Hallo.
Ich hoffe sehr dass die Länge des Textes nicht gleich alle abschreckt, aber ich konnte mich nicht kürzer fassen
Erstmal ein paar Infos zu mir. Ich bin 27 Jahre jung, weiblich, familiär absolut zufrieden (Heirat im nächsten Mai, Baby geplant, ein wundervolles Verhältnis zu Eltern und Geschwistern). Eigentlich habe ich ein tolles Leben, kann mich glücklich schätzen so wundervolle Menschen um mich herum zu haben, ein schönes zu Hause zu haben und und und.
Leider geht es mir seit 6 Jahren anfänglich phasenweise, seit Monaten aber nun konstant geistig und körperlich sehr sehr schlecht.
Angefangen hat es im Jahr 2003. Erstmals habe ich mich intensiv mit dem Thema Sterben, Tod und Krankheit befasst ich weiß nicht einmal mehr wie das zustande kam.
Ich habe dann das Medium Internet vermehrt genutzt um mich zu informieren, habe dann Seiten gefunden auf denen Eltern um ihre verstorbenen Kinder trauern (und spende seit dem jedes Jahr dafür) .und so nahm das Ganze seinen Lauf. Ich habe erfahren an was man alles einfach so "wegsterben" kann, von einem Moment auf den Nächsten, ohne Vorwarnung oder Vorerkrankung. Dazu kamen dann natürlich auch noch Krankheiten, Unfälle, einfach alles. Und mit jedem Mal ging es mir schlechter, erst nur geistig, dann immer mehr auch körperlich. Hatte ich ein Ziehen in der Wade war ich vollkommen aufgelöst und dachte nur: Oh Gott, Thrombose, Lungenembolie, Tod! Hatte ich Kopfschmerzen wollte ich am liebsten sofort in die Röhre um einen Tumor oder eine Blutung ausschließen zu können. Hatte ich Schmerzen im Oberbauch dachte ich, dass meine Aorta gleich reißt. Ja, ich weiß dass es "verrückt" klingt. Und ich habe vor 4 Wochen das allererste Mal mit jemandem darüber gesprochen, mit meinem zukünftigen Mann. Er wusste zwar, dass ich mich sehr viel mit dem Tod beschäftige und immer sehr "besorgt" bin, aber dieser Ausmaße war er sich nicht bewusst, und ich auch nicht. Ich habe das 6 Jahre mit mir selbst ausgemacht, und jedes Jahr wurde es schlimmer. Es gab eine Woche, da habe ich 4 Nächte nicht geschlafen, weil ich Angst hatte nicht mehr aufzuwachen. Am schlimmsten war es jedoch, wenn ich allein war. Wenn niemand da war, der mir hätte helfen können im "Notfall". Ich habe mich dutzende Male untersuchen lassen, habe meinen Hausarzt regelrecht angefleht dass mich ein Herzspezialist untersucht (damals war ich 24, und laut Aussage der Ärzte völlig gesund). Alles ohne Befund. Die Lunge, das Herz, das Blut (zu wenig Eisen, das ist alles), der Kopf, der Magen, der Darm (ja, ich habe mich auch einer Darmspiegelung unterzogen).
Und dennoch, besser wurde es durch diese "Diagnosen ohne Befund" niemals. Eine Weile ging es mir besser, doch seit einiger Zeit ist es schlimmer denn je. Ich muss jeden Tag aufs Neue Todesängste ausstehen, weine viel und habe so sehr Angst vor etwas "Schlimmem", dass ich teilweise keine Luft bekomme und ich mein Herz rast und "schmerzt" und "sticht", was die Sache für jemanden wie mich natürlich nur noch schlimmer macht. Letztens saß ich auf dem Sofa, einfach so, und plötzlich begann mein Herz zu stolpern und ich fühlte mich komisch.zackhatte ich den Blutdruckmesser am Handgelenk und einen Puls von über 160 (einfach so?). Resultat: Noch mehr Panik.
Ich habe jahrelang gedacht dass ich "sie nicht alle habe" und dass ich das bloß niemandem sagen darf. Also habe ich für mich allein gelitten, Ängste ausgestanden Todesängste, ich habe mein Testament gemacht (mit 25!), meine Bestattungsweise festgelegt, Musik für meine eigene Beerdigung ausgesucht. Gott, wenn ich das so lese was ich hier schreibe dann könnte ich schreien. Weil ich weiß wie schlecht das alles für meinen Allgemeinzustand ist, für meine Seele. Aber ändern kann ich es nicht. Mit wem soll man auch darüber sprechen? Die Eltern wollen es nicht hören wenn man mal vorsichtig damit anfängt (man hört dann nur: ach kind, du spinnst doch) und der Partner sagt das Selbe. Wer will auch freiwillig über solche Dinge sprechen, und dann noch "unbegründet": Ich habe angefangen zu beten, bin wieder in die Kirche eingetreten, habe versucht mit mir ins Reine zu kommen, mir meine Fehler zu verzeihennichts hat geholfen.
