Zitat von Alex083: Es ist absolut verständlich.. ich kann in der Situation natürlich sagen, du musst eigentlich keine Angst haben.. das ist allerdings nicht ganz einfach :/
Du hast Recht. Wenn es einfach wäre, gäbe es kaum Menschen mit Angststörungen.
Das Meiste ist am Anfang immer schwierig. So nämlich dann auch, wenn man sein bewusstes Denken
wieder aktivieren will.
Zitat von Alex083: die Frage ist wie ich das lerne...
Lass Dir beim Lernen etwas Zeit.
Wichtig ist zuerst vor allem, Du bist nicht krank. Es ist etwas anderes was da passiert.
Ich beschreibe es mal etwa so. Wenn Du Fahrad fährst, Du den Lenker aber vorher abmontierst,
Dann kannst Du kaum noch steuern, wo Du hinfährst.
Unsere Gedanken steuern wir mit unserem bewussten Denken. Du kannst natürlich auch fast ohne
bewusstes Denken zurechtkommen. Ich merke so etwas sofort. Der normale Bürger merkt das aber kaum.
Wenn Du also lernen willst, Deine Steuerung wieder selbst zu übernehmen, dann musst Du als erstes
wissen, wie wir überhaupt denken. Weil, wenn Du nicht weißt, wie wir Menschen denken, kannst Du daran
ja nichts verbessern.
Ich vermute, das in den Therapien, das unterbewusste Denken häufig ein viel zu großes Thema ist.
Deswegen konzentriere Dich mehr auf Dein bewusstes Denken.
Unterbewusstes Denken kannst Du nur wenig steuern und wenn, dann immer ehern nur indirekt.
Dein Unterbewusstsein kannst Du Dir wie ein selbstgeschriebenes Koch-Buch und Lexikon vorstellen.
Dieses Buch hat viele beschriebene Seiten. Seiten, die Du selbst geschrieben hast.
Und auch noch viele leere Seiten, die Du später noch vollschreiben wirst.
Wenn Hirnforscher sagen, dass wir 90 von 100 Gedanken unterbewusst denken bedeutet dies.
Wenn Du etwas denken, sagen und machen willst, denkst Du fast nie frisch.
Für alles benutzt Du einfach meistens das, was Du früher aufgeschrieben hast. Das geht 1000 Mal
schneller, als bewusst, also extrem langsam neu darüber nachzudenken,
Das bewusste Denken funktioniert nämlich leider nur sehr, sehr langsam.
Nun ist meine Vermutung, dass wir Menschen aus den vorstehend genannten Gründen immer
weniger neu und frisch denken. Das wird unser Bewusstsein lahm und träge machen.
Und mancher Mensch hört fast auf bewusst zu denken. Man benutzt es nur noch zum
schreiben und rechnen.
Und wenn man möchte, das einem jemand zuhört und einen Rat gibt, dann leiht man sich
von einem anderen Menschen für einige Zeit sein bewusstes beruhigendes Denken.Dies bedeutet. Wer nicht mehr bewusst denkt, der glaubt irgendwann das unterbewusste denken
ist alles. Etwas anderes gibt es gar nicht mehr.
Und damit gerät man in eine Falle. Weil wenn ich nicht mehr weiß, dass ich mich selbst steuere,
dann werde ich mich nur noch mit dem zufrieden geben, was in meinem selbstgeschriebenen Buch steht.
Ich werde also gar nichts Neues mehr machen können. Es gibt nur noch Wiederholungen.Und es gibt noch etwas anderes.
Es gibt keine Stelle mehr im Kopf, die entscheidet.Hat meine Angst recht? Denke ich richtig oder falsch? Hat mein Gefühl recht, wenn es mir sagt,ich will das und dass. Und so weiter.Bewusstes Denken ist der Teil im Kopf, der lesen kann und der entscheidet, welche Informationen
gelesen werden sollen.
Deswegen erinnere Dich daran, wie das Lesen von Gefühlen und Ängsten funktioniert und sage Dir
dann selbst, ob Du Dich an dem orientierst, was Du da selbst geschrieben hast. Oder ob Du Dir
etwas Neues, Besseres überlegen musst.
Und wenn in Deinem selbstgeschriebenen Buch auf Seite 19, Absatz 2 steht, gehe lieber nicht einkaufen, das macht Angst.Das schaffst Du nicht, da sind Menschen, wo Du nicht genau weißt, ob Du mit denen klarkommstund die immer über Dich gelacht haben, dann frage Dich mal bewusst, ob es nicht an der Zeitist, den Absatz 2 zu streichen und ihn neu zu schreiben.So könnte ich jetzt immer weiter schreiben.
Hier füge ich Dir mal einen Link ein, zu einem Beitrag, der etwas genauer den Unterschied von
bewusstem und unterbewusstem Denken beschreibt.
agoraphobie-panikattacken-f4/gedankenkarussell-stoppen-tipps-wie-man-es-schafft-t123286.html#p3090546