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Hallo ihr Lieben,

ich leide seit 1,5 Jahren an einer GAS mit starken Krankheitsängsten, mal wird es besser, mal wieder schlechter.
Ich bin derzeit noch nicht wieder arbeitsfähig in meinem aktuellen Beruf.

Mein Problem ist derzeit, dass ich mich permanent krank und ausgelaugt fühle. Ich habe ständig Halsweh und Gliederschmerzen, denke ich werde krank aber es kommt nichts. Ich bin seit Monaten total schlapp und ausgelaugt, habe überhaupt keine Energie. Dazu kommt permanent Schwindel, Tinnitus, etc.
Dieses ständige krank fühlen und nichts machen können macht mich fertig. Geht/ ging es jemandem auch so?

Habt ihr etwas gefunden was geholfen hat?

11.10.2024 11:00 • 15.10.2024 x 2 #1


7 Antworten ↓


Moin!

mir geht es exaktso. Es fühlt sich so an, als ob man einen Dauerkater und keine Energie hat. Gliederschmerzen, Gelenkschmerzen, Schwindel, Watte im Kopf, Taubheitsgefühle, Verdauungsbeschwerden, keine Energie, keine Motivation, keine richtige Freude - all das kenne ich auch. Gedanken wie MS? Herz? Krebs? ständig im Kopf.

Leider kann ich dir keine Lösung geben sondern dir nur sagen, dass du nicht allein damit bist. Meine Ärzte sagen mir immer wieder: das ist psychisch aber wir alle wissen ja, dass uns sowas nur kurzfristig beruhigt. Meine Symptome sind auch 24/7 da, nie Besserung. Aber es geht mal besser, mal schlechter.

Ich hoffe, dass dir bald geholfen werden kann!

Liebe Grüße

A


Tägliches Krankheitsgefühl

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@Latitud Exakt die gleichen Symptome habe ich auch alle und es erschwert eine Heilung so sehr, weil man überhaupt nicht die Energie oder Kraft hat etwas zu machen- zudem triggert es natürlich sofort wieder.
Bei mir wird auch alles auf die Psyche geschoben aber es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass es so nun sein soll? Immer?

Ich danke dir! Ich wünsche dir das Gleiche.

Zitat von Latitud:
Meine Ärzte sagen mir immer wieder: das ist psychisch aber wir alle wissen ja, dass uns sowas nur kurzfristig beruhigt


Tatsächlich gingen meine Magenprobleme erst weg, nachdem ich es 3 Mal gehört und im Labor gesehen hatte, dass der Magen nicht mehr entzündet ist.

Ein paar Tage später war das wie weggeblasen und kam nicht zurück.

Allerdings hab ich für den Rest (ähnlich EP) keinen eindeutigen Negativbefund, weil es denn bei so unklaren Symptomen niemals geben können wird, um wirklich alles ausschließen zu können.

Also ich hatte jetzt nicht exakt das, was du beschreibst, aber ich hatte Anfang des Jahres eine Phase, in der es mir sehr schlecht ging und ich die absonderlichsten körperlichen Symptome hatte. Das meiste hab ich zum Glück schon wieder vergessen, aber es hielt auch gefühlt die ganze Zeit an. Nach und nach ging es mir aber besser und nach ein paar Monaten hatte ich erstmals das Gefühl, es im Wesentlichen überwunden zu haben.

Was mir geholfen hat: Es ärztlich abklären zu lassen. Das war der erste, wichtige Schritt. Dann, das zu akzeptieren, dass es nichts Körperliches ist. Das ist nicht leicht, weil ja auch der Kopf verrückt spielt und einem permanent einflüstert, dass es ja doch was sein könnte. Aber ich hab den Ärzten vertraut. Die Werte zeigten auch absolut nichts Auffälliges an. Bzw. bei mir schwenkte es dann um zu: Okay, das ist also psychisch, aber was wenn es nicht mehr weggeht?! Wenn ich es nicht schaffe, mich da nicht mehr reinzusteigern?