Ich meine, ich fliege z.B. nicht (oder nur mit "Narkose"), aus Angst abzustürzen, ich bin ein furchtbarer Beifahrer, muss immer selber das Auto lenken. Hat es etwas mit Kontrollwahn zutun? Macht mir der Tod deshalb so zu schaffen, weil ich die "Kontrolle haben muss"?
Naja, und es hat angefangen sich zu fächern. Meine Angst Hat sich ausgebreitet auf Menschen die ich liebe, insbesondere auf meinen Vater und meine Mutter. Ich rufe bestimmt 2 bis 3 Mal am Tag an, nur um zu hören dass alles gut ist. Und ich kann nicht schlafen und keine Ruhe finden wenn sich meine Mutter nicht meldet obwohl sie es zugesagt hatte (jetzt weiß ich wie es sich damals für meine Eltern angefühlt haben muss wenn ich meiner rebellischen Phase einfach nicht heim gekommen bin).
Ich bin einfach fertig, fertig mit den Nerven, kaputt, erledigt, voll von Angst und Furcht, voll von Panik.
Was soll ich denn bloß tun? Ich weiß ja, dass es mir die Lebensqualität nimmt. Und ich habe nun schon 6 Jahre damit "verschwendet" und bin doch jeden Morgen wieder aufgewacht. Man muss ich mal vorstellen, dass ich letztens im Brautmodengeschäft war, um Änderungen an meinem Brautkleid zu besprechen. Ich bin so glücklich dass wir heiraten und freue mich jeden Tag über dieses Kleid und die ganze Feier und alles was damit zu tun hat. Doch mitten im Geschäft liefen mir die Tränen übers Gesicht und ich habe zu meiner Trauzeugin gesagt: Was ist, wenn ich im Mai gar nicht mehr da bin? Wenn mir was passiert?
Genau so hat es sich zugetragen, ist das nicht entsetzlich?
Was ist das denn bloß? Was habe ich? Und warum? Ich weiß nicht was ich machen soll. Wo ich anfangen soll. Ich möchte einfach wieder normal leben.
Ich freue mich über Antworten oder Erfahrungswerte.
Vielen Dank
Ich hoffe sehr dass die Länge des Textes nicht gleich alle abschreckt, aber ich konnte mich nicht kürzer fassen
Erstmal ein paar Infos zu mir. Ich bin 27 Jahre jung, weiblich, familiär absolut zufrieden (Heirat im nächsten Mai, Baby geplant, ein wundervolles Verhältnis zu Eltern und Geschwistern). Eigentlich habe ich ein tolles Leben, kann mich glücklich schätzen so wundervolle Menschen um mich herum zu haben, ein schönes zu Hause zu haben und und und.
Leider geht es mir seit 6 Jahren anfänglich phasenweise, seit Monaten aber nun konstant geistig und körperlich sehr sehr schlecht.
Angefangen hat es im Jahr 2003. Erstmals habe ich mich intensiv mit dem Thema Sterben, Tod und Krankheit befasst ich weiß nicht einmal mehr wie das zustande kam.
Ich habe dann das Medium Internet vermehrt genutzt um mich zu informieren, habe dann Seiten gefunden auf denen Eltern um ihre verstorbenen Kinder trauern (und spende seit dem jedes Jahr dafür) .und so nahm das Ganze seinen Lauf. Ich habe erfahren an was man alles einfach so "wegsterben" kann, von einem Moment auf den Nächsten, ohne Vorwarnung oder Vorerkrankung. Dazu kamen dann natürlich auch noch Krankheiten, Unfälle, einfach alles. Und mit jedem Mal ging es mir schlechter, erst nur geistig, dann immer mehr auch körperlich. Hatte ich ein Ziehen in der Wade war ich vollkommen aufgelöst und dachte nur: Oh Gott, Thrombose, Lungenembolie, Tod! Hatte ich Kopfschmerzen wollte ich am liebsten sofort in die Röhre um einen Tumor oder eine Blutung ausschließen zu können. Hatte ich Schmerzen im Oberbauch dachte ich, dass meine Aorta gleich reißt. Ja, ich weiß dass es "verrückt" klingt. Und ich habe vor 4 Wochen das allererste Mal mit jemandem darüber gesprochen, mit meinem zukünftigen Mann. Er wusste zwar, dass ich mich sehr viel mit dem Tod beschäftige und immer sehr "besorgt" bin, aber dieser Ausmaße war er sich nicht bewusst, und ich auch nicht. Ich habe das 6 Jahre mit mir selbst ausgemacht, und jedes Jahr wurde es schlimmer. Es gab eine Woche, da habe ich 4 Nächte nicht geschlafen, weil ich Angst hatte nicht mehr aufzuwachen. Am schlimmsten war es jedoch, wenn ich allein war. Wenn niemand da war, der mir hätte helfen können im "Notfall". Ich habe mich dutzende Male untersuchen lassen, habe meinen Hausarzt regelrecht angefleht dass mich ein Herzspezialist untersucht (damals war ich 24, und laut Aussage der Ärzte völlig gesund). Alles ohne Befund. Die Lunge, das Herz, das Blut (zu wenig Eisen, das ist alles), der Kopf, der Magen, der Darm (ja, ich habe mich auch einer Darmspiegelung unterzogen).
