asf
nach längerem Überlegen habe ich mich doch entschlossen, den Schritt zu wagen und mir im Internet Hilfe zu suchen. Dieses Forum erscheint mir als geeignet und ich hoffe, ihr könnt mir mit meinem Problem weiterhelfen, denn ich habe das Gefühl, dass es mich von innen auffrisst und ich mir die Grundlage für ein glückliches Leben selbst zerstört habe.
Ich steige direkt mit dem Ereignis ein, das mich in diese Lage gebracht hat: Im Alter von 14 Jahren, als ich seit ca. einem Jahr in der Pubertät war, waren wir mit der Familie im Urlaub. Mein Bruder und ich wussten gegenseitig, dass wir Sb und tauschten uns darüber aus. An einem Mittag schlug ich ihm vor, wir könnten gegenseitig unsere P. in den Mund nehmen, um zu testen, wie es sich anfühlt. Gott sei Dank, verweigerte er, doch dabei sollte es leider Gottes nicht bleiben: Wenig später fragte er mich (er war zwölf), ob er mit meiner Spielzeugpistole spielen könne und ich sagte ihm, er könne damit spielen, wenn er mir 30 Sekunden einen runterhole. Er tat das dann auch, ich bin nicht gekommen o.Ä. und es hat mir auch keine Freude oder Spaß bereitet. Im Nachhinein habe ich nicht den Hauch einer Ahnung, wie ich jemals so weit gehen konnte.
So, das war das Ereignis. Auch wenn ich es jetzt so nüchtern und sachlich herunter geschrieben habe, könnt Ihr mir glauben, wie schwer es mir gefallen ist. Es sind nun vier Jahre vergangen. Ich habe mit meinem Bruder ein sehr gutes Verhältnis, es kam nie wieder etwas ähnliches vor und auch am selben Tag noch schien alles wie immer. Lange Zeit habe ich über dieses Ereignis kaum nachgedacht, doch in letzter Zeit kam es wieder hoch und zum ersten Mal realisierte ich richtig, was ich da getan hatte. Wenn ich zuvor an dieses Ereignis zurückgedacht hatte, war mir zwar auch klar, was für ein gestörtes Verhalten das war, doch unglaublicherweise konnte ich es immer abschütteln. In letzter Zeit habe ich mich charakterlich weiterentwickelt und viel an mir geändert, da ich ein sehr oberflächlicher Mensch geworden war und mich von mir selbst entfernt hatte. Ich schäme mich für mein Ich aus den letzten drei Jahren und habe erkannt wie wichtig die Kindheit ist und dass man, wenn man sich auf die Kindheit besinnt, gleichzeitig sein wahres Ich findet. Auf diese Entwicklung bin ich stolz, doch dieses eine Ereignis kann ich nicht überwinden. Ich habe das ständige Gefühl mein Leben nicht verdient zu haben. Außerdem denke ich, dass ich auch niemals eine Freundin/Ehefrau verdient habe, da ich das Gefühl hätte Sie anzulügen, wenn ich Sie nicht über dieses Ereignis aufkläre und ihr somit vormachen würde, jemand anderes zu sein als der schreckliche Mensch, der so etwas getan hat.
Vielleicht solltet Ihr noch wissen, dass mein Bruder und ich ein sehr gutes Verhältnis haben und dieses stetig besser wird, da er auch immer reifer wird (er ist zwei Jahre jünger). Wir haben über dieses Ereignis nicht mehr gesprochen und ich bin mir nicht sicher, ob er sich noch daran erinnert. Vor etwa zwei Jahren hatte er es einmal kurz erwähnt, doch ich weiß nicht, wie präsent es noch bei ihm ist. Ich möchte ihn jedoch auch nicht darauf ansprechen und die Erinnerung wecken, da er ein sehr sensibler Mensch ist. Ich habe das Gefühl durch diese Aktion bei ihm unterbewusst ein ungutes Gefühl in seiner Beziehung zu mir als Bruder ausgelöst zu haben.
Ich bin mir sicher, dass ich mir selbst helfen würde, wenn ich meiner Familie meine Schuld und meine Reue gestehen würde, aber so etwas kann man einfach nicht machen. Eine solche Geschichte kann man seiner Mutter nicht erzählen.
Ich habe das Gefühl, mir mein Leben zerstört zu haben und brauche dringend Hilfe.
LG und vielen Dank, wenn Ihr Euch die Mühe gemacht habt, meinen gesamten Beitrag zu lesen.
16.05.2020 14:11 • • 19.05.2020 x 1 #1