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Hallo,
ich mach seit 2 Jahren Verhaltenstherapie. Ich habe noch 5 Sitzungen von 80. Durch die Aufarbeitung vom Missbrauch in der Kindheit sind die meisten Sitzungen verbraucht worden. An meine Therapieziele nämlich Angst vor der Angst und die extreme innere Unruhe blieb keine Zeit. Nun geht meine Zeit zuende. Und ich bekomme keine Nachsorge bei meinem Therapeuten. Ich bin jetzt schon am Boden zerstört. Ich habe alle Hoffnung in die Verhaltenstherapie gesetzt. Ich möchte doch nur ganz normal Leben. Einfach mal in den Urlaub, Weihnachtsmarkt oder Musical besuchen können. Seit 1998 lebe ich damit. Psychotherapie von 2000 bis 2004, 2008 bis 2014 psychiatrische Gespräche bei meiner ersten Psychologin weil sie versucht hat das richtige Medikament zu finden. 2014 Tagesklinik und 4 Wochen stationär. 2015 eine Reha. Und seit 2016 die Verhaltenstherapie , die nun endet. Erst hat er mir versprochen mich mit Quartalsterminen zu überbrücken, bis ich in zwei Jahren eine neue Therapie beginnen kann. Nun kurz vorm Schluss heisst es plötzlich nein, weil ich 80 Std Langzeittherapie hatte. Obwohl ich solche Angst habe, ohne Nachsorge dazu stehen. Er hat mir Flyers von katholischen Dienst in der Hand gedrückt. Ich soll mir dort Hilfestellungen holen. Ich bin so enttäuscht. Und meine Ängste sind dadurch genauso schlimm, wie vor Beginn der Therapie. Notfalls soll ich in einer Klinik gehen, wenn es ganz schlimm wird. Ich fasse es nicht, es ist als wäre er ein plötzlich anderer Mensch.
Wer hat auch eine Therapie beendet und ist so verzweifelt.
lg

01.10.2018 12:17 • 15.10.2018 #1


48 Antworten ↓


Zitat von ku17:
Ich fasse es nicht, es ist als wäre er ein plötzlich anderer Mensch.


Kein Geld- keine Empathie.

A


Therapieende ohne Erfolg

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Zitat von petrus57:

Kein Geld- keine Empathie.



Wie meinst du das?
Weil ich nicht Selbstzahler bin?
Ich habe schon oft gehört, das viele Therapeuten Nachsorge nicht anbieten. Weil die Kriseninterwallstunden schlechter bezahlt werden von den Kassen.
Jeder kann das Tempo bestimmen. Die Gesundheitsreform die Kassen und der Therapeut. Ich muss mich dem fügen und hinnehmen. Meine Bedürfnisse werden einfach beiseite geschoben. Ich bleibe wieder auf der Strecke. Er macht es sich leicht, indem er mir Flyers in der Hand drückt. Damit hat er mir das Gefühl gegeben,meine Akte schon vor Ende geschlossen zu haben. Erst spinnt er mir ein Netz mit der Hoffnung mir mit der Nachsorge zu unterstützen und dann reißt er es einfach weg. Wie soll ich jetzt weiter machen?

Also ich war ein Jahr lang in einer Diakonie und habe dort wöchentlich mit einem Psychologen gesprochen - kostenlos. Der Tipp von deinem Psychologen könnte sich also noch als nützlich erweisen.

Zitat von ku17:
Meine Bedürfnisse werden einfach beiseite geschoben. Ich bleibe wieder auf der Strecke.


Das kannst du aber wirklich nicht so sagen, nachdem du aufgezählt hast wieviele Leistungen der Krankenkasse du seit 1998 schon bezogen hast. Irgendwo muss ja auch Schluss sein, zumal scheinbar gar keine Erfolge erzielt werden.

Zitat von ku17:
Wie meinst du das?
Weil ich nicht Selbstzahler bin?


Nee, auch Ärzte arbeiten nicht gerne umsonst. Wenn der Rubel nicht mehr rollt ist Ende im Gelände.

Zitat von Schlaflose:

Das kannst du aber wirklich nicht so sagen, nachdem du aufgezählt hast wieviele Leistungen der Krankenkasse du seit 1998 schon bezogen hast. Irgendwo muss ja auch Schluss sein, zumal scheinbar gar keine Erfolge erzielt werden.


