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Ich leide seit über 15 Jahren an Panikattacken. Mit Medikamenten und Büchern habe ich es geschafft zu verstehen was in mir vorgeht und es in Griff bekommen. Dann hab ich sogar gewagt mich selbstständig zu machen. Es ging gut ich fühlte mich frei..Bis die Probleme anfingen..Mitarbeiter die mich enttäuschten..Fuß gebrochen und ein halbes Jahr nicht arbeitsfähig und den damit verbundenen Geldsorgen..Ich hab gekämpft und bekam nach und nach wieder eins oben drüber...unvorhergesehene Rechnungen..Reparaturen..Und Gespräche mit der Bank.. Mein Geschäft läuft gut..Ich bin im Moment das größte Problem, da jetzt meine Panikattacken wieder aufgetaucht sind..Ich könnte mich aus dem finanziellen Fiasko ziehen aber sie machen mir immer wieder nen Strich durch die Rechnung so dass ich weniger Umsatz mache und mir selbst im Wege stehe...Ich bin in einem Teufelskreis. Ich habe die Panik weil ich Existenzängste habe und habe Existenzängste wegen der Panik... kennt das jemand?

13.02.2017 17:14 • 22.02.2017 #1


4 Antworten ↓


Hallo Angsthase,

das kann ich gut nachvollziehen, da ich auch selbstständig bin und sich immer wieder Existenzängste melden.
Allerdings habe ich es einfacher, weil ich nur Soloselbstständige bin und mich nicht auch noch um die Mitarbeiter kümmern muss.

Bisher habe ich allerdings immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Horrorszenarien, die ich mir ausmale, nicht eintreten.

Irgendwann habe ich mich dann gefragte, was denn eigentlich schlimmstenfalls passieren kann und denke mir immer wieder, dass es irgendwie schon weitergehen wird.

Trotzdem kommt die Angst immer wieder durch, und es ärgert mich, dass ich auch in auftragsfreien Zeiten Angst bekomme, wenn ich eigentlich ohnehin mal 1-2 freie Tage gebrauchen könnte.

Hast du schon irgendwas ausprobiert gegen die Panik? Therapie, Coaching usw.?

Liebe Grüße
Tatini

A


Selbstständig + Panikattacken = Zukunftsangst

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Hallo Tatini,
Ich habe eine Gesprächstherapie hinter mir und war bei einer Psychotherapie mit Heilpraktikerverfahren..Mein Problem liegt daran dass ich Angst habe zu versagen und immer perfekt sein muss..Aber im Moment komm ich obwohl ich weiß was ich dagegen machen kann nicht mehr raus..Eine Woche ist mal besser dann kommt wieder ein schlechter Tag und ich verliere die Kraft. Die Erwartungsangst macht einen kaputt..Weil die Gedanken ständig kreisen..Ich hab einen Friseursalon somit ständiger Kundenkontakt und wenn dann die Panik hoch kommt ist es schwer es zu ertragen weil man immer denkt die anderen merken es..

Perfekt sind wir halt leider alle nicht und gerade in deinem Beruf ist es halt wahrscheinlich sehr schwierig, alle Kunden zufriedenzustellen - weil die Leute sich vielleicht was vorstellen, was ihre Haare nicht hergeben oder sich einfach anders sehen oder sich eine Verschönerung wünschen, die kein Friseur der Welt realisieren kann.

Wie kommst du mit deinen Mitarbeitern klar? Hast du mal daran gedacht, einfach mal mit denen zu sprechen und zumindest mal andeutungsweise etwas von deinen Problemen zu erzählen?
Ganz oft stellt man ja fest, dass andere sehr positiv reagieren, wenn man zu seinen Schwächen steht - und sich dann vielleicht trauen, etwas von den eigenen Ängsten einzugestehen?

Ich hatte auch mal eine Friseurin, die insgesamt sehr offen war und auch Persönliches erzählt hat, was ich sehr positiv fand.
Ok, natürlich muss man nicht jedem alles auf die Nase binden, aber indem man sich als Mensch zeigt, der halt eben nicht in jeder Situation souverän ist, ergeben sich vielleicht auch Momente, die über eine rein geschäftliche Beziehung hinausgehen - und die Chance zu erleben, dass du weiterhin akzeptierst und respektierst wirst.

LG
Tatini

Hallo lieber Angsthase

ich kenne das auch, war die letzten vier Jahre selbstständig und habe mich Ende letzten Jahres dazu entschieden wieder in die Anstellung zu gehen. Schon ab dem Moment, wo ich nichts mehr für die Firma gemacht habe (die ersten Tage waren SEHR seltsam) ging es mir besser. Am Tag des Ich höre auf mit der Selbststädnigkeit habe ich erst mal bis zum schlafen gehen geheult. Heute weiß ich, dass es der richtige Schritt war.

Kannst ja gern mal in mein Tagebuch vom letzten Jahr schauen, da sind vielleicht einige Situationen drin, in denen Du dich wiedererkennst (Perfektion, Prokastination...).

LG und alles Gute,
mono





Mira Weyer
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