Zitat von Kathalena: Meine eigentliche Frage ist: wie mache ich mir die Angst zum Freund?
Ich sehe Angst weniger als Freund, als eine wichtige, evolutionäre Fähigkeit ohne die es die Menschheit in der Form vermutlich nicht gegeben hätte. Ohne Angst wäre ein Neandertaler nicht vor einem Säbelzahntiger davongelaufen.
Es gibt Menschen die keine Angst empfinden können. Nicht wirklich prickelnd und ein anderes Extrem.
In der dialektisch bohevialen Therapie gibt es ein Modul - die radikale Akzeptanz.
Es ist das emotionslose beobachten einer Situation ohne jede Bewertung. Die Annahme eines es ist wie es ist.
Nur dann kann man angepasst reagieren.
Ein weiteres ist der Gesamtfokus von uns selbst. In den Medien gibt es einen Grundsatz Eine schlechte PR, ist besser als gar keine. Genau so ist das mit der Angst. Der Fokus wird auf sie und ihre Symptome gelegt. Gerne wird sie dramatisiert, als faktisch und unumstößlich für allgegenwärtig angenommen.
In dem man das tut ist die Angst ständig in den Gedanken. Man hebt sie so auf einen Sockel der Macht, von wo aus sie auf euch herunter schaut und euer Leben diktiert.
Dann wäre noch das mit dem Ressourcen- und Energiehaushalt um den inneren Stresspegel niedrig zu halten. Höherer innere Stresspegel = weniger Puffer bei externen Belastungen. Ungünstige oder gar toxische soziale Beziehungen, unnötige Stressfaktoren.
Bei Menschen die eine Traumafolgestörung haben oder wo durch negative Selbstprogrammierung das Informationsfiltersystem ungünstig programmiert ist, ist auch hier dem durch postive re-programmierung entgegen zu wirken.
Last but not least - Angst ist ein sich selbst erhaltender Mechanismus. Dysfunktionale Mechanismen können, auch wenn sie Leidensdruck erzeugen, für das Unterbewussesein/der Welt an die es glaubt, Sicherheit vermitteln. Diesen Mechanismus unterschätzen die meisten.
Und beim letzten Thema sehe ich persönlich die größte Hürde. Weil dies dazu führt das man eben nicht aus diesem Kreislauf austreten kann/will.
17.08.2021 12:39 •
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