Und dennoch, besser wurde es durch diese "Diagnosen ohne Befund" niemals. Eine Weile ging es mir besser, doch seit einiger Zeit ist es schlimmer denn je. Ich muss jeden Tag aufs Neue Todesängste ausstehen, weine viel und habe so sehr Angst vor etwas "Schlimmem", dass ich teilweise keine Luft bekomme und ich mein Herz rast und "schmerzt" und "sticht", was die Sache für jemanden wie mich natürlich nur noch schlimmer macht. Letztens saß ich auf dem Sofa, einfach so, und plötzlich begann mein Herz zu stolpern und ich fühlte mich komisch.zackhatte ich den Blutdruckmesser am Handgelenk und einen Puls von über 160 (einfach so?). Resultat: Noch mehr Panik.
Ich habe jahrelang gedacht dass ich "sie nicht alle habe" und dass ich das bloß niemandem sagen darf. Also habe ich für mich allein gelitten, Ängste ausgestanden Todesängste, ich habe mein Testament gemacht (mit 25!), meine Bestattungsweise festgelegt, Musik für meine eigene Beerdigung ausgesucht. Gott, wenn ich das so lese was ich hier schreibe dann könnte ich schreien. Weil ich weiß wie schlecht das alles für meinen Allgemeinzustand ist, für meine Seele. Aber ändern kann ich es nicht. Mit wem soll man auch darüber sprechen? Die Eltern wollen es nicht hören wenn man mal vorsichtig damit anfängt (man hört dann nur: ach kind, du spinnst doch) und der Partner sagt das Selbe. Wer will auch freiwillig über solche Dinge sprechen, und dann noch "unbegründet": Ich habe angefangen zu beten, bin wieder in die Kirche eingetreten, habe versucht mit mir ins Reine zu kommen, mir meine Fehler zu verzeihennichts hat geholfen.
Ich meine, ich fliege z.B. nicht (oder nur mit "Narkose"), aus Angst abzustürzen, ich bin ein furchtbarer Beifahrer, muss immer selber das Auto lenken. Hat es etwas mit Kontrollwahn zutun? Macht mir der Tod deshalb so zu schaffen, weil ich die "Kontrolle haben muss"?
Naja, und es hat angefangen sich zu fächern. Meine Angst Hat sich ausgebreitet auf Menschen die ich liebe, insbesondere auf meinen Vater und meine Mutter. Ich rufe bestimmt 2 bis 3 Mal am Tag an, nur um zu hören dass alles gut ist. Und ich kann nicht schlafen und keine Ruhe finden wenn sich meine Mutter nicht meldet obwohl sie es zugesagt hatte (jetzt weiß ich wie es sich damals für meine Eltern angefühlt haben muss wenn ich meiner rebellischen Phase einfach nicht heim gekommen bin).
Ich bin einfach fertig, fertig mit den Nerven, kaputt, erledigt, voll von Angst und Furcht, voll von Panik.
Was soll ich denn bloß tun? Ich weiß ja, dass es mir die Lebensqualität nimmt. Und ich habe nun schon 6 Jahre damit "verschwendet" und bin doch jeden Morgen wieder aufgewacht. Man muss ich mal vorstellen, dass ich letztens im Brautmodengeschäft war, um Änderungen an meinem Brautkleid zu besprechen. Ich bin so glücklich dass wir heiraten und freue mich jeden Tag über dieses Kleid und die ganze Feier und alles was damit zu tun hat. Doch mitten im Geschäft liefen mir die Tränen übers Gesicht und ich habe zu meiner Trauzeugin gesagt: Was ist, wenn ich im Mai gar nicht mehr da bin? Wenn mir was passiert?
Genau so hat es sich zugetragen, ist das nicht entsetzlich?
Was ist das denn bloß? Was habe ich? Und warum? Ich weiß nicht was ich machen soll. Wo ich anfangen soll. Ich möchte einfach wieder normal leben.
Ich freue mich über Antworten oder Erfahrungswerte.
Vielen Dank
10.12.2009 16:30 • • 10.12.2009 #1
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