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Hallo,

hat hier jemand Erfahrungen mit einer Tagesklinik in Düsseldorf gemacht?

08.12.2015 16:49 • 21.12.2015 #1


21 Antworten ↓


Ist eine Tagesklinik das richtige bei generalisiertet Angst, Depression und Zwangsgedanken?

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Tagesklinik in Düsseldorf

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Ich hab gute Erfahrungen mit der psychosomatischen TK in Kaiserswerth gemacht. Die Therapeuten und die Behandlungen sind gut, ist allerdings schon einige Jahre her das ich dort war, aber es hat mir sehr geholfen.
Nicht empfehlen kann ich die AHG-Reha-TK an der Helmholtzstrasse. Wenn man Angststörungen hat sollte man da auf keinen Fall hingehen. Die Therapeuten sind nach meiner Erfahrung sehr schlecht und verschlimmern mit ihrer Art die Ängste noch. Die Behandlung setzt in erster Linie auf Sport; Gespräche gibt es kaum.

Ich habe mich für die Tagesklinik an der Heinrich Heine Universität entschieden.

Hat dir der Aufenthalt dort etwas gebracht? Wie lange warst rau dort?

Kann mir niemand sagen ob es was bringt?

Die TK der Heinrich-Heine-Uni kenn ich leider nicht. Grundsätzlich finde ich TK aber sehr gut, weil man das volle Therapie-Programm hat, aber weiterhin seinen normalen Alltag. Mir hat die TK in Kaiserswerth viel gebracht.

Wie lange warst du dort und was hattest du?

Ich war ca. 6 Monate da (damals hat die Krankenkasse noch längere Zeiten bezahlt) und war wegen Angststörung und Depressionen dort. Nach der TK war ich in der Lage eine Umschulung zu machen und wieder normal zu arbeiten, was ich mir vorher nicht hätte vorstellen können. Leider hat das nur bis 2003 angedauert, aber immerhin 7 Jahre gings mir relativ gut.

Die haben da nicht viel einzeltherapie. Find ich nicht so toll

Einzeltherapie gibt es in Kliniken allgemein wenig, auch in Rehakliniken. Wo ich war, gab es einmal in der Woche 45 Minuten bei der Bezugstherapeutin, ansonsten alles gruppenweise bei verschiedenen Therapeuten

Und das ist hilfreich wenn man sich die Probleme der anderen anhört? Nicht falsch verstehen, aber wie kann ich mir das vorstellen?

Für mich war das auch nichts, weil ich kaum etwas gesagt habe. Ich rede allgemein nicht gerne über mich und vor 8-10 Leuten sowieso nicht. Aber die meisten Mitpatienten sind da voll drin aufgegangen sowohl durch eigenes Erzählen als auch durch Reagieren auf die Probleme der anderen. Im Prinzip läuft das so wie hier im Forum, dass jemand sein Problem in der Gruppe vorstellt und daraufhin erfolgen Ratschläge und Trösterei durch die anderen. Das ganze wird dann natürlich noch durch den Therapeuten gesteuert. Es ist hilfreich, wenn man ungefähr die gleichen Probleme hat wie die anderen in der Gruppe , weil man von den Ratschlägen der anderen auch profitieren kann. Für viele ist es auch hilfreich, zu sehen, dass es anderen genauso geht wie einem selbst.

Hmm, aber gebracht hat es dir schon was? Hast du von den anderen Aktivitäten profitieren können?

Ich bin ja nur wegen Schlafstörungen dorthin und dafür hat es nichts gebracht. Mir wurde dort eine soziale Phobie diagnostiziert. Das habe ich aber nie als ein belastendes Problem für mich empfunden und habe auch kein Bedürfnis, etwas dagegen zu tun. Die Schlafstörungen waren die Folge meines Berufs, der sich mit der sozialen Phobie nicht vertragen hat. Ich habe dann schließlich den Beruf aufgegeben, um das Problem zu lösen.

Aber was habe ich für eine andere Wahl? Mir geht's ja nicht gut! Weiß nicht was ich sonst machen soll

Zitat von Sarahhau:
Aber was habe ich für eine andere Wahl? Mir geht's ja nicht gut! Weiß nicht was ich sonst machen soll


Geh unbedingt hin. Du musst selbst die Erfahrung machen, ob es dir hilft oder nicht. Es ist eine Chance eine Besserung zu bekommen. Wenn sich herausstellt, dass es nichts bringt, hast du es wenigstens versucht. So habe ich das damals empfunden. Wenn ich es nicht versucht hätte, hätte ich mir ewig Vorwürfe gemacht, eventuell eine Chance verpasst zu haben.

Was hat dir denn letztendlich geholfen?

Habe eben meinen konsiliarbericht gelesen: da steht was von mitbehandlung erforderlich: Anpassung AD, Ausschluss suizidalität.

Das macht irgendwie schon Angst so etwas über sich selbst zu lesen. Sehr befremdlich.
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Zitat von Sarahhau:
Was hat dir denn letztendlich geholfen?


Das hatte ich ja schon geschrieben. Ich habe meinen Beruf gewechselt. Ich war 20 Jahre Lehrerin und es war dieser Job, der meine extremen Schlafstörungen verursacht hat, weil ich Angst davor habe, vor Leuten zu reden, im Mittelpunkt zu stehen, derjenige zu sein, der das Sagen und die Verantwortung hat usw. Ich habe mich tagtäglich dazu gezwungen, trotzdem all das zu machen, so hat sich die Psyche die Schlafstörungen als Symptom gesucht, weil man den Schlaf nicht mit seinem Willen herbeiführen kann.
Ich habe zwar nach wie vor die soziale Phobie und die ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung, aber das belastet mich nicht mehr, weil ich in meinem jetzigen Job nur noch Schreibtischarbeit mache.

Das ist schön, dass du jetzt was gefunden hast. Und es ist auch schön, dass du den Auslöser gefunden hast!

Ich wünschte ich würde ihn auch kennen!

Tut mir leid, ich bin momentan so unkonzentriert! Habe das überlesen.

Zitat von Sarahhau:
Und es ist auch schön, dass du den Auslöser gefunden hast!


Das war nicht schwer Ich hatte schon zu Beginn des Studiums Angst davor, eines Tages vor einer Klasse stehen zu müssen. Und je näher das Ende des Studiums kam, umso mehr wurden meine Ängste. Und als es dann tatsächlich soweit war und ich meine erste Stelle hatte, konnte ich nicht mehr schlafen.
Der Auslöser ist aber nicht die Ursache. Die Ursachen für meine soziale Phobie und der ÄVPs liegen in meiner Jugend. Das wusste ich aber auch schon immer, nur ich wollte das nicht wahrhaben. Ich dachte, dass das mit dem Erwachsenwerden und der Lebenserfahrung von allein weggeht, aber es ist nicht so.

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Mira Weyer
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