Gesundheit und so Umgang mit inneren Prozessen als persönliche, zwischenmenschliche und gesellschaftliche Herausforderung.

Zitat von MrsEternity:
@Feuerschale - Vielleicht hilft so eine Art herantasten an neue Maßstäbe mit leichten positiven Ansätzen, dass du dich daran gewöhnst. Bei Sachen, die nicht sooo stark mit Enttäuschung verknüpft wären.Denke man benötigt auch das Bewusstsein, nicht perfekt zu sein und auch nicht sein zu müssen. Bei mir hängen wahrscheinlich auch noch die Ansprüche von meinen Erziehungsbeauftragten mit drin. Dass ist dann nicht so einfach, weil die Ändeurng direkt mehrere Punkte berührt, die alle nicht sooo einfach aber eben auch nicht unbesiegbar sind.
Das ist für mich ein guter Ansatz, so mit kleinen Schritten anfangen. Nicht da dran
rütteln, wo so ein wichtiges Grundgerüst drauf steht oder viele tiefere Themen und Mechanismen. Sondern
da, wo es machbar und halbwegs erträglich ist. (Änderung ist immer komisch).

Manchmal weiß ich auch nicht, was eben bei Änderung alles losgetreten wird, das kann beängstigend und
energieraubend sein.

Oft bin ich auch entspannt genug, um mir Änderung zuzutrauen, oder gequält genug, um Änderung
als notwendig zu sehen, und ich starte einen neuen Bereich, und ab einem gewissen Punkt ist es
so als hinge man an einem Gummiband und es zieht massiv in alte Muster zurück.

Gerade neuerdings habe ich bei mir auch wieder sehr viele starke rigide Muster entdeckt und eher
zwanghafte Persönlichkeitsmuster. Meistens ist es ja so mit dem Ich verschmolzen (brauch ich so, muss
so sein, so ticke ich, ansonsten bestehe ich nicht ect).
Aber manchmal erlebe ich die Muster auch aus einer Art Distanz, sehe dass sie dysfunktional sind,
mein Leben dadurch mehr und mehr in eine Nische gerät, Beziehungen minimiert werden (da der
Erhalt des Zwangs, der Perfektion, der Pflicht wichtiger ist). Das ist schon ganz schön sch.

Ich denke, diese rigiden Muster und die rigide Struktur gehören auch zu meinem Thema vom
Anfang. Gerade wenn ich die nicht bedienen kann, läuft es auf Beunruhigung hinaus.
Incl. depressive - und Angstreaktionen.
Trotzdem halte ich es für richtig, an meiner Flexibilität zu arbeiten. An meinem bewusst sein,
am stoppen wo immer es geht und es leicht anders machen.

Bis letztes Jahr Herbst war ich einige Jahre mit einem Mann zusammen, der auch eine sehr rigide
Persönlichkeit hat, dabei aber sehr funktional war.
Ich meine, ich hab mir vieles da auch noch abgeguckt oder dachte endlich was, was mir entspricht,
endlich muss ich mich nicht ständig mühsam in die Gesellschaft arbeiten und ziehe mich zurück.

Im nachhinein haben mich aber die Muster, die ich mir da noch verstärkt hab, eher geschadet und
mich erstickt und es wurde auch sehr schwer auf Arbeit. Die Beziehungen und die Arbeit waren sehr
stark gefährdet.

Ich hab gemerkt, mir ist es wichtig, wieder ins lernen zu gehen, ins überwinden.
Auch wenn es mühsam ist. Und aus dem Loch, in das ich mich die letzten Jahre / Jahrzehnte reinmanövriert
habe, umso mühsamer. Aber irgendwelchen kleinen Schritte gehen immer. Von da wieder andere.
Zitat von MrsEternity:
Ich versuche immer, dass den Leuten nicht unnötig harsch ins Gesicht zu sagen und dann das für mich in eine Schublade einzusortieren. Damit ich es für mich eingeordnet habe. Beispielsweise Hmm, dass ist ja komisch mit der Meditation aber vielleicht macht nur der das so. Dann könnte ich auf die neg. Aspekte achten (bleibt zu lange bei Sachen, die mir nicht helfen) und dann nehme ich mir ggf. nur die Meditation daraus mit und alles andere verfrachte ich dann in die nächste Schublade: Kein Bedarf, Mist, was soll das. Oder wie auch immer man die nennen möchte. Auf jeden Fall klar: Alles, was darin ist, interessiert mich für ein Weiterkommen nun nicht mehr. Glauben nicht, Esoterik nicht, ... das hilft mir nicht, stinkt zum Himmel. (wenn anderen das hilft macht das ruhig, ich nicht - nehme ich als Zusatz, um zumindest so tolerant zu sein, dass ich anderen die Hilfe nicht abspreche)
Ich finde es wichtig, das für sich selber einzuordnen.