In kleinen Schritten wieder anfangen zu leben. Ich glaube, das ist ganz wichtig, weil man durch sein Handeln sein Gehirn am besten überzeugen kann, dass alles in Ordnung ist. Was machst du, wenn du dich krank fühlst? Schonst du dich? Damit zeigst du deinem Gehirn, dass vielleicht wirklich was ist, und es wird dir weiter solche Symptome schicken. Ich bin z. B. dann schwimmen gegangen. Also keine großen Aktionen, einfach ins Bad, ins Wasser und bisschen hin- und herplanschen. Das hat mir oft gut getan, vielleicht auch das Wasser, jedenfalls hatte ich dabei oft Pause von meinen Symptomen. Was mich dann auch wieder darin bestätigt hat, dass es a) psychisch ist und b) besser werden kann. Hab mich immer etwas mehr gefordert, Sport gemacht, rausgegangen, Leute getroffen - in so kleinen Schritten, wie ich es mir so halbwegs zugetraut habe. Ich glaube, das hat am Ende wirklich den Ausschlag gegeben.

Habe auch viel geredet, mit Familie, Therapeutin, Telefonseelsorge - mir hilft reden jedenfalls. Und auch einen neutralen Blick von einem Außenstehenden zu bekommen, dessen Gehirn nicht vernebelt ist. Habe auch viel gelesen über psychosomatische Beschwerden bzw. funktionelle Störungen, somatoforme Störung. Das gab auch ein paar Aha-Effekte.

Es ist schon beachtlich, was die Psyche für Effekte auf den Körper haben kann. Wie gesagt, ich hatte die absurdesten Symptome - mir war mal plötzlich total heiß, obwohl es kalt war, meine Nase lief immer mal wie verrückt, ich war wahnsinnig erschöpft, mein Gesicht war heiß, meine Füße waren eine Zeitlang kalt und schweißig, so dass ich mehrmals am Tag die Socken wechseln musste, ich hab gezittert, war dauerangespannt, etc. Das bildet man sich nicht ein und es ist wahnsinnig anstrengend. Aber ich hoffe, mein Beispiel zeigt, dass es auch wieder besser werden kann. Ich habe alle genannten Symptome seit Monaten nicht mehr. Alle weg.

@SinAlice

Ja, mir geht es genauso. Sowas kann immer von der Psyche kommen, aber trotzdem lasse ich das in allen Ecken abklären, um nichts auszuschließen. Zum Glück schaffe ich es meistens, wenn eine Untersuchung vorbei ist, dann auch anzunehmen, dass dieser Bereich als Ursache ausgeschlossen ist und zerdenke das Urteil nicht immer. Damit hatte ich früher ganz massive Probleme.

Ich versuche irgendwie eine Mischung zu finden aus Therapie, Entspannung und Akzeptanz; aber auch körperlichen Untersuchungen, die ich bisher noch nicht hatte.

Ende des Monats geht es für mich Beispielsweise zum Endokrinologen für meine Hormone und die Schilddrüse, in November soll ich nochmal zum Kardiologen, da dieser POTS oder andere Kreislaufregulationsstörungen mit einem Kipptisch ausschließen möchte. Ich muss auch nochmal zum Neurologen, da war ein Wert nicht ganz in Ordnung, aber das kann auch mal eine Fehlmessung sein und da sonst alles absolut in Ordnung war, reicht es, diesen nach ein paar Wochen nochmal zu kontrollieren.

In der Zwischenzeit versuche ich so viel wie möglich für meine psychische Gesundheit zu tun. Ich gehe jeden Tag Spazieren, meditiere, achte mehr auf meine Ernährung, versuche so normal wie möglich am Alltag teilzunehmen.