Das ich gar keine Erfolge habe kann man nicht sagen. Erst in dieser Therapie konnte ich mich anvertrauen. Der grösste Teil der Langzeittherapie hat das aufarbeiten vom Missbrauch den ich in meinem 12 bis 14 Lebensjahr durch lebt habe. Deshalb sind meine anderen Ziele in Hintergrund gerutscht. Nur weil die Kasse es zahlen muss, soll ich auf Hilfe verzichten. Dann könnte man ja auch zu einem Depressiven sagen, die Kasse zahlt 30 Jahre deine Pillen nun seh mal zu das du ohne klar kommst. Es tut mir leid, dass ich nicht in dem vorgegebenen Tempo der Gesungheitsreform funktioniere.

Hey Ku17,

ich finde es echt blöd von deinem Thera dir die
Nachsorge nicht anzubieten...
Es stimmt zwar, diese 3 Stunden im Quartal werden nicht sooo gut bezahlt, ich glaube, 66 Euro statt 90- aber wenn er es dir vor Beginn der Therapie zugesichert hat, ist es jetzt eine miese Aktion!

Ich hatte auch meine 80 Stunden VT und bin momentan einmal im Monat zur Nachsorge.
Bin alles in allem sehr zufrieden und echt froh, nicht von heute auf morgen allein da zu stehen.

Mir bedeutet dieses Sicherheitsnetz sehr viel und ich kann gut nachvollziehen, wie schei. es dir jetzt geht!

Tut mir so leid für dich

Im Übrigen zählt die Kasse die Nachsorge IMMER ,
das liegt dann wirklich nur an deinem Therapeuten...so ein Mist

Hallo Ku
Wie kommt es das Du noch nicht resigniert hast? So eine steile Therapie Karriere is schon doll. Wie kommt das...
es gibt speziell Trauma Fachkliniken die auch u.a. in intervallen, 3,-6 monate intensiv im Phasen Modell therapieren.

Das mit deinem aktuellen noch Therapeuten finde ich auch nicht in Ordnung. Man sollte sich schon an Vereinbarung halten besonders wenn der Therapeut Sie selbst in Aussicht gestellt hat. Sowas macht man einfach nicht

Ja mit einem Trauma dieser Art hat manlange - wenn nicht lebenslänglich- an den Flogenzu knabbern. In diesem Fall ist das, was von den Kassen erwartet wird - nämlich innerhalb einer vorgegebenen Zeit wieder Funktionsfähig zu sein - ein schlechter Witz.
Hast du denn schon mal über eine gezielte Traumatherapie nachgedacht?
dafür gibt es Kliniken und auch ambulante Therapeuten.
Ein Verfahrenswechsel in der Therapieart ist meistens ohne Wartezeit möglich aber es ist ebenauch nicht so leicht einen(guten) Traumatherapeuten zu finden.
Aber das wäre, was ich dir jetzt nahe legen würde.
Liebe Grüße

Zitat von ku17:
Der grösste Teil der Langzeittherapie hat das aufarbeiten vom Missbrauch den ich in meinem 12 bis 14 Lebensjahr durch lebt habe.


Das ist aber auch nicht die Aufgabe einer Verhaltenstherapie. Für solche langwierigen Geschichten gibt es die Psychoanalyse, für die die Kassen jahrelang zahlen.

Trauma therapie gibt's auch bei Verhaltenstherapie, aber klar, die Zeit kürzer.

Du kannst versuchen in einer anderen Fachrichtung unterzukommen.

War bei mir ähnlich wie bei dir und ich musste sehr für meine jetzige Therapie kämpfen.

Dann hört man hey, hast du schon viel Therapie, es gibt nix mehr, aber es wird vergessen, das die Seele sich schützt. Die Dinge kommen dann, wenn sie kommen.

Mir hat auch jede Therapie was gebracht, immer ein Stück weiter. Ich habe nicht mehr viel Zeit, entweder 10h oder mit Glück wird nochmal um 25 dann auf 80 verlängert.

Ich stecke mitten drin und habe auch echt noch viel zu tun, es kam unheimlich viel hoch dieses Jahr.

Deine Enttäuschung kann ich so gut verstehen.
Das ist menschlich echt nicht ok.

