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@Angstkatze
Ich habe ein ich, das klingt nicht nur lustig, das ist eben das Paradoxon. Und deshalb löst sich auch nichts auf, wenn erkannt wird, es gibt kein ich. Es hat nämlich noch nie eines gegeben im Sinne einer in freiem Willen handelnden Person. Alles läuft bestens ohne ich. Ab und zu schaut es noch mal vorbei und es kommt Panik auf, aber ich habe sowieso keinen Einfluss darauf, sondern es erscheint eben in dieser Art und Weise im Bewusstsein. Das Selbstmodell kreiierst nämlich nicht du, sondern es erscheint im Bewusstsein in Form von strukturierten Gedanken, Gefühlen, Bildern. Wenn ich mich (Selbstmodell) in eigener Regie hätte selbst kreieren oder ändern können, wäre kein depressives, suzidales dabei rausgekommen. Denn wer will das schon.
Seit sich das Ich-Gefühl weitgehend verabschiedet hat, fühlt sich witzigerweise alles viel lebendiger, freudiger und energievoller an. Seitdem ist für alles und jeden Verständnis da, egal ob die Situation gefällt oder nicht.
Was ist schon ein Normalzustand. Gut, gemessen am Verbreitungsgrad ist es absolut nicht normal ohne Selbstmodell zu leben.
Ich will hier keinesfalls gegen die Verbesserung des Selbstmodells wettern. Offensichtlich ist es bei beschädigtem Selbstmodell die gangbarste Methode. Wenn auf diese Weise ein erfüllteres Leben möglich ist, wunderbar. Wunderbar, wenn dein Leben mit Hilfe der Therapie besser geworden ist, dann ist das dein Weg, ich wünsche dir auch weiterhin Fortschritte.
Es ändert nur nichts daran, dass niemand das Selbstmodell verbessert, sondern das Selbstmodell verbessert sich selbst.
Keine Frage, die überwältigende Mehrheit lebt ganz gut mit einem Selbstmodell, dass heißt in vollkommenen Glauben, da sei eine handelnde Person und nicht: die Dinge geschehen einfach auch ohne mich. Dass das so ist, ist gar kein Problem.
Es gibt halt nur ein paar Leute, bei denen das Selbstmodell in der Weise an seine Grenzen stößt, dass sich das Ganze auf einer Metaebene mehr und mehr selbst in Frage stellt, wer ist eigentlich wer, wer oder was ist dieses ich und irgendwann kommt darauf keine Antwort mehr. Gibt ein Buch, selbst nicht gelesen, Feeling Unreal: Depersonalization Disorder and the Loss of the Self von Daphne Simeon,Jeffrey Abugel.

hallo ihr lieben mit-leidenden!

ich kann euch vielleicht ein paar neue aspekte zum thema depersonalisation anbieten, die dem/der einen oder anderen hilfreich sein könnten.
2004 hatte ich zum ersten mal mit diesem furchtbaren unwirklichkeitsgefühl zu tun. es folgte die übliche ärzte-odyssee inklusive CT und nervenarzt und pipapo. am ende landete ich bei einem lieben psychotherapeuten, der aber aus meiner heutigen sicht heraus gar nichts helfendes beigetragen hat. nach etwa einem halben jahr verschwand die komplette symptomatik und es war knapp 6 jahre lang ruhe - bis vor 3 wochen.

da ich mich mittlerweile (seit 2007) mit spirituellen themen beschäftige, habe ich für mich heute andere erklärungsansätze für den stattfindenden prozess gefunden.
einzelheiten dazu möchte ich hier jedoch nicht erläutern, weil man schnell in die verrückte-esoteriker-ecke geschoben wird. mit esoterik im landläufigen sinne habe ich jedoch nichts am hut. (die ursprüngliche bedeutung des wortes ist auch NICHT „geheimwissen“! aber das nur nebenbei). wer auch „vom fach“ ist darf mir gerne eine PN schreiben.

fakt ist jedenfalls, dass alles, was „erdet“ hilft. dazu gehört wie hier schon erwähnt wurde sport, frische luft, aufenthalt in der natur. ebenso wichtig ist gutes essen, allgemein sich viel mit dem körper beschäftigen und besonders gut für ihn sorgen. sich den satz aufsagen „ICH BIN vollkommen geerdet und mit der erde verbunden“ hilft gleich zweifach – denn erstens ist der verstand von seinen desaströsen gedankenschleifen abgelenkt, und zweitens wirkt der satz für die fehlende aber gesuchte erdung. ich habe ihn ausgedruckt und an strategische stellen in meiner wohnung geklebt. mir hilft er sehr gut.

