Hallo,
auch ich habe seit einigen Monaten (könnte auch gut auf 3 wie bei dir hinkommen) heftigen Schwindel, auch den ganzen Tag über...
Ich habe seit 7 Jahren Agoraphobie, und bin nun seit 1 Monat erst in Psychotherapie (meine komplette Geschichte jetzt aufzuzählen hilft dir erstmal nix, und wär auch zu lang^^).
Zur Therapie kam ich, bzw. ließ mich eben der letztendlich der Schwindel gehen. Ich hatte an einem heißen, schwühlen Tage besonders Kreislaufprobleme, und rief einen Arzt, weil auch Kreislaufmedis aus der Apotheke die mir meine Freundin besorgt hatte nicht geholfen haben.
Ich hatte davor bei meinen Panikattacken nie Schwindel.
Letztendlich erzählte ich dann doch mal dem Arzt der kam (ärztenotdienst am abend, ich würde nie direkt in eine praxis gehen, traue ich mich noch nicht). Letztendlich war es er der mich zur Therapie bewog.
So, die letzten Wochen seit ich in Therapie bin wars ebenfalls immer sehr heiss und schwühl, und ich mache mir morgens schon Sorgen, wie ich den Tag überstehen soll, geschweige denn zur Therapie zu kommen.
Bei der vorletzten Sitzung wurde mir das Gespräch bei dem meine Therapeutin sehr entuastisch und laut erzählte, zu viel, dachte ich falle um (im sitzen...) und bekam keine Luft mehr etc.
Sie sagte mir dann ich sollte tief und lange atmen. nach 5-6 Zügen kam nur ok, darf ich weiter erzählen? ich wollte fast nein sagen, weil es im ganzen Körper stark gekribbelt hat und ich immer noch sehr panisch war.
Was in den nächsten Minuten aber passierte, hat meinen Schwindel fast gänzlich bekämpft.
Mir wurde innerhalb der nächsten Minuten besser, der Schwindel kam den ganzen Tag nicht mehr und auch jetzt 2 ganze Wochen nicht mehr wieder, wann immer ich wieder Schwindelgefühle hatte oder Erstickungsgefühle, dachte ich an diese Situation, wie schnell sie sich auflösen kann und mir gings rasch besser.
Bis auf gestern. Ich hatte den ganzen Tag irgendwie Schwindel, bin dann früher aus der Arbeit heim und daheim gings nur weiter und weiter... ich begann in einem Angstbewältigungsbuch zu lesen in dem, wie auch hier auf der Homepage, empfohlen wird (natürlich vorher wirklich ernsthafte Krankheiten ausgeschlossen haben) sich gerade dann zu Bewegen...
also stieg ich auf den Hometrainer als ich am meisten Angst hatte, erst glaubte ich ich kippe, das Display zeigte erst 1min30sek und ich dachte ich kann nicht mehr, ich steige ab. Dann fing ich an meinen ganzen Ärger, meine ganze Angst in die Beine zu nehmen und zu radeln was das Zeug hielt.
Ich konnte 10min wirklich mit unendlicher Kraft radeln, ich wurde kein bisschen Müde, mein Puls blieb sogar unter 120. Erst nach wirklich ziemlich genau 10min kam etwas Erschöpfung und der Puls ging etwas nach oben.
Doch wo war der Schwindel? Weg, ich bin nicht umgefallen, ich hatte keinen Herzanfall, es hat sich nichts mehr gedreht, ich hab aber auch nicht mehr daran gedacht...
Bei mir jedenfalls, löst der Gedanke daran immer schon Angst aus, und ich bin den ganzen Tag in der Angstspirale gefangen. Ich hatte auch 2-3 Monate einen Kloß im Hals, ständig, immer, den ganzen Tag. Bis ich mal gelesen habe, man soll es einfach ignorieren, sich ablenken.
Eines Abends machte ich mal den Fernseher aus, der mich ziemlich oft nervt und noch mehr aufreibt, hab mir einen Block geschnappt und einen Kugelschreiber und begann zu zeichnen.
Daraus wurden 6 Stunden (am wochenende bis spät in die Nacht) und ich merkte zusehends wie sich der Kloß löste und sogar der Schleim wegging.
DAS war auch so ein Schlüsselpunkt, wo ich mir dachte so liebe gedanken! darauf bringt ihr mich nie wieder!
Man muss sich gut auslasten, keine Zeit zum negativen nachdenken geben, sich natürlich nicht hetzen. ich bin stark unterfordert in meiner freizeit denke ich.
Sobald ich anspruchsvolle Bücher lese, zeichne, male, Rätselaufgaben löse, oder kurz mal am pc 1-2 Stunden zocke (länger ist bei mir auch sehr schlecht, bekomm dann auch stress) verfliegen fast alle meine Sympthome wie von selbst.
Beim Schwindel hab ichs jetzt immer so gemacht: Sobald er kommt, und ists früh morgens, fang ich an entweder noch schnell zu putzen oder Staubsaugen, und seien es nur 10min, ich merke schnell dass ich nicht umfalle und meist löst sich der schwindel dann oder bessert sich stark oder ich steig aufs Rad und power richtig los dann merk ich am allerbesten dass nichts passiert und gestern abend zb gings mir danach so super wie selten in den letzten Wochen.
Ich habe einen sehr niedrigen Blutdruck, der schützt ja schonmal bissl vorm Herzinfarkt, nur ist man dadurch auch Schwindel anfälliger, vor allem bei diesem Sommerwetter, wenn man sich dass ein wenig klar macht und als kleinen harmlosen Makel betrachtet hilft das sehr gut.
Versuchs mal mit Bewegung, muss ja kein Radrennen sein, Putz mal 30min, beim Radfahren dauerts bei mir auch ein paar Minuten die ersten sind unerträglich, aber dann gehts bergauf. Ich bin mir fast sicher dass du es überstehen wirst und sich der Schwindel löst, und vielleicht merkst du dann auch dass eher eine Angstspirale ist in der du dich befindest, und diese Angst davor schon die Beschwerden hervorrufen die sich steigern.
Was mir auch noch sehr gut hilft, generell gegen meine Angst/Panikstörung ist die PME - Progressive Muskel Entspannung. Hier ein Link darauf
http://www.heilpflanzen-welt.de/news/20 ... cobson.htm
Hilft schnell und kann man sich auch schnell selber beibringen oder mal mit dem Partner gemeinsam machen.
So...und die nächste Zeit hoffe ich nur noch dass ich meine Agoraphobie genauso gut in den Griff bekomme...ein kleiner anfang wäre gemacht.
Ich hoffe ich konnte dir vielleicht helfen, oder einen kleinen Denkanstoss geben, und freue mich über hoffentlich positive Antwort.