Ich habe es oft - aktiv- nicht getan, sondern war erstmal fast grenzenlos offen auf der einen Seite.
Aber innerlich, mit der Rigidität ect. auf der anderen Seite total verschlossen. Das hat mich kirre gemacht und zerrissen. Offen agieren, innerlich aber übermäßiger Terror und Alarm.
Mit so einem Muster werden egal welche Ansätze zerfressen.

Irgendwann habe ich gelernt, dass es gut ist, so Ideen zu haben, was für einen selbst greifbar ist.
Meine letzte Therapeutin, bei der ich auch so vor mich herwaberte, offen, aber auch nicht zugänglich,
die meinte, ich sollte ggf. genauer definieren, welche Therapie ich brauche, welchen Auftrag ich habe,
das dann aushandeln ect.

Dafür hab ich mich bei meinen ersten Therapien viel zu diffus, zu sehr unter Leidensdruck, und ohne Ahnung,
was wirklich helfen könnte, gefühlt. Das kommt ja auch erst mit der Erfahrung.
Aber irgendwann merkt man vielleicht, was einem mehr zusagt, mehr kognitive Ansätze zB. Zusammenhänge,
pragmatische Alternativen, oder oder.

Ich habe auch nicht das Gefühl, das so ein Riesenglaubensapparat, Esoterik ect die Lösung für meine Not ist.
Vielleicht gibts hier und da mal kleine Dinge, die ich probieren und übertragen kann. Aber so ein gesamtes
System, das find ich immer schwierig. Ich brauch da mehr die konkrete Erfahrung und Auseinandersetzung.
Und wenn andere an was glauben und denen auch gut tut, nützt es mir ja nichts.
Sponsor-Mitgliedschaft

Ja das kenne ich gut! Im Job habe ich viel Verantwortung und bin dauernd auf standby.
Ich möchte immer alles perfekt machen und wenn mal nur 7 von 10 Aufgaben gut gehen, werde ich unruhig, mit Steigerung bis hin zur Panik. In der Nacht holt mich das dann alles wieder ein und raubt mir den Schlaf. Dann kommt die Angst dazu, daß ich wieder einen Herzinfarkt bekomme und so nimmt das Elend seinen Lauf.
Die Mechanismen dieses üblen Kreislaufes sind mir durchaus bekannt und bewußt, aber wenn die Angst und Panik kommt, hilft auch dieses Wissen nur noch bedingt.
Ich nehme schon Medikamente, aber trotzdem erwischt es mich bei erhöhtem Arbeits- und Termindruck regelmäßig.

Wenn ich rechtzeitig gegensteuern kann, helfen gezielte Atemübungen und Bewegung.
Progressive Muskelentspannung praktiziere ich nachts im Bett. Dabei schlafe ich dann meistens endlich ein.

Zitat von Feuerschale:
Wenn die Dinge als Kind entstanden sind, und man sie nicht formulieren konnte und keine
Ansprechpartner hatte, haben manche Dinge schon Jahre gebrütet und sich verfestigt.
Manche fangen ja erst mit 30 oder später mit Therapie an.

Bei mir ging es erst mit mit 57 los! Jahrzehntelang haben sich bei mir bestimmte Denk- und Verhaltensmuster verfestigt und nun bin ich 62 und arbeite an der Aufarbeitung. Es ist ein seeeeeehr mühsamer Weg, nicht ohne therapeutische Hilfe.

@Feuerschale - Sorry, entdecke erst jetzt Deine Antwort. War erkältet, und hoffe, ich habe das Gröbste überstanden.
Na klar, das kann Ängste wachrütteln aber auch erfreuliches, weil man eben weiter daran arbeitet, sich dessen auch bewusst ist etc.
Letztendlich hat man nur die Wahl zwischen: Durchziehen oder bleiben lassen. Letzteres geht, und ich meine das auch herauszulesen aus Deinen Beiträgen, meist mit einer Verfestigung/Verschlimmerung der Muster einher.
Für mich ist letzteres überhaupt keine Option. Das fühlt sich einfach befremdlich an, Leben weggeschmissen oder ähnliches.

Diese diffuse Fühlen kenne ich, vermutlich, auch. Alles so schwammig. Einerseits möchte ich auch ich sein, andererseits spielen da alle äußeren Einflüsse mit rein. Erziehungsbeauftragte, Pädagogen, ... Da kollidiert dann das, was ich für mich für richtig empfinde mit dem, was andere jahrelang mir als vermeintlich korrekt verkauft haben. Aber es besser geworden bei mir, mehr ich, mehr wissen, was ich möchte, ... Viel gelesen und auch sehr später nochmal zur Therapie bzw. zu Beratungsstunden gegangen, häufig hat das schon gereicht. Manche Therapeuten, Diagnostiken, Kliniken, etc. können ggf. auch Literatur empfehlen, falls jemand einer Therapie abgeneigt ist oder nicht aus Arbeit etc. aussteigen will. Bei mir war eine Mischung aus beidem der Fall. Wobei eher letzteres ausschlaggebend war. Ich weiß auch (noch) nicht, ob diese Entscheidung richtig war... hmm, mal sehen.

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Mira Weyer
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