ebenso hilft einmal tiefes ein- und ausatmen, das bringt (zurück) in die körperlichkeit. tote haben die angewohnheit, nicht zu atmen, daher ist es wunderbar, dass wir dies noch tun können! *smile*
am ende mancher meditations-cds wird ebenfalls geraten, tief ein und aus zu atmen, um sich wieder im hier und jetzt zu verankern. wenn ich merke, der teller in meiner hand sieht auf einmal merkwürdig unecht aus, atme ich ein, aus und bin wieder hier. hilft das einmal nicht, sage ich meinen satz auf oder lese ihn ab.

da im notfall nicht mehr klar formuliert werden kann, habe ich mir für alle fälle hilfreiche sätze ausgedruckt: dies vergeht wieder, ich habe immer wieder einen klaren kopf (in so einem klaren zustand habe ich diesen merkzettel verfasst!) , atmen hilft!
usw. was für einen selbst gut ist und hilfreich, jeder mag seine eigenen formeln finden.

der verstand sollte auf jeden fall beschäftigt sein, notfalls hilft es, das ABC aufzusagen, denn das haben wir so gut verinnerlicht, das kriegen wir in jedem fall auf die reihe. das macht mut in solchen momenten!

wir sind bekanntlich nicht unser körper, sondern bewohnen ihn nur für die zeit des aufenthalts hier in diesem leben. nach dem tod bleibt der körper zurück.
menschen mit DP sind sich dessen einfach bewusster als andere. das ist an sich wünschenswert (wie hier ebenfalls schon angedeutet wurde), ist für das „ich“ (also die person, die wir hier konstruiert/aufgebaut haben) jedoch eine katatstrophe, weil sie fürchtet zu „sterben“. in gewissem sinne stimmt das ja sogar. jedoch bedeutet das nicht, dass das selbst samt körper stirbt. das ist ein gewaltiger unterschied. „ich“ ist aber ein kontrollfreak und gibt diese kontrolle nur sehr sehr widerwillig auf. (das erklärt auch die angst so vieler menschen vor hypnose usw.)

was ebenfalls helfen kann ist daher meiner erfahrung nach, sich bewusst dem gedanken anzuvertrauen, dass wir in wahrheit über nichts in unserem leben die kontrolle haben. wie werden geboren und wir sterben, wann wissen wir nicht. menschen, die nun von haus aus gern alles kontrollieren (herdplatten etc.) sind vermutlich besonders prädestiniert (schönes wort!) für diesen zustand der panik. denn die hingabe an den gedanken, dass eine höhere macht unser leben lenkt, muss für sie besonders bedrohlich erscheinen. schlieslich fällt dann die eigene kontrolle weg und wird verbucht unter „sinnlos“.
ein solches sich-anvertrauen kann vielleicht bei dem einen oder anderen die panische angst klein halten oder zum verschwinden bringen. da muss jeder für sich selbst gucken und ausprobieren. mir persönlich hilft der gedanke, dies sicherlich aufgrund meiner bisher durchweg positiven erfahrungen mit dem, was wir „Gott“ nennen.

meiner meinung nach steckt die ursache im thema urvertrauen. wer nach der geburt in dieser hinsicht traumatisiert wurde, ist vermutlich eher dazu geneigt, panik zu entwickeln, sobald im leben sich situationen auftun, wo ihm oder ihr wieder mal bewusst wird, dass wir tatsächlich keine kontrolle über das leben haben. immer wieder müssen wir uns anvertrauen, sei es bei einem unfall, der geburt eines kindes (gruss an alle mütter!) , wenn ein lieber angehöriger stirbt usw. usf.
wir haben dies alles nicht in unseren händen, auch nicht mit tausend ärzten im nacken und mit hundert versicherungen und türschlössern an der haustüre. das leben ist und bleibt ein geheimnis.

mir hat reiki zeitweise recht gut geholfen, um mich nach einer panikattacke wieder zu beruhigen und zu stabilisieren. vielleicht hat noch jemand dahingehend erfahrungen gemacht und möchte davon berichten?
die angst ist sicherlich immer gross, für verrückt erklärt zu werden, aber wir leben gottlob nicht mehr im mittelalter.

immerhin habe ich die hoffnung, dass erneut 6 jahre „ruhe“ möglich sind. und noch mehr hoffnung, dass sich das thema hinter dieser symptomatik ganz auflösen bzw. in positives verwandeln lässt. es zeigt sich nur aus diesem grund, und ich bin festen willens, diesmal dahinter zu kommen, wie es funktioniert.
denn wer von der energiearbeit her kommt, der weiss, dass vorsichtig ausgedrückt, einiges möglich ist. nichts bleibt immer so, wie es war. das ist in unserem fall die gute nachricht, so meine ich.

