Oh mein Gott, habe mir diesen Thread durchgelesen und genau solche Ängste plagen auch mich!
Zum allerersten Mal hatte ich so eine Art DP mit etwa 12, 13 Jahren! Es kam ganz plötzlich, dass ich mich einige Sekunden lang fühlte, als würde ich aufwachen oder, als würde mir zum ersten Mal auffallen, wie faszinierend das alles ist, dass ich lebe, mich bewege, ... ich kam mir in dem Moment wie in einer Art Traum vor, aber Gott Sei Dank waren das halt nur Gedanken für einige Minuten... dann kehrte wieder die normale Wahrnehmung ein. Ich überlegte, woran kann das liegen? Liegt es daran, dass ich einmal mit 10 ein krasses, traumatisches Erlebnis hatte (wir wurden plötzlich überfallen, Panikattacken pur) oder habe ich es von meiner Mutter tatsächlich geerbt? Sie sagte mir nämlich immer wieder, dass sie manchmal das Gefühl habe, als wüsste sie nicht, wer sie ist... als würde sie sich fragen; wer bist du denn wirklich? Das machte mir ein Bisschen Angst, aber dachte, sie hätte bestimmt so eine leichte Persönlichkeitsstörung, hatte ja auch als Kind einige Probleme, usw...
Das schlimmste ist, dass ich als Jugendliche in einer ganz schweren Phase aus Mobbing, Isolation und Suizidgedanken, Dro. genommen habe. Gott Sei Dank nur einige Wochen lang, aber Dro.! Heute bereue ich das die ganze Zeit, wie konnte ich nur so verdammt dumm und abgewrackt sein. Doch damals befand ich mich wirklich wie in einem LOCH, wie ein Blackout, keine Gedanken an Konsequenzen mehr, nichts, nur Negatives,...
Später hatte ich mal versucht, mich umzubringen, es war eine Art Versuch, ich würde eher sagen, schon wieder so eine Kurzschlussreaktion, schnell Antidepressiva mit Sekt runtergeschluckt und davon hatte ich nur noch Dauerschwindel und Bewusstseinsstörungen, wurde eingeliefert, nach 1 Woche wieder raus.
Wie konnte ich mir sowas bloß antun?!
Später fiel ich wieder in eine Art Depri-Phase, hatte Kontakt zu Leuten, die Dro. nahmen, und habe es selbst an einigen Wochenenden gezogen. Was würde ich alles dafür tun, um die Zeit zurückzudrehen und das wegzumachen... aber ich muss wohl damit leben, bin selber Schuld.
Heute bin ich des Öfteren von Panikattacken geplagt. Angst vor der Zukunft, ständig auf eigenen Körper fixiert (jedes Zucken, jeder Schmerz könnte Symptom von MS oder Krebs sein, denke ich da immer)... und auch das mit der DP ist nicht ganz weg, manchmal fühle ich mich halt gerade bei den Angstattacken benommen, wie im Traum, fang an, zu zittern, Herzklopfen, Schweißausbrüche, Hitze- und Kältewallungen, Gefühl, als wäre ich in Ohnmacht, gelähmt, in mir gefangen, ich reagiere nur noch auf meine Körperreaktionen... Angst, Angst, Angst...
Versuche immer, mich aufzumuntern, das alles zu ignorieren, mich selber zu beschäftigen, was auch meistens mehr oder weniger hilft.
Aber die Angst ist trotzdem in einem drin. Ich glaube, jeder hat irgendwo seine Ticks und vor allem gerade die, die mal gek. haben oder *beep*, überhaupt mal was mit Dro. zu tun hatten usw.
Ich würde auf jeden Fall jedem von euch raten, nicht gleich zu Neuroleptika zu greifen. Das ist alles heftigste Chemie und macht euch fertig. Es wäre besser, sein Leben zu ändern, endlich in seinem Leben aufzuräumen. Sich beschäftigen und nette Leute finden.
Eure Ticks und Ängste zu ignorieren, denn man lebt nur einmal. Das klingt natürlich paradox, wenn das gerade eine sagt, die selber betroffen ist, aber man muss kämpfen... meistens klappt das auch. Ich meine, guckt euch doch die ganzen bekloppten Stars an, die alles in sich reinziehen, will gar nicht wissen, was die alles für Psychosen haben...
Ich habe übrigens das Gefühl, das meine größte Angst es ist, verrückt zu werden und bei den meisten von euch ist es auch die wahre Angst...
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünsch ich euch...
12.12.2009 12:00 •
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