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Hallo ihr Lieben,

nachdem mir die Angststörung vor ein paar Jahren die Augen geöffnet hat, war es seither ein Prozess, der mich in's Heute befördert hat. Ich weiß mehr denn je, wer ich bin, was und wohin ich will.

Vermeintlich.....

Denn, irgendwas blockiert mich los zu legen, all die Gedanken, Wünsche, Ideen umzusetzen. Ich bin wie gelähmt und ich weiß nicht, woher das kommt.

Klar. Ich merke, da ist ein Gewisser Trott, den ich mir angeeignet habe. Prokrastination in seiner Reinform. Es ist nicht so, dass ich Pflichten nicht schaffe. Im Gegenteil. Ich bin meeeeega gut organisiert und strukturiert. Kinder, Job, Mann, Haushalt, Finanzen. Das krieg ich hin. Aber mich um mich selbst kümmern.... Fehlanzeige.

Bisher war meine Ausrede ja immer, ich hab da keine Zeit für.... wenn ich's aber genau nehme: ne Stunde am Tag ist locker drin. Was mach ich aber? Fernsehen. In's Handy starren. Nichts.

Selbst wenn ich dann mal schaffe ne halbe Stunde zu lesen oder zu nähen... Es kommt kein Wohlgefühl auf. Im Gegenteil. Ich denke dann oft: Mensch, hättest du doch lieber Klavier gespielt/wärst Joggen gegangen etc.

Ich steh mir selbst im Weg. Ich hab auch so eine Riesen Liste, was ich gern alles machen würde, kann aber nicht priorisieren und mach dann lieber gar nichts....

Habt ihr Tipps, wie ich mich da austricksen kann Ideen, woher das kommen kann?

Danke vorab.
Liebe Grüße

22.01.2018 15:17 • 23.01.2018 #1


4 Antworten ↓


Hast du noch Ängste? Wenn nicht, ist doch alles ok. Steht nirgends geschrieben, dass Nixtun schädlich ist. Wahrscheinlich machst du das unbewusst das sogar prima.

A


Selbst gezogene Handbremse lösen

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Schön, mal wieder von dir zu lesen. Täusche ich mich, oder warst du länger nicht hier?

Das Problem kenne ich so ähnlich auch. Objektiv betrachtet, hätte ich schon Zeit, etwas für mich zu tun. Meine Kinder sind erwachsen. Meine Eltern leben nun beide nicht mehr, eigentlich müsste trotz Job noch genug Luft sein. Trotzdem komme ich aus dem Hamsterrad-Modus nicht raus. Das sitzt scheinbar irgendwie zu tief , dass die Arbeiten nur zu schaffen sind wenn ich rund um die Uhr auf Hochtouren laufe. Manchmal habe ich den Eindruck, der größte Stress entsteht, weil man das eben von sich selbst erwartet, immer alles 100 % im Griff zu haben. Da hilft wohl nur, ehrlich zu sich selbst zu sein und zu überlegen, ob man seine hohen Ansprüche an sich selbst auch unbedingt auf die Freizeit übertragen muss.

Zitat von Paddlmädchen:
Was mach ich aber? Fernsehen. In's Handy starren. Nichts.


Dann schaust du halt Fernsehen oder tust gar nichts. Hauptsache, du machst dir nicht selbst Vorwürfe, weil du die vielen tollen Sachen, die du hättest tun können, nicht getan hast. Bei mir langt die Energie oft abends auch nur noch fürs Fernsehn-Schauen oder ein Hörbuch hören, aber ich mache mir deswegen keinen Kopf mehr. Keine Beschäftigung ist edler als die andere. Joggen ist nicht besser als Lesen usw.

Zitat von Paddlmädchen:
Ich hab auch so eine Riesen Liste
Vielleicht ist das schon der Fehler, überhaupt eine Liste für Freizeit-Aktivitäten zu machen? Das klingt nach Pflichten abhaken, Punkt für Punkt und das ist ja auch nicht Sinn der Sache.

Vielen Dank für eure Antworten.
@Icefalki Nein, ich habe keine Ängste mehr.

Aber ja, @Luna70 ich mache mir wahnsinnig Druck. Diese Du lebst nur einmal., Jeder Tag muss der Beste sein. Mentalität, die in der Gesellschaft gelebt wird, stresst mich enorm und ich tu mich schwer, mich zu befreien.....

Zitat von Paddlmädchen:
Aber ja, @Luna70 ich mache mir wahnsinnig Druck. Diese Du lebst nur einmal., Jeder Tag muss der Beste sein. Mentalität, die in der Gesellschaft gelebt wird, stresst mich enorm und ich tu mich schwer, mich zu befreien.....


Ja, der Zeitgeist ist ja so, dass man überall mit dem Thema Wellness, Fitness, Entspannung, Nahrungsergänzung konfrontiert wird, besonders wir Frauen. Als müsst man nur genug gesunde Nahrungsmittel zu sich nehmen, ausreichend stilles Wasser trinken, mehrmals wöchentlich Sport machen (natürlich den richtigen, mit der richtigen Pulsfrequenz, mit der richtigen Dauer), dazu dann ein wenig Yoga und schon ist alles in Butter. Das mag für einige funktionieren, aber eben nicht für alle. Dazu noch das, was über die Kommunikationskanäle ständig auf uns einprasselt, was man natürlich andauernd lesen und anschauen soll, sonst ist man nicht mehr aktuell und könnte was verpassen. Faul sein ist irgendwie total verpönt.

Ich würde auch gerne viel mehr machen, Gemüsegarten anlegen, Hundeschule, Schwimmen gehen, was weiß ich, aber ich schaffe es halt nicht. Momentan versuche ich, es so zu akzeptieren wie es ist und wenigstens das, wofür die Energie reicht dann auch wirklich bewusst und mit Freude zu tun. Ich habe ja einen Hund, bin also jeden Tag unterwegs mit ihm. Mir ist irgendwann aufgefallen, dass ich zwar mit ihm im Wald unterwegs war, aber nichts davon wahrgenommen habe, kein Vogelgezwitscher, keinen Waldgeruch, nichts. Das versuche ich momentan zu ändern, schreibe es mir auch als positive Erlebnisse auf.





Mira Weyer
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