Kannst du das nochmal ansprechen? Nicht um die Stunden zu bekommen, aber um deinem Herzen Luft zu machen?

Zitat von Schlaflose:
Für solche langwierigen Geschichten gibt es die Psychoanalyse, für die die Kassen jahrelang zahlen

Psychoanalyse ist aber auch bei Trauma nciht unbedingt die richtige Therapieform. Klar die Stunden sind mehr aber das Konzept ist nicht auf schwere Traumata ausgerichtet. Schon gar nicht auf die Notwendigkeit der Stabilisierung.

Zitat von kopfloseshuhn:
Psychoanalyse ist aber auch bei Trauma nciht unbedingt die richtige Therapieform. Klar die Stunden sind mehr aber das Konzept ist nicht auf schwere Traumata ausgerichtet. Schon gar nicht auf die Notwendigkeit der Stabilisierung.


Deswegen geht man dafür in eine Klinik.
Bei Traumata können schnell mal Sachen hochkommen und dann brennt die Luft.
In einer Klinik hat man dann Ansprechpartner und ist damit nicht alleine gelassen.

Ihr Therapeut hätte sie darauf längst hinweisen müssen,dass er das ambulant nicht abfangen kann.

Es ist aber trotzdem nichts verloren.

Ich würde zum Psychiater gehen und alles schildern.
Dann eine Einweisung geben lassen für eine Fachklinik.

Ach und wie stellst du dir das vor, Flame?
man geht mal eben sechs bis 12 Wochen in eine Klinik und dann ist alles wieder gut?
SO funktioniert das leider nicht.
Klar kann bei ambulanter Traumabehandlung auch etwas hochkommen, das einen außer Gefecht setzt aber das ist nicht die Lösungmal eben in eine Klinik zu gehen und dan ist alles wieder gut, Trauma bewältigt. Fertig?
Sorry so hört sich das jetzt nämlich für mich an.
Bei Trauma ist eine konstante ambulante Therapie am wichtigsten!
Und das am besten da, wo sich jemand damit auskennt.
UNd Fachkliniken gibts leider eben auch nicht viele gute. Ich hab genug selbst davon durch und durfte erfahren, dass das eben auch oft nicht das nonplusultra ist.
Als Traumapatient hängt auch viel davon ab, an wen man in so einer klinik dann gerät. Vertrauen ist nämlich da auch nicht so die einfachste Sache der WElöt. man setzt sich eben nciht mit jedem X Bewliebingen hin und erörtert sein Trauma. UNd wenn das dann in der KLinik nicht passt...dann hat man auch vergeigt.
Vertrauen fassen kann unter Umständen eben auch eine WEile Zeit brauchen.
Klinik kann immer nur Sinn machen, wenn man zu Hause auch eine gute ambulante Therapie hat.
Oder eben wieder anstrebt.
Als alleiniges Allheilmittel kann man auch die beste Traumaklinik nicht ansehen.

Zitat von kopfloseshuhn:
Als alleiniges Allheilmittel kann man auch die beste Traumaklinik nicht ansehen.


Natürlich nicht.
Aber es ist die einzige Option,die mir dazu einfällt.
Ein erster Schritt auf dem Weg.
Wenn eine ambulante Verhaltenstherapie abgeschlossen ist,kann man meines Wissens erst 2 Jahre später eine neue beantragen.

An wen man dann gerät,kann niemand vorhersagen.
Weder ambulant (wie man sieht) noch stationär.
Sponsor-Mitgliedschaft

Komisch meine psychotherapeutin hatte mir gesaht dass ich einmal im quartal auf kk kosten kommen könnte...aber ist auch wieder 3 jahre her

Zitat von Schlaflose:

Das ist aber auch nicht die Aufgabe einer Verhaltenstherapie. Für solche langwierigen Geschichten gibt es die Psychoanalyse, für die die Kassen jahrelang zahlen.



Da scheinst du aber falsch informiert. Verhaltenstherapie wird mittlerweile auch bei Opfern von Missbrauch und Gewalt angewandt.

Eine verhaltenstherapie lehrt doch verschiedene strategien mit bestimmten Ängsten und oder Situationen umzugehen. Also sollte doch passen oder

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Mira Weyer
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