Selbstzweifel, ich mache alles kaputt

Hallo Zusammen,

bin neu hier. Glaube mit mir stimmt etwas nicht. Allein jetzt würde ich gerne meine halbe Lebensgeschichte erzählen. Das ist aber nicht zielführend. Möchte nicht den Eindruck vermitteln mich selber nur als Opfer zu sehen.

Ich möchte dennoch kurz etwas erzählen. Ich hatte mein Leben lang mit Mobbing, Ausgrenzung und dem Gefühl anders zu sein zu kämpfen. Ständige Rückschläge und wiederkehrende Fehlschläge bei wichtigen Situationen haben es noch verschlimmert. Ich hab immer versucht, dass Beste daraus zu machen und Vorbeugend zu handeln. Es hat trotzdem nie was genutzt. Man hat mir nachgesagt ein Pechvogel zu sein.
Hätte nie daran gedacht mich jemals damit zu beschäftigen.
Am Anfang habe ich es nicht Ernst genommen doch zunehmend gesehen, dass ich versucht habe durch Lügen oder gar kompletter sozialer Isolation den Problemen aus dem Weg zu gehen. Es hat mich kaputt gemacht. Ich fühle mich kaputt. Es kommt mir vor als hätte ich mein Leben verpasst. Das was andere gemacht erlebt, gefühlt haben ist für mich absolutes Neuland. Ich will den Weg beschreiten und hab mein Leben umgekrempelt aber damit anderen Personen vor den Kopf gestoßen, die mich immer begleitet haben. Ich fühle mich als würde ich alles kaputt machen, was ich anfasse.

Ich bei Konflikten eine Abwehrsystem entwickelt, dass zu einer Trennung geführt hat. Ich hab die Beziehung durch meine mangelnde Selbsterkenntnis vor die Wand gefahren. Das bereue ich zutiefst. Versuche es zu retten und mir Hilfe zu holen.

Werde mir psychologische Hilfe suchen, weiß aber nicht was ich sagen soll.

Zitat von Sanji:

Allein jetzt würde ich gerne meine halbe Lebensgeschichte erzählen. Das ist aber nicht zielführend. Möchte nicht den Eindruck vermitteln mich selber nur als Opfer zu sehen.

Dann erzähl deine ganze Lebensgeschichte.

Lieber Sanji,
willkommen im Forum! Dein Leiden wird eine lange Vorgeschichte haben und nicht nur aus Mobbing bestehen. Du schreibst, etwas stimme nicht mit dir. Ich denke, alles stimmt mit dir. Vieles, was als Krankheit, Störung oder Fehler angesehen wird, ist eine ganz gesunde Reaktion auf eine ungesunde Umwelt. Viele Strategien, mit denen wir uns helfen, sind letztlich untauglich, bzw. Sackgassen. Das bedeutet aber nicht, dass sie völlig falsch sind oder dass etwas mit uns nicht stimmt. Man kann immer nur so handeln, wie man eben kann. Das ist ganz normal und jeder kämpft seinen eigenen Kampf.
LG

Ok, ich habe schon immer gemerkt das ich irgendwie anders war. Ich war trotz meines maskulinen Aussehens immer emotionaler und empfindlicher als andere Kinder. Das hat zu vielen Zurückweisungen geführt. Ich habe viel Angriffsfläche für Menschen geboten, die ihr eigenes Ego durch Mobbing pushen wollten. Ich habe auch nie wirklich Freunde gefunden, da ich Hobbys hatte die keinen gleichaltrigen interessierten. Bei den Älteren könnte ich mit meinem Hobby auch nicht anschließen. Ich war nie interessiert an Veranstaltungen mit vielen Leuten. Es war für mich eine Reizüberflutung und zu viel. Würde mich als Hochsensibel bezeichnen.

Im Laufe der Jahre habe ich dann viel auf die Schnauze gekriegt und bin viel aufgestanden. War stolz auf mich aber aus den Stolz und Zurückkämpfen ist Müdigkeit geworden. Ich habe immer alles gegeben und bin trotzdem zwei Schritte nach unten gerutscht.

Mir wurde irgendwann das Wort Opferrolle in den Mund gelegt, wenn ich meine Sorgen offen angesprochen habe. Ich hab es dann geglaubt und denke immer noch darüber nach, ob ich einfach alles von mir Abweise. Vielleicht ist das so vielleicht bin ich das Problem.

Ich habe nun eine wirkliche tolle Frau massiv verletzt. Ich bin nach wiederholter Kritik einfach geflohen und bin der Situation ausgewichen. Ich reagiere oft mit heftigen Emotionen in Form von weinen und Trauer. Wütend, ausfallend oder beleidigend werde ich nicht.
Habe nun für mich entschieden mir Hilfe zu holen.

Im Grunde glaube ich, dass mich meine persönliche Geschichte mehr geprägt hat als ich es dachte.

Ich fand es immer total blöd zu sagen mir geht es nicht gut, wenn andere mit ernsteren Problemen zu kâmpfen haben. Krankheiten, Todesfälle usw.

Ich habe ihr versprochen mir psychologischen Beistand zu holen um an diesen Selbstzweifeln zu arbeiten. Diese Selbstzweifeln haben mal vor Jahren zu dummen Gedanken geführt. Ich denke ihr wisst, was ich meine. Es war aber nur ein Gedanke, aber dieser und das ich darüber nachgedacht habe hat mich massiv verängstigt.

Ein ganz normaler, sehr sensibler, Mensch. Das wird dir noch viel Positives bringen. Vielleicht solltest du im neuen Jahr auch mal einen Kurs in Selbstverteidigung mitmachen. Das könnte dir neue Einsichten und Erfahrungen bringen.

Selbstverteidigung muss ich mit einem schmunzeln bejahen. Hat mich in der Schule nicht stolz darauf aber doch erstaunt über meine Fähigkeiten ohne Training, weiter gebracht.

Ich muss einen Weg finden.