@SinAlice
Ja, mir geht es genauso. Sowas kann immer von der Psyche kommen, aber trotzdem lasse ich das in allen Ecken abklären, um nichts auszuschließen. Zum Glück schaffe ich es meistens, wenn eine Untersuchung vorbei ist, dann auch anzunehmen, dass dieser Bereich als Ursache ausgeschlossen ist und zerdenke das Urteil nicht immer. Damit hatte ich früher ganz massive Probleme.
Ich versuche irgendwie eine Mischung zu finden aus Therapie, Entspannung und Akzeptanz; aber auch körperlichen Untersuchungen, die ich bisher noch nicht hatte.
Ende des Monats geht es für mich Beispielsweise zum Endokrinologen für meine Hormone und die Schilddrüse, in November soll ich nochmal zum Kardiologen, da dieser POTS oder andere Kreislaufregulationsstörungen mit einem Kipptisch ausschließen möchte. Ich muss auch nochmal zum Neurologen, da war ein Wert nicht ganz in Ordnung, aber das kann auch mal eine Fehlmessung sein und da sonst alles absolut in Ordnung war, reicht es, diesen nach ein paar Wochen nochmal zu kontrollieren.
In der Zwischenzeit versuche ich so viel wie möglich für meine psychische Gesundheit zu tun. Ich gehe jeden Tag Spazieren, meditiere, achte mehr auf meine Ernährung, versuche so normal wie möglich am Alltag teilzunehmen.
Das funktioniert natürlich tagesformabhängig mal besser und mal schlechter…aber insgesamt tut es mir gut und hilft mir dabei, die Wartezeiten zwischen den Terminen zu überbrücken.
Schwindel und Müdigkeit habe ich schon seit fast zwei Jahren. In all der Zeit wurde nichts organisches gefunden. Nur an den Augen, aber das wird nächstes Jahr operiert.
Bei mir ist es auch viel Herzrasen und hoher Puls, Übelkeit und Druck auf den Ohren. Schwäche in den Extremitäten, Missempfindungen.
Das macht mir natürlich auch ab und zu Angst. Aber generell habe ich mit der Zeit gelernt, damit umzugehen. Ich teile deinen Wunsch eine sichere Ursache für die Probleme zu finden, bin aber auch offen der Idee gegenüber, dass das psychisch sein kann.
Ich würde dir empfehlen, dass auf jeden Fall körperlich abklären zu lassen. Bezieh gerne auch Neurolgen, Augenärzte, Gynäkologen und andere Fachgebiete ein. Oft hat diese Angst oder dieses Symptom ja einen Auslöser. Und der kann auch mal organisch sein, ist aber zum Glück eigentlich immer harmlos.
Ich hatte elf Jahre lang fast täglich Atemnot. An manchen Tagen war es so furchtbar, dass meine Eltern mich nachts ins Krankenhaus bringen mussten, weil ich der festen Meinung war, ich würde ersticken. Ich habe sogar richtig Atemgeräusche gehabt, als würde das Pfeifen. Als ich da ankam war natürlich total Alarm bei den Pflegern und ich wurde direkt an Geräte geschlossen und…hatte eine perfekte Sauerstoffsättigung von 99%. Besser geht es fast garnicht. Ich dachte damals echt mit dem Gerät würde etwas nicht stimmen. Aber auch nach längerer Beobachtung wurde klar, dass weder meiner Lunge noch meinem Herzen etwas fehlt.
Irgendwann fand ich dann raus, dass der ganze Spuk nur durch massive Verspannungen entstanden war. Noch heute habe ich bei der kleinsten Erkältung oder einem allgemeinen Kloßgefühl im Hals starke Atemnot, das triggert meine Angst total.
Ähnlich ist das bei mir momentan immernoch. Es reicht, dass in einem Film ein Ton dumpf klingt oder ein helles Piepen erklingt, direkt denke ich, dass das mein Kreislauf ist und mein Herz rast, ich fange an zu schwitzen. Das passiert binnen Millisekunden. Wenn der Verstand hinterherkommt und man bemerkt, dass das Geräusch von außen und nicht von innen kommt, geht der Spaß auch sofort wieder weg.
Das finde ich immer wieder so heftig. Also kann es sein, dass eine kleine Sache in deinem Körper passiert (und passieren tut im Körper ja wirklich immer was) und das dann falsch interpretiert wird. Das passiert vor allem häufig, wenn man eh davon ausgeht krank zu sein und sich die Psyche dann total in den Beobachtungsmodus begibt.
Ich habe mal eine sehr schwere Kiste getragen, hatte danach total schwere Arme. Sofort kam die Panik und ich dachte ich kippe um…bis mir einfiel, dass ich ja gerade eine schwere Kiste getragen habe. Da musste ich fast lachen.
Was ich sagen will ist: Die Psyche und der Körper arbeiten total eng zusammen. Wenn du solche Symptome hast, ist es immer wichtig, das organisch abzuklären, damit du solche Auslöser minimierst. Aber behalten immer die Macht deiner Psyche im Kopf. Die kann aus einer Mücke einen Elefanten machen.
11.10.2024 12:14 •
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