liebe grüsse!
die traumwandlerin

A


Ständige Angst, verrückt zu werden + Depersonalisation

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hallo alle.
ich bin 16 und hab manchmal heftige wutanfälle. aber meistens nicht öffentlich. ich sehe dann zwar sauer aus aber kneif den mund zu oder laufe rot an und muss mich beherrschen, damit ich nicht weine (eine tatsache, die mich sehr stört, weil ich mir während des weinens so hilflos und schwach vorkomme) ich gehe dann in mein zimmer, oder in der schule auf die toilette, und will nur noch brüllen und um mich schlagen und weine und steiger mich richtig rein, bekomme einen hass und versuche alles auf einen brennpunkt zu fixieren. währenddessen rasen meine gedanken, ich stelle mir gespräche vor, mache vorwürfe oder schreie einfach nur die betreffende person/en an. und ich habe ständig das gefühl, nicht zu wissen wer ich bin. ich möchte eigentlich niemanden verletzten. ich habe eigentlich auch die kontrolle über mich (was aggressionen angeht. eben so wie andere.).
und während ich da so sitz oder stehe und innerlich schreie und weine werde ich so wütend auf mich und erkenn mich nicht. fühl mich nicht.
manchmal träume ich auch sehr intensiv, und wenn ich aufwache bin ich total geschockt, weil ich ich bin. und weil ich es vergessen habe, dass es mich gibt. manchmal habe ich das gefühl, dass ich morgen aufhöre zu existieren. und wenn ich mich in diesen gedanken verliere hab ich angst, wahnsinnig zu werden.

ich kann das irgendwie niemandem in meiner umgebung erzählen, weil die es nicht verstehen. ich hab andeutungen gemacht, aber da wird man schräg angeschaut oder sie kriegen angst, dass ich sie mal verhaue oder so. das ist echt nen witz, weil ich keiner fliege was zu leide tue. ehrlich. ich bin keine schlägerbraut.

für tipps oder antworten von gleichgesinnten wäre ich dankbar.
Liebe, ganz uncholerische grüße. Izzie ((:

hallo izzie!

hast du schon mal darüber nachgedacht dir rat bei einem psychotherapeuten zu holen? dein innerer konfltik schreit ja förmlich danach bearbeitet zu werden.

der derzeitiger umgang mit unangenehmen gefühlen scheint dich ja nicht zufrieden zu stellen.

was du so beschreibst, kenne ich jedenfalls in ähnlicher form. vor allem mit diesem 'erschrecken', dass du du bist. bei mir ist es zwar kein erschrecken, aber einfach ein sehr surreales gefühl mir meiner selbst bewußt zu sein.

mir hat neben einer therapie die beschäftigung mit der philosophie weitergeholfen. da geht es ja z.b. bei der 'philosophie des geistes' um fragen, wie wer bin ich?, was kann ich über mich und die welt wissen?, was ist dieses ich?, welche unterschiedlichen perspektiven gibt es und was spricht für oder gegen bestimmte sichtweisen? etc. pp. wikipedia bietet hier einen schönen einstieg oder man kauft sich das buch wer bin ich - und wenn ja wieviele?. wobei das buch jetzt auch nicht so der bringer ist, aber so als (relativ *gähn*) unterhaltsamer einstieg in die philosophie doch empfehlenswert.

lg

@Samadhi

He (: vielen Dank für die Tipps.
Dass ich mich, um mein Problem in den griff zu kriegen, sehr intensiv mit philosophie und selbstbilderschaffung zu tun hat, habe ich bereits gemerkt. Ich habe mich mit einem (sehr weit entfernt wohnenden) freund lange darüber unterhalten. Blöderweise kommt man in der philosophie immer auf den grund des problems, auf die ursache des konflikts oder der unzufriedenheit, allerding nur sehr selten auf eine lösung.
Trotzdem werde ich mir das buch mal besorgen, vielen dank nochmal dafür (:

Liebe Grüße.
Izzie.

es kann wieder sehr schön werden. wenn ich hilfreiche tips geben könnte, würde ich das tun, aber es wurde schon alles gesagt. vielleicht muss dann doch jeder seinen eigenen weg finden. viele grüße.

Hiermit hol ich den Thread mal hoch

Eine der wenigen Stellen im weiten Internet, die mir beim durchlesen wirklich was gebracht haben.

Die Gedankengänge einiger User hier entsprechen wirklich extrem genau den meinigen. Hilft sehr, wenn man merkt, dass es auch anderen so geht und man nicht allein ist.

Vielleicht schwirren manche User hier ja noch manchmal rum und können evtl n update geben wies mittlerweile so geht..............

Hallo Action Jackson und andere User. Mir geht es so ähnlich wie euch. Habe starke Derealisation und vor allem irgendwie so eine unbestimmte Angst vor allem. Also irgendwie davor dass Dinge so sind wie sie sind(sehr schwer zu erklären). Ich weiß mir nicht mehr zu helfen. Hat euch etwas geholfen ?





Mira Weyer
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