Das funktioniert natürlich tagesformabhängig mal besser und mal schlechter…aber insgesamt tut es mir gut und hilft mir dabei, die Wartezeiten zwischen den Terminen zu überbrücken.

Schwindel und Müdigkeit habe ich schon seit fast zwei Jahren. In all der Zeit wurde nichts organisches gefunden. Nur an den Augen, aber das wird nächstes Jahr operiert.

Bei mir ist es auch viel Herzrasen und hoher Puls, Übelkeit und Druck auf den Ohren. Schwäche in den Extremitäten, Missempfindungen.
Das macht mir natürlich auch ab und zu Angst. Aber generell habe ich mit der Zeit gelernt, damit umzugehen. Ich teile deinen Wunsch eine sichere Ursache für die Probleme zu finden, bin aber auch offen der Idee gegenüber, dass das psychisch sein kann.

Ich würde dir empfehlen, dass auf jeden Fall körperlich abklären zu lassen. Bezieh gerne auch Neurolgen, Augenärzte, Gynäkologen und andere Fachgebiete ein. Oft hat diese Angst oder dieses Symptom ja einen Auslöser. Und der kann auch mal organisch sein, ist aber zum Glück eigentlich immer harmlos.

Ich hatte elf Jahre lang fast täglich Atemnot. An manchen Tagen war es so furchtbar, dass meine Eltern mich nachts ins Krankenhaus bringen mussten, weil ich der festen Meinung war, ich würde ersticken. Ich habe sogar richtig Atemgeräusche gehabt, als würde das Pfeifen. Als ich da ankam war natürlich total Alarm bei den Pflegern und ich wurde direkt an Geräte geschlossen und…hatte eine perfekte Sauerstoffsättigung von 99%. Besser geht es fast garnicht. Ich dachte damals echt mit dem Gerät würde etwas nicht stimmen. Aber auch nach längerer Beobachtung wurde klar, dass weder meiner Lunge noch meinem Herzen etwas fehlt.

Irgendwann fand ich dann raus, dass der ganze Spuk nur durch massive Verspannungen entstanden war. Noch heute habe ich bei der kleinsten Erkältung oder einem allgemeinen Kloßgefühl im Hals starke Atemnot, das triggert meine Angst total.

Ähnlich ist das bei mir momentan immernoch. Es reicht, dass in einem Film ein Ton dumpf klingt oder ein helles Piepen erklingt, direkt denke ich, dass das mein Kreislauf ist und mein Herz rast, ich fange an zu schwitzen. Das passiert binnen Millisekunden. Wenn der Verstand hinterherkommt und man bemerkt, dass das Geräusch von außen und nicht von innen kommt, geht der Spaß auch sofort wieder weg.

Das finde ich immer wieder so heftig. Also kann es sein, dass eine kleine Sache in deinem Körper passiert (und passieren tut im Körper ja wirklich immer was) und das dann falsch interpretiert wird. Das passiert vor allem häufig, wenn man eh davon ausgeht krank zu sein und sich die Psyche dann total in den Beobachtungsmodus begibt.
Ich habe mal eine sehr schwere Kiste getragen, hatte danach total schwere Arme. Sofort kam die Panik und ich dachte ich kippe um…bis mir einfiel, dass ich ja gerade eine schwere Kiste getragen habe. Da musste ich fast lachen.

Was ich sagen will ist: Die Psyche und der Körper arbeiten total eng zusammen. Wenn du solche Symptome hast, ist es immer wichtig, das organisch abzuklären, damit du solche Auslöser minimierst. Aber behalten immer die Macht deiner Psyche im Kopf. Die kann aus einer Mücke einen Elefanten machen.

Hallo SinAlice,

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Beste Grüße
Carsten

@SinAlice

Zitat von SinAlice:
Bei mir wird auch alles auf die Psyche geschoben aber es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass es so nun sein soll? Immer?


Das gleiche bei mir. Es kommt und fühlt sich nicht nach psyche an.





Mira Weyer
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