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Hallo zusammen.
Ich brauche Mal eure Gedanken um mir vielleicht Mal wieder bewusst zu machen, dass es nicht nur mir so geht.

Vor gut 3 Jahren hatte ich eine Keuchhusten Infektion die mich so aufgerieben hat, dass ich dann schlussendlich in einer generalisierten Angststörung gelandet bin. Durch Medikamente konnte ich ca. 4 Monate später wieder arbeiten, lebte aber ab dem Zeitpunkt immer mit Symptomen.
Zum Beispiel extreme Nackenverspannungen, permanent erhöhter Puls und eine klemmende Atmung.

Seit gut 3 Monaten hört das jetzt aber alles auf. Der Puls ist unten, ich spüre meinen Atem nicht mehr und sonst auch spüre ich eigentlich nichts mehr. Nur jetzt hab ich das Problem, dass mich das extrem verängstigt. Ich hab das Gefühl ich drifte wieder ab und kompensiere das jetzt mit einer komischen Benommenheit und Angstgedanken über Zukunft und ähnlichem.
Manchmal wünsch ich mir sogar meine Schmerzen zurück, weil die irgednwie einfacher zu handeln war.

Freu mich über eure Antworten.

27.07.2021 10:14 • 03.08.2021 x 2 #1


22 Antworten ↓


Zitat von LERNWILLE:
Hallo zusammen. Ich brauche Mal eure Gedanken um mir vielleicht Mal wieder bewusst zu machen, dass es nicht nur mir so geht. Vor gut 3 Jahren hatte ich eine Keuchhusten Infektion die mich so aufgerieben hat, dass ich dann schlussendlich in einer generalisierten Angststörung gelandet bin. Durch Medikamente konnte ich ...

Hey du, ich weiß, wie du dich da fühlst. bei mir ist es mit Panikattacken gekommen und ich habe dann auch ständlig mein Puls, den ich höre. Gibt Tage, da höre oder spüre ich ihn nicht und eigentlich sollte dies auch normal sein aber naja wenn man es lange hört, wird es wohl zu einem Tick, so die worte meines Arztes..mach dich nicht verrückt..deine Atmung spürst oder hörst du nur, wenn du wirklich krass atmest..wahrscheinlich hat sich dein Körper wieder beruhigt..steigere dich nicht rein und gucke dir das mal paar tage an..wenn es nicht wird, rede mal mit einem Arzt drüber (:

A


Symptome weg und trotzdem geht es mir schlecht

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Hi,
Ich kenne es von mir selber, dass ich entweder starke Angst Panik habe und wenn sich das beruhigt, bekomme ich Angst, weil ich keine Angst mehr habe.
Bei mir schwankt das aber eher innerhalb von einem Tag mehrmals. Also erst habe ich mehrere Stunden starke Angst, dass ich sterben könnte, und wenn sich das dann irgendwann beruhigt, kommt die andere Angst hoch. Danach dann wieder die andere und so weiter.
Bei mir liegt es eventuell daran, dass ich nie so ganz entspannen kann und innerlich und/oder unbewusst dauerhaft angespannt bin und sich die Angst daher immer neue Wege sucht, um auf sich aufmerksam zu machen.

Zitat von Synax:
Hey du, ich weiß, wie du dich da fühlst. bei mir ist es mit Panikattacken gekommen und ich habe dann auch ständlig mein Puls, den ich höre. Gibt ...


Danke für deine Antwort. Gefühlt kommt mein Kopf noch nicht hinterher. Mein Körper meint jetzt doch Mal das er sich entspannen kann und mir geht das wohl irgendwie zu schnell. Der richtige Sprung in einenleisen Körper machte ich nämlich innerhalb einer Woche

Zitat von flowergirl:
Hi, Ich kenne es von mir selber, dass ich entweder starke Angst Panik habe und wenn sich das beruhigt, bekomme ich Angst, weil ich keine Angst ...

Danke für deine Antwort.
Ja dieser Wechsel von Angst um den Körper wechselt sich sehr häufig mit der Angst um die Zukunft ab. Das kenne ich auch.

P.s achja die Angst keine Angst mehr zu haben, hab ich auch. Total absurd eigentlich

Zitat von LERNWILLE:
Danke für deine Antwort. Gefühlt kommt mein Kopf noch nicht hinterher. Mein Körper meint jetzt doch Mal das er sich entspannen kann und mir geht das wohl irgendwie zu schnell. Der richtige Sprung in einenleisen Körper machte ich nämlich innerhalb einer Woche

Ich finde es auch jedes mal anstrengend und Angsteinflößend, wenn ich mein Puls nach Jahren nicht mehr höre oder fühle..das habe ich beim Duschen echt stark..da muss ich dann eine Pause machen und Lauschen..schon echt krankhaft xD

@Synax
Darf ich dich fragen wie lang du dich damit schon ausseinander setzen musst ?
Diese neue Umwelt die ja eigentlich die normale Wahrnehmung ist, ist wirklich schwierig. Muss mich deswegen ziemlich mit unwirklichkeitsangst rum ärgern.

Ich hab es wie gesagt seit 3 Jahren und bin immer noch guter Dinge wieder ganz normal leben zu können.

Zitat von LERNWILLE:
@Synax Darf ich dich fragen wie lang du dich damit schon ausseinander setzen musst ? Diese neue Umwelt die ja eigentlich die normale Wahrnehmung ist, ist wirklich schwierig. Muss mich deswegen ziemlich mit unwirklichkeitsangst rum ärgern. Ich hab es wie gesagt seit 3 Jahren und bin immer noch guter Dinge ...

Puh..ich laufe damit jetzt seit ca 2015 rum..ich hoffe natürlich auch, dass es wieder Normal wird. aber was ist heutzutage noch normal..

Ich denke, dass in jedem von uns eine Angstsaat angelegt ist, die irgendwann ausbricht.

Wenn Keuchhusten der Auslöser war, dann aber eher vom Gefühl her, dass der Husten so massiv war, das Atmen schwierig wurde und man deshalb eine Hilflosigkeit erlebt hat, die das Pflänzlein Angst heranwachsen ließ.

Es geht gar nicht um diese Symtome, es geht ursächlich darum, dass man erfahren hat, dass ratzfatz ein Zustand eintreten kann, der einem signalisiert: Mist, nix hast du unter Kontrolle, bist ziemlich hilflos und es kann jederzeit alles passieren.

Und nun ist das Weltbild kaputt. So kaputt, dass man nicht mehr vertraut, nimmer sorglos sein kann und deswegen hat man Angst vor jedem Mist, denn es könnte ja......

Was man damit aber wirklich produziert ist ein ganz beschissenes Leben, das nur darum kreist, was wäre wenn......

Und da das Stresshorme ohne Ende ausschüttet, bemerkt man es tatsächlich im Körper. Ergo, der Kreislauf ist perfekt.

Manchmal muss man sich ergeben und je länger man körperlich gesund leidet, desto mehr könnte man sich doch auch mal sagen, dass die Angst VOR irgendwas null nützt, es reicht immer noch, WENN Tatsache X eintritt.

@Icefalki

Wow danke für deine Worte. Jedes einzelne Wort das du geschrieben hast ist richtig.

du bist quasi genau das Gegenteil von mir! Ich bin seit meiner ersten extremen Panikattacke so sehr auf mein Herz fixiert, dass ich meinen Puls mitzählen kann ohne Ihn irgendwo mit der Hand fühlen zu müssen. Achte auch beim Sport usw. extrem drauf.. sobald es beschleunigt und auch das endet manchmal dann in einer PA.

Zitat von delukexe:
du bist quasi genau das Gegenteil von mir! Ich bin seit meiner ersten extremen Panikattacke so sehr auf mein Herz fixiert, dass ich meinen Puls ...


Genau das konnte ich bis vor einer Woche auch und jetzt ist da einfach nichts mehr

Zitat von LERNWILLE:
Genau das konnte ich bis vor einer Woche auch und jetzt ist da einfach nichts mehr

da wäre ich so froh darum.... lass uns tauschen ..wobei ich auch mal so eine Phase wie du hatte.. Anfang des Jahres hatte ich über mehrere Wochen Magenprobleme.. war beim Arzt etc.. nichts gefunden.. trotzdem hatte ich immer schmerzen ..mir war übel.. usw... ich bin viel gelegen und mein Ruhepuls war dementsprechend superlangsam...bekam dann Angst weil ich dachte es schlägt zu langsam.. ..hab dauernd meinen Puls kontrolliert und sofort Panik bekommen wenn er meiner Berchnung nach mal unter 50 war.. also kann ich die Seite auch nachvollziehen

@delukexe wie lange hängst du schon in dieser Spirale fest ?

Zitat von LERNWILLE:
Manchmal wünsch ich mir sogar meine Schmerzen zurück, weil die irgendwie einfacher zu handeln waren.


Schmerzen sind leichter zu objektivieren. Sie sind weiter weg und man kann die Opferrolle einnehmen, fühlt sich insofern irgendwie sicher und u. U. nicht verantwortlich.

Zitat von LERNWILLE:
kompensiere das jetzt mit einer komischen Benommenheit und Angstgedanken über Zukunft und ähnlichem.


Du kannst Gedanken über Zukunft u. ä. im Grunde mit den damaligen Schmerzen gleichsetzen. Beides sind schlicht erlebte Sinneseindrücke. Wenn aus beiden Sinneseindrücken Ängste (Angst ist immer eine Folge, nie eine Ursache) entstehen, ist das die Reaktion auf ein unangenehmes Gefühl. Das unangenehme Gefühl ist die Kehrseite der geistigen (automatischen, unbewussten) Bewertung (will ich nicht).

Diese Vorgänge sind alle Ego-geprägt. Die Illusion eines unabhängigen Ichs geht einher mit Kontrollzwang. Jedes Ego muss kontrollieren, sonst ist es in Gefahr. Da jedoch nichts (!) kontrollierbar ist, ist Leid vorprogrammiert.

Man kann diese o. g. Bewertung verändern - durch Übung. Durch deren Veränderung wandelt sich auch das unangenehme Gefühl in ein realistisches Erleben des jeweiligen Sinneseindrucks. Kein Sinneseindruck hat realistischer Weise eine Wertigkeit - lediglich der (verblendete, Ich-geprägte) Geist nimmt diese vor. Und schafft sich so das stetige Leiden. Das geschieht übrigens genau in der selben Weise bei sogenannten angenehmen Gefühlen...

@moo sehr gut beschrieben, dazu habe ich mal eine hilfreiche Empfehlung. Gern mal anschauen bzw anhören. Genau das beschreibt den wirklichen Umgang mit der Angst bzw Kontrolle haben zu müssen oder wollen...



Ich hoffe es hilft euch...

Danke euch beiden. Wirklich sehr aufschlussreiche Texte. Ich werde sie mir wohl noch öfter ansehen
Sponsor-Mitgliedschaft

@LERNWILLE eigentlich seit über 10 Jahren...immer Mal wieder bessere und schlechtere Phasen...aktuell wieder eine schlechte...manchmal bin ich schon am verzweifeln...es nervt einfach brutal weil es einem sehr viel Lebensqualität nimmt

@delukexe
Was eine sch.. Ich fühl mit dir.
Kannst du in den besseren Phasen unbeschwert Leben oder ist das auch immer beeinträchtig?

Zum Thema Angst, weil die Angst weg ist - ist sie ja nicht sonst wär die Situation nicht möglich. Man kann ja theoretisch nur keine Angst empfinden wenn man Psychopath ist oder sich den Teil des Hirns entfernt. Was in meiner Vergangenheit an dem Punkt geholfen hat war Angst als natürlich zu akzeptieren und meine Reaktion darauf zu konditionieren in eine Richtung die mir produktiv erscheint (Mal mehr oder weniger erfolgreich.)

Wenn sich das ganze dann physisch manifestiert ist es eine Organneurose, also Symptom. Die Behandlung dessen wäre dann die Behandlung von Symptomen des Symptoms. (hoffe das macht Sinn : ) Das hilft zwar in der Situation aber nicht langfristig, weil es sich dann immer wieder manifestieren wird. Daher hat es mir geholfen die symptome-symptome zu mildern und in Kombination mit dem ersten Absatz die Gesamtsituation zu verbessern.

Was mir dann ultimativ immer einen Stock zwischen die Beine wirft ist, dass ich nach einer guten Phase oft vergesse diese Praktiken zu erhalten und schlittere wieder in den üblichen Kreislauf. Kann davon auch jemand ein Lied singen? Dachte das passt hier gut rein.

A


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Mira